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Tageszeitung un- Anzeiger für DWolAswal-e, Schmie-eberg N.U. Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. mit Zatragen, einzelne Nummern 13 Reichs pfennige :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 348 «ettepe Seit««« »e« »«»!»»» »lese« »la« eallM »le amlllche« »ekam»l«^m«e» »e» ««lahaualmaanfchafl, »es Amlsgerlchta m,» tze»Sla»lrar» »u Lippoldiswal», Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petitzeile 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 60 Neichspfennige DenmüvorüiÄ« Le-aLtemr «kelir Tetzae» — Druck und Verlas: Sari 8e»x i« Ola»»löl«»al»e. 95. Jahrgang Dienstag, am 23. April 1929 Nr. 94 Mittwoch, den 24. April 1929, abends IM' 7 Uhr WeMe SIM der MlmoMteii r» AMltkMlde. Die Tagesordnung hängt im Rathaus« auS. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Auf der Siedlung beabsichtigt der Kriegs beschädigte König aus Sadisdorf sich «in eigenes Heim zu er richten. Mit dem Neubau soll in nächster Zeit begonnen werden. — Auch in vergangener Nacht sank bei Hellem Himmel das Thermometer wieder unter Gefrierpunkt. Am Tage bleibt es trotz Sonnenschein immer noch ziemlich kühl. — Wie wie hören, ist das Konzert- und Balletablissement „Reichskrone" ab 1. 3uni von Poul Windisch gepachtet worden. W, der langjährige Pächter unseres gewesenen Rats kellers und Bewirtschafter von „Haus Seeblick" in Pvulsdorf gibt Gewähr dafür, Satz die Reichskrone in gleich vorzüglicher Weise weitergeführt wird, wie sie unter Vater Belger, Adolf Mittag und bis jetzt unter Frau Mittag geführt wurde. Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonntag, ^/,8 Uhr abends, hatte der Sächsische Mllitärverein zu Dippoldiswalde zu einer Monotsversammlung nach dem Fremdenhof „Stadt Dresden" ein- geladen. Zahlreich waren die Kameraden, sowie Mitglieder der Frauengruppe und Angehörigen erschienen. Nach Begrüßung durch Kamerad-Boxsteher, Oberpostsekretär Werner, der infolge des guten Besuches seiner Freud« hierüber Ausdruck gab, wurden, in die Tagesordnung einlretend, die vorliegenden Eingänge usw. behandelt. Hi«runt«r befanden sich Einladungen zu Wiede isehens- seiern, die in d«n nächsten Monaten stattfinden sollen und zwar Landesverband ehemaliger 103er in Bautzen, 3äger und Schützen in Chemnitz, 18er Husaren in Großenhain, 12er Feldartilleric in Dresden. Weiter wurde die Bestellung auf die Kamrraden- Kalender für 1930 in «In«r Anzahl von 60 Exemplaren beschlossen. AuS dem Militärvereinsblatte wurden die Bekanntmachungen des amtlichen Teiles zur Kenntnis der Mitglieder gebracht. Hierunter gehört die Fahrpreisermäßigung nach und von den Kur- und Er- homngsheimen, Li« für alle Bundesmilglieder, die Kriegsteil nehmer sind, Lie Hälfte des gewöhnlichen Fahrpreises beträgt. Bezüglich der Bundeszuschüsse zum BerpflegSsatze in den Er holungsheimen sind für 1929 neu« Bestimmungen erlassen worden. Für di« Fahrt nach München zum 3. R«ichskrieg«rtage sind nun mehr die Fahrpreis« von den verschiedenen Orten Sachsens fest gesetzt und veröffentlicht worden. 3m gerechten Kampfe gegen die Kriegsschuldlüge sollen in nächster Zeit wieder Kundgebungen statt- finden. Nicht «her dürfen wir ruhen, bis der Kriegsichulüpara- graph fällt. Anschließend berichtet« d«r Borsteher noch über die Bewegung in der Frauengruppe, insbesondere der Tätigkeit inner halb derselben und eines Zuwachses in der Mitgliederzahl. Heber den Stand der 3ugen-dgruppe wurden Einzelheiten bekannt ge geben. Ein Kamerad wurde als Mitglied deS Vereins neu aus genommen. Für die Anterbringung von Kriegerwaisen und Kinder Kriegsbeschädigter betr. Erholungsfürsoroe wurde vom Obmann der Kb. und Kh. Kamerad Gläßer ein Appell an alle gerichtet, soweit st« hierzu in d«r Lag« sind, dies«s kameradschaftliche Liebes werk zu unterstützen. Rach Schluß des geschäftlichen Teiles folgte ein Borkrag über die vom Reichsarchiv herausgegebene Schriften reihe „Schlachten -deS Weltkrieges" unter Borführung von zirka 150 amtlichen Lichtbildaufnahmen. Der Bortragende Hans Kirmse—Dresden schilderte im ersten Teil« sein«s Vortrages die Einrichtung des Reichsarchivs im allgemeinen. 3m übrigen kam er dann auf die einzelnen Schlachten in Ost und West, Süd und Nord zu sprechen. Auch über den Rückzug Anfang September 1014, insbesondere der 3. Sächsischen Arme« unter Generaloberst v. Hausen wurden die amtlichen Berichte hierüber mit großem Intereste der Zuhörer ausgenommen. Der zweite Teil brachte nun zirka 150 scharfe Lichtbilder, di« in aller Deutlichkeit den An wesenden veranschaulichten, was von Deutschlands Söhnen im Weltkriege Aebermenschliches geleistet worden ist. Zu den Bildern gab der Redner entsprechende Erläuterungen, die beitrugen, daß die Vorführung bis mm Ende, kurz nach 11 Ahr, alle im Banne hielt. Namens der Versammelten dankt« Vorsteher Werner dem Veranstalter für seine Ausführungen und Darbietungen, die auf viel« einen wehmütigen, aber auch stolzen Eindruck hinterlassen haben. — Aufgebote: Wirkschafkssiihrer Kurt. Richard W ehe r mik Alma Martha Clauß, beide in Elend Nr. 21. Eheschließungen: Melker Kurt Erich Preusche, Reinholdshain, mit Margareta Krämer, Wirtschafls- gehilfin in Malter: Arbeiter Rudolf Reinhold Görner mit Margarete Hildegard Görner, beide in Dippoldis walde; Mühletzkauftnann Otto Karl Hermann Funke mit Frieda Martha Schön-Herr, beide in Dippoldiswalde. — Der 1M7 zu Pulsnitz g«bor«ne Arbeiter Artur Willi - Prescher, der wegen sittlicher Versehlungen von den Gerichten In Dippoldiswalde und Dresden wiederholt vorbestraft ist, und der gegenwärtig 1 3ahr 1 Monat Gefängnis verbüßt, mußte sich in geheimer Sitzung vor dem Schöffengericht Dresden verant worten. Dem Angeklagten wurde wiederum ein Verbrechen nach 8 176 Ziffer 3 St.G.B. Mr Last g«leat, begangen im Oktober vorigen 3ahres unweit vom Wettiner Bahnhof an zwei kleinen Schulmädchen. Prescher «rhielt anderweit «in Jahr drei Monate j Gefängnis auferlegt. i — Am 27. und 28. April findet In Prag «In« Zusammenkunft von Vertretern -der Deutschen ReichSpost, der tschechoslowakischen > ReisebureauS un- der Press« beider Länder statt, um über di« s geplant« Einrichtung «ineS ÄutobusverkehrS zwischen Dresden und - Prag M v«rhandeln. Der Bekleb soll, wie verlautet, bereits am 15. Mai beginnen. — Am 2. Pfingstfeiertag vereinen sich in Speyer die Ver tretungen der deutschen Kirchenregierungen zu einem Gedächtnis- ' gotteSolenste, In besten Mittelpunkt die Tat von Speyer stehen Mttet> tön morgen: Nachdruck verbotent Wolkig in wechselnder Stärke, noch ziemlich kühl, Nachtsrost aefohr im Erlöschen. Winde aus westlichen Richtungen vor wiegend schwach; im Gebirge Nebel. wird. Auf eine Bille hin, die an den Deutschen Evangelischen Kirchenausschuß gelangt ist, wird durch -das Ev.-luch. Landes- konsistorium die Anregung weitergegeben, am 2. Pfingstfeiertag ebenfalls die Feier der Protestation in den Gemeinden deS Landes zu begehen und in der Predigt dieses Tages und auf sonst geeignet erscheinende Weise der Tat von Speyer zu gedenken. Es ist dem nach zu erwarten, daß in den Gottesdiensten des- 2. Pfingstfeier- kages in ganz Deutschland der Tag von Speyer gefeiert wird. — Wegen unberechtigten Bezugs von Zusatzrente, was sich als Betrug nach 8 263 St.G.B. darstellte, «rhielt di« Pack«rin Jähnig, geb. Rothe, vom Amtsgericht Dresden drei Wochen Gefängnis auferlegt. Unter Verschweigung, daß sie Arbeit hatte, bezog die 51 3ahre alt« Ang«klagte «Ine Zusahrente und schädigte damit die Anterstützungsmaßnabmen der Kriegerfürsorge. Oelsa. Der Arbeiterturnverein hielt am vergangenen Sonn tag einen Sporttag ab. Am Vormittag traf man sich trotz des wechselnden Aprilwetters auf dem unteren Turnplatz zu Wett übungen, die dann nachmittags fortgesetzt wurden. Am Abend fand man sich zu einem gemütlichen bunten Abend im Oberen Gasthof zusammen. Oelsa. Der Bau des Postgebäudes ist in den letzten Tagen schnell gewachsen. Baumeister Menzer hatte alle verfügbaren Kräfte eingesetzt, um ihn bald in die Höhe zu bekommen. Heut» setzt man schon den Dachstuhl auf, und es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis das Gebäude feiner Bestimmung übergeben werden kann. Glashütte. 3n der am gestrigen Sonntag stattgefundenen Wanderversammlung -des Bezirksobstbauvereins in Lunnersdor hielt Landwirtschafksrat Pfeiffer—Hoflößnitz einen interessanten Vortrag über „Wie muß sich her Landwirt im Obstbau «inflellen". Voraussetzung für «ine richtige Obstbaumpsleg« ist natürlich, daß sie der Landwirt nicht nur als wertloses Anhängsel seiner Gesamt wirtschaft -betrachtet, sondern sich den Standpunkt zu eigen macht, di« gesamte Obsterzeugung als wesentlichen Bestandteil der Land wirtschaft einzugliedern. Am besten verfährt er, Wenn er bei einem Run-gang mal ein« Auslese der Sorten nach ihrem Stand ort trifft, indem er bei Anpflanzungen der Sorten den Vorzug gibt, die der jeweiligen Bodenbeschaffenheit seines Besitzes ent sprechen, andererseits aber auch die Bäum« beseitigt, deren Er zeugnisse keinen wirtschaftlichen Wert für Ihn besitzen. ES seien di« Sorten wie Edelapfel, Bischofshut, BoSkop dazu erwähnt, die gerade nach Feuchtigkeit lechzen, während die Kaiser Alexan der und Parmänen eine dauernde Feuchtigkeit nicht vertragen. Ferner müssen die Bäume «inen ausreichenden Schuh genießen gegen Krankheiten und 3ns«kten und im Kampf gegen letztere kann man sich für -deren Vernichtung nicht allein auf die Natur verlassen, die im Gegenteil LaS Angezieser mit Einrichtungen ver sieht, daß sie ihr nicht anheimfallen. So hat z. B. der vergangene harte Winter, den zwischen Rinde und Holz befindlichen Eiern -des FroftspannerS nichts anhaben können wegen ihren außer ordentlich dicken Eierschalen. Hier ist vor allem als Bekämpfungs- mahnahm« an den Schutz der Vögel zu -denken, durch Anbringung von Futterstellen un- Schaffung von Nistgelegenheiten im Winter. Ferner -durch Entfernen der mit Sporen (Montlia) behafteten Aeste, durch Abkratzen der Rinde usw. Nicht zu vergessen ist die Ernährung der Bäume, die dort etwas im argen liegt, sofern sie im Grasgarken stehen, wo k«in Vieh weidet. ES empfiehlt sich dort mit Kali und Thomasmehl im Herbst zu -düngen und erst im Frühjahr zu jauchen, um -den Bäumen -1« höchftwichtige PhoSphor- säure zukommen zu lassen. Zum Schluß schilderte -der Vortragende -le Obstbaumanlagen der Schweizer, die im Herbste dicke Lagen von Stallmist auftragen, der feine Wirkung auf Baum und Gras- wuchs nicht verfehlt und durch Weit-von«Inander-liegen der ein zelnen Bäume eine ungeheuere Tragfähigkeit «rziest wird un- weniger Krankheiten vorkommen. Auch hier soll sich der Land wirt -«fleißigen, mehr Erträge auf wenig Bäumen zu erzielen, als viele besitzen, -le wenig tragen. Frauenstein. Di« Vorarbeiten für die 75 jährige 3ubelfeier deS MännergesangvereinS „Liedertafel" Frauenstein am 29., 30. 3uni und 1. 3uli sind im vollen Gang«. Die Ausschüsse arbeiten an -der Ausgestaltung -des Festes. Der Presseausschuh befaßt sich mit der Zusammenstellung eines Festduches, das nicht nur die Ge schichte deS Vereins behandelt, sondern durch Abriss« aus der Ge schichte der Stadt und der Burg «ine wertvoll« Ausgestaltung erhält. Frauenstein. Die hiesig« Wohnungsbaugenossenschaft baut in diesem 3ahre an der Teplitzer Straß« «ins weiter« Siedlung mit vier Einzelhäusern. Bauausführender ist Baumeister Göpfert. Die Siedler sind: Lehrer Meyer, Verwaltungsobersekretär Wcyh- mann, Postschaffner Postel und Postschaffner Göpfert. Dresden. Ein größeres Bauprojekt wurde in den letzten Tagen am Albertplatz In Angriff genommen. Es handelt sich um -di« bekannte Ecke an der Anton- und Königsbrücker Straße. Dort wird gegenwärtig -das sogenannte Hessesche Grundstück ab gebrochen, und an dessen Sielle ein modernes achtstöckiges Hoch haus errichtet. Nach Fertigstellung des Baues kann dann auch bi« gerade an jener verkehrsreichen Ecke so dringend nötige Straßenverbreiterung und R«gulierung vorgenommen werden und der Einbau «IneS Gleisbogens für dl« Straßenbahn von den Anton- In die Königsbrücker Straße erfolgen. 3m Anschluß an das zu «rbauende Hochhaus können auf dem Hessefchen Grund stück -dann noch zwei weitere Häuser mit der Front nach der Antonstraß« errichtet werden. Man hofft, -Las Eck- oder vielmehr Hochhaus bis zum Oktober zu vollenden. Dresden. Zu dem Anschlag mit d«r Höllenmaschine wird mit geteilt: 3m Lauf« -der kriminalpolizeilichen Untersuchung kam d«r Verdacht d«r Täterschaft aus «Inen von dem betroffenen Fabri kanten in letzter Zeit entlassenen Arbeiter. Obwohl er hartnäckig leugnet, haben sich -och Anhaltspunkte ergeben, -le ihn stark belasten. Die Erörterungen werden fortgesetzt. Dresden. Am Montag früh starb im Alter von 57 Jahren -der städtisch« Kurdireklor des Kurortes Weih«r Hirsch, Oberst leutnant a. D. Gustav Burd«. Mit dem FelLartlllerle-Regiment Nr. 115 nahm er an zahlreichen Schlachten und Gefechten in Frankreich und Rußland teil. - Pirna. Am Freitag abend verunglückt« aus der Fahrs nach - Heidenau ein 32jährlger Einwohner aus Pirna dadurch, -daß er - während der Fahrt von einem Wagen zum anderen kletterte un dabei abstürzt«. Er trug schwere Verletzungen davon. Erst nach rund zwei Stunden wurde er in hilflosem Zustande auf dem Bahn körper gefunden und in das Krankenhaus gebracht. Freiberg. 3n nichtöffentlicher Verhandlung des Schwur gerichts am Sonnabend unter Vorsitz von LandoerichtSrat Krantz wurde di« ledige Wirtschaftsgehilfin Ella Emma Zimmermann aus Paulsdorf wegen ZeugenmelneldS in ihrem Alimentenprozeß zu 1 3ahre Zuchthaus, 2 3ahren Ehrenrechtsverlust und dauernder Unfähigkeit, vor Gericht als Zeuge zu dienen, verurteilt. Leipzig, 22. April. Wie gemeldet wurde, hat der Dachdecker Werner im Verhör erklärt, «r habe den Händler Kirchberg, dessen Leiche jetzt zusammengesunden worden ist, nicht ermordet; die Tot sei von der Paschold begangen worden-; diese Paschold habe auch die Leiche zerstückelt; Werner hab« nur bei -er Beteiligung -er Leichenkeile mitgeholfen. Der Haushälterin Klara Paschold ist dieses Geständnis -des Werner vorgehalten worden; sie erklärte es für eine Lüge; im ganzen hat sie ein sehr freches Auftreten; sie wurde bis in -die späten Abendstunden- des Montags hinein! vernommen, ist aber nicht -dazu M bewegen gewesen, «in Geständ nis abzulegen. Nach dem Sektionsbefund ist -er Händler Kirch berg durch zwei Schüsse getötet worden; der erste Schuh ging in den Hinterkopf, Ler zweite in die Brust; der letztere war tödlich. Nack- d«m Geständnis -des- Werner haben die Beiden dem gelöteten Kirchberg 250 Mark abgenommen. Die Poschold hat einen Garten gepachtet, um die Leichen-teil« sicher Vergraben zu können; der Garten, in dem -der Kopf d«S Kirchberg gesunden wurde, follle ge kauft werden, doch ist man nicht handelseins geworden. 3n diesem Garten waren zunächst alle Teile der Leich« «ingegraben. Werner und die Paschold haben diese Teil« wie-d«r ausgegraben, haben aber den Kopf nicht mehr gefunden. Als der Kopf dann entdeckt worden war, sind sie ziel- und planlos umhergewandert, bis sie festgenommen wurden. Leipzig. 3n der Oueckstraße in Leipzia-Plagwitz versucht« die 18 jährige Gertrud K. auS dem Erziehungsheim, in dem sie unter- gebracht ist, zu entweichen. Sie hatte mehrere Bettücher zu- sammengeknolek un- sich aus der zweiten Etage heruntergelassen. In -der Höhe deS ersten Stockes rissen die Bettücher und die K. stürzte herab. Sie erlitt aber nur Hautabschürfungen und Ver stauchungen und wurde mit dem Krankenwagen nach dem Krankenhaus St. Georg gebracht. Penig. Seit einigen Tagen ist am Gasthof zum Goldenen Stern zur Erinnerung an den Kurfürsten Moritz von Sachsen, -er im Jahr« 1547 hier geweilt hat, eine bronzene Erinnerungs tafel angebracht. Syrau. 3n das hiesig« Bürgermeisteramt wurde ein Einbruch verübt. Die Täter stahlen im Geschäftszimmer deS Bürgermeisters «ine Kossetke, schleppten sie in den nahen Wald und erbrachen sie dort, weil sie vermuteten, daß sich in ihr die Einnahmen aus dem Besuch -der Syrauer Tropfsteinhöhle befinden. Die Kassette enthielt aber nur 100 M. bares Geld, einige Scheckbücher und den Dienstrevolver des Bürgermeisters. Chemnitz. Di« aufsehenerregenden Vorgänge in dem Burschen heim Nennigmühle, haben bekanntlich zur Einsetzung eines Unter suchungsausschusses geführt, dessen Bericht jetzt der Chemnitzer Kreishauptmannschaft vorgelegt worden ist. Nach ihm ist -er demonstrative AuSzug der Zöglinge nach Dresden und die tatsäch lich unter ihnen ausgebrochen« Unruhe auf Las unverantwortliche Auftreten «IneS nur auf Probe angestellten Erziehers (der be kanntlich nach AuSbruch der Unruhen geflohen ist) und auf das passiv« Verhalten des Anstaltsinspeklors zurückzuführen. Wie gleichzeitig der Oeffentlichkeit mitgeteilt wird, ist die Erneuerung -des Änstalkspersonals, insbesondere die Einstellung «IneS neuen Anstaltsleiters beschlossen worden. Chemnitz. AIS in -der Nacht zum Sonntag sich m«hrer«Lich!en- walder Einwohner auf dem Heimwege befanden, kam ihnen «in Lichtschein entgegen, der auf das Nahen eines Motorradfahrers schließen ließ. Die Leute hatten etwa di« Hälfte der Fahrbahn inne. Zu spät erkannten sie, daß -der Lichtschein nicht von einem Molorrode, sondern von einem Personenkraftwagen herrührte, der auf -der Mitte der Fahrbahn gefahren kam, und -dessen linke Laterne nicht brannte. Ein 25 3ahre alter Schlosser auS Lichten walde, der am weitestcn links ging, wurde von dem Auto ersaßt und zu Boden geworfen und erlitt einen schweren -Schä-elbruch, der seinen sofortigen Tod herbeiführte. Neukirch. Baumfrevler trieben seit Jahren in den Wäldern von Neukirch ihr Handwerk. Sie schnitten Tannen- und Fichten reisig ob und verkauften es an Kranzbindereien und Markthallen in Dresden. Diele Diebstähle haben am Waldbestande erheblichen Schaden verursacht, -da mehrere Tannen bereits «ingegangen sind und die wcnig«n Edelhölzer verschwinden. Die gewerbsmäßigen Diebe sind jetzt in sieben aus Dohna, Heidenau und Zschachwil, lammenden Personen von der Gendarmerie ermittelt worden. Zittau. Der Bezirkstag stimmte einer Aenderung der Bezirks- lonzsteuer zu. Rach langer Aussprache beschloß der Bezirkstag auf «inen Antrag der Rechten hin gegen die Stimmen der Linken «ine mäßig« Herabsetzung Ler Tanzst«uer. Man hofft dadurch die tark abflauend« Tanzlust wieder zu beleben, wodurch die Saal inhaber «in« höh«re Einnahme haben würden un- dem Bezirk sE Ausfall an Tanzsteuer entstünde. Die neuen Steuersätze löffeln sich von 10—30 Pf. pro Person nach dem Charakter der verschiedenen Tanzveranstaltungen. Als eine Ungerechtigkeit hatte es Ler Bezirksausschuß längst empfunden, daß der sich immer nehr ousbreltende und Lie Säle entvölkernd« Dielenkanz unver- t-euLrt bleibt, während der Tanz auf öffentlichen SSl«n versteuert werden muh. Um hier Abhilfe zu schaffen, beschloß Ler Bezirks tag die Einführung der Dtelentanzst«u«r, -I« als Pauschalsteuer nach Ler Größe deS Raumes, In dem die Veranstaltung stattsindet, «choben werden soll.