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Weißeritz-Zeitung : 18.03.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192903184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-03
- Tag 1929-03-18
-
Monat
1929-03
-
Jahr
1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.03.1929
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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung uv- Anzeiger für DippoMswal-e, Schmie-eberg U.U. , »III1II ^r>"7 r I 7177 117 r 7 - 8 Bezugspreis: Fä, e>n«n Monat 2.2« RM. z mit Zutrogen, einzeln« Nummern 1S Reicht- 8 Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto - Nummer S :: Fernsprecher: Amt Dippolbis- walde Nr. S :: Postscheckkonto Dresden 12 S4S yetteste Zett««, »er «ELtrkr Miefe» Blatt eulhSU »le amtliche» Bekauulmachuugea »er Amtshauptmamrschaft, »es Amtsgericht» sm» »es Sla»lral» zu Dippoldiswalde Anzeigenpreis: DI» <2 Millimeter breite i Petitzell« rvReichtpsennlg«. Eingesandt und 1 Reklamen 80 NeichSpsennig». ! DeranwoMsch« AedaklE Sekr 8ev«L — Lruok und Verlagr Sari Sehae i» Kl»»»l-l«oal-e. Nr. 65 Montag, am 18. Marz 1929 95. Jahrgang 1 ... - 11» Iebe Kommerzfalisierung lehnt «die DeMchnationole Volksparkei i -ie GeftlMbung ganz «nevgisch ob. Mir können dl« «deutsch« Wirtschaft nicht noch Kämpfe. Di« wii Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Lachend schaute gestern vom Morgens bis zum Abend die Sonne durchs Fenster und lud ein zu einem Sonntagsspaziergang in die vom Winterpanzer sich langsam be freiende Natur. Am Morgen war's frisch, leicht verharrscht war der Schnee, der noch an vielen Stellen liegt, die Wasserlachen hatten eine dünne Eisdecke. Bald setzte aber die Sonne ihr Zer störungswerk an des Winters Herrlichkeit fort und die Spazier gänger mutztest durch Morast und Pfützen waten, nasse Führ gad's, und die schönen, Hellen Florstrümpfe der Damen und die niedlichen tzalbschuhchen waren bald mit Schmuhspritzern über deckt. Wehe, wenn gar noch ein Auto vorbeigefahren war, dann sah es erst recht bös aus. Zum Spaziergang hatten sich recht viele aufgemacht, aber er führte nicht zu weit, Verkehrsmittel wurden wenig benutzt. Die Eisenbahn fuhr keine Sportzllge mehr, denn auch oben im Gebirge beginnt es zu lauen: die sahr- planmätzigen Züge langten vollkommen aus. Der Krastwagen- verkehr, staatlicher wie privater, war mätzig. Die Etaaisstratzen sind wieder gut zu befahren, fast schnee- und eisfrei (außer im Gebirge), die Gemeinde- und Privatstratzen lassen aber auch in unserer Gegend noch viel zu wünschen übrig. Es dauert lange, ehe der Winter verschwindet, vielen dauert's zu lange, und doch ist's gut so, wir könnten sonst zu den schlimmen Verheerungen, die der hart« Winter angerichtei hat, noch Hochwasserschäden er leiden. mehr belasten, sie mutz entlastet wevien, wenn sie nicht zu Gründe gehen soll. Di« brutsch« Währung aber ist nicht gesichert, sie barf nicht Im Uebermoß gefährdet werden. Mit der seht be liebten Beschönigungspolitik werd« bi« Neichsregieruna nichtweit kommen. Die geübt« sozial« Fürsorge übertrifft «die aller anderen Länder. Man könne es «dem Ausländer nicht verdenken, wenn er «da» als Wohlstand betrachtet. 2m Innern sei di« finanMle Lag« unhaltbar. Dl« Reichskossen sind leer, wi« am 1. April die nötigen Zahlungen geleistet werden, weih kein Mensch Hilfer iding plant Stenererhöhungen: wir sind dagegen. Dos Defizit mutz durch Abstriche und Einsparungen herausgeholt werden. Trotz des hohen Defizits unterlassen «s die Regierungsparteien nicht, neue, ungeheuere Forderungen zu stellen. Das Heer der Erwerbslosen wird immer gröher, die -Wirtschaftskrise verschärft sich, di« An sicherheit, auch im öffentlichen Berkehr, wächst, «in Kampf aller gegen alle bahnt sich an, und di« Regierungskrise ist permanent. Es rächt sich die Politik der Mittelpattelen, daß man ohne So zialdemokratie nicht regieren könne, es rächt sich die Wahlsaud yeit und Zersplitterungssucht auf der rechten Seite. Die Diktatur Severing, von der gesprochen wird, wird kaum kommen: noch ist Hindenburg Reichspräsident und wir haben «ine Reichswehr. Aber es gibt doch zu denken, wenn die Sozialdemokraten, um deren Gunst die Miltelparteien buhlen, erklären: wir marschieren und werden die anderen bald nicht mehr brauchen. Die Entscheidungen drängen immer mehr vvn der Mitte nach den Flügeln. Neuwahlen werden kaum kommen, aber es muh verhindert werden, daß aus diesem todkranken System sich die Diktatur der Straße öder des Auslandes entwickelt. Rach wie vor ist die Deutschnationale Volkspartei in erster Linie der Träger der nationalen Bewegung. Darum wollen wir die Kräfte zusammenfalfen und zur rechten Zeit «inisetzen. Das Ziel der Milte und von links Ist, uns zu schwächen, uns in berufliche Sondergruppen aufzulösen, die Stoßkraft der Partei abzu sch wächen: das geht aus allerlei Anzeichen hervor. Die Landwirtschaft kann aber nur zur politischen Macht gelangen in festem Zusammenschluß mit der Deutschnationalen BolkSpartei, sonst ist sie zu schwach. Wir müssen nationale Politik treiben. Der Wille ist das einzigste, mit dem noch etwas geschafft werden kann. Diesen Millen muß die ganze Nation betätigen: und wenn sie den Wille n hat, wieder hoch zu kommen und oben zu bleiben, dann wird es niemand gelingen, uns zu unterdrücken. — Der Redner fand für seine Ausführungen lebhaften Beifall. Im Anschluß wur den die Wahlen voraenommen und von Lüttichau als erster, Fa brikbesitzer Schmidtchen, Alberndorf, als Melier Vorsitzender, Direktor Trache, Bärenhecke, als Kassierer, wie überhaupt olle Herren des Vorstandes und Ausschusses Wiedergewählt. Daraus sprach Syndikus Tögel, Cohmannsdorf, über „Kommunalwahle ". Er ging davon aus, daß am Ende dieses Jahres wieder Kommunal wahlen stattfinden und versuchte dann, die Zusammenhänge darzu stellen zwischen dem Ringen um die Macht im Staate und der po litischen Kleinarbeit in den Gemeindeparlamenten. Viel mehr als bisher müsse sich die Deutschnational« Volksparkei um die Kom munalpolitik kümmern, ost seien Sozialdemokraten und Kommu nisten viel besser vorbereitet, als ihre Gegner, von Lüttichau Hobe in seinem Referate nicht zu schwarz gemalt. Es treib« Mr Kata strophe, auch die Industrie habe noch nie so schwarz gesehen, wie setzt zur Hauptversammlung d«S Verbandes Sächsischer Indu strieller. Wir sind am Ende, es hat keinen Zweck mehr, noch Steuergesetze zu machen, denn man kann keine Steuern nehmen, wo kein Geld ist. Wir haben auch hohe Tariflöhne, aber sie nutzen dem Arbeiter nichts, weil er vier Monate erwerbslos ist. And nun will Hilferding weniger Geld an die Gemeinden Mriickerstatten, um ein Reichsdefizit zu decken. Es ist doch schließlich gleich, ob das große Mnus beim Reiche ist oder verzettelt bei den Ländern und Gemeinden, der Fehlbetrag bleibt doch. Auf dem letzten Ge werkschaftskongreß wurde die Wirtschafts-Demokratie als Ziel er klärt. WaS wir jetzt im Staate erleben, soll den einzelnen Be trieb treffen. Der kalte Weg zur Sozialisierung. Auf dem letzten Sächsischen Gemeinde log wurde als die groß« Not der Gemeinden di« finanzielle Not hingestellt: sie ist nicht wegzuleugnen, aber sie ist nicht die größte: Die größte Not in unseren Gemeinden ist die politische Not. Die Sozialdemokratie ruft nach Selbstverwaltung im Sinne des Freiherrn vom Stein, das will sie aber nicht, sie zeigt den Machlwillen. Deshalb muß sich ein jeder sehr um die Vorgänge in den Gemeinden kümmern. Wer den Staat besitzen will, darf ihn nicht nur regieren, er muß ihn auch verwalten. Da rum suchen die Sozialdemokraten in alle Posten, Bürgermeister, Amts- und KreiShauptleute Parkeigenossen zu bringen. Es ist des halb Pflicht, den Kommunalwahlen ganz besonderes Interesse zu fch«nken, denn sie sind ein Ringen des nationalen BürgerstanideS um seinen Besitzstand im deutschen Voterlande. Was di« Sozial demokratie proklamiert, ist nicht Selbstverwaltung im Steinschen Sinne. Er schuf die Bauernbefreiung, die Befreiung von Indu strie, Handel und Gewerbe und die kommunale Selbstverwaltung. Der an der Spitze der Stadtverwaltung stehende Regierungsbeamte, der seinem Vorgesetzten verantwortlich war, wurde ersetzt durch ein«N7Führer, der abhängig war vom Wohl der Bürger. Für daS, was in der Gemeinde geschah, war dieser Mann verantwortlich. Die Entwicklung der Städte in der Nach-Steinsch«n-Zeit war ein Verdienst ihrer Bürgermeister. Jetzt ist der Bürgermeister nicht mehr der führende Kopf der Gemeind«, sondern der Diener einer parlamentarischen Mehrheit. DaS Parteiprinzip reicht bis ins Gemeindeparlament, Oft hat man sehen müssen, daß der Bürger meister verzichtet, seine eigen« Meinung zu sagen. Der Bürger meister muß auch das Slimmrecht im Gemeindekollegium wieder bekommen. Freilich, manche wollens schon gar nicht mehr. Wei ter gab Stein dem Lhef ein Kollegium Mr Seite, «S waren Bür ger, die als Ansässig« das tiefste Interesse am Wohl der Gemeinde hallen, ein ganz andres als solch«, di« sich nur vorübergehend in «der Gemeinde aufhallen. Jetzt werden Parteifunktionäre ins Ge meindeparlament gewählt. Dadurch wird di« kommunalpolitische Arbeit zerrissen, es fehlt die sa chlich« Arbeit, politischer Kampf wird geführt, alles geschieht für die Tribüne. Das ist verhängnis voll, denn in den Gemeinden ist grundsätzlich ander« Artelt zu l«Ist«n, als im Reichstag. Dort geschieht die Gesetzgebung, hier die Verwaltung, In «den früheren gesetzgebenden Parlamenten wirkten Parteien, deren Führer «in Ideal hatten, das sie durch " ' ' ,i zu erreichen suchten, jetzt sind «S Interessen wirklich« Politik, in di« Zukunft zu schau«n und auf sie hlnMwirk«n, f«hlt. Die V«rwaltung ist nun zwar an die Ge setze des Parlaments gebunden und muh sich um diese kümmern, aber sie soll sich das Gebiet der Gemeinde anschauen und nach sachlichen Voraussetzungen "das Gesetz anwenden. Darum kann ein Gemeindeparlament nicht auch politisch «ingestellt fein, sonst wir ble VerwallungSarbeit ihres wirklichen Charakters entkleidet, wir lösen st« los von >der wirklichen Sachkunde in der Gemeinde. Die Sachkunde aber ist nicht mehr Anlaß zur Mahl der Person, daS Parteibuch gibt den Ausschlag. Leider entkleidet sich auch das Berufsbeamtentum immer m«hr seiner skaatspolitischen Ueder- zeugung und verzichtet bewußt auf Bekundung seines Willens. Traurig steht cS um die Finanzverwallung. Da wird zunächst fest Dippoldlswalde. Zur Bezirks - Hauptversammlung der Deutschnationalen Volkspartei mit anschließenden Referaten war am Sonnabend nach idem Bahnhotel eingeladen worden. Der Vorsitzende, Rittergutsbesitzer von Lüttichau, be dauerte zu Beginn, daß Frauen, bis aus eine, nicht erschienen lvaren. Da sie nun einmal daS Wahlrecht hätten, sollten sie es auch in di« Wagschal« wers«n und sich für Wahlen vorbereiten. Er empfahl, in den Landwirtschaftlichen oder christlichen Hausfrauen- vereiuen hier und ida einmal «inen politischen Vorkrag zu hatten, zu dem die Deukschnalionale VolkSpartei gern Redner zur Ver fügung stelle. Weiter konnte er noch mitteilen, daß die einzelnen Punkte der Hauptversammlung bis auf Punkt Wahlen bereits von einer VertrauenSmänner-Sitzung erledigt worden waren und daß 'die finanziellen Verhältnisse in bester Ordnung seien. Dann hielt von Lüttichau selbst das erst« Referat „Wirtschastsfragen". Die Deutschnationale Volkspartei habe kein ausgesprochenes Agrarprogramm, sie sei aber die zuverlässigste Stütze der Land wirtschaft beim Vertreten -der Ätzrarfrage. Der deukschnalionale Abgeordnete Schiel« habe die ReichSagrarfront geschaffen, «ine Zusammenfassung 'der bestehenden landwirtschaftlichen Organisa tionen mit einem Agrarprogramm. Dieses Programm sei das Programm der Landwirtschaft. Mos es enthält, sei bekannt. Die EMenzfroae der Landwirtschaft gesondert zu behandeln, sei un- inöglich. Heut« herrsche überall «ine verzweifelt« Stimmung. Angeblich gehe es nur nochden Staatsrentnern gut, aber der große Betrug, in dem sie lebten, werde auch sie bald in Verzweiflung versetzen, denn der Staat werde sein« Verpflichtungen bald nicht mehr erfüllen können. Eine gewissenlos« Politik ziehe die Kreise soweit, daß jeder von ihren Auswirkungen erfaßt werde. Schlimm seien di« Steu«rn und sozialen Lasten. Dazu fehle jeg liche Voraussetzung für die Rentabilität der Beklebe. Di« ge samt« Wirtschaft sei konkurrenzunfähig, weil die Einnahmen nicht die Höh« der Ausgaben hätten. In der Industrie Helse man sich mit Rationalisierung (Zusammenlegungen, Trusts, Syndikates, vl« bestsundierten Firmen seien am End«. Die Landwirtschaft könne hier nicht mit und die sozialistisch« Regierung s«he hier den besten Meg zur Sozialisierung. In dieser verzweifelten Stimmung sucht der einzelne noch Gründen. Der einzelne kann aber nicht dafür, Schuld trägt die Wirtschaftspolitik. Dem Kriege fotzte die Inflation, das Betriebskapital wurde vernichtet. Nach Stabili sierung der Währung kam di« Frag«: extensiv oder intensiv zu wirtschaften. Die Parole war „intensiv" im Interesse des großen Ganzen. Das wäre richtig gewesen, wenn di« Regierung die Ren tabilität der Landwirtschaft gesichert hätte. Das aber war nicht der Fall, und die Landwirtschaft belastet« sich mit Schulden. Früher macht« man sie zur Verbesserung Ser Wirtschaft, heute zur Zinseutilguug. Trotz -der verbältnIsmäM guten Ernte macht« die Landwirtschaft im letzten Jahre 14« Millionen Mark Schulden. Die aefamt« Verschuldung der Landwirtschaft beträgt 14 Milliar den Mark, davon 8 seit lW4. Steuern und soziale Lasten be- tragen das vier- bis fünffach« geg«n früher. Die Deutschnationale VMsparki ist sich wohl bewußt, daß wir den Krieg verloren haben und die Fotzen tragen müssen, sie weiß, daß 5« Proz. ihrer Abgeordneten dem Dawespakt ihre Zustimmung' gab, aber sie taten «S auS Angst, die Währung zu halten und in der Hoffnung auf billige Kredite des Auslandes. Beides ist Nicht erfüllt wor den. ?/, Milliard«n Mark Reparationen sind jährlich zu zahlen: 95« Millionen von der Reichsbahn, 3M von der Industrie, 1250 auS Steuern. DaS sieht sich im Auslände sehr schon an, aber der Hauptfaktor zu letzterem Punkt, der Mehrexoort, fehlte. Bei den jetzt in PattS geführten Verhandlungen handelt es sich um di« Festsetzung id«r Lndsumm«n ider Reparationen, um die Frage der SachlkiterungLn, um di« Frag« des Transfer <des WährungS- schuhes) und dl« Kommerzialisierung der R«varationsgelder <d>« GtaatSverp-flichtungen aus die deutsch« Wirtschaft zu übertragen). Damit würde aber für später jegliche Aenderung der Zahlungen unmöglich sein. Auch di« geplant« Tributdank ist Nichts ond«res. gestellt, was man braucht, und dann beginnt das Lausen zum Aus- gleichskock usw-, stakt erst festzustellen, was man hat. Am lausende Ausgaben zu mach«n, wird geborgt. Der Redner ging dann noch mals auf Parker Gilberts Bericht ein und stellte dann fest, 'daß der Reichstag besonders in der Fürsorgegesehaebung den Gemein- den wieiderholt die Ausarbeitung der Ausführungsverordnungen überlassen habe, ein Zustand, der unhaltbar ist und fuhr 'dann fdrt: Der Parlamentarismus hat alles zerbrochen und ausgehöhlt. Wir können nicht an gegen das System in Berlin, aber wir müssen uns behaupten in den Zellen d«s Staates. Behaupten wir uns hier, dann bekommen wir auch die Macht. Man kann gut« Gesetze geben, aber das beste Gesetz nützt nichts, wenn die Verwaltung nichts taugt. Der beste Gesetzgeber kann den' Staab nicht sanieren, wenn der Ausführende nichts taugt. Mir haben alle Veranlassung, von den großen Gesichtspunkten aus mit ganzer Kraft und Macht und Begeisterung den Kampf in den Gemeinden zu führen. DaS - Ringen bei den Gemeindewahlen wird allen bisherigen Kampf in den Schatten stellen. ES handelt sich nicht um 125 oder 15« Proz. Steuerzuschlag oder um den Bürgermeisterposten, es handelt sich darum, daß die entscheidende Stunde uns wachsam findet. AuS den Gemeinden gehen viele weitere Parlament« hervor,, von den Wahlen hängen ab die «der Schöffen und Geschworenen, hängen ob die Mitglieder im Steuerausschuh, hängt letzten EndeS ob die große Frage, ob wir endlich doch einmal im deutschen Volke den Kampf gewinnen, die nalionale Front über die internationale So zialdemokratie vorwärts tragen zu könnem Auch diesem Redner wurde lebhaft Beifall gespendet. Der Vorsitzende fordert« auf, sich im Sinn« Tögels zu betätigen und die Gedanken in weiteste Kreise zu tragen. Nach kurzer Debatte wurde die 'Hauptversammlung geschlossen. Dippoldiswalde. Ein recht erstauntes Gesicht machte «in Radfahrer am vergangenen Sonnabend nachmittag, als er aus dem Postamte heraustrat und statt seines fast neuen Rades ein ganz altes, abgenutztes Rad stehen sah. Ganz offenbar in Dleb- stahlsabsicht waren die Räder vertauscht worden. Mer beobachtet, -aß ein Besitzer eines alten Rades plötzlich in den Besitz eines neuen gekommen ist, wird gebeten, Anzeige beim Gendarmerie- posken Dippoldiswalde, Rathaus, zu machen. Namensoerschwiegen- helt wird zugestchert. Dippoldiswalde. Bei der gestern erfolgten Auslosung-er Kiebsch scheu Etiflungsgelder waren Frls. Thea Schönfelder, Mar garete Schubert und Dora Beutel die glücklichen Gewinner von je 639,4g M. * — Am 17. März fand die Frühjahrs-Vorstands- und Dele giertensitzung des Weißeritz-Müglttztaler Schützen gaues in Tharandt statt, welch« von allen Gesellschaften, mit Ausnahme Frauenstein und Geising, besucht war. Vom Vorsitzen den Schwind, Dippoldiswalde, begrüßt, gedachte dieser vor Ein tritt in die Tagesordnung des verstorbenen Delegierten Ehren major Gietzolt, Dippoldiswalde, M dessen ehenvollem Gedenken sich die Versammelten von den Plätzen erhoben. Nachdem -er Vorsitzende der gastgebenden Gesellschaft, Schützenbrwder Schubert, Tharandt, die Vertreter des Gaues begrüßt hatte, nimmt man Kenntnis von der Abmeldungder Bruvergesellschaften Glashülle und Geising. Da aus dem Müglitztal nunmehr dem Gau keine Gesellsä-aften mehr angehören, wird beschlossen, den Namen in „Ost« rzgebirgisch«n Schützengau" umzuändern, was einstimmige Annahme fand. Es gehören demselben an dis Schützengesellschaften Dippoldiswalde, Freikal, Frauenstein, Hermsdorf, Kreischa, Rabenau, Schmiedeberg, Tharandt und Wilsdruff. Die nächste Gauhauptversammlung findet Sonntag, den 18. August, in Hermsdorf stakt, bei welcher die Wahl des 2. Gauvorsitzen-en vorgenommen werden soll. Als 2. Gauschieß meister wird Schützenbruder M Schmalz, Tharandt, gewählt. Nachdem noch auf Haftpflicht- und Anfallversicherungsfälle hinge wiesen wurde, legte man allen Gesellschaften dringend ans Herz, derartige Versicherungen «inzugehen, soweit dies noch nicht ge schehen. Nach Schluß der Versammlung «rfreute die Tharandter Schützenkapelle durch einige schneidig gespielte Märsche die An wesenden. — In der V. e. H. ,, Hansa", Jahreshauptversamm lung, zu der von den Ehrenmitgliedern Jnsp. Schumann er schienen war, bot zunächst Obersekretär Heine einen sehr in teressanten und lehrreichen Vortrags über „Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherungsgesetz". Ihm wurde von den zahlreich Versammelten herzlichst gedankt. Nach Erstattung der ausführlichen Jahres- und Kassenberichte, sowie des Be richtes über die Alteherrenschast und den Verband wurden die Ersatzwahlen für die satzungsgemäh ausscheidenden Vor- standsmitglieder vorgenommen. Als 2. Vorsitzender wurde Willi) Bormann neugewählt, während der l. Schriftführer Steglich und als Beisitzer Happatsch wiedergewählt wurden. Der beste Versammlungsbesucher Zimmermann, Obercarsdorf, er hielt eine Auszeichnung. Mar Weichert, Dresden, außerordent liches' Mitglied, bewies sein Wohlwollen für die Vereinigung dadurch, daß er der Vereinigung die Mittel für eine weitere halbe Freistelle an der Handelsschule zur Verfügung stellte. Die Vereinigung unterhält nunmehr an der Handelsschule eine ganze und eine halbe Freistelle für würdige und be dürftige Handelsschüler. Das Einvernehmen mit der Schule und Lehrerschaft ist gut. Oelsa. Am DonnerSlag verunglückte -er Tischlermeister Hein rich an der Diktenmaschlne schwer, so -aß er sofort ins Kranken haus gebracht werden mußt«. Er hat sich anscheinend Innere Ver letzungen zugezogen. Oelsa. Morgen Dienstag hält di« Volksschule vormittags um 9 Uhr di« Entlassungsfeier der Vierzehnjährigen ab. Abends um 7 Uhr Ist für die Kinder und deren Angehörige im Oberen Gasthof «Ine geschloffen« Kinovorstellung mit dem Hauptsilm „Tischlein, deck dich".
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