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Universitätszeitung
- Bandzählung
- 1980
- Erscheinungsdatum
- 1980
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. gr. 2. 459
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1770109730-198000005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1770109730-19800000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1770109730-19800000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen der Universitäten Sachsens (1945-1991)
- Bemerkung
- Teilweise mit vorlagebedingtem Textverlust.
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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-
Zeitschrift
Universitätszeitung
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Band
Band 1980
-
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Der Student von heute erwartet anspruchsvolle Forderungen den verstehen, daß ein Hochschulstudium wohnten 61 Prozent der zur Untermiete und nur im Wohnheim. Heute ist kehrt. 63 Prozent wohnen Studenten 9 Prozent 1 es umge- im Wohn- ist um so Studenten Studenten Studenten bzw. muß nung den vom 18. 3. — daß sich die Studenten der DDR in den vergangenen Jah ren hinsichtlich ihrer sozialen Stel lung, Lebenserfahrung und Alters struktur verändert haben. Woran wird dies in der Untersuchung deut lich? Dr. Starke: Bei STUDENT 79 ha ben wir mittels gleicher oder ähn licher Indikatoren bewußt einen Vergleich mit STUDENT 69, unserer ersten großen Untersuchung unter Studenten, angestrebt. Es sind an dere Studenten, die heute studieren. Sie sind unter anderen Bedingungen aufgewachsen und studieren unter anderen Bedingungen. Nehmen wir — um ein Beispiel von vielen zu ge ben — die Wohnbedingungen 1969 schaftlichc Arbeit der und der Arbeitsstil der eine Rolle? Dr. Starke: Das Studium effektiver, je besser die Studenten orientiert sein kann. Heute sind die Studienanfänger im Schnitt älter als früher. Sie brin gen andere Voraussetzungen mit, und sie haben andere Ansprüche. Konferenz STUDENT '79 bilanzierte Tendenzen der Entwicklung der studentischen Jugend und brachte neue Erkenntnisse ideologische Positionen auf die Stu- dienleistungen aus? Dr. Starke: Der Zusammenhang zwischen ideologischen Einstellun gen und dem Verhalten im Studium ist in unseren Untersuchungen in vielfältiger Weise nachweisbar und ein zentraler persönlichkeitstheore tischer und erziehungspraktischer Aspekt. Lippenbekenntnisse genügen nicht, Leistung ist gefragt. In STU DENT 79 finden sich durchaus Stu denten, die zwar unseren ideologi schen Aussagen und Normen zu stimmen, aber daraus nicht immer genügend Verhaltenskonsequenz ab leiten, wie es andererseits auch Stu denten gibt, die zwar nach großen fachlichen Erfolgen streben, aber die politische Bildung und gesellschaft liche Aktivität vernachlässigen. Ein deutig und beeindruckend sind die Zusammenhänge zwischen der ideo logischen Haltung, der gesellschaft lichen Aktivität und den Leistungs parametern. Differenzierter als alle bisherigen Untersuchungen zeigt STUDENT 79 die große Bedeutung der fachlichen und gesellschaftlichen Aktivität für die Effektivität des Studiums. Die Ergebnisse unserer Analysen unter Hochschulabsolven ten in Fortsetzung unserer Studen- ten-Inverallstudie (SIS) bestätigen dies nachdrücklich. Das Maß an Ak tivität der Studenten im Studium ermöglicht die beste Prognose für die Bewährung der Absolventen in der Praxis. UZ: Inwieweit spielen in diesen Prozessen die selbständige wissen- Mutterpflichten zu tragen. Dem die Studientechnologie Rech tragen, die nicht immer auf jungen, männlichen, ledigen Die größere Lebenserfahrung wirkt sich meist positiv aus. Verändert haben sich auch die Merkmale der Elternhäuser der Studenten. Die El tern der heute Studierenden sind meist selbst schon unter sozialisti- schen Bedingungen aufgewachsen. Infolge unserer Bildungspolitik ist — um nur ein Konkretum herauszu greifen — das Bildungsniveau der Eitern heute weit höher als noch vor 10 Jahren. Damit ist zugleich eine veränderte Familiensituation gegeben, die von großem Einfluß auf die Einstellungen und Gewohn heiten der Kinder und direkt auch auf deren Bildungsstreben ist. Diese und viele andere Einflüsse und Zu sammenhänge lassen sich in unserer Studie klar nachweisen. UZ: Welche Aussagen erbringt STUDENT 79 über Faktoren der Effektivität des Studiums? heim und nur noch 7 Prozent zur Untermiete. Das kollektive. Wohnen hat den Studienalltag stark ver ändert. Das Wohnheim bringt viele Vorteile mit sich, hat aber — zum Beispiel für das Leistungsverhal ten — auch seine Gefahren, die noch nicht immer gut gemeistert werden. Ein anderer Faktor ist der Anteil von weiblichen Studierenden — er beträgt in der DDR im Hochschul wesen 54 Prozent — und die Stu dentenfamilie. Über 50 Prozent der Studenten heiraten im Verlaufe des Studiums und haben familiäre Verantwortung und oft schon Vater- s Unterschiede zwischen Bichtungen und Sektionen. J Worin bestehen wichtige Ten- , N im ideologischen Bereich und B Lebenswerten der Studenten? im 6. und 7. Mai fand an der W die vom Rektor unserer Uni- ität, Prof. Dr. Rathmann, eröff- B Konferenz STUDENT 79 statt. ' Wurde vom Zentralinstitut für Eendforschung gemeinsam mit 3 Zentralrat der FDJ und dem Bisterium für Hoch- und Fach- Blwesen veranstaltet. Mit dem er der Abteilung Studentenfor- Nng im ZU, Dr. sc. Kurt Starke, Auch das Hauptreferat auf der Nerenz hielt, sprach UZ. 3: Worin bestand das Anliegen Konferenz STUDENT 79? 3 Starke: In Vorbereitung der Sochschulkonferenz zog die Kon- 22 STUDENT 79 die Bilanz einer ' 10jährigen Forschungsarbeit, 3 auf Tendenzen der Entwick- ‘ der studentischen Jugend hin, gierte gelöste und ungelöste Pro- 82 und zog Folgerungen für die Sehung und Ausbildung der Stu- Sen, aber auch für die weitere BShung. In diese Untersuchung auch 161 Studenten von 9 Sek- der KMU einbezogen. 5 Welche Erkenntnisse erbringt ‘OEmt 702 • Starke: Entsprechend dem jütischen Anliegen der Studie Shen sich die Hauptergebnisse ‘ einen auf den Zusammenhang .Etlicher Einstellungen unterei n- der Determination dieser Zu- Anhänge und der Beziehungen Shen den Verhaltensdispositio- Und dem realen Verhalten. In- Ueh erfassen wir wichtige Para- ? der Persönlichkeit wie die fischen Einstellungen, die Le- ?erte, die politischen, gesell- Sichen und fachlichen Aktivi- 2 Stärker als bei den bisherigen Rehungen wendet sich STU- , 19 der unmittelbaren Studien- «eit der Studenten zu. Zum an- ? geht STUDENT 79 differen- j den EntwicklungS- und Her- Ssbedingungen der Studenten J Bedeutsame Determinanten Rersönlichkeitsentwicklung fin- sSch nicht nur in den aktuellen Rungen des Studiums, sondern „Vorgeschichte“ der Studen- , darunter entscheidend in den 'Zungen des Elternhauses. Dar- geben sich zu einem Teil auch ' Starke: Unsere Untersuchun- Sfigen eine große, von manchen 2s unterschätzte, politische ' der Studenten. Das bezieht auf die Weltanschauung, auf petriotischen und internationali- 7” Einstellungen, auf die Ein- 3g Zum Sozialismus und die ge- Rhaftliche Aktivität. Bereits vor ^beginn übten rund drei Vier- * Studienanfänger eine Funk- ,0 der FDJ aus. Die Lebens- Eder Studenten entsprechen im Geinen den Normen unserer SSchaft. Dazu gehören eine über- POsitive Einstellung der meisten iten zur Arbeit, zur Bildung, Bmilie. Kritisch zu vermerken 838 das Studium selbst und ins- B0ere die Beschäftigung mit der lschaft in der Rangordnung W“benswerte bei manchen Stu- 7 noch nicht den gebührenden ■ „Sinnehmen. Auch die Identifi- * mit dem gewählten Studien- » an einigen Sektionen gering. 5 Bei der Gestaltung des Stu- Jesses ist davon auszu- - so der Politbürobeschluß Dr. Starke: Unsere Untersuchun gen weisen nachdrücklich auf die große Bedeutung aller motivationa len Faktoren im Studium hin. Be stimmte Intelligenzqualitäten ver mögen nur einen relativ kleinen Teil der Varianz in der Studien leistung und im Studienerfolg auf zuklären. Studenten, die die gesell schaftliche Funktion des Studiums richtig einzuordnen vermögen, die über eine weitgespannte politische Motivation verfügen, die wissen schaftlich zu denken vermögen, stu dieren weit effektiver als Studenten, die nur darauf warten, daß man ih- . nen sagt, was sie tun sollen und die sich damit selbst unterfordern. Kom munistische Erziehung heißt we sentlich, die richtigen Motive zu setzen und die Studenten zu befähi gen, sich von diesen Motiven im Studienalltag leiten zu lassen. UZ: Wie wirken sich gefestigte Arbeit an der und mit der Wissen schaft ist, und je besser sie sich selbst als Akteure des wissenschaft lich-technischen Fortschritts begrei fen. Dazu gehört auch ein wissen schaftlicher Arbeitsstil. Er stellt sich in unseren Untersuchungen nicht isoliert als technisches Problem dar, sondern als ein äußerst beziehungs reicher Faktor der Effektivität des Studiums und der Persönlichkeits entwicklung. Die Forschungsergeb nisse zeigen, daß die gesamte Auf fassung vom Studium und die Art und Weise zu studieren, ihren Nie derschlag im Arbeitsetil der Stu denten findet. Im besonderen ge hören dazu Methoden und Techni ken des Selbststudiums, eine effek tive Seminarvorbereitung, kommuni kative Fähigkeiten und eine lang fristige Planung des Studiums. Eine weitere Intensivierung des Hoch schulstudiums hängt heute wesent lich davon ab, wie es gelingt, einen hochschuladäquaten Arbeitsstil zu erwerben. Das ist kein Anliegen nur der ersten Wochen des Studiums und einzelner Fächer, sondern eine permanente Aufgabe der Studenten selbst und der gesamten Ausbildung und Erziehung. Hochschullehrkräfte sind oft deshalb bei Studenten an erkannt und beliebt, weil sie mit den Haupterkenntnissen ihres Fa ches auch den Schlüssel zu diesen Erkenntnissen vermitteln und die Studenten befähigen, ihn zu ge brauchen. UZ: Deutet dies an, daß die Unter suchung STUDENT 79 auch Aus sagen über das Lehrkräfte-Studen- ten-Verhältnis enthält und unmittel bar Konsequenzen für die Lehrkräfte beinhaltet? Dr. Starke: Innerhalb der Unter suchung STUDENT 79 nimmt die Lehrkräfte-Studenten-Problematik einen breiten Raum ein. In Zusam menarbeit mit uns hat die Gruppe Studentenforschung an der KMU spezielle Analysen dazu durchge führt, die durch die gerade abge schlossene Untersuchung unter Lehr kräften eine wichtige Ergänzung finden. Die Studienanfänger kom men mit hohen Erwartungen an die Universität. Diese Erwartungen be treffen zu einem beträchtlichen Teil die Lehrkräfte und eine vertrauens volle, konstruktive Atmosphäre zwi schen Lehrenden und Studierenden. Ein produktives Lehrkräfte-Studen- ten-Verhältnis schließt die genaue Kenntnis der Studenten und eine differenzierte Bewertung des einzel nen Studenten ein. Hohe Forderungen seitens des Lehrenden werden vom Studenten erwartet und angenommen. Das Stu dium wird um so effektiver sein, je besser es gelingt, die individuellen Voraussetzungen der einzelnen Stu denten zu berücksichtigen, die For derungen differenziert zu stellen und zu kontrollieren und jeden Stu denten an die Grenze seines Lei stungsvermögens zu führen. Dabei ist der Blick auf die Gesamtpersön- lichkeit des Studenten zu richten. Zu hohe, einseitige fachliche Be lastungen bergen die Gefahr in sich — dafür gibt es in STUDENT 79 Anzeichen —, daß während des Stu diums wichtige, für eine allseitige Persönlichkeit notwendige Tätigkei ten zu kurz kommen. Darunter lei det letztendlich die Effektivität des Studiums. Vom heutigen Absolven ten wird ein breites Persönlichkeits profil erwartet, daß auch die we sentliche Grundlage für überdurch schnittliche Leistungen darstellt. J der Gründung der Sektion Dlogie unter Leitung von Prof. Drwerg am 3. April 1975 — zu- BBtte die Psychologie lediglich RDteilung innerhalb der Sektion B0gik/Psychologie existiert — 3 Sich eine qualitative Weiter- Alimg der psychologischen k Und Forschungstätigkeit. Er- We in der Grundlagenfor- 38 zur Persönlichkeitspsycholo- R allgemeinen Psychologie des ,s und des Gedächtnisses so- r theoretischen und histori- aForschung bestimmen seitdem ofil der Einrichtung. Rektion Psychologie an der Farx-Universität Leipzig stellt ' die einzige Ausbildungskapa- 5 ür pädagogische Psychologie die einzige Forschungsstelle oRersönlichkeitspsychologie in PR dar. Das entspricht einer- der notwendigen Arbeitstei- # Derhalb der DDR-Psychologie, S. andererseits aber auch die Adige — im wesentlichen künftig gültige — Richtung in > Und Forschung der Sektion an. I A zu Beginn dieses Jahrhun- ). im wesentlichen bis zum leiden von Wilhelm Wundt — war Leipzig ein Zentrum »^Psychologie. 1879 hatte hier FP Wundt das erste Institut /chologie der Welt gegründet. Ml «3 Frdem Mißbrauch psychologi- wEOrschung in der eit der fa- ■ Aaen Diktatur in Deutsch- Von die Befreiung vom Hitler- fr eine echte Chance für Bd erbelebung einer dem ge- GojStlichen Fortschritt dienenden V°8ischen Lehre und For- i '. Anfang der 50er Jahre “63s Institut für Psychologie Ve28. unter Leitung von Prof. die Arbeit fort, nachdem pShhaftler wie Prof. Straub 3 Struck den Neuaufbau r Un» en arbeitsfähigen Insti- ater vielen Schwierigkeiten Hohe Praxiswirksamkeit durch enge Partnerbeziehungen Seit mehr als 100 Jahren psychologische Forschung in Leipzig vorbereitet hatten. Diese erste Pe riode verlief etwa bis Anfang der 60er Jahre. Im gleichen Zeitraum be gann man mit der Ausbildung von Psychologen. Schrittweise gelang es, eine kontinuierliche Lehre, Erzie hung und Forschung zu garantieren. In der Zeit von 1962 bis etwa 1974 konnte unter der Leitung von Prof. Kossakowski und Prof. Clauß insbe sondere die Entwicklung der Grund lagenforschung zur pädagogischen Psychologie vorangetrieben werden, die auch heute das Profil der Sek tion mitbestimmt. Allein in dieser Zeit erhielten an die 1000 Fernstu denten eine Ausbildung in der päd agogischen Psychologie. Das stellt — berücksichtigt man allein den orga nisatorischen Aufwand — eine be achtliche Leistung dar. Gegenwärtig wirken die Wissen schaftler der Sektion Pychologie in neun Forschungsgruppen, die sich jeweils mit speziellen Aufgabenstel lungen befassen. Die Forschungs gruppe Geschichte der Psychologie hat dabei u. a. die Entstehung der Psychologie als Einzelwissenschaft zum Gegenstand. Auf dem bevorstehenden Weltkon greß dürfte die Psychologiege schichte einen hohen Stellenwert be sitzen. Ein interdisziplinärer Ar beitskreis Wundtforschung an der Karl-Marx-Universität, der unter Leitung von Doz. Dr. Wolfram Meischner steht, hat gerade auf die ¬ sem Gebiet in der Vergangenheit umfangreiches Material zum Wir ken Wilhelm Wundts in Leipzig ge sammelt und gesichtet. Die Forschungsgruppe Psycho motorik erkundet die psychologische Regulation motorischer Koordinie rungsleistungen bei erhöhten Anfor derungen. Mit der Gedächtnisfor schung, speziell mit der Struktur des semantischen Gedächtnisses, befaßt sich eine weitere Gruppe. Hierbei interessiert die Leipziger Psycholo gen — und damit sind sie an einem Schwerpunkt der internationalen Forschung — wie Behaltensleistun gen zustande kommen, wie Inhalte abgespeichert werden und daraus schlußfolgernd: wie Lernleistungen gesteigert werden können. Internationale Anerkennung ge funden hat die Forschungsgruppe Psychodiagnostik mit einem neuen Lerntestprinzip — einem Verfahren, mit dem die Lernfähigkeit geistig retardierter und hirngeschädigter Kinder ermittelt werden kann. Indi viduelle Unterschiede in der Lern fähigkeit — bei gleichen Lernbe dingungen — erforscht die Gruppe Lernpsychologie. Das Lehrer-Schü ler-Verhältnis untersuchen Wissen schaftler in einer weiteren For schungsgruppe. Dabei interessieren sie vor allem die sozialen Beziehun gen im Unterrichtsprozeß. Gerade die Arbeit dieser Gruppe vollzieht sich ausgesprochen praxisorientiert. Eine nächste Gruppe befaßt sich mit Un tersuchungen zur Psychodiagnostik der Berufseignung. Individuelle Besonderheiten bei psychisch kranken Menschen ermit telt die klinische Persönlichkeits psychologie. Auf diesem Gebiet geht es um die Erarbeitung von Eintei lungskriterien für psychisch Er krankte mit dem Ziel einer mögli chen Psychotherapie. Von besonderer Bedeutung für die Herausbildung des Forschungspro- fils der Sektion insgesamt war und ist die experimentelle Persönlich keitspsychologie. Diese Forschungs gruppe unter Leitung von Prof. Dr. Vorwerg, dem Direktor der Sektion Psychologie, bildet die Basisgruppe der gesamten Forschungstätigkeit. Wesentliches Merkmal für die ge samte Lehr- und Forschungstätig keit an der Sektion Psychologie sind die ausgeprägten Partner schaftsbeziehungen, die die For schungsgruppen sowohl mit Einrich tungen und Auftraggebern im sozia listischen Ausland als auch mit Partnern in der DDR unterhalten. Neben Verträgen und Arbeitsverein barungen — wie sie mit Einrichtun gen in der UdSSR, der VR Polen und der UVR bestehen — wirkt die Sektion dabei auch als Auftragneh mer im Leipziger Territorium. Psy chologen der Sektion sind so an Vor- haben der Umweltgestaltung im Leipziger Neubaugebiet Grünau be teiligt. Andere — vor allem aus den F-Gruppen Persönlichkeitspsycholo gie und Psychodiagnostik — schaf fen Voraussetzungen für die bessere Patientenbetreuung in der psychia trischen Klinik. Mit der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften arbeiten Wissenschaftler der Sektion in der Gedächtnis- und lernpsycho logischen Forschung zusammen. Eine beispielhafte Zusammenarbeit vollzieht sich seit geraumer Zeit mit dem VEB Carl-Zeiss Jena auf dem Gebiet der Persönlichkeitspsy chologie. Dabei geht es um persön- lichkeitsorientierte V erhaltensmodi- fikation für die Optimierung des Verhaltens, beispielsweise des So zialverhaltens von Leitern. Bei die ser praktischen Partnerschaft stellen die Psychologen nicht nur Ergeb nisse ihrer Forschung zur Verfü gung, sondern gelangen über die An wendung dieser Ergebnisse auch zu praktischen Resultaten. Ein Vertrag mit ähnlicher Zielstellung verbindet die Sektion mit dem ungarischen Ministerium für Maschinenbau in Budapest. . 100 Jahre nach der Gründung des ersten psychologischen Instituts der Welt durch Wilhelm Wundt findet ein Kongreß der Weltpsychologie in Leipzig statt. Die Vergabe des Kon gresses nach Leipzig drückt zum einen eine Wertschätzung der wis senschaftlichen Leistungen und des Wirkens Wilhelm Wundts in Leip zig aus. Zum anderen wird damit sicherlich auch dem hohen Ansehen der DDR-Psychologie in der Welt Rechnung getragen. Die Leipziger Sektion für Psychologie hat neben der fachlichen — von Wissenschaft lern der Sektion wurden 42 Beiträge eingereicht — insbesondere an der organisatorischen Vorbereitung des Kongresses großen Anteil. Allen Be teiligten bleibt ein interessanter Kongreßverlauf zu wünschen. W, Much Aus anderen Universitäten Studenten verfolgen Staatsentwicklung Humbold-Universität: Mit Pro blemen der Staatsentwicklung in den Ländern des sozialistischen Weltsystems beschäftigen sich 22 Studenten der Sektion Rechts wissenschaft der Universität. Durch Erschließen und Auswer ten von Parteidokumenten, Ver fassungstexten, grundlegenden staatsrechtlichen Regelungen und weiterer Literatur zur Entwick lung der Staatsmacht, der so zialistischen Produktionsverhält nisse und der Sozialstruktur wurde ein Überblick earbeitet. Vergleichende Analysen sollen Unterschiede der Entwicklungs prozesse der jeweiligen Staaten und Entwicklungstendenzen des sozialistischen Weltsystems auf zeigen. Medizinische Probleme der Lehrertätigkeit Wilhelm-Pieck-Universität: Kol- loquia zu psychologisch-medi zinischen Problemen der Lehrer tätigkeit organisiert seit einigen Jahren der Wissenschaftsbereich Pädagogische Psychologie der Universität Rostock. Im Mittel punkt der Diskussionen stehen solche Probleme wie der Kranken stand, psychotherapeutische Maß nahmen, Eignung und Tauglich keit von Lehrerbewerbern u. a. Die interdisziplinäre Veranstal tung erbrachte bereits zahlreiche wertvolle Hinweise zur Verbesse rung der medizinischen Betreuung der Lehrer. So sollen z. B. die psychologischen Aspekte durch die Erfassung berufsrelevanter Einstellungen und ihres mögli chen Zusammenhangs mit medi zinischen Auffälligkeiten stärker berücksichtigt und Hinweise zum psychohygienischen Training der Lehrer erarbeitet werden. „Planspiel" für Volkswirtschaftler Martin-Luther-Universität: Ein „Planspiel“ ist Bestandteil der wahlobligatorischen Ausbildung für Studenten des 4. Studienjah res der Fachrichtung Volkswirt schaft der Sektion Wirtschafts wissenschaften. In diesem „Spiel“ wird der Planungsprozeß der Volkswirt schaft für einen abgegrenzten Bereich simuliert. Eine Gruppe von Studenten übernimmt je weils eine Leitungsebene der Volkswirtschaft bzw. Organe der Staatsmacht. Vorgegeben wird eine Ausgängssituation mit be stimmten Zielvorgaben und Re striktionen. In mehreren „Plan runden“ werden dann die Aus wirkungen auf die einzelnen Be triebe und Institutionen und de ren Wechselwirkung erfaßt. Am „Planspiel“ beteiligt ist auch ein Vertreter der Sektion Rechtswis senschaft. Auf diese Weise wird der Einheit von Plan, Bilanz und Vertrag Rechnung getragen. Sprechstunde für Lymphompatienten Friedrich-Schiller-Universität: Eine interdisziplinäre Lymphom sprechstunde unterstützt an der Jenaer Universität die medizini sche Betreuung von Patienten mit Erkrankungen. des Blut- und Immunsystems. An der wöchentlichen Vorstel lung der Patienten nehmen Ver- treter von acht klinischen' und theoretischen Einrichtungen des Bereiches Medizin teil und bera ten das diagnostische und thera peutische Vorgehen bei diesen Erkrankungen. Diagnostikstan dards und Therapieschemata ge währleisten ein abgestuftes Vor gehen sowie eine einheitliche Do kumentation und bieten damit Voraussetzungen zur wissen schaftlichen Auswertung. Bisher wurden über 700 Patienten mit malignen Lymphomen vorgestellt. Wörterbuch zur Defektologie erarbeitet Wilhelm-Pieck-Universität: Ein kleines Wörterbuch zur De fektologie, Russisch-Deutsch, Deutsch-Russisch, erarbeitete eine Dozentin des Wissenschaftsberei ches Sonderpädagogik während eines einjährigen Studienauf enthaltes in der Sowjetunion. Das Wörterbuch, das erste seiner Art in den sozialistischen Staaten, enthält etwa 2500 Wörter und Wendungen. Vorgesehen ist, diese Fachwort sammlung noch ins Bulgarische und Tschechische zu übersetzen. Der WB Sonderpädagogik besteht seit 1976 an der Rostocker Uni versität.
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