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Pilatus kann sich der geheim nisvollen Macht und Hoheit der Persönlichkeit Jesu nicht verschließen, er spürt, daß das Recht und die Wahrheit auf Seiten des Nazareners stehen. Wer wenn er sich für ihn entscheidet, so wird er sich Gegner schaffen, Unbequemlichkeiten bereiten und neue Wege wird er gehen müssen. Darum gerät der Römer in ein unseliges Schwan ken. Er möchte nicht gegen Jesus sein, aber auch nicht für ihn. Und das ist die Stellung vieler Menschen in Glaubensdingen. Wir haben vielleicht anerkennende Worte für den Heiland, wollen nicht Spötter und Religionsfeinde sein, aber wir befinden uns doch nicht in den Reihen der Getreuen. Auf die Dauer geht das nicht an. Wie Pilatus wird man zur Ent scheidung gedrängt. Und da heißt es: „Wer nicht für mich ist, der ist wider mich!" * Entweder lassen wir uns zu Jesus ziehen und geben uns seinem Einfluß hin, kommen durch ihn zur Klarheit über uns selbst und bringen mit ihm unser Leben in Ordnung, oder aber wir treten auf die Seite der Gegner. Es gilt immer wieder, ent weder gehören wir zu Kaiphas, Pilatus und Judas, oder wir gehören zu denen, die — wenn auch unter Schwachheit — doch zu Jesus halten. Entweder kom men wir dahin, daß wir rufen: „Kreuzige ihn!"' oder daß wir bekennen: „Es ist in keinem andern das Heil!" Jesus oder Barabbas, das war einst die Frage, es ist Äuch heute noch die Entscheidung! - Was ein richtiger Spicher ist. Dresdner Brief. Dresden, .13. März. DaS Wort „Spießer" hat überall, auch in Dresden, einen recht üblen Beigeschmack. Niemand will dafür gelten, und wer noch so spießig ist. Ader die meisten Men schen gebrauchen auch dieses Wort — natürlich nur für andere —, ohne sich darüber klar zu sein, was eigentlich ein Spießer ist, wie er sich benimmt und wodurch er sich von seinen Nebenmenschen unterscheidet. ES gilt also, hier einmal die Naturgeschichte deS echten Spießers im allgemeinen, und des Dresdner SpieherS im beson deren, so gut es geht, zu entwickeln. Wie in der Naturgeschichte der Pflanzen und Tiere am besten an Beispielen gelernt werden kann, so auch hier. Ich werde versuchen, ein recht drastisches Modell dieser Gattung zu zeich nen. Natürlich weniger zur Nachahmung, als zur Warnung für solche, di« keine Dresdner Spießer sein möchten. Er hat ein Geschäft, manches Mol ist.er auch Handwerker, Beamter und so. Der Berus tut es nämlich durchaus nicht. Frau und Tochter sind schon längst an der Arbeit, die von ihm ein we nig von oben herab angesehen wird, die aber nichtsdestoweniger den Hauptanteil der Einkünfte bildet. Er hat Zeitung gelesen, er muß doch sehen, was in Dresden wieder Unrechtes vorgegangen ist. Und, dem Himmel sei Dank, da gibt eS gar vieles, waS ge rügt werden muß. Die Ausgaben im Haushaltetat, die er ganz genau verfolgt und die stets entweder zu hoch oder zu niedrig find. Millionen spielen nämlich bei ihm keine Nolle, natürlich nur die Millionen der anderen. Wenn er genug geschimpft und gebrummt hak, läuft er rasch noch einmal an die Elbe hinunter. Er muß doch sehen, ob >daS EiS noch, hält, ob nicht bald Hochwasser wird, im Sommer ob beim Baden keiner ertrinkt und ob die Hunde ihren vorschriftsmäßigen Maulkorb tragen. Das erste Stück Weges läuft >der Mann, als hätte er große Eile. Ist er aber um die Ecke, wo ihn weder Frau noch Tochter sehen können, dann gibt er sich ganz dem Genuß dieses WegeS hin, der darin besteht, möglichst viel NügbarcS zu finden. „Sie haben nicht geklingelt!" schreit er einen Radfahrer an, der entweder mit einem Schimpfwort anwortet oder sich vertei digt. Im ersteren Falle kann sich der echte Spießer über die Roh heit der heutigen Jugend schnell noch ein wenig ausregen, im zwei ten Fall über deren Streitsucht. Dann werden, nicht weit davon, Kohlen abgeladen. Natürlich bei dem reichen Herrn soundso. „Der kann warm sitzen, >der Protz! Arme Leute müssen frieren! — Aber wie die Träger auch arbeiten! Eine Schande ist es! Die ganze Lust ist voll Kohlenstaub! Geradewegs die Schwindsucht kann nian davon Kriegen! Anfeuchten, anseuchken, das ist das Richtige! Aber kein Mensch denkt an solche hi;gienische Not wendigkeit!" Kommt «r endlich ins Geschäft und bedient einen Kunden., dann heißt es im prophetischem Grabeston: „Noch viel teurer wird die Ware, Sie mögen eS glauben. Wissen Sie denn nicht, daß wir nächstens wieder «ine Inflation bekommen?" Sein« Frau ist daran gewöhnt und hört kaum mehr auf das ewige Ge- nörgle, aber die Kinder sind bös» daran. „Bubikopf? Ünsrnn! Du bleibst mir ein anständiges Mädel!" Als ob der Bubikopf un anständig machte! „Sport treiben? Unsinn! Habe ich etwa Sport getrieben? Zu Hause muhte ich sitzen, arbeiten Tag und Nacht!" — „Aber wenigstens mit den Freunden ein wenig wan dern?" — „Nichts gibts! Wie ich so alt war wie du, kannte ich die Sächsische Schweiz überhaupt nur vom Hörensagen!" So geht eS den ganzen Tag. Am Abend jedoch kommt die Krönung aller dieser Ausbrüche. Da geht «S an den Stammtisch, und die Familie ist recht froh, endlich freier atmen zu dürfen. Der Herr Spießer ist aber jetzt in seinem Element. Mit Gleich gesinnten schimpfen über Politik, Welt und Menschheit, über Autos und Fliegerei, über Aerzte, die zum eigenen Vergnügen die Patienten zerschneiden — viszeln heißt es in Dresden, — über Richter, die vom Recht überhaupt keine Ahnung haben, denen inan es aber gehörig gewiesen hat! Und was der wichtigen Dinge mehr sind. Der Spießer ist also, nach allem diesem, «in recht unsaussteh- licher Mensch, dem eS niemand recht machen kann. Er aber be findet sich sehr wohl dabei, hält sich für den Allerklügsten und hat sich mitten in der freiesten Republik einen rechten Tyrannenstaat zusammengeschustert! Ärrr — ich möchte kein Spießer sein! Regina Berthold. Autokrieg in Europa. A. S. Für die deutschen Automobilwerke, die ins den letzten Jahren schlechte Zeiten durchwachten un« schwer zu kämpfen hatten, schlägt die Schicksalsstunde. Die amerikanische Auto-Industrie bricht in die euro päische Produktion ein, ist bestrebt, von Europa aus! den europäischen Markt zu erobern. Ein Wett-, lauf um den Absatz beginnt, Milliarden werdet» gegen Milliarden kämpfen, man wird gute Klein-f wagen auf den Markt werfen, zu billigen Preisen undq in der Hoffnung, daß dabei dem andern der AteW ausgeht. Den Auftakt zum Autokrieg bildet der bevor-» stehende Uebergang der Opelwerke in Rüsselsheims in amerikanischen Besitz. Die General Motors Corporation will den größten Teil der Aktien der Opelwerke erwerben und dann in größtem MaA stabe in Rüsselsheim gute und billige 4 PS. Klein« automobile Herstellen. Gleichzeitig hat sich Ford in Dagenham in England eine Produktionszentrale für den europäischen Markt geschaffen. j Zunächst einige Klarstellungen: Deutschland zählt« 1925 — neuere Zahlen liegen nicht vor — 235 Autost Mobilfabriken, deren Jahresproduktion rund 771 Mi« lioncn Mark ausmachte. Ein Viertel der gesamtem deutschen Automobilproduktion entfiel aus dre Otze« werke, die damit zu den größten deutschen Automobil» werken gehören und als eine der größten Fahrrads fabriken der Welt gelten. Die General Motors Cor-^ poration wiederum steht mit Ford an der Spitze deq amerikanischen Automobilindustrie; das Eigenkapital der General Motors Corporation beträgt rund fünp Milliarden Mark. Nach den Ursachen des Autokriegs braucht mani nicht lange zu suchen. Die Bereinigten Staaten Habens seit dem Kriege eine erstaunliche WirtschastSentwickfi lung zu verzeichnen. Die Gewinne wmwen arvße« ',