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z/0V02 11. Januar 1980 Wissenschaft/Zeitgeschichte 5 .. in Janzen Land scheint Frieden 2-" gezogen zu sein. Fehlgeleitete , Snterrevolutionäre haben ihre A die längst das Land ver- unterstützt Kräfte. it» WSeachtet dessen sind in Ale- ß Weder aus allen Teilen des 28 1200 Studenten und Studen- WPfwinkel im Busch verlassen stellen sich der Revolution. In .«itung „Ethiopian Herald" fin- an die von ihnen abgegebenen Ezungen, die erkennen lassen 'sie von volksfeindlichen Ele- %in diesem Studienjahr ihre pärbeit abzuschließen. Erfreu- 8 der Zuwachs an Studentin- licag I v, gleichberechtigt neben ih- ened L' legen studieren. Das war "g F mmer so. 1P2 E angereist, und in diesem Jahr si0 ° p>g 30 Diplomanden, von de- er " Weinige vorgenommen haben, ige® * •• - - - j kan uxc -m118>l udb Luciiia vei- mi9 En haben, jedoch im Schutze des Bsialismus weiter gegen die Re- ,0td Ton hetzen, betrogen wurden, "die Edebiet um Harer, nahe der so- Bchen Grenze, ist es noch nicht Deht d ruhig. Immer noch treiben 8p Wsche Banden ihr Unwesen, 55 9 und plündern, unterstützt je 8, konterrevolutionäre Kräfte. ESchlupfwinkel sind in den Ber- 289 E.und in wenig zugänglichen Iod i Sehten. Rh die soziale Zusammenset- k hat sich erheblich geändert. t I die von der Lehrkräfte ist im Jahr ständig gestiegen, letzten Studienjahr im rund 220 Stunden Vor- k Ben. Es ist schon eine Auf- Möchentlich 6 bis 14 Stunden Imogen und Übungen, vor al- Y2 den höheren Studienjahren •", der Postgradualbildung, in Fremden Sprache vorzuberei- " durchzuführen. Zahl enen „im Term 2505 idM e 2v > 5 mehr Söhne und Töchter von PAtern, Landarbeitern und Ar- E ziehen in die Universitäten Studium, Unterkunft und Eung sind frei, aber ein indi- Stipendium kann noch Ar Verfügung gestellt werden. *s nicht verwunderlich, daß Ihfrage nach einer bezahlten Enäftigung zur Verbesserung finanziellen Lage groß > nicht eingerechnet Ölungen der Praktika in- Ser großen Studentenzahl . RShschullehrern (davon 4 aus PQjetunion, 5 aus der DDR, der VR Polen und 3 aus In- Bemeinsam mit 25 jungen As- xomoa bewältigt werden, so sind 1i diesem Studienjahr für etwa .2 wSfunden (eingeschlossen die Sdduale Ausbildung), 23 Hoch- 4 P rer (davon 5 Äthiopier. 2 | Sowjetunion, 2 aus der Re- h Kuba, 1 aus der VR Polen, I der DDR und 4 aus Indien) j L 8 Assistenten. Während die A hie Assistenten, wanrend aie . 8 s8chen Kollegen einschließlich 085302 ks ännten Assistenten etwa 05202 kBent der Lehrveranstaltungen - 7 suhren, haben unsere 10 Ge- " S2dus der DDR etwa ein Drittel "Samten Ausbildungsprogramms 4 ! 1 g j‘, j *e• .a f 210,0 „ ’ p‘ 3 0 52 d > 8 4e102 o, 789 8 h 4 rF, Peugust-Heft dieses Jahres des Becan Psychologist“, einer viel- Eersn Zeitschrift der Amerika- GehGesellschaft für Psychologie, Cenezu 50 000 Mitglieder hat, fand B aufschlußreichen Artikel. R"erimmt L. W. Brand von der Be"y of Regina in Kanada sehr 6 Zur Zitierpraxis seiner US- RBegnischen Kollegen Stellung. r 1 Sh wurde er dazu, wie er RShreibt, durch einen Besuch Pini R, Hier nämlich stellte er RBsezem Staunen fest, daß wir Bouer Wissenschaftlichen Arbeit R HF recht gut über die Psycho- R 1 .der UdSSR Bescheid wis- Roueern auch bei einschlägigen Bä düngen die wichtigsten Ar- Rars Westeuropa und den USA, S USh aus anderen kapitalisti- Bv.ndern auswerten und kon- Es agritisch verarbeiten. Nicht Eh in den USA. In diesem Rsnosrrsche unter den Psycholo- RSeronz gegenüber den Leistun- B layachkollegen sowohl aus an- Räudch westlichen) Ländern wie R2re. dem eigenen Lande. Aus I? han mit Kollegen während V ührmonatigen Aufenthaltes VW Weiß ich, daß sie dieses Cehn häufig auf die sogenannte Sem mrriere" zurückführen. Bei S4e Hinsehen zeigt sich jedoch, Kbzennur e iu Vorwand ist: Etwa SBennt der psychologischen Zeit- Seher teratur der Welt wird in k’eh SPrache publiziert, darun- Ärt. Wichtige Arbeiten aus so- Bunten .Ländern. Die UdSSR, F"higddieCSSR haben englisch- KBSEn i riodika auf dem Gebiet S Eanologie, und es gibt eine Gen ndbücher, auch aus soziali- L .dem, die in englischer de worliegen. 1s noranz hat mehrere Wurzeln, "ech. man da zuerst an den a dsbereich denken, wie er Vq“Szamerikanische Psychologie kB.die einflußreichste in der Mtlichen Welt, und ihre Pro- () (q,önd in vielem prototypisch 5 b 1 ntwicklung in anderen Län- der BRD, Japan, der Nie- u. a., die über bedeutende ^Potentiale in der Psycho- L STfügen. Lehrbriefe für Alemaya - Symbol und Ergebnis « gemeinsamer Arbeit mit KMU Impressionen aus Äthiopien von Prof. Dr. Gerd Fröhlich zum Studienbeginn in Alemaya Trotz zunehmenden Einsatzes moderner Technik, die von den sozialistischen Staa ten - auch von der DDR - geliefert wird, ist die landwirtschaftliche Arbeit noch körperlich sehr anstrengend. Aus den Erfahrungen des ver gangenen Jahres im Hinblick auf die Hauptprobleme in der Ausbil dung orientierten wir uns u. a. auf die Erarbeitung von Lehr- und An schauungsmaterial, was auch gegen wärtig noch einen wichtigen Punkt im Arbeitsplan unserer Partei gruppe einnimmt. In diesem Be mühen stehen wir jedoch nicht al lein. Dank des Vertrages zwischen der Karl-Marx-Universität und der Universität Addis Abeba, vor allem aber dank der Aktivitäten beson ders der Genossen und Kollegen des Instituts für tropische Landwirt schaft, sind inzwischen 1000 Exem plare des ersten in Alemaya er arbeiteten Lehrbriefes hier einge troffen, und wir wissen, daß noch weitere vor ihrem Abschluß stehen. Diese Lehrhefte sind nicht in die Keller der College-Bibliothek ver schwunden oder nur für Alemaya bestimmt, sie dienen bereits in den Junior Colleges of Agriculture in Debre Zeit und Awassa sowie den Landwirtschaftsinstituten in Ambo und Jimma zur Unterstützung der Ausbildung. Und es scheint erst malig zu sein, daß in einem Fach gebiet für alle Studenten ein Lehr heft, wenn auch nur geliehen, für das Selbststudium zur Verfügung steht. Nur durch sozialistische Ge meinschaftsarbeit — wenn auch über Tausende Kilometer getrennt — wurde es möglich, in so kurzer Zeit hier im Alemaya-College eine we sentliche Verbesserung der Lehr arbeit einzuführen. Dafür großen Dank allen Genossen und Kollegen daheim, auch für die Bereitstellung der Projektionstechnik. Ein Studienjahr im College be ginnt jedes Jahr Anfang Oktober mit allerhand Aufregung. Hinzu kommt nun noch die „Einschreibe prozedur“. Dafür gibt es keine Li sten oder Studienbücher. Jeder Stu dent bekommt einen Packen vorge druckter Formulare, von denen er pro Kursus 5 Stück ausfüllen und vom Lehrenden sowie seinem Be rater unterschreiben lassen muß. Der Studienplan hängt aus, immer noch zwangsläufig konstruiert nach den Gelegenheiten, nicht Notwendig keiten. und der Student kann wäh len. Hat der Student seinen indivi duellen Studienplan aufgestellt, muß er prüfen, ob er sich zeitlich in den Gesamtplan einpassen läßt. Theore tisch ist dies meist der Fall, in praxi muß es aber nicht so sein, weil be reits individuelle Verschiebungen und Umstellungen sowohl in der Thematik als auch zeitlich vorge nommen wurden. So gleicht das Campus in der ersten Studienwoche einem Taubenschlag. Trotzdem kommt nach etwa 2 Wochen der Tag, an dem sich das Durcheinander löst, ab welchem kein Kursus mehr hinzugefügt oder gestrichen werden darf. Nun tritt Ruhe ein, der Papier wust gelangt in die Versenkung des Registration-Office — ob er je wie der auf taucht? Um diese komplizierte Zettelwirt schaft zu umgehen, haben wir in der postgradualen Ausbildung erst malig „handgefertigte“ Studien bücher eingeführt. Ob man ihren Vorteil gegenüber der Zettelei er kennt, ob man sich daran gewöhnt, wird die Zukunft zeigen. Von eini gen Hochschullehrern werden diese Studienbücher als ausgezeichnete Neuerung angesehen, da der Student auf diesem Wege einen gebundenen Nachweis über Kursteilnahme und Prüfungsergebnis in der Hand hat. Vereinfachung der technischen Ar beit scheint uns ein Hauptproblem einer grundsätzlichen Verbesserung von Studienorganisation und -gestal- tung zu sein. In der Lehre gilt es, von einem zufälligen Nebeneinander der Fächer zu einem in sich ge schlossenen und abgestimmten Pro gramm zu kommen. Unsere Ökono men haben es sich zur Aufgabe ge stellt, ein entsprechendes Modell zu erarbeiten. Dazu gehören die Ein heit von Theorie und Praxis, die Einheit von Forschung und Lehre. Beides zu verwirklichen ist nicht leicht. Ein besonderer Schwerpunkt ist deshalb zunächst eine praxis bezogene Ausbildung, wobei als Pra xis nicht allein die einfache ma nuelle Feldarbeit angesehen werden kann. Daß es in Alemaya vorwärts geht, zeigt sich auch in der Entwicklung einer Jugendorganisation. Die Grup penleitung hat mit uns Kontakt auf genommen und uns gebeten, sie zu unterstützen und ihnen unsere Er fahrungen aus der DDR zu über mitteln. Auch ein recht gut durch dachter Arbeitsplan wurde uns vor gelegt. Sie möchten gern mit der FDJ an der Karl-Marx-Universität in Verbindung kommen, was sich wiederum auch auf unsere Arbeit positiv auswirken würde. Was sagt ihr dazu, Jugendfreunde? in den führenden Departments für Psychologie vorfindbar ist. Es herrscht ein unerbittlicher Zwang zum Publizieren. Wer seine durch schnittliche Jahresrate (in vielen Fäl len bis zu 12 und 15 Artikel im Jahre) nicht schafft, hat die Konse quenzen zu tragen, und Geld für Forschung und Stellen werden im mer knapper. So ist der Zweck wis senschaftlicher Publikationen nicht der, mit den Fachkollegen in der Welt über neue Einsichten zu kom munizieren, sondern in erster Linie geht es darum, die eigene Publika tionsliste konkurrenzfähig zu ma chen. Es erübrigt sich damit auch, Ergebnis.se anderer zur Kenntnis zu nehmen oder gar zu diskutieren. Die führenden Departments bestimmen die Moden, und es ist sehr schwer, dabei solide wissenschaftliche Arbeit zu leisten und an den wirklichen Frontproblemen der Psychologie zu bleiben und — was in der Wissen schaft eben nicht selten ist — auch einmal Irrwege zu gehen, vor Hin dernissen ratlos zu stehen und Be sinnung zu suchen. Dennoch gehen zahlreiche Psychologen diesen Weg. Ein weiterer Grund ist ideologi scher Natur: Die herrschende Klasse der USA hat alles daran gesetzt, ihre eigene Ideologie als die der Mensch heit überhaupt auszugeben. Das wi derspiegelt sich auch in dem An spruch, die Welt der psychologischen Wissenschaft zu beherrschen. Diese „Herrschaft“ ist in weiten Gebieten aber tatsächlich nur kraft der im mensen Zahl von Publikationen, nicht wegen der substantiellen Er kenntnisse gesichert. Die „übrige Welt“ teilt sich für viele in zwei La ger: die einen kopieren ihren Stil von Wissenschaft und sind deshalb un interessant und die anderen leben in „kommunistischen Ländern“ und können schon deshalb angeblich nichts Wichtiges zur Wissenschafts entwicklung beitragen. Unter solchen Umständen ist es für vernünftige In formation in der wissenschaftlichen Arbeit eben sehr schwer, solche ver breiteten Vorurteile aufzuweichen. Trotzdem tut es eine große Zahl von Psychologen. Eine dritte Wurzel liegt in den realen Verwertungsbedingungen für Psychologie in der kapitalistischen Welt: Es werden psychologische Er kenntnisse gebraucht, die in diesem System funktionieren. Allgemeine Einsichten, die dem Fortschritt der menschlichen Erkenntnis dienen, sind weniger gefragt. Es gibt klar defi nierte Zielgruppen für psycholo gische Manipulierung; es gibt Auf trags- und Geldgeber für eindeutig umschriebene Forschungsfelder, und sie alle haben ihre Funktionalität in einer historisch konkreten Gesell schaft, In dieser Atmosphäre grund legend neue Probleme langfristig zu erkunden, ist ein Unternehmen, dem sich nur Gelehrte zuwenden können, die „fest im Sattel“ sitzen oder Mut zum Risiko haben. So ist die US-amerikanische Psy chologie von Widersprüchen gekenn zeichnet, die allesamt, sich stets neu reproduzieren: Die meisten Forscher sind — trotz des besten Dokumenta tionssystems der Welt — die am we nigsten informierten Wissenschaftler auf ihren Gebieten. Sie produzieren „Moden“, weil nur die ihnen Gewiß heit verschaffen, immer den Ton an zugeben. Sie ignorieren den Fort schritt der Psychologie in der Weit wie L. W. Brand schrieb und trach ten doch nach Verwertung ihrer Er kenntnisse im praktischen Leben der Gesellschaft. Sie publizieren wöchent lich Tausende von Artikeln und Hun derte von Fachbüchern, aber lesen sie nicht. „Bücher schreibt man, man liest sie nicht“, hat mir einer der be deutendsten Forscher auf dem Ge biete der Leistungsmotivation ein mal gesagt. Sie hängen an der Nabel schnur des Kapitals und halten ihre Erkenntnisse für allgemein-mensch liche. Und trotzdem: Es gibt dank der Anstrengungen bedeutender Wissen schaftler sehr ernst zu nehmende Fortschritte sowohl bei der Auf schließung von neuen sehr wichtigen Problemen der Grundlagenforschung als auch bei der Technologie der psy chologisch fundierten Manipulierung der Menschen und in der Optimie rung der Ausbeutungs- und Kriegs technik. Selbst wenn es beispielsweise nur 10 Prozent der in der Amerikani schen Gesellschaft für Psychologie tätigen Wissenschaftler gelingt, an Frontproblemen der. Forschung un seres Faches zu arbeiten, dann sind das immerhin nahezu 5000 Psycholo gen, die über ein vergleichsweise er hebliches materielles und informatio nelles Potential verfügen. Das dürfte etwa auch die Größenordnung sein, in der sich das reale kompetente Forschungspotential dieses Landes auf dem Gebiete der Psychologie bewegt; und die 500 profiliertesten davon werden wir vermutlich im Sommer dieses Jahres auf dem Welt kongreß in Leipzig wiederfinden. Die inhaltlichen Probleme, um die es dabei geht, sollen in einem spä teren Beitrag behandelt werden. Psychologie im Widerspruch Notizen zur US-amerikanischen Psychologie von Prof. DK Manfred Vorwerg ----- Traditionskalender Prozesse - Ereignisse - Persönlichkeiten Folgenreiche Konferenz der FDJ vor 30 Jahren Von Prof. Dr. Gottfried Handel, FMI (Teil 1) 450 Delegierte aus allen FDJ- Hochschulgruppen der DDR trafen am 14. und 15. Januar 1950 in Berlin zusammen. Zu dem vom Zentralrat der FDJ festgelegten Konferenzthema „Die Studenten ratswahlen — Wahlen der Natio nalen Front des demokratischen Deutschlands“ sprach NPT Fred Oelßner, Leiter der Abteilung Parteischulung im Zentral sekretariat der SED. Daneben er läuterte der Sekretär des Zentral rats für Schulen und Hochschulen, Peter Heilmann, den der Kon ferenz unterbreiteten Entwurf des II. Hochschulprogramms der FDJ. Unvergeßlich bleiben mir als einem der Teilnehmer dieser Konferenz drei Sachverhalte und ihre Folgen. Erstens: Wir empfanden es als eine hohe Anerkennung der er reichten Fortschritte des Jugend verbandes an den Universitäten und Hochschulen, daß die für den 9. Februar 1950 angesetzten Wah len zu solchen studentischen Ver tretungen wie dem Studentenrat und den Fakultätsräten erstmalig auf der Grundlage eines gemein samen Programms und einer ge meinsamen Kandidatenliste der in der Nationalen Front ver einten demokratischen Kräfte stattfinden sollten. Zuvor hatten bei solchen Wahlen (zuletzt Ende 1948) die politischen Parteien ihre Plattform verkündet und ihre eigenen Kandidatenlisten unter breitet. (Ende 1948 gehörten in der damaligen sowjetischen Be- satzungszone auch erst 27 Prozent der Studenten der FDJ an, im April 1949 wurden es 30 Prozent. Anfang 1950 erwies sich nun die FDJ als stark genug, um feder führend bei der einheitlichen Liste in Erscheinung zu treten. Mit der Anerkennung für das von der FDJ Geleistete verband sich die Verpflichtung, von Fred Oelßner im Referat wie folgt zu- sammengefaßt: „Die bevorstehen den Studentenratswahlen sind ein wichtiges Ereignis im Leben unseres Volkes. Die Freie Deut sche Jugend, die als Mitglied des Internationalen Studentenbundes die anerkannte Vertreterin der akademischen Jugend unserer Republik ist, ist die Hauptkraft in der Durchführung der bevor stehenden Studentenratswahlen. Sie hat darum auch die mora lische Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß die Studentenrats wahlen wirklich in jenem fort- schrittlichen Geist durchgeführt werden, der der Inhalt der Natio nalen Front des demokratischen Deutschlands ist,“ Unter den Dis kussionsrednern der Konferenz der FDJ-Hochschulgruppen, die in diesem Sinne zur Verantwortung der FDJ bei den Studentenrats wahlen sprachen, befand sich der Vorsitzende der Leipziger FDJ- Hochschulgruppe, Werner Kühn. Peter Heilmann formulierte das politische Ziel der Studentenrats wahlen so: „Wir wissen sehr gut und haben aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt, daß wir mit aller Kraft am Kampf un seres Volkes teilnehmen müssen. Im Frieden nur kann unser Stu dium erfolgreich sein. Wir glau ben deshalb, es ist ganz richtig und bringt sehr richtig die neuen Verhältnisse zwischen den Or- ganisationen und Parteien zum. Ausdruck, wenn wir dem Wun sche der Mehrzahl der Studenten entsprechend, unsere Wahlen auf der Basis der gemeinsamen Zu sammenarbeit der demokratischen Organisationen durchführen, wie es in der Wahlordnung des Mini steriums für Volksbildung fest gelegt worden ist. Damit werden wir ein Beispiel für die Studenten in ganz Deutschland geben und so die Nationale Front des demo kratischen Deutschland stärken. Gemäß der Rolle der Freien Deut- schen Jugend an den Hochschulen und Universitäten, indem sie mehr als 50 Prozent aller Stu denten in ihren Reihen vereinigt, und entsprechend ihrer’ Fähig keiten zur Demokratisierung un seres Hochschulwesens wird die FDJ bei den Studentenratswahlen eine tragende Rolle spielen.“ Diese Ziele konnten erreicht werden. Die Studentenratswahlen gestalteten sich zu einem ein drucksvollen Erfolg. Sie wurden ein Jahr später — vom 4. Plenum des ZK der SED — an erster Stelle jener Ereignisse genannt, die „einen Durchbruch zum Neuen auch an unseren Universitäten und Hochschulen sichtbar werden (ließen)“. An der Leipziger Uni versität nahmen von 5008 Stimmberechtigten 4665 (= 93 Prozent) an der Wahl teil, von denen 3445 (rund 74 Prozent) ihre Stimme für die 24 Mitglieder des neuen Studentenrates (davon 22 FD J-Studenten) gaben. Das Wahl ergebnis muß auch in Beziehung mit dem raschen qualitativen und quantitativen Wachstum der FDJ gesehen werden: An der Leip- ziger Universität gehörten noch Ende 1948 etwa 28 Prozent der Studenten der FDJ an, im Juni 1949 waren es 40, im Dezember 1949 64, im Oktober 1950 über 90 und ab 1951 95 Prozent und mehr. Andererseits ging aus dem Wahlresultat das noch nicht Er- reichte hervor. Sehr konkret, recht unterschied lich an Fakultäten und Fachrich tungen, wurde Zurückgeblieben heit, Spießertum und Klein bürgerlichkeit deutlich, wurden verschiedenartige Mängel in der politisch-ideologischen Arbeit der FDJ und ihrer Interessenver tretung für die Studenten deut lich. Auch die Existenz von zwar geschlagenen aber noch nicht zer schlagenen reaktionären Elemen ten machte sich bemerkbar. Mit alledem hängt ein zweiter bleibender Eindruck zusammen: Beraten und beschlossen wunde von den Delegierten ein neues Hochschulprogramm, mit dem das inzwischen erfüllte I. Hochschul programm vom II. Parlament in Meißen (23. bis 26. Mai 1947) weitergeführt wurde. Hatte das Programm aus dem. Jahre 1947 den antifaschistisch-demokrati- schen Zielen entsprochen, so stand — diese Ziele weiter- führend — das II. Hochschulpro gramm der FDJ im Zeichen der beginnenden sozialistischen Um gestaltung, besonders der sozia listischen Revolution auf dem Gebiet von Ideologie und. Kultur. Werner Kühn, der Vorsitzende der FDJ-Hochschulgruppe Leipzig, während seines Beitrages auf der Konferenz. Repro: R. Müller