Nr. 7b. Der Steuermann. J. Schönebaum, Werk 31. <Dem Dresdner Lehrergefangverein und feinem Dirigenten Herrn ProfefforF.Brandes gewidmet.) Wild wogt die See/ hell jauchzt der Tod im Sturm. Und endfos^flackernd lohen Flutenflammen. Lenkt dich mein Arm, mein herrlich Schiff, im Wetterheulen Klingt uns wie Braut und Bräutigam der Hochzeitsruf vom Turm, Führt uns zu Untergang und Sieg zufammen. Stund' fchon an Stund' lieh' ich und wanke nimmer. Hohei! Wie's ftampft und fchlingert, zifcht und glüht und loht! Hohei! Auf weißer Wellenkämme prächt'gem Schimmer Lach' ich dir Hohn, dir, kalter Wogentod. Die Fault von Knochen, und ohn' Blut die Lippen — Er winkt — es gellt: Ich zieh' hinab dich, Steuermann! — — Solange ich dir Treue halten kann, Leit ich, mein Lieb, dich — fürchtend nichts — durch Riff und Klippen. Wild wogt die See/ hell jauchzt der Tod im Sturm. Und endlos»flackernd lohen Flutenflammen. Lenkt dich mein Arm, mein herrlich Schiff, im Wetterheulen Klingt uns wie Braut und Bräutigam der Hochzeitsruf vom Turm, Führt uns zu Untergang und Sieg zufammen. Und weit zurüdi in ftillen blauen Watten Mein Halligdörflein ftreift der linde Wind,- Verfall'nes Werftenhüttlein fonder Schatten Verladen, einfam — tot mein Weib, und tot mein Kind. Vergelfen ilt's. — — Dir gilt mein altes Leben, Mein gleißendfchönes Schiff auf wilder See/ Dir teil' ich meine Luit, teil' dir mein Weh, Dir fei mein Leben in den Tod gegeben! Wild wogt die See,- hell jauchzt der Tod im Sturm. Und endlos*fladcernd lohen Flutenflammen. Sinkt dann mein Arm, mein herrlich Schiff, im Wetterheulen Klingt uns wie Braut und Bräutigam der Hochzeitsruf vom Turm. — So bettet uns der Tod im näßen Grab zufammen. J. Schönebaum.