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- Biersur gru es ieyr me -voraus,eyu»»«» LU schaffen. Erfolg kann diesen Bemühungen aber nur oft Habs ich Las Walker, welches Minna in den Ausguß hätte schütten sollen, und das dabei auch oft auf Sie geflossen wäre, ab- grhalten. „2a, ja, Herr Kohlenkübel ich bin 2hnen darob auch sehr dankbar. Aber hie und da möchte man halt auch mit seines gleichen reden. Mit jemandem, der aus der- felbeu Gegend ist. . ." „Bin ich vielleicht nicht auch da?" meinte spitz das Reibeisen. „Wieso kommen denn Lie dazu. diese Bemerkung zu machen?" meinte hochmütig die Kohle. „2ch stamme aus de:, unendlichen Liesen der Lrde. Und Sie?" „6ch komme auch aus.der Lrde. Bin ich nicht aus Lisen- blech und obendrein so schön verzinnt, daß ich wie Silber glänze?" „2a, Zrau Kohle, Herr Reibeisen hat Recht," sagte die Herdplatte. „So wie ich, kommen auch er und der Herr Kohlenkübel aus der Lrde. So wie zu Shncn müssen auch zu uns die Menschen Stollen graben, müssen Los Er; brechen und in kleinen Wagen, die sie „Hunde" nennen, zu Lage fördern. Dort werden wir von LrLe und Stein gereinigt, kommen, nachdem wir noch mehrere Schick sale haben erdulden müssen, in den Hochofen, «o» dem wir dann als feurige Glut in ver- schledene Formen laufen. Dann erst wird «stimmt, wo wir hinkommen und was wir je «mH Latent im späteren Leben vorstellcn soken." Ganz heiß geredet hatte sich die Platte, tzgß Fräulein Milch ihr weißes Häubchen aufsetzte und neugierig Uber den Rand ihres Lopfes lugte. „Hil hi!" lachte sie, indem sie die Backen aufblies. „Bis jetzt hab ich gar nicht gewußt, daß Sie so viel wissen, Frau Platte." Als diese empört hinaufschoute, woher die Stimme kam, hatte sich die Milch schon wieder kichernd versteckt. Nur einige Spitzen ihres Häubchens waren verräterisch an dem Rande des Lopfes hängen geblieben. „Gottlob! Sie hat mich nicht angeschüttet. Ls ist zwar sonst sehr fromm und brav, das Fräulein Milch, aber sie ist halt noch gar so jung, und sie liebt ) es, mich manchmal zu ärgern, naseweise lO) Bemerkungen zu /'kN. machen und mich V- ganz ungezogen an- zuspucken. Das laß ich mir dann natürlich doch nicht gefallen! Da steigt mir dis Hitze zu Kopf, daß ich vor Wut gtühe, und dann freut sie sich, trotzdem sie weiß, daß es ihr dann leicht übel ergeht. Und dann spuckt sie mich an oder streicht mit ihren weißen Fingern über mein schönes schwarzes Gewand, daß ich schuuitzig werde. Und dann . . ." „Waaaas? — Bon mir schmutzig? Von mir, die ich so weiß wie Schnee bin?" schäumte das Fräulein Milch aus ... und ... ztsch . . . fuhr sie spuckend über die 'Platte. „O weh — o weh . . . gerade um sieben Uhr Hot mich Minna erst schön geputzt, und jetzt . . . zehn Minuten fpätcr . . . o weh ... o weh.. . . bin ich schon nicht mehr so schön schwarz," jammerte Zrau Herdplatte und weinte heiße Lränen, daß es nur so zischte. „Aber 2lse ... Um Sotteswillen, Die Milch geht ja über! — Sch hab dich doch gebeten, achtzugeben, wann sie kocht, rief plötzlich Minna, die Hände riimend. Rasch zog sie den Milchtopf von der Herd platte. 2lse blinzelte mit den Augen, al» ob sie geschlafen hätte. „Aber ich habe ja acht" gegeben," sagte sie noch ganz verwirrt, „dl hast mir gesagt, ich soll achtgeben, wann si« kocht, — und es war genau zehn Minute« nach sieben Uhr." Dabei verließ Ilse schnell die Küche und lief zu ihrer Sufe, die schon sehr auf sie wartete, da sie mit ihrer Auf gabe nicht weiter kam.