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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
-
Band
Band 1980
-
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- Ausgabe Nr. 2, 11. Januar 1
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- Ausgabe Nr. 8, 22. Februar 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Februar 1
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- Ausgabe Nr. 38, 10. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 40, 24. Oktober 1
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- Ausgabe Nr. 45, 28. November 1
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Band 1980
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VZ/30 25. Juli 1980 Wort und Tat für die Produktivkraft WISSENSCHAFT .neor Beitrag zum X. Parteilag.. Veränderter Studienablauf sichert höhere Effektivität Zur Neugestaltung des Postgradualstudiums am Institut für tropische Landwirtschaft Das Postgradualstudium zur Quali fizierung von Fachkadern auf dem Gebiet der tropischen Landwirt schaft wird im Auftrage des Mini steriums für Land-. Forst- und Nah rungsgüterwirtschaft (MLFN) durch- Geführt. Es beinhaltet nicht nur eine landwirtschaftlich-naturwissen schaftliche sowie agrarökonomische Und betriebswirtschaftliche Ausbil dung, bei der die natürlichen Ge gebenheiten des tropischen Klima gebietes für die pflanzliche und tie rische Produktion Berücksichtigung finden. Von gleicher Wertigkeit sind die Probleme der gesellschaftlichen Bedingungen in den Entwicklungs ländern, die revolutionäre Umgestal tung der jeweiligen Volkswirtschaft, sind die sozialen und wirtschaft lichen Voraussetzungen. Im Ausbil- dungsplan finden diese Problem- kreise genügende Beachtung. Widerspruch von Qualität Und zeitlichem Ablauf des Studiums Eine zweckmäßige Integration der unumgänglichen Sprachausbildung parallel zum fachspezifischen und gesellschaftswissenschaftlichen Stu dium war nicht zu realisieren, da die Studierenden an besonderen Sprachintensivlehrgängen teilnah men, jedoch während dieser Zeit Konsultationen versäumten. Postgraduale Ausbildung in Form des Direktstudiums Mit Beginn des Jahres 1980 wurde im Sinne einer Erhöhung der Effek tivität das Postgradualstudium für tropische Landwirtschaft in enger Kooperation mit dem Auftraggeber neu und für alle Beteiligten zweck mäßiger gestaltet. Es wird jetzt in der Form des Direktstudiums in zwei Studienabschnitten von je fünf Monaten Dauer durchgeführt. Die Teilnehmer sind an der Karl-Marx- Universität immatrikuliert. Ihre Un terbringung erfolgt im Internat des Weiterbildungszentrums des MLFN, der Agraringenieurschule Zschor ¬ tau in Lützschena bei Leipzig. Die Studierenden können sich damit ein ganzes Jahr lang voll auf die An eignung des für die vor ihnen ste henden Aufgaben nötigen Wissens konzentrieren und mit den damit in Zusammenhang stehenden Problemen auseinandersetzen, handelt es sich doch bei dieser Weiterbildung nicht um eine Qualifizierung für den derzeitigen Arbeitsplatz. Die bewährte inhaltliche Gliede rung in drei Hauptbestandteile bleibt auch bei der jetzigen Studien form erhalten: 1. Politisch-ideologische, ökono mische und soziale Grundlagen für die Tätigkeit in Entwicklungslän dern 2. Agrarwissenschaftliche Grund lagen für die Tätigkeit in der Land wirtschaft der Entwicklungsländer 3. Sprachintensivausbildüng entspre chend den vorgesehenen Einsatzlän dern. Das Weiterbildungszentrum des MLFN ist für den ersten und drit ten Hauptbestandteil des Studiums voll verantwortlich, das Institut für tropische Landwirtschaft für den zweiten, d. h. für die ökonomischen, technologischen und naturwissen schaftlichen Fächer. Im Ablaufplan ist gesichert, daß alle drei Haupt bestandteile jeweils mit unterschied lichen Anteilen während der Ge samtdauer des postgradualen Stu diums gelehrt werden. Die Sprach intensivausbildung stellt zu Beginn einen wesentlichen Schwerpunkt dar, erstreckt sich aber dann mit festem Anteil weiter bis zum An schluß des Studiums. Im zweiten Abschnitt des Stu diums finden Seminare zu Einzel themen, die die Einsatzländer be treffen, und Kolloquien zu aktuellen Ereignissen statt. Diese Aufteilung ermöglicht, für jeden Fachkomplex volle Kontinuität zu sichern und schafft die Voraussetzungen für eine hohe erzieherische Wirksamkeit des Lehrkollektivs. Für das intensive Selbststudium der Studierenden ist bei insgesamt 28—30 Wochenstun den Lehrveranstaltungen das nötige Zeitvolumen vorgesehen. Zur Sicherung des notwendigen breiten Ausbildungsprofils war und ■st enge Kooperation mit wissen schaftlichen Institutionen, der ge sellschaftlichen Praxis unserer Re publik und mit anderen Sektionen Ser Karl-Marx-Universität erfor- derlich. Dennoch ergab sich vor allem organisatorisch eine Reihe von Schwierigkeiten, die mit den stei genden Anforderungen, die an die Qualität und Effektivität der Ausbil dung und an die Disponibilität der für einen Auslandseinsatz vorzu bereitenden Kader zu stellen sind, überwunden werden mußten. So fand das Postgradualstudium bis zur IX. Matrikel in der Form eines Fernstudiums statt. Die Lehr veranstaltungen — Vorlesungen und Seminare — waren auf insgesamt acht bis neun Konsultationswochen über die Dauer von zwei Jahren Verteilt. Für die Studierenden war es damit außerordentlich schwer Und häufig kaum möglich, sich auf den umfangreichen und vielseitigen Lehrstoff zu konzentrieren, der ihre Arbeit oft nur indirekt oder zu ge ringem Teil tangierte, von der sie sich während der Konsultations- Wochen im Fernstudium selbstver ständlich nicht vollständig zu lösen Vermochten. Die besten Erfahrungen der Weiterbildung werden im ItL auch für das Direkt studium genutzt. Fotos: UZ/Archiv Einheit von Spezialwissen und Grundkenntnissen Erfahrungen der bisherigen Ex pertentätigkeit im Ausland haben immer wieder bestätigt, daß einer seits ein gutes Spezialwissen im je weiligen Fachgebiet Voraussetzung für eine erfolgreiche Tätigkeit ist, andererseits aber umfassende all gemeine landwirtschaftliche Kennt nisse unabdingbar sind. Aus diesem Grund ist in der Ausbildung die Einrichtung von Spezialisierungs möglichkeiten in verschiedene Fach richtungen nicht vorgesehen. Während des zweiten Lehrgangs abschnittes fertigen die Teilnehmer eine schriftliche Hausarbeit an, mit der sie sich speziell auf die für ihren Einsatz vorgesehene Aufgabe vorbereiten können. Für die Fertig stellung dieser schriftlichen Arbeit steht nach Beendigung der Lehrver anstaltungen ein weiterer Monat zur Verfügung. Nach erfolgreichem Ab schluß — zu jedem Ausbildungs abschnitt oder Fachkomplex wer den Prüfungen absolviert — erhal ten die Teilnehmer Zeugnis und Urkunde als „Fachingenieur für tropische Landwirtschaft“. Dr. S. Michaelis, ItL D ie Beschäftigung mit der Ge schichte, insbesondere der Ver allgemeinerung der Erfahrun gen der internationalen Arbeiter bewegung, gehört seit jeher zu einer der wichtigsten Aufgaben der revolutionären deutschen Arbeiter bewegung. Anknüpfend an diese bewährte Tradition maß die SED Vom Tag ihrer Gründung an der ; Geschichte und ihren Erfahrungen große Bedeutung bei: Sie bieten eine Vielzahl von Anhaltungspunkten für die Lösung gegenwärtiger und zu künftiger Aufgaben und geben je dem einzelnen die Möglichkeit, an hand des historischen Beispiels Maß stäbe für sein eigenes Handeln ab- zuleiten. Dieser Gedanke fand erneut Ein gang in den Beschluß des Politbüros des ZK der SED vom 18. März 1980 über die „Aufgaben der Universitä ten und Hochschulen in der ent- wickelten sozialistischen Gesell- I schäft“, indem auf die Bedeutung der Festigung des Geschichts bewußtseins sowie der Beschäfti gung mit der Geschichte der SED besonders aufmerksam gemacht wurde. Diesem hohen Anspruch gerecht Zu werden, bemühen sich die Lehr kräfte im marxistisch-leninistischen Grundlagenstudium, indem eine Verarbeitung der neuen Erkennt nisse des Abrisses „Geschichte der SED“ in den Grundkursen erfolgte Und außerdem ein Kurs zu aus gewählten Problemen des Abrisses angeboten wird. Die Zielstellung dieses Kurses, der bisher bei Studenten der Sektion TAS durchgeführt wurde und ge genwärtig an der Sektion Rechts wissenschaft läuft, besteht vor allem darin, das Geschichtsbewußtsein der Studenten auf der Basis eines mög lichst weitgehenden Studiums des Abrisses zu entwickeln und zu ver Dabei ist zu berücksichtigen, daß die zur Verfügung stehende Zeit von vornherein nur eine Konzentration auf Schwerpunktfragen zuläßt. E erste Erfahrungen weisen darauf hin, daß bei der Mehrzahl, der Studenten das Interesse an der Geschichte der SED und darüber tiefen. Die 12 Stunden Vorlesung des 32 Stunden umfassenden Kur ses werden dazu genutzt, Quer schnittsprobleme darzustellen, die in den Seminaren vertiefend disku tiert • werden. Zudem bieten die Se minare die Möglichkeit, bestimmte Seiten der Geschichte der SED (u. a. die Bündnispolitik der SED, die Parteientwicklung, das Wirken des Klassengegners) herauszuarbeiten. hinaus an historischen Fragestellun gen im Verlauf des Kurses zunimmt, daß auch jene, die anfänglich dem Kurs skeptisch gegenüberstanden, ihn als Mehrbelastung empfanden, diese Positionen abbauten und seine Nütz lichkeit anerkannten. Das kam deut lich in der Studienhaltung und -dis- ziplin, insbesondere aber in der zu nehmend guten Mitarbeit zum Aus druck. Zudem wurde diese Erfah rung durch die Studenten der Sek tion TAS bestätigt, die sich nach Abschluß des ersten Kurses in einem offenen und kameradschaftlichen Gespräch dahingehend äußerten. Positiv für den gesamten Ablauf des Kurses wirkte sich der Einsatz von entsprechenden Anschauungs materialien sowie die Durchführung eines Seminars in der ständigen Aus stellung des Museums für Ge schichte der Stadt Leipzig aus. Das weist darauf hin, daß die Durchfüh rung aller Lehrveranstaltungen zur Geschichte der SED in einem speziel len Kabinett wünschenswert und angebracht wäre. Trotz dieser bis jetzt feststell baren guten Erfahrungen mit dem Kurs zu speziellen Problemen der Geschichte der SED ist es wichtig, darauf aufmerksam zu machen, daß dieser Kurs allein nicht genügt, um die Aufgaben, die sich aus der For derung nach Vertiefung und Ent wicklung des Geschichtsbewußtseins ergeben, zu lösen. ‘ Sicher haben für den Bereich des marxistisch-leninistischen Grund lagenstudiums die Lehrenden in diesem Kurs eine große Verantwor tung für die Lösung der sich daraus ergebenden Probleme. Gleichzeitig jedoch müssen alle Möglichkeiten, die sich sowohl in den Grundkursen des MLG, aber auch darüber hinaus in den unterschiedlichsten Lehrver anstaltungen bieten, genutzt werden, um in dieser Frage weiter voran zukommen. Dr. Detlef Ziegs, Sektion ML Studium ist Arbeit an und mit der Wissenschaft Politische Motivation als wichtige Leistungsreserve Die Konferenz STUDENT ‘79, die Anfang Mai vom Zentral institut für Jugendforschung Leip zig an der KMU durchgeführt wurde, beschäftigte sich auch mit dem Leistungsverhalten und dem Arbeitsstil von Studenten. Dazu sollen im folgenden einige Ergeb nisse mitgeteilt und einige Fol gerungen zur Diskussion angebo ten werden. Die Untersuchungsergebnisse zeigen sehr deutlich, daß die Stu dientätigkeit der Studenten in den letzten Jahren aktiver, selbstän diger. wissenschaftlicher und im Hinblick auf die zukünftige Be rufstätigkeit zielklarer geworden ist. Gleichermaßen weist STU DENT ’ 79 auch auf einige Ent wicklungsprobleme bei der Ver besserung der hochschulgemäßen Erziehung und Ausbildung hin. Der Anteil wirklich selbständiger und aktiver Studienarbeit ist noch nicht überall ausreichend. Oft dominiert noch rezeptives Nacharbeiten und Abarbeiten von detaillierten Vorgaben. Die Um strukturierung von Lerntechniken auf Hochschulniveau gelingt den Studienanfängern zeitlich relativ spät und oft nicht vollständig. Im besonderen gelingt es noch nicht genügend, planmäßig und schwerpunktorientiert zu arbei ten. Das gilt vor allem für Stu denten im Wohnheim. Hier ist es noch zu wenig gelungen, lei stungsfördernde Bedingungen durchzusetzen. Das sind zunächst einige sehr allgemeine Aussagen. Deutlicher wird das Problem des Arbeitsstils; vergleicht man in STUDENT ‘79 die Ausprägung einiger für Leistungen wichtiger Persönlichkeitseigenschaften. Es zeigt sich: Die Studenten halten sich sehr wohl für fähig, die For derungen des Studiums zu erfül len. Das gilt besonders für die selbstkritische Einschätzung eige ner Leistungen und — mit Ab strichen — für die Fähigkeit zur Erfüllung der obligatorischen Studienverpflichtungen. Deutlich negativer werden die eigenen Fähigkeiten eingeschätzt, We sentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden und in Zu sammenhängen zu denken. In Konzentrationsfähigkeit, fachli cher Übersicht und vor allem Argumentierfähigkeit. schätzen sich die Studenten am schlechte sten ein. Wichtig ist die gegen sätzliche Tendenz von Selbst einschätzung und Leistungsrele vanz einzelner Eigenschaften. Das heißt: Gerade die Anforderun gen, die die Studenten nach eige ner Einschätzung gut erfüllen, haben eine geringere Bedeutung für die Leistungsunterschiede an der Hochschule. Bei solchen Fä higkeiten wie Beweise zu führen, Behauptungen zu. widerlegen, konzentriert zu arbeiten, in Zu sammenhängen zu denken sowie das fachliche Wissen selbständig zu vertiefen, unterscheiden sich leistungsstärkere und leistungs schwächere Studenten am deut lichsten. Im einzelnen läßt sich in der Untersuchung feststellen: Die Fähigkeit, die eigenen Lei stungen kritisch einzuschätzen, differenziert erstaunlich wenig im Leistungsverhaltensbereich. Selbstkritische Studenten sind in der Regel durchaus nicht lei stungsstärker. Die gute Kritikfä higkeit, die sich die meisten Stu denten bescheinigen, darf also nicht überbewertet werden. Sie ist auf jeden Fall wenig entschei dend für das konkrete Leistungs verhalten. Beim Streben nach Erfüllung der obligatorischen Studienver pflichtungen kommen politisch- ideologisch gefestigte Studenten besser zurecht. Hier wird ein Aspekt der politischen Motiva tion des Studiums wirksam. Wer sein Studium in gesellschaftliche Zusammenhänge einzuordnen vermag, wer den Überblick über Aufgaben und Ziel der Jahre an der Hochschule nicht verliert, der schafft bei der Bewältigung des tagtäglichen Arbeitspensums meistens auch mehr. Interessant ist aber auch, daß keine eindeu tige Abhängigkeit des Erfüllungs niveaus obligatorischer Studien verpflichtungen von der verwen deten Zeit für Selbststudium fest zustellen ist. Die Effektivität ist also offensichtlich wichtiger als das aufgewendete Zeitvolumen. Die Fähigkeiten. Wesentliches von Unwesentlichem unterschei- den und in Zusammenhängen denken zu können, erweisen sich als sehr wichtig für Leistlingen an der Hochschule. Männliche Studenten, vor allem, wenn sie auf ihrem bisherigen Lebensweg viel fältige Praxiserfahrungen sam meln konnten, beherrschen diese Fähigkeiten etwas besser als ihre weiblichen Kommilitonen. Gründ lichkeit. Fleiß und Lernbereit- schäft tangieren diesen Aspekt des Arbeitsstils sehr wenig, Ef fektivität des Studienprozesses dagegen stark. Bei diesen Proble men der geistigen Selektionsfä higkeit sind besonders große Um stellschwierigkeiten zu Studien beginn zu beobachten. Auch sind diese Fähigkeiten mitentschei dend für das Niveau der Diskus sionsbeteiligung in den Lehrver anstaltungen. Konzentriert zu arbeiten, ge lingt dagegen Studentinnen etwas besser. Es ist aber nicht zu über sehen, daß gerade in diesem Be reich der Planmäßigkeit und Konzentrationsfähigkeit im Stu dium noch große Leistungsreser ven für die meisten Studenten bestehen. In diesen — hier nur sehr grob angedeuteten — Er gebnissen der Untersuchung STU DENT ‘79 des ZU sehen wir wichtige Ansatzpunkte für Ziel und Inhalt wissenschaftlich-pro duktiver Tätigkeit während des Studiums, Den Studienverpflich tungen nachkommen, ja über haupt die Fülle der Studienver- pflichtungen erfüllen zu kön nen. schließt heute selbständige aktive Arbeit im Wissenschafts gebiet ein. Denn nur „am Mann“ können solche für die spätere Berufsbewährung so wichtigen Aspekte des Arbeitsstils wie We sentliches von Unwesentlichem unterscheiden, in Zusammenhän gen denken, konzentriert arbeiten und sich im fachlichen Mei nungsstreit bewähren . trainiert und getestet werden. Somit wäre es im jetzigen Stadium unserer Hochschulentwicklung einfach zu wenig, wenn man forderte, das Studium mit selbständiger wis senschaftlicher Arbeit zu verbin den (in dem Sinne, daß selbstän dige wissenschaftliche Arbeit zum eigentlichen Studium hinzu kommt). Studium wird zuneh mend Arbeit an und mit der Wissenschaft. Je früher das jeder einzelne Student erfaßt und die vielfältigen Angebote der Ausbil dung nutzt, desto höher ist der Studienerfolg. Sicher kann der zeit nicht jeder in speziellen Formen wissenschaftlich-produk tiver Tätigkeit (Jugendobjekte, Zirkel usw.) mitarbeiten, aber schon der „einfache“ Studienall tag bietet genug ungenutzte Mög lichkeiten, den eigenen Arbeits stil zu qualifizieren. Dr. Achim Hoffmann, stellv. Abteilungsleiter Studen tenforschung im ZIJ
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