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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1980
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22. August 1980 Sonderausgabe für Neuimmatrikulierte 5 on Münsterberg bis Mehring - was sie uns heute zu berichten wüßten Bchburg der Scholastik ... kein Doktordiplom für Zwanzigjährigen ... die Sterntaufe ... Studenten und Barrikaden ... Ver könnte besser über die Geschichte einer Universität Auskunft geben als jene namhaften Ge- "en und Studenten, denen die Chronisten stets einen besonderen Platz einräumten? Sei es, weil Om Beginn wichtiger Zeitabschnitte standen, oder sei es, weil sie durch ihre Werke dauernden m erwarben. Auch Leipzig kennt solche Persönlichkeiten, Augenzeugen bewegter Kämpfe zwischen Zukunftsträchtigem und Überlebtem. Wir können sie heute nicht mehr nach ihren Erlebnis* sen fragen, wir können uns nur vorstellen, was sie uns über ihre Zeit berichten würden. Nehmen wir an, Münsterberg, Müntzer, Leibniz, Goethe und Mehring säßen mit uns an einem Tisch und beantworteten unsere Fragen. marxistischen Historiker: ne Kollegia besuchte ich anfangs. gerlich-demokratische und an meine Promotion denken, der alten und schönen Künste ver- Seminarräume einzogen. Franz Mehring (1846—1919) studierte von 1866 bis 1868 Philosophie. Er wurde zu einem der bedeutendsten noch war die 30 Jahre soll- Arbeiter und Hörsäle und der Universität “ Doch Reaktion stärker. Fast te es noch dauern, bis Bauern endgültig in Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 bis 1716), Begründer der Deutschen Aka demie der Wissenschaften, begann seine Studien als Fünfzehnjähriger: „Ich bezog die Universität, um Juris prudenz zu studieren, daneben aber auch philosophische Studien zu be treiben. Mit 16 Jahren erlangte ich den Grad eines Baccaulareus, mit 17 den des Magisters der Philosophie. Ich sollte nun an einen Lebensberuf Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) ließ sich 1765 auf Wunsch seines Vaters als Student der Rech te in Leipzig immatrikulieren: „Mei- denn mein Name war bereits über die Grenzen meiner Vaterstadt hin aus den gelehrtesten Männern be kannt geworden. Allein die juristi sche Fakultät zu Leipzig verweiger te mir das Doktordiplom wegen mei ner Jugend. So verließ ich 1666 die Stadt. Verlangen zur Rückkehr hatte ich nie. Hörte auch später, daß der Sohn meines Lehrers Jacob Thoma sius, Christian, der 1687 erstmals Vorlesungen in deutscher Sprache gehalten hatte, drei Jahre später vor seinen Gegnern aus Leipzig fliehen mußte. Die Herrn Professoren hat ten mit dem Neuen, der Aufklärung, nichts im Sinn.“ von 1848 sah auch Leipziger Studen ten auf den Barrikaden in Dresden. 1831 hatte es endlich eine Universi tätsreform gegeben Sie förderte die Wissenschaftsentwicklung im Inter esse des Bürgertums. Der Arbeiter jugend nützte sie allerdings kaum. Nur wenige Arbeiterkinder konnten zu meiner Zeit studieren. Ganze 132 waren es zwischen 1859 und 1890. Sich mit dem wissenschaftlichen So zialismus zu beschäftigen, war streng verboten. Trotzdem beteiligten sich einzelne Studenten an den Kämpfen des Proletariats. Am 26. November 1918 wehte die rote Fahne auch über Thomas Müntzer (1490—1525), Füh rer der revolutionären Volksmassen im Bauernkrieg, der sich im Jahre 1506 in die Matrikel einschrieb: „Als ich seinerzeit nach Leipzig kam, un ternahmen die Vertreter humanisti scher Ideen Vorstöße gegen die herr schende Scholastik. Vor allem Ri chard Crocus und Petrus Mosellanus hinterließen mit ihren Lehren bei uns Studenten tiefen Eindruck. Ge gen den zähen Widerstand seiner re aktionären Gegner richtete Crocus im Jahre 1514 auch einen der ersten Lehrstühle für Griechisch in Mittel europa ein.“ „Die bür- Revolution treulich und emsig, aber ich wußte gerade schon so viel, als uns der Lehrer zu überliefern für gut fand. Ich konnte den schicklichen Moment kaum erwarten, wo ich mich von der Jurisprudenz frei und dem Studium Im Gefolge der Reformation, un ter dem Rektorat des 1539 geprahl ten Caspar Borner, übernahm die Universität Gebäude, Ländereien, Bücher und finanzielle Mittel aus Klosterbesitz Dem Wirken des Phi lologen und Historikers Joachim Camerarius verdankte Leipzig zu je ner Zeit einen großen Teil seiner Anziehungskraft. Später triumphier te allerdings wieder die feudale Re aktion. bunden erklären wollte. Leider zwang Krankheit mich 1768 zur Rückkehr ins Vaterhaus. Und doch: Mein Leipzig lob ich mir' Es ist ein Klein-Paris und bildet seine Leute.“ 1806 kamen die Universitätsoberen auf die Idee, künftig die zum Gürtel und Schwert des Orion gehörigen Sterne die „Sterne Napoleons“ zu nennen. Das hinderte aber Hunderte Studenten nicht, als Freiwillige in der Armee der Verbündeten gegen die Eroberer ins Feld zu ziehen. Selbst Rektor Wilhelm Traugott Krug legte 1813 sein Amt nieder, um Soldat zu werden. 6e0n von Ivünsterverg (1350 bis 2, Professor der Theologie und 6 Rektor der Leipziger Univer- : „Im Jahre 1409 verließ ich zu- BDen mit 2000 Studenten, Profes- 8 und Magistern die Goldene 3t Prag aus Protest gegen eine Ügung des Königs von Böhmen. 3ch bei Abstimmungen an der r Universität die bömische Na- Bdrei Stimmen, die anderen da- 800 zusammen nur eine Stimme Sn sollten. .Ausdruck erwachen- ENationalbewußseins’ nennt man $1 Anordnung heute, das in der iButionären Hussitenbewegung °elte. 40, 4) von uns zogen jedenfalls nach R2ig, wo am 2. Dezember die Uni- «jät scholastica gegründet wur- BaAdel, Kirche und Patriziern treu “ben, allem Neuen gegenüber “ich, wie einer meiner Nachfol- 4 behauptete. Trotzdem rühmen vdie Leipziger gerne, die älteste nVersität des Landes zu beherber- “tdie stets zu den meistbesuchten Wie der Marxismus-Leninismus unsere Universität eroberte ---------------------------------------------------------------- Für keine Wissenschaft war der eubeginn zum Zeitpunkt der ;röfnung der Universität am 6. Februar 1946 so schwer wie für en Marxismus-Leninismus. Er 8 nicht nur die totale Negation iner „Geisteswissenschaft“ fa- Khistischer Prägung: bereits vor er Nazizeit gab es für Hoch- shullehrer des Marxismus-Leni- tsmus kein Bürgerrecht an deut- Chen Universitäten. Mehr noch, te fanatischen Gegner der von arx und Engels begründeten "issenschaft, ihre Fälscher wie Yerleumder, stellte die bürger- SChe Universität. Hier liegt ein Ordinaler Unterschied gegenüber Elchen Disziplinen wie Mathe- Qatik, den Naturwissenschaften, er Medizin und Veterinärmedi- n, auch den Sprachwissenschaf- sn. Sie alle hatten sich nach 245 von faschistischem Unrat 9 befreien und konnten dabei 9 echte wissenschaftliche Sub- anzen anknüpfen, die die bür- Serliche Universität hervorge- Sracht hatte. lartnäckiger Widerstand ‘eaktionärer Kreise .Eine zweite Schwierigkeit für len Einzug des Marxismus-Leni- lismus in die Universität, spe- Sell die Leipziger, bestand 1945 Ns 1947 in dem hartnäckigen Wi- “erstand reaktionärer Kreise. Einflußreiche bürgerliche kon- “vative Kräfte in leitenden Stel- (ngen an der Universität (ange- ängen beim damaligen Rektor Sadamer. seinerzeit Direktor des i Rhilosophischen Instituts, einem Sshüler Heideggers und Vertre- des philosophischen Existen- alismus) lieferten eine wahre ^hlacht. um Hochschullehrer des Marxismus-Leninismus von der Diversität fernzuhalten. Sekun- danten dieses Rektors, so der pätere Hofphilosoph Adenauers D Bonn, Litt, scheuten nicht avor zurück, die anfangs weni- Sen Professoren, die den Marxis- Nus-Leninismus vertraten, z. T. suf unflätige Weise zu verleum- Jan und zu diskreditieren. Die Marxisten wurden durch eine zu- nächst kleine Gruppe von ehrli- { len, aufrichtigen Antifaschisten ’ Ind Demokraten unterstützt, da- ■ I Bit ein historisch längst fälliger Shritt getan werden konnte: lem Marxismus an deutschen Diversitäten endgültig den Platz •u sichern, der ihm gebührt; hat er doch wie keine andere Wissen schaft seine weltverändernde Kraft und Wahrheit bewiesen. Mit alledem hing ein weiteres, über aus schwieriges Problem zusam men. Woher sollten die ersten künftigen Hochschullehrer des Marxismus-Leninismus kommen, wenn nicht aus der Illegalität, den Konzentrationslagern, Zucht häusern und der Emigration? Keinem von ihnen war es ver gönnt, eine reguläre akademische Ausbildung in Marxismus-Leninis mus erhalten zu haben. In der Regel waren für sie die Univer sitäten, an denen sie sich den Marxismus-Leninismus angeeig net hatten, die Kämpfe der revo lutionären Arbeiterbewegung und der antifaschistische Widerstands kampf. Es zeugt von der Weit sicht der Partei der Arbeiter klasse. ihren Vertretern im Waf- fenrck der Sowjetarmee und der deutschen Aktivisten der er sten Stunde, auch für die Leip ziger Universität einen Weg ge funden zu haben, damit der Mar xismus-Leninismus Fuß fassen konnte. Gründung der Gewifa Die entscheidende Bresche, die an der Leipziger Universität ge schlagen wurde, um den Marxis mus-Leninismus zu verankern, war die Gründung der Gesell schaftswissenschaftlichen Fakul tät (Gewifa) am 15. Februar 1947 und ihr systematischer Auf- und Ausbau. Es war dies die erste Fakultät ihrer Art an einer deut schen Universiät. Unter den Fa kultäten (im Herbst wurden sol che Fakultäten auch an der Ro stocker und Jenenser Universität eröffnet), die gemäß Befehl 333 des Obersten Chefs der Sowjeti schen Militär-Administration in Deutschland vom 2. Dezember 1946 ins Leben gerufen wurden, war die Leipziger die am stärk sten besetzte und ohne Zweifel erfolgreichste Einrichtung. An ihr lehrte eine Phalanx bedeuten der Hochschullehrer, die nach haltigen Einfluß auf den politisch- weltanschaulichen und wissen schaftlichen Werdegang der Stu denten nahmen. Die beiden am stärksten besetzten Institute die ser Fakultät waren das im Juni 1948 gegründete Planökonomische Institut (geschäftsführender Di rektor Prof. Dr. Behrens, Kodi- rektor Prorektor Georg Mayer, ab 1950 Rektor der Universität), das vor allem die politische Öko nomie des Kapitalismus und des Sozialismus vertrat, und das im September/Oktober 1948 gegrün dete Franz-Mehring-Institut (ge schäftsführender Direktor: Prof. Dr. Harig, Kodirektor ab April 1948 — nach ihrer Rückkehr aus der Emigration — die Professoren Dr. Engelberg und Wieland Herz felde). < Das Franz-Mehring-Institut war die erste Leipziger Universi tätseinrichtung, an der der dia lektische und historische Materia lismus und die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung sy stematisch in Hauptvorlesungen, Übungen und Seminaren gelehrt wurden. Bahnbrechende Rolle der Leipziger Universität Die Gewifa, das erste Zentrum des Marxismus-Leninismus an der Leipziger Universität, hatte ihre historische Aufgabe 1950/51 er füllt: durch die Veränderung des politischen Kräfteverhältnisses - in der Republik, im Hochschul wesen und auch an der Leipziger Universität — war es gelungen, Bedingungen für weitere selb ständige Lehr- und Forschungs stätten des Marxismus-Leninis mus und der marxistisch-lenini stischen Gesellschaftswissenschaf ten zu schaffen. Aus der Gewifa gingen weiter hervor: die Wirt schaftswissenschaftliche Fakultät (zeitweise im Rahmen der Philo sophischen Fakultät), das Franz- Mehring-Institut und das Institut für Publizistik, ab 20 September 1954' Fakultät für Journalistik. Sie alle setzten selbständig und auf höherer Stufe das Erbe der Gewifa fort. Angesichts der beträchtlich ange wachsenen Aufgaben des Grund lagenstudiums wurde schließlich ab September 1955 ein eigenes In stitut für Gesellschaftswissen schaften gebildet. Der erste Direk tor bis 1961 war (damals'noch als Dozent) Prof. Dr. Hans Beyer. Aus diesem Institut gingen später das Institut für Marxismus-Leni nismus und dann die heutige Sek tion Marxismus-Leninismus her vor. Gegen Ende der 50er Jahre konnte auch an der Karl-Marx- Universität die Vorherrschaft der sozialistischen Ideologie erreicht werden. Prof. Dr. G. Handel t Festakt der feierlichen Namensgebung am 5. Mai 1953. Das Foto zeigt Paul Wan del, Prof. Georg Mayer und Kurt Hager (v. I. n. r.). Historische Worte für die Zukunft Aus der Rede von Prof. G. Mayer, Rektor, anläßlich der Namensverleihung an die Universität am 5. Mai 1953 „.. „Karl-Marx-Universität’ bedeu tet die tätige Bereitschaft zur Be wahrung und Mehrung unseres be deutenden Kulturerbes, das Marx der deutschen Nation, ja der Mensch heit, hinterlassen, eines Kulturerbes, das, mit Lenin zu sprechen, das Be ste in sich aufgenommen und kri tisch verarbeitet hat, was die Menschheit im 19. Jahrhundert in Gestalt der deutschen Philosophie, der englischen politischen Ökonomie und des französischen Sozialismus geschaffen hat. Karl-Marx-Universität bedeutet das Bekenntnis zu der am Grabe von Marx von Engels nochmals aus drücklich bezeugten Auffassung Marxens von der Wissenschaft als einer geschichtlich bewegenden, re volutionären Kraft, einer Auffas sung von der Wissenschaft, derzu- folge diese die Aufgabe hat, die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern zu verändern. ,Karl-Marx-Universität' bedeutet ein tatbereites Ja zu dem aus echter humanistischer Haltung geborenen Kampf gegen jedwede Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, Festigung des Bündnisses der Ar beiterklasse mit den werktätigen Bauern und der fortschrittlichen In telligenz, aktive Teilnahme an der Errichtung der Grundlagen des So zialismus. Förderung des Aufbaus der neuen Gesellschaftsordnung so wie durch die Entwicklung und Ver tiefung des sozialistischen Bewußt seins aller Universitätsangehörigen. Und schließlich, ohne damit ihren ganzen Sinngehalt ausgeschöpft zu haben, bedeutet ,Karl-Marx-Univer- sität für ihre Angehörigen die Ver pflichtung, mit ihrem Teil zur Fe stigung unserer demokratischen Staatsmacht beizutragen, unsere un ter ungeheuren Anstrengungen und Opfern der Werktätigen in Stadt und Land mit Unterstützung der schaffenden Intelligenz neu gewon nene Ordnung mit ihren großen poli tischen. wirtschaftlichen und kultu rellen Errungenschaften gegen jed wede Bedrohung von außen und in nen zu verteidigen ... Von heute an wird nun eine der ältesten und ruhmreichsten deut schen Universitäten seinen Namen tragen, und ich bin optimistisch ge nug, zu hoffen, daß in Bälde Mar xens gewaltiges Denkerhaupt vom Giebelfeld der neuerbauten Leipzi ger Universität sinnend und lä chelnd zugleich auf das Gewühl des nach ihm benannten Platzes blicken wird. Die Inschrift des Giebelfeldes aber wird lauten: „Karl Marx, dem Denker und Forscher, dem Kämpfer und Revolutionär 1 . Denn dies wa ren die Elemente seines Wesens und Wirkens, für deren Darstellung mir in Anbetracht der knapp bemesse nen Zeit nur der Lapidarstil ge drängtester Ausdrucksweise zur Ver fügung steht... Wenn nun. wie es in dem Aufruf des Zentralkomitees der Sozialisti schen Einheitspartei Deutschlands zum Karl-Marx-Jahr 1953 heißt, der Marxismus aus der Sowjetunion im triumphalen Siegeszug in sein Ge burtsland zurückkehrte, so dünkt mir die Verleihung des Namens sei nes Schöpfers an unsere Universität ein schönes Symbol dieser Heimkehr zu sein...“ Meilensteine der Hochschul politik Wie auf der Sitzung des Hoch- und Fachschulrates der DDR am 15. 11. 1979 mitgeteilt wurde, ist durch das ZK der SED und den Ministerrat der DDR zum 4. und 5. September 1980 die V. Hoch schulkonferenz der DDR einberu fen worden. Die Konferenz soll Bilanz ziehen über die in den letzten Jahren erreichten Ergeb nisse. Gleichzeitig werden die weiteren Entwicklungsschritte des Hochschulwesens auf der Grund lage der Beschlüsse der SED ab gesteckt. Nachfolgend geben wir euch einen kurzen Überblick über die vorangegangenen Hochschulkon ferenzen. 23. 9. 1951: I. Hochschulkonfe renz der SED. Sie orientiert auf eine höhere Qualität in For schung und Ausbildung, auf die Einführung des gesellschaftswis senschaftlichen Grundstudiums die Realisierung des 10-Monate- Studienjahres und die Durchset zung des ML als geistige Arbeits grundlage. 2./3. 12. 1955: II. Hochschulkon ferenz der SED in Leipzig. Unter dem Thema „Die Universitäten und Hochschulen als Stätten so zialistischer Bildung“ wird die Verbesserung der sozialistischen Erziehung zur wirksameren Durch setzung der sozialistischen Ideo logie diskutiert. Besondere Be rücksichtigung finden dabei die sowjetischen Erfahrungen. 28. 2. bis 2. 3. 1958: III. Hoch schulkonferenz der SED in Ber lin. Sie befaßt sich mit den Auf gaben der Universitäten und Hochschulen in der Periode des Kampfes um den Sieg der sozia listischen Produktionsverhält nisse und verabschiedet dazu eine Entschließung. Einer der Schwer punkte ist. Ausbildung und For schung enger mit der sich ent wickelnden sozialistischen Praxis zu verbinden. 2./3. 2. 1967: IV. Hochschulkon ferenz in Berlin. Sie steht unter dem Thema „Aufgaben der Uni versitäten und Hochschulen im einheitlichen Bildungssystem der sozialistischen Gesellschaft“. Um fassend begründet werden not wendige inhaltliche und organi satorische Veränderungen der akademischen Ausbildung, der Forschung, der Leitungsstruk turen, um die Universitäten und Hochschulen dem Entwicklungs stand der sozialistischen Gesell schaft anzupassen (3. Hochschul reform). Tradition und Verpflichtung Gegründet im Dezember 1409, ist die Leipziger Alma mater die älteste Universität auf dem Ge biet der DDR. Groß ist die Zahl bedeutsamer humanistischer Ge lehrter, die hier wirkten, und der Studenten, die an der Universität um echte Bildung stritten: von Hutten, Müntzer, Leibniz; Dich ter, Denker und Musiker wie Te lemann, Kiopstock, Lessing. Goe the, Radistschew, Fichte, Körner, Schumann und Wagner; Führer der deutschen Arbeiterbewegung wie Mehring, K. Liebknecht und Duncker. An der Universität hiel ten Persönlichkeiten wie Gott- sched und Gellert Vorlesungen, wirkten Gelehrte wie die Chemi ker Hermann Kolbe und Wilhelm Ostwald, der Psychologe Wilhelm Wundt, der Physiologe Carl Lud wig, der Chirurg Carl Thiersch der Neurologe Paul Flechsig, der Historiker Kar! Lamprecht.. Weit spannt sich der Bogen vom Wirken dieser Gelehrten bis zum antifaschistischen Widerstands kampf unerschrockener Studen ten und Wissenschaftler: Der Si nologe Eduard Erkes, der Jurist Erwin Jacobi, der Agrarwissen schaftler Adolf Zade bekannten sich unerschrocken zu ihrer fort schrittlichen und humanistischen Weltanschauung und wurden von der Universität vertrieben: der kommunistische Historiker Georg Sacke und die bürgerlichen Pro fessoren Friedmann und Hell mann wurden in KZ zu Tode ge quält. Alle progressiven Traditionen und das revolutionäre Erbe fan den ihre Erfüllung mit der Ent wicklung der Universität nach ihrer Neueröffnung im Jahre 1946. die auf das engste mit dem Wir ken namhafter sowjetischer Hoch schuloffiziere wie Nikitin, Pa tent, Janzen, Pluschnikow, Solo- touchin usw. verbunden ist. Seit 1953 trägt unsere Universität den ehrenden • wie verpflichtenden Namen Karl-Marx-Universität.
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