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Weitzeritz-Jeitung Tageszeitung un- Anzeiger für DippoMswal-e, SchMe-eberg «.A. «etteft« »er Bezirk» »lese» «la« enlhLU »le amMchea »ekam»lmach«ige« ' »er «arlshaavlmmmlcharr, ea «mlsgertchl» m»» »es Sladlral» z« Lippoltiawal»» DenmworüiÄ« Aedakiem! SeNa SeHae« — Lm» «nü Derlasr Sarl SeGae d» Kl»»sl-l«oal-e. Nr. 80 Sonnabend, am 6. April 1929 95. Jahrgang Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petikzeile 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 80 Reichspfennig« >. ».—. »...—.« Bezugspreis: Für «inen Monat 2.20 RM. mit Zutragen, einzeln« Nummern 15 ReichS- psennig« :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12548 Vorsteher für die GemeiNdeverbandSsparkasse zu Geitersdorf auf di« Zeit vom 25. Februar 1920 bis Ende 1931 ist der Bürger meister Großer in Oelsa, Stellvertreter Bürgermeister Dittrich in Geifersdorf. Gemüft 8 8 der Sparkassen-Sahungen sind di« Genannten be stätigt worden. G.19Sp. AmtShauptmannschast Dippoldiswalde, am 5. April 1929. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Auch di« vergangen« Nacht stand ganz im Zeichen des Nachwinters. Das Thermometer fiel bis orts 10 Grad Kälte, der Schnee knirschte wieder unter den Füßen. Heute früh war es etwas wärmer geworden. ES fetzt« Schneefall ein, der zeitweise zu tollem Schneetreiben auSariete. Das ist kein Jahr- marktswetter, «her solches für den Striezelmarkt. Wie der Jahr- marktsbesuch werden wird, läßt sich daher nicht im Geringsten überschauen, wünschenswert wäre ein zahlreicher Besuch recht kaufkräftigen Publikums. , Dippoldiswalde. Zum Jahrmarkt, dem Tage buntbewegten Treibens, will man lachen und sich an lustigen Dingen erfreuen: allem dem trägt daS Jahrmarktsprogramm im Ar-Ni-Licht spielhaus Vollauf Rechnung. Neben der Deuligwoch« und einem sehr interessanten Kulturfilm „Die Rosfitten" sind zwei et was derbe amerikanische Lustspiele zu sehen. „Benzinteufel" be titelt sich daS erste Lustspiel. Es ist ein Film von Autos, Liebe und sonstigem Schwindel. Der zweit« trägt die Ueberschrift: „Sol- Salenleben, das heißt lustig sein. . ." Ein Film vom amerika nischen Soldatenleben. Di« Hauptperson, «ine fesch« Offiziers tochter, die auS Liebe in «in« Uniform schlüpft und in ihr di« toll sten Sachen erlebt. Der Lustspielfilm hat ebenso wie der vorher gehend« manchen Lacherfolg durch die witzigen Zwischentitel. — Der Händler Kurt MattheS, geboren in Frauenstein, lange Zeit auch in Dippoldiswalde aufhältlich, ist am 30. März wegen Scheck- und Wechsel-Betrügereien in Dresden festgenom men worden. Dippoldiswalde. Den nach dem Programm letzten Bortrag dieses Winters wird im Gewerbe- und Volksbildungs- verein am nächsten Dienstag abend der Asienforscher vr. Boeck —Rorschacherberg halten. „Im Banne des Mount Everest" lautet sein Thema. Wiederholt hat vr. Boeck Forschungs reisen in dieses Gebiet unternommen, beinahe wäre er erst im Dezember wieder auf eine solche gegangen. Was er ge sehen hat, darüber spricht er in außerordentlich fesselnder und klar verständlicher Weise. So schreiben z. B. die „Oppelner Nachrichten": „Wie der ergraute Herr lcbensfrisch und humorvoll erzählte, wurde man nicht müde, ihm zu lauschen. Die Bilder waren wirklich nett, aber das sprühende Leben, das Miterleben brachte erst der alte Forscher hinein, der mit den blitzenden Augen eines Jünglings sprach". Der „Freiberger Anzeiger" sagte nach einem Bortrage Boecks: „Der Vortrag hat doppelten Reiz, einmal durch den interessanten Stofs und zum andern durch seine Form". Man darf demnach einen schönen Ab schluß des Bortragsprogramms erwarten. — Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei teilt mit: Die Stadt Glashütte befindet sich schon seit mehreren Jahren in großen finanziellen Schwierigkeiten. Die Ursachen hierfür liegen teils in der allgemeinen ungünstigen Wirtschafts lage, unter der namentlich die in der Stadt vorherrschende feinmechanische, insbesondere Uhren-Jndustrie, zu leiden hat und die eine andauernde Erwerbslosigkeit größeren Umfanges herbeigeführt hat, teils darin, daß die Stadt, um der wirt schaftlichen Not der Erwerbslosen zu steuern, oder auch aus anderen Gründen Notstandsarbeiten und andere Unter nehmungen in die Wege geleitet hat, die ihre finanzielle Leistungsfähigkeiten überstiegen haben. Durch Aufnahme eines Darlehens von I Million Reichsmark nominell bei einem gußersächsischen Kreditinstitute, mit dessen Hilfe die eigenen notleidenden Betriebe der Stadt wieder leistungsfähig gemacht und privaten Unternehmungen zu dem gleichen Zwecke die erforderlichen Betriebsmittel zugeführt werden sollten, ist der gewollte Zweck nicht erreicht, vielmehr die Schuldenlast der Stadt noch weiter sehr erheblich erhöht worden. Da die Stadt infolge des ständigen Rückganges ihrer Einnahmen einerseits und der Steigerung ihrer Ausgaben, namentlich auf Km Gebiete der Erwerbslosenfürsorge, andererseits das Gleich gewicht in ihrer Wirtschaft nicht mehr aufrecht zu erhalten vermochte, ist zur Vermeidung des drohenden Konkurses mit Unterstützung der Staatsregierung im Jahre 1926 ein Mora torium mit den Gläubigern der Stadt auf der Grundlage zustandegebracht worden, daß der Stadt die Zins- und Til gungsraten ihrer Schuldverbindlichkeiten bis Ende März 1028 gestundet wurden, und ihre Finanzwsrtschast einer oerstärlten Staatsaussicht und der Aufsicht eines von dem Gläubiger- Ausschuß bestellten Treuhänders unterstellt wurde. Die an das Moratorium geknüpfte Hoffnung, daß die allgemeine Wirtschaftslage sich bessern und damit auch die Finanzlage der Stadt sich günstiger gestalten werde, hat sich nicht erfüllt, vielmehr hat die Hochwasserkatastrophe des Jahres 1927 da- zu gesührt, die Lage der Glashütter Industrie und damit mittelbar auch die der Stadt weiter zu verschlechtern. Die Bemühungen der Stadtverwaltung, im Bergleichswege eine Einigung mit ihren Gläubigern herbeizuführen, sind gescheitert, da die Hauptgläubiger es ablehnten, der Stadt einen Nach laß auf ihre Stammforderungen zu gewähren und gegen die Stadt, die ihren Verpflichtungen auf Zahlung der fälligen Zins- und Tilgungsraten nicht nachkommen konnte, im Wege der Einzelklage und Einzelpfändung ausgingen. Bei dieser Sachlage sah sich die Stadt gezwungen, ihrerseits den Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens über ihr Vermögen zu stellen. Die Stellungnahme des Ministeriums des Innern, das nach 8 4 des Gesetzes zur Ausführung der Zivilprozeß- ordnung und der Konkursordnung vom 20. Juni 1900 (Sächs. Gesetz- und Verordnungsblatt S. 322 flg.) zunächst festzustellen hat, ob die Voraussetzungen für die Eröffnung des Konkursverfahrens — Zahlungsunfähigkeit und Ueber- schuldung der Stadt — gegeben sind, und die für die Er füllung der öffentlich-rechtlichen Aufgaben unentbehrlichen Ge genstände des Gemeindevermögens zu bezeichnen hat, zu diesem Anträge steht zur Zeit noch aus. Matter. EM Konzert, ausgeführt vom Konzertina- und Ban- donium-Derein Gitterse«, veranstaltet am Sonnabend, 13. April, heute über acht Tage, -er Jugendverein „Seestern" Paulsdorf im hiesigen Gasthof „zur Talsperre". Kelnliarükgrlmma. Am Sonntag, 31. März verstarb hier an den Folgen eines Unglücksfalles der Schneidermeister Josef Dreßler im 77. Lebensjahre. Mit ihm ist eine in der engeren und auch weiteren Umgebung, besonders in Militär vereins- und Sängerkreisen bekannte Persönlichkeit dahin gegangen, der eine gewisse Originalität eigen war. Welcher großen Wertschätzung und Verehrung sich der so jäh Dahin geschiedene erstellte, offenbarte sich ganz bei der am vergan genen Donnerstag stattgefundenen Beerdigung. Die Be teiligung war außerordentlich zahlreich. Unter dumpfem Trommelwirbel trugen Mitglieder des sächsischen Militärvereins Reinhardtsgrimma u. U. den toten Kameraden zu seiner letzten Ruhestätte. Worte des Dankes und des Abschiedes widmete ihm Kamerad Vorsteher Hetze. Ueber 50 Jahre gehörte der Verstorbene in vorbildlicher Treue dem Verein an. Oesterreicher von Geburt, war ihm Deutschland ganz und gar zur zweiten Heimat geworden. In österreichischen Heeresdiensten hatte er 1878 an der Okkupation Bosniens und der Herzegowina mit Auszeichnung teilgenommen. Darum rollten auch drei Ehrensalven über sein Grab. Zur letzten Ehrung senkte sich die Fahne, deren getreuer Hüter er so viele Jahre war. Dem stillen Schläfer, dessen sangesfroher Mund nun für immer verstummt ist, sang der Männergesangverein „Liedertafel" ein letztes Lied. Der Vorsitzende des Vereins, Gutbesitzer Bormann, rühmte Dreßlers Treue, die er dem Verein und dem deutschen Männergesang während 49 Jahren und 2 Monaten gehalten. Namens des Turnvereins Rein hardtsgrimma sprach Kaufmann Leichsenring den Dank aus fiir die in 35 jähriger Mitgliedschaft der deutschen Turnsache geleisteten Dienste. Für die Herren- und Damenschneider- Innung nahm Schneidermeister Adler, Dippoldiswalde von dem ehrwürdigen Freund und Kollegen Abschied. Der Gewerbegehilfen - Fortbildungsverein Reinhardtsgrimma dankte durch Mechanikermeister Vogler für das dem Verein stets entgegengebrachte Interesse. Sämtliche Sprecher legten kost bare Blumenspenden als Zeichen des Dankes am Grabe nieder. In der fast unübersehbaren Fülle herrlicher Blumen gewinde bemerkte man auch noch Kränze anderer Korporationen. Nach erfolgter Einsegnung am Grabe fand die Trauerfeier ihre Fortsetzung in der Kirche. Ortspfarrer Ludwig stellte seine innige Rede unter das Osterwort: Euer Herz erschrecke nicht! Ein in Familie, Beruf und öffentlichen Wirken reich- gesegnetes Leben hat nunmehr seinen Abschluß gefunden. Wer den alter „Vater Dreßler" in seiner Schlichtheit und Geradheit gekannt hat, der wird ihm immer wieder ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Treue ist das Mark der Ehre. Schmiedeberg. Tagesordnung zur gemeinsamen Sitzung des SchulbezirksvorstandeS und Schulausschusses Dienstag, den 9. April 1929, 19 Uhr in der.alten Schule: Mitteilungen. — Orts- schulordnung. — Einführung der Schulzahnpflege. — Etwa noch Eingehendes. Johnsbach. Sonntag, 'den 14. April, wird die Gruppe Glas hütte vom Elbaausängerbund entgegen der sonstigen Gepflcgen- heit im Herbst sich «in gemütliches Stelldichein zu geben, dies mit dem 75 jährigen Bestehen ihres ältesten Vereins, des MGV. Lieb stadt and der damit verbundenen Weihe der neuen Fahne ver schmelzen, um den Ehrentag des feslaebenden Vereins besonders würdig zu gestalten, zumal der MGV. Liebstadt einer der rüh rigsten Verein« der Gruppe ist. Glashütte. Die durch ihr« hochentwickelte Industrie (Uhren- und Feinmechanik, zum Teil auch Holzstofsbearbeitungf bisher ' bestens bekannte Stadt Glashütte ist heute blitzartig im In- und i AuSlande zum Gegenstand lebhafter Debatten gestempelt worden ! und zwar durch die Beantragung des Konkursverfahrens. Die- j selbe ist erfolgt, 'da Staatsregierung und Landtag den wiederholten l und dringenden Bitten der Stadtverwaltung um Gewährung eines größeren Sanierungsdarlehns — der Folgen wegen — bisher nicht glaubten stattgehen zu können. Dem Schreiber liegt es lern, auf den Hergang und den jetzigen Stand der Sache eingehen zu wollen. Unsinnige Redereien, die ein« völlige Berkennung der Rechtslage in sich schließen, geben aber Veranlassung, im Interest« unserer heule an und für sich schwer kämpfenden Industrie und >des Gewerbestandes, zur Richtigstellung der Sachlage diese Zeilen zu schreiben. Die Tatsache, daß die Stadt die Konkurseröffnung beantragt hat, läßt sich — wie bereits erwähnt — nicht abstreiten. Nach 8 4 des sächsischen Gesetzes zur Ausführung der ZPO. und der KO. vom 20. 8. 1900 hat aber vor der Konkurseröffnung das Innenministerium des Freistaates Sachsen erst ^darüber zu ent scheiden, ob 'die gesetzlichen Voraussetzungen zur Durchführung die ser angekündigten Maßnahme auch gegeben sind. Die ministerielle Prüfung wird sich überdies nicht allein nur auf die sormalrecht- liche Richtung veS Falles erstrecken können. Da sich daS ge gebenenfalls «inzuleitende Konkursverfahren nur auf das beschei dene Vermögen beschränken kann> soweit dasselbe nicht öffentlich- rechtlichen Ausgaben dient, bleiben der gesamte öffentliche Ver waltungsdienst und alle kommunalen Anstalten (Spar- und Giro kaffe, Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerks von den vom Amts gericht zu treffenden Maßnahmen unberührt. Als irrig ist «S zu bezeichnen, wenn Leute behaupten, daß in dem möglicher weise kommenden gemeindlichen Konkurse auch das Vermögen der Ein wohnerschaft, insbesondere die heimische Industrie, Hinei ngezoyen wird oder aus den privaten Grundbesitz Grundrenten zur Ein tragung kommen. Die Glashütter Industrie und das Gewerbe haben mit den Zahlungsschwierigkeiten der Stadt nicht daS Ge ringste zu tun. — Der Bürgermeister bittet daher die gesamte Oeffenttichkeit, insbesondere die deutschen Tageszeitungen, drin gend und herzlich, unserer Industrie und unserem Gewerbe den wirtschaftlichen Kampf durch falsche Meldungen über unsere Stadt sowie durch unangebrachte und irrige Bedenken und Anschauungen über ein« vermeintliche Mithaftung des JndustrievermögenS für die städtischen Schulden nicht noch zu verschärfen. Im Gegenteil sollte heute in der großen Nolaemeinschast, die wir im ganzen Reiche durchleben, die große Oessenttichkeit, um Glashütte zu hel fen, darangehen, in erster Linie nur Glashütter Erzeugnisse zu kaufen und zu empfehlen. Dresden. Line hier durchreisend« Dam« aus Freiberg hatte in der inneren Stadt den Gepäckhinkerlegungsschein verloren. Als sie den Verlust am Hauptbahnhof meldete, erfuhr sie, daß ihre beiden Vulkanfibrekosfer bereits von dem unbekannten Finder des Scheines abgeholt worden waren. Die Koffer enthielten Klei der, Wische usw. im Werte von über 300 Mark. Dresden. In der Nacht zum Freitag wurden Beamte der Mordkommission des Kriminalamtes Dresden nach Lommatzschge rufen. Dort war ein Krastdroschkenbesitzer in seiner Wohnung mit seinem Bruder in Streit geraten, der in Tätlichkeiten aus artete. Um ihren hart bedrängten Mann vor den Angriffen sei nes Bruders zu schützen, griff die 27 Jahre alte Ehefrau des KraftdroschkenbescherS zu einer Pistole und tötete ihren Schwa ger durch einen Schuß in die Schläfe. Sie will in Nolwehr ge handelt haben, da sie ihren Mann von seinem Bruder am Leben bedroht glaubte. Rach den Erörterungen erscheint dies glaubhaft. — Der Delunion-Sachsendienst teilt mit: Ein« erfreuliche Uebereinftimmung wurde in einer weiteren Sitzung des Landes bürgerbundes am Freitag in Dresden erzielt. Danach ver pflichten sich die Deutsche Volkspartei, die Deutschnationale Volkspartei, die Wirtschaftspartei und das Zentrum zu gemein samen politischen Maßnahmen bei den bevorstehenden Landtaos- wahlen, sowei dies irgendmöglich ist. Di« Volksrechtspartei hat dem Schritte grundsätzlich ebenfalls zugestimmt, wird aber erst nach ihrem Landesparteitaae di« Unterschrift vollziehen. Danach wird ein gemeinsamer Arbeitsausschuß von Führern der genannten Parteien eingesetzt, der gemeinsame Arbeitsmöglichkelten vorbe reiten und etwaige Störungen des Burgfriedens unterbinden soll. Die Demokratisch« Partei hat zunächst «ine Beteiligung abgelehnt. — Das Wettiner Gymnasium in Dresden kann am 23. April auf sein halbhundertjähriges Bestehen zurückblicken. Es wurde am 23. April 1879 in dem ehemaligen städtischen Walsen hause am Georgplatz in Dresden mit den beiden Unterklassen der Serta und Quinta und mit einem Schülerbestand von 53 Gymna siasten begründet. Die Leitung unterstand zuerst noch dem Rek torat des benachbarten Kreuzgymnasiums. Den Unterricht erteil ten bei der Gründung drei neu angestellte Lehrer. Im Jahre 1882 bekam das Wettiner Gymnasium in der Person des Prüf. Dr. Hultsch seinen ersten Rektor. Um die gleich« Zeit wurde dam, auch der Bauplatz in der Wilsdruffer Borstadt für das heutige Schulgebäude erworben, dessen Grundsteinlegung am 5. Juli 1882 statlfand. Die Einweihung erfolgte am 17. Oktober 1884. Die Schule halte im Meihesahr ihres neuen Gebäudes bereits 238 Schüler: die Klassen reichten bis mit Obersekundo. Drei Jahre später konnte 1887 bei 18 Unterrichtsklassen das erst« Reifezeug nis in Oberprima erteilt werden. Von 1884—1910 hat Obe'r- sludienrat Prof Dr. Melher dos Wettiner Gymnasium vorbildlich geleitet, der in Dresden ein direkt volkstümlicher Schulmann war. Spater machten sich auch Prof. Franz Josef Poland und Ober- studienrat Prof. Dr. Boehm als Schulleiter um das heutig« Ju- bilaumsgymnasium verdient, dessen jetziger Rektor Professor Dr. Gotthold Weicker ist. Das Wettiner Gymnasium in Dresden er freut sich als Doppelgymnasium nicht nur durch die reich« Zahl stiner praktischen Lehrmittel und schon früher durch feine vielen Stipendien eines hohen Rufes, sondern es hat sich auch in den letzten Jahren «in schönes Schul - Landheim in Dönschten bei Schmiedeberg i. E. geschaffen, was mit ein Beweis für den fort schrittlichen Geist ist, der die führenden Persönlichkeiten dieses nunmehr seit einem halben Jahrhundert bestehenden Gymnasiums beherrscht. Königsbrück. Ein hier zugereister 21 Jahre alter Schnetder- aehilfe brachte sich im Wanderhcim mit der Schneiderschere am linken Oberarm Schnittwunden bei. Da 'der Lebensmüde di« Schlagader nicht traf, blieb die erwartete Verblutung aus. Der junge Mann gab bei der Vernehmung an, daß er mit seinen Ei tern Streit wegen eines Mädchens gehabt habe, weshalb «r aus dem Leben scheiden wollt«. Di« Verletzungen machten di« Ueber- führung inS Krankenhaus notwendig. , ,, Kameni 5- April. Infolge mehrerer Rohrdrüche der Waffer- leikuna war gestern der Hauptbehälter 'der WasserleitungSanlag« am Olberg« leeraelausen und di« Sta'dt Kamenz seit den Mor genstunden ohne Wasser. Di« einzige Waff«rqu«lle, der lm Jahre