Texte der Gesänge G. Verdi Nil-Arie aus Aida Bald kommt Radames! Was wird er wollen? Ich bebe — Ach, wenn du kämest Zum Abschied, zum letzten Lebewohl, — Des Niles dunkle Tiefe wird Sodann mein Grab sein, Ruhe mir geben, Frieden und Vergessen. Azurne Bläue, heimatliche Lüfte, Wo hell der Morgen schien auf mich daher, O grüne Hügel, Strand voll Blumendüfte, Dich, mein Geburtsland, schau’ ich nimmermehr. O kühles Tal, Asyl einst meinen Tagen, Das von der Liebe mir verheißen war, Der Liebe Traum, er ist zu Grab getragen, Lieb’ Vaterland, ich seh’ dich nimmerdar. Hugo Wolf ln der Frühe Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir, Dort gehet schon der Tag herfür An meinem Kammerfenster. Es wählet mein verstörter Sinn Noch zwischen Zweifeln her und hin Und schaffet Nachtgespenster. Aengste, quäle dich nicht länger, Meine Seele freue dich! Schon sind da und dorten Morgenglocken wach geworden. Mörike Wo find’ ich Trost Eine Liebe kenn’ ich, die ist treu, War getreu, so lang’ ich sie gefunden, Hat mit tiefem Seufzen immer neu, Stets versöhnlich, sich mit mir verbunden. Welcher einst mit himmlischem Gedulden Bitter-bittern Todestropfen trank, Hing am Kreuz und büßte mein Verschulden, Bis es in ein Meer von Gnade sank. Und was ist’s nun, daß ich traurig bin, Daß ich angstvoll mich am Boden winde? Frage: Hüter, ist die Nacht bald hin? Und: Was rettet mich von Tod und Sünde? Arges Herze! Ja, gesteh’ es nur, Du hast wieder böse Lust empfangen; Frommer Liebe, frommer Treue Spur, Ach, das ist auf lange nun vergangen. Ja, das ist’s auch, daß ich traurig bin, Daß ich angstvoll mich am Boden winde! Hüter, Hüter, ist die Nacht bald hin? Und was rettet mich von Tod und Sünde? Mörike Er ist’s Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; Süße wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen. Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist’s, Dich hab’ ich vernommen! Mörike