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sch-, ff-r, Me- yeil- sser, ken, US Da- ider I. Echt orten, c> mit orten, Ngr., haken, mon's m, brik- hie- kath- nit ei- »er ««ichttämter «eil» Hai«, Johanngeorgenstadt, Dchwarzenderg «.Wilden» tzl«, sowie der Stadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Johanngeor genstadt,Lößnitz Neuftavtel, Schneeberg,Schwarzenberg Wildenfels und Zwönitz. ^»88. Dienstag, den 16. Februar. 186V. ZrMö.Mksfmmd «rscheiut U,Nch»U«n»«ah»««ou. taa«. — ^et» »tertcljähr- lich 15 ««r. — Jnser» tiousaetühren di« aefpal» tene Zeile 8 Pfenmae. — Jvseratenannahme für die a» Abende erfchetuerrür G Nummer bi» Bormittaa» 11 Uhr " SvkLlllltwLvduue. Den OrtSobrigkeiten bez. Gemeinderäthen deS receßherrschastlichen Bezirks wird in Beziehung auf die künftige Musterung und Aushebung der Mili tärpflichtigen Folgendes zur Darnachachtung eröffnet: Der receßherrschaftliche Bezirk ist in 3 Au-Hebung-- (LoosungS-) Bezirke eingetheilt worden und zwar wird gebildet: 1) der Aushebungsbezirk Lichtenstein aus den GerichtöamtSbezirken Lößnitz, Hartenstein und Lichtenstein; 2) der Aushebungsbezirk Glauchau aus den GerichtSamtSbezirken Glauchau und Hohenstein-Ernstthal; 3) der Aushebungsbezirk Meerane aus den Gerichtsamtsbezirken Meerane und Waldenburg. Innerhalb eines jeden Aushebungsbezirkes bilden die Gerichtsamtsbezirke einschließlich der darin gelegenen Städte die in §. 69 der Ersatz -Instruction gedachten Musterungsbezirko. Für jeden der oben bezeichneten Aushebungsbezirke besteht eine eigene Kreis-Erfatz Commission. Als Civil-Borsitzender derselben fun- girt der unterzeichnete Canzleidirector und Amtshauptmann. ES sind daher alle bezüglichen Schriften zu richten „an den Civilvorsitzenden der KreiS-Ersatz-Commission im Aushebungsbezirke N. N. zu Glauchau". Hiernächst sind von dem Königlichen Kriegsministerium in Beziehung auf die Führung der Stammrollen neuerdings folgende reglementarische Bestim mungen getroffen worden: Die Einsendung der Stammrollen für die Städte hat nach erfolgter amtlicher Vollziehung unter Beidruckung des städtischen Stempels durch die betreffenden Stadträthe gemäß 8- 57,4 der BunveS - Militär - Ersatz - Instruction unmittelbar an den Civil - Vorsitzenden der Kreis - Ersatz - Commifsion zu erfolgen. Dagegen sind die Stammrollen für die Ortschaften des platten Landes von den Gemeinderäthen, welchen die Anlegung derselben obliegt, vollzo gen und zwar jedesmal spätestens bis den 15. Februar zunächst an die betreffenden Gerichtsämter einzureichen. Letztere aber haben diese Stammrollen zu prü fen, für deren Vervollständigung und Berichtigung Sorge zu tragen und dieselben hierauf entweder so wie sie sind, oder in Reinschrift, in beiden Fällen unter amtlicher Vollziehung bis zum 1. März an die Kreis-Ersatz Commission abzugeben. Fürstlich und Gräflich Schöndurg'sche Gesammt-Canzlei Glauchau, den 10. Februar 1869. Der Director und Amtshauptmann. von Zahn Bekanntmachung. Das den minderjährigen Geschwistern Forbrig gehörige, zu Niederhaslau gelegene, unter Nummer 55 V. catastrirte und auf Folium 127 deS dafigen Grund- und Hypothekenbuchs eingetragene Grundstück, bestehend aus dem Restaurationsgebäude, dem Kegelschubgebäude, dem Slallgebäude und ei nem vollständig eingezäunten Gartenstücke, in welchem zeilher vermöge persönlicher Concesfion der Schank ausgeübt worden ist, soll auf Antrag der Vor münder unter den in dem Termine bekannt zu machenden Bedingungen den 22. Februar 1 8 6 S, deS Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle meistbietend versteigert werden. Es wird dies hiermit Ger chtSamtswegen bekannt gemacht und werden Kaufsliebhaber geladen, beregten Tages Vormittags in dem zu versteigernden Restaurationsgebäude zu erscheinen, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und daß nach Bekanntmachung der VersteigerungSdedingungen um 11 Uhr mit der Versteigerung des Grundstückes verfahren und mit dem Meistbietenden über dasselbe ein Kaufvertrag verhandelt und abgeschlossen wird, sich zu ge wärtigen. Den bei dem hiesigen Amte und in dem Meverschen Gasthof zur Stadt Zwickau in Niederhaslau aushängenden Anschlägen ist eine Beschreibung deS GrunvstückS beigefügl, auf welche hiermit verwiesen wird. Fürstlich Schönburg'sches Gerichtsamt Hartenstein, am 22. Januar 1869. Neumann. Oeffentlicher Dank. Herr Bürgermeister vr. Krauße hierselbst hat der hiesigen Armenkasse die Summe von 450 Thlrn. —- —- mit der Bestimmung überwiesen, dieses Capital als eine Stiftung zum Zwecke der Erziehung eine« verwahrlosten oder der Verwahrlosung ausgesetzten Kinde« in einer ehrbaren Familie zu gleich mit dem Vermögen der hiesigen Armencasse zu verwalten, und dasselbe als einen Bestandtheil dieses Vermögens anzusehen. Wir fühlen uns gedrungen, unseren innigen Dank hierdurch öffentlich Ausdruck zu geben. Lößnitz, am 13. Februar 1869. Der Rath und die Stadtverordneten. Johann Fr. Gruner, Stadtrath. Carl Crnst Wagner, Vorsitzender der Stadtverordneten. Tagesgeschichte. Woehenfebau. Die verflossene Woche war eine nasse und feuchte. Tie Natur scheint aus ihrer altgewohnten Oidnung zu sein. Anstatt Schnee und Kälte bringt sie uns Wasser in Fülle und Stürme. Aber so, wie die Natur aus ihrer alten herkömmlichen Ordnung gehoben ist, so auch — die Politik. Fünfzig Jahre lang hatte sich unser Deutschland deS goldenen Friedens erfreur, der so viele herrliche und große Werke zum allgemeinen Völkerglück gedeihen ließ; fünfzig Jahre lang standen alle Kontingente Deutschlands auf dem FriedenS- suße; fünfzig Jahre hindurch kein KriegSgedanke in ganz Deutschland, so daß Industrie und Handel ruhig und in vollster Sicherheit sich zu einer frü her nie geahnten Höhe empor schwangen: und jetzt? — Jetzt ist die politi sche Wellordnung schwer geschädiget, arg auS dem frühes» Gleis gehoben. DaS Jahr 1866 war der große, verhängnißvolle Wendepunkt. WaS sind jetzt die steten, unabweisbaren Tageöfragen? WaS anders, alS: Bringen die nächsten Monate Krieg oder Frieden? Beginnt der Kampf im Osten oder im Westen? Sind alle Hinterlader fertig? Bedeutet dieser oder jener Minister- Wechsel, diese oder jene Ministerrede Krieg oder Frieden? Kurz: Tie alte Eu ropa ist fieber- und krankhaft aufgeregt vom Tajo bis zur Wolga, von der Nord- und Ostsee bis hinab an den Balkan, die alte Europa liegt in Gc- burtSwehen mit einer neuen Zeitepoche. Heute klingiS kriegerisch, als sollte schon in acht Tagen die erste Lärmkanone donnern, und morgen girren wieder Friedenstauben, als wären die Lenker der Völker nur von den seligsten Frie- denSgedanken beseelt. Friedens- und Kriegstelegramme in bunter Mischung schwirren an den Telegraphcndrähten nach allen Himmelsgegenden und unsere TageSblätter machen heute in KriegSbefürchtungen und morgen in Friedens- Phrasen. Sind da- gesunde und natürliche Zustände? Kann dabei wahres Volks- wohl gedeihen? Können Handel und Wandel in Sicherheit und freudig ihre Flttigc schwingen? Kann Ruhe in den Gemüthern der Menschen einkehren? — Nimmermehr! die politische Weltordnung ist schwer geschädiget, daS Jahr 1866 hat den politischen Schwerpunkt verrückt, die alte Europa ist krank, schwer krank vom Kopf bis in die Zehen, und sie wird nicht eher geneten, bis ein — mächtiger Aderlaß, vermittelst Kanonen, Kugelspritzen und Hin terladern applicirt, ihr die Fieberhitze urgründlich abgezapft hat. Überschauen wir nun in Kürze die wichtigsten politischen Ereignisse der verflossenen Woche. In Portugal versuchten einige Regimenter Linientruppen eine Erhe bung zu Gunsten der iberischen Union, will sagen: zu Gunsten eine- groß spanischen Kaiserthums mit der Dynastie Coburg-Branganza. Doch die Sache fiel in den Brunnen und das Ganze blieb ein total mißlungener Putsch. Bekanntlich schwärmte Prim früher für eine iberische Union (Verschmelzung Portugals mit Spanien); allem daS portugiesische Volk demonstrirte gewal tig dagegen. Völker lassen sich einmal nicht zusammenschweißen wie Stahl und Eisen. Die Machthaber thun cS leider! häufig, doch einen festen Halt bekommen derartige gewaltsame Zusammenkoppelungen niemals. In Spanien sind endlich die CorteS (Volksvertreter) in Madrid zu sammengetreten. Am 10. Februar wurden ihre Sitzungen seierlichü eröffnet. Marschall Serrano hielt die Eröffnungsrede. Nun mögen die Volksvertreter der spanischen Nation zeigen, wie Spanien zu beglücken ist. DaS Werk ist allerdings ein schweres, zumal die Pfaffenpartei immer noch sehr mächtig ist. Die meisten Beraubungen der Kirchen, die in den jüngsten Tagen vorgekom men sind, sollen von den Kuttentrügern heimlich vollzogen worden sein, in dem sie auS dem Schiffbruch noch zu retten suchen, waS noch zu retten ist. Frankreich'S Presse hat, saft ohne Ausnahme, in vorger Woche sehr scharf und beißend Preußen und dem Grafen BiSmack den Tert gelesen, und die Erbitterung deS französischen Volkes gegen Preußen hat deshalb einen hohen Grad erreicht. Grund zur Erbitterung der französischen Presse und der französischen Nation find theilS die Reden deS Grafen Bismarck, die er