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fel«, sowie d« »tadkäth« Lue, Elkectet«, «rünbain, Hartenßit»» Lobanngeor. ' Grstheku» «,U<H»U Au«nahm«Mou- t«« — vrä« vtateljähr» Uch l» N«r. — Inler, tiouraebühreu die aespal- trne Zelle 8 Pfenmae. Jvfnatemumahme für die am Abende erfcheiueud« G Nummer bi» Vormittag« N Uhr »«—«alt Freitag, di« 29. J«nuar. 1869. I Lrzgeö.MksfteuO Bekanntmachung. Erbtheilung«halber sollen den LS. Februar L 8 6 s die, von der verstorbenen Christiane Henriette verwittwet gewesene Eckhardt in PSHla hinterlassenen Nachlaßgrundstücke, al«: 1- ein Wohnhaus mit Zuchtvielstall, Scheune, W^sserhau« mit Röhrwasser, Holzschuppen und da u gehörigem Gemüse- und GraSqarten, Nr. 28 de« Brandcalaster«, Nr. 82»., 82b. und 82«. deS F urbuch« und Fol. 28 de« Grund- und Hypothekenbuch« für Großpöhla, 2) Feld und Wiese, Nr. 464 und 465 de« Flurbuch«, ringet,agen auf Fol. 185 de« vorerwähnten Grund- und Hypothekenbnch» und 3) ein Wiesengrundstück, eingetragen auf Fol. 166 ve« Grund- und Hypothekenbuchs für Mitweide, welche Grundstücke auf S97S Thlr. 25 Ngr. — Pf. gewürdert worden sind, im Nachlaßhause zu Pöhla versteigert werden. Es haben sich daher diejenigen, welche auf diese Grundstücke zu bieten gesonnen sind, an gedachtem Tage Vormittag« vor 12 Uhr, widrigenfalls sie zum Bieten nicht zugelassen werden, im Nachlaßhause anzumelden, ihre Gebote zu thun und sich zu gewärtigen, daß Mittag« 12 Uhr nach AuctionSge- brauch werde verfahren und die Grundstücke dem Meistbietenden, vorbehältlich der obervormundschastlichen Genehmigung, werde zugeschlagen werden. Schwarzenberg, den 25. Januar 1869. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Wichmann. _S. Bekanntmachung. Die hiesigen Grundstücksbesitzer werden hiermit bedeutet, die am 1. Februar dieses Jahre« fällig werdende Grundsteuer bi« längsten« den 15. desselben Monat« an unsern Einnehmer Herm Klug abzuführen, widrigenfalls sie sich executischer Maaßregeln zu versehen haben. Johanngeorgenstadt, den 27. Januar 1869. Der Stadtrath das. Fedor Degen. Krumpholz. Bekanntmachung. Nachbcm der Stadtrath im Einverständnisse mit dcn hiesigln Stadtverordneten beschlossen bat, die städtische Pflastcrgcld-Einnahmc allbier anfzuheben, so bringt man hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß von und mit dem 1. Fcbruw dieieö Jabres Pflastergeld allhier nicht weiter erhoben wird. Schwarzenberg, am 25. Januar 1869. Der Stadtrath daselbst. Weidauer, Bürgermeister. Die städtische Spareaffe zu Scheibenberg verzinst alle Einlagen - iür welche übrigens die Stabrgemcinde Scheibenberg garailwt — mit 4 zwo Cent. Tic Cassenexpevitton befindet sich seit dem 2. Januar 1869 auf dem Raibhame allhier. (938—39) Scheibenberg, den 25. Januar 1869. Die Sparkassen-Deputation. Odnard Arendt. TageSgefchichte. Deutschland. Preußen. Berlin, 26. Jan. Da« Prügeln durch geweihte Hände nimmt immer mehr überhand, ohne daß man geiadc sagen könnte, daß geist liche Litte gleichen Schutt mit dieser geistlichen Zucht hielte. Folgende kleine Dorfgeschichte aus Pommern liegt der Pet.nvnseonunissivn des Abgcordnctcn- hauscS vor: Ein Arve rSmann Klabunde zu Sckwcllin, Regierungsbezirks Cöö- lin, bittet, betreffenden OrtS veranlassen zu wollen, daß der dortige Prediger Harder angewiesen werde, seinen Sohn Hermann, welcher das >4. Lebens jahr bereits überschritten und die nöthigen Kenntnisse habe, ungesäumt ein- segne und von seinem Verlangen, ihm zuvor Abbitte zu leisten, Abiiand zu nehm n. Sein Sohn Hartmann sei nämlich, wie er ausführlich miltheilt, fälschlich beschuldigt werden, eine TagelöhnerSfrau deS Ortes eine „Here" ge schimpft zu haben. Von dem Prediger Harder zur Rede gefüllt, ict er, weil er seine Unschuld betheuerle, mit einem Kantschuh so unbarmherzig geschlafen worden und zwar während deS KonfirmandenunterrichlS, daß der Kanlschuh sich aufgelöst. Dazu sei der Knabe aus dem Unterricht ausgewiesen worden, und alö er auf die Frage „Hast Tu verstanden?" mit „Ja" geantwortet, sei er von dem Prediger mit geballten gäuüen derart geschlagen worden, daß er während deS Zeitraums von einer Woche nicht habe in das Tageslicht sehen, noch schlucken können. Zum Beweise dieser seiner Angaben schlägt Petent drei Zeugen vor, auch nennt er noch einen vierten Zeugen, welchen der Pre diger zu einer bestimmten Aussage zu bereden versucht haben soll. Demnächst sei die Einsegnung seines Sohnes durch den Prediger beharrlich verweigert worden. Die Commission schlägt Uebergang zur Tagesordnung vor, jedoch ist dieser Beschluß nur mit 11 gegen 10 Stimmen gefaßt worden und eSwird daher im Plenum noch eine interessante Verhandlung, vielleicht auch ein ent gegengesetzter Beschluß zu erwarten sein. Ein in dem Dorfe Seeligstadt vor- gekommener beirübender Fall, daß ein 12jjähriger Schulknabe durch Erhängen sich das Leben genommen, erweckt nach dcn Motiven, welche denselben zu die sem Schritte geführt haben sollen, daS tiefste Mitleid der Ortsbewohner. Auf die liebloseste Weise ist der arme Junge von seinen Pflegeeltern behandelt worden. Kartoffeln mit Wasser überbrüht und etwas Salz soll seine Nahrung gewesen sein, sein Bett im Stalle bei den Ziegen. Wie spärlich die ihm ge reichte Nahrung gewesen sein mag, geht daraus hervor, daß derselbe noch die Reste in Vorgefundenen Hundeväpfen verzehrt haben soll. Rühmend ist zu erwähnen, daß der Besitzer des ErbgerichtS, Herr Moritz Huste, dem armen Jungen oft eine Butterbemme gegeben und als er bemerkt, daß er sich nächt lich in seine Stube geschlichen, um ein erwärmtes Local auf einer Bank zu suchen, demselben ein Bett oorrichtcn ließ. Berlin, 27. Jan. In Paris erwartet man zuversichtlich die Annahme dcr Erklärung der Großmächte durch Griechenland, da diese ja nicht-Anderes als die Anerkennung allgemein gültiger Principien deS Völkerrechts verlangt, dcucn sich alle anvcrcn Staaten com >o gm anbcqucmcn. Gegen dcn 5. Februar rechnet man die griechische Antwort zu haben, Vic um so clnr in ei nem bejahenden Sinne ausfallen dürfte, als der ncuc Finanz-Minister in Achen für ein n ungemeinen Freund dcs Friedens gilt, als er dcn Patrioten den schiel ten Stand der griechischen Finanzen und die Unmöglichkeit, Gelder auszulreibcn, nicht veihcnlt, und schließlich Herr Rhangabe in scinm rich ten an Tclymniö gleichfalls dringend zum Nachgebm ermahnt hat. Man hat der griechischen Regierung bis zum Abgänge beS nächsten Dampfers, d. h. also cüoa acht Ta.^e, Frist gelassen, ihre Antwort zu formulwen. Sollte dieselbe n ider Erwarten doch verneinend ausfallen, da bei dem überreizten PawiotiSmuS und der schwachen Stellung des jungen Königs dies nicht ganz unmöglich wäre, so wüide die Eonierenz nach Kenntnißnahme sich sofort auf- löscn und Griechenland ganz stimm Schicksale übcrlassen. Man giebt nicht einmal die Möglichkeit zu, baß eine dcr Mächte, welche die Declaration un- terzciebnece, alsdann sich offen ctwa iür Griechenland eihärm könne, und was speciell Rügland betrifft, so glaubt man dessen frictüicher Gesinnung wäh rend der gegenwärtigen Verwicklung auf daS Unbedingteste sicher zu sein. Baiern. München, 27. Jan. Ler Münchener „Volköoote" macht zu der bcrciiö dcmentirccn Nachricht, daß die baicrische Regierung ein ähnli ches Abkommen mit dem Nordbunde treffen wolle, wie Baden, die folgende Bemerkung: Die baierischen Landcskinder, welche dem König von Baiern den Eid dcr Trcue schwören und sich verpflichtcn, für die Ehre und Selbstständig keit Baierns, deren grimmigstcr Feind Preußen ist, zu kämpfen, sollen in die preußische Armee übertreten, um, wenn die Z it d.r Entscheidung über unseres Vaterlandes Schicksal kommt, nach Ostpreußen commandirt und so verhindert zu werden, für Baiern- und scineS Königs Selbstständigkeit und Freiheit zu kämpfen? Unsere LandeSangehörigen sollen in preußische Regimenter eintretcn, um dort mit preußischem Geiste vergiftet zu werden, damit preußische Solda ten und Officiere in unsere Armee übertreten können und so die Möglichkeit wachse und zunchmc, daß Baiern schon beim Ausbruch deS Kriege- verloren ist? Die baicrische Armee, die leider ohnehin schon mit genug preußenfreund- licken Elementen verquickt ist, soll auch noch wirkliche Preußen, die nicht un serm Könige, sondern dem Preußenkönig zur Treue verpflichtet sind, bekom men? Mit preußischem Geiste soll unsere Armee inficirt werden, freiwillig soll die Prtußenstuche in Baiern eingeschleppt werden? Nimmermehr! Baiern soll den Baiern gehören und nur dm Baiern. Wir brauchen nicht noch mehr Preußen im Landt. Wir haben genug an den Verträgen, die unser Vater land wenigstens so lange unter die preußische Botmäßigkeit zwingen, bi- die Zeit der Befreiung vom preußischen Joch gekommen ist und wir die Ketten sprengen können, sprengen müssen, mit denen unS die Noth von 1866 gefes selt hat. Wir stehen, Angesichts de« Befreiungskrieges, der Baiern und sei nem König ihre Selbstständigkeit wieder geben soll, keinen Augenblick an, die jenigen alS Nerräther an der heiligen Sache deS Vaterlandes za erklären, die ein so gefährliche- „Abkommen" gutheißen und Sr. Majestät unserm Könige rathen möchten, dazu seine Zustimmung zu geben.