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Ware, die für den Absatz produziert und nach nüch ternsten Geschäftsregeln gelaust und verkauft wird. In Norditalien üttd Südfrankreich hat man sich der Veilchenzucht mit Eifer zügeweüdet, seitdem die Mög lichkeit gegeben ist, die Blumtzii in kurzer Zeit aus den deutschen Markt zu schaffen, und man dieses Ab satzfeld als lohnend befunden hat. In Paris ist der Mittelpunkt des Handels, die Betlchenborse. Durch geeignete Vorkehrungen wird die Ware frisch gehalten und bewahrt ihren Duft. Aber ist es der Dust unseres deutschen Veilchens, den das importierte ausströmt? Das letztere büßt durch den- Transport doch mehr oder weniger von seinem ur. sprünglichen Wohlgeruch ein, es scheint uns auch nicht so billig zu fein wie das unsrige. Und dennoch kauft der Stadter die blauen Sträußch? '. Wenn bei uns die Veilchen blühen, kann er si« ja auch nicht selbst pflücken. Wo steht er überhaupi ein Veilchen blühen? Und sieht er eines in einen Park zu dem ihm großzügig der Zutritt gestattet ist, so steht da sicher auch eine Tafel mit der Auf schrift: „Das Betreten der Nasenflächen und das Ab pflücken von Blumen ist bei Strafe verboten." Aber das unbedingt mit Recht! Wenn das Schneeglöckchen läutet. . Die ersten Märztage haben uns, wenigstens i« den Mittagsstunden, mit warmem Sonnenschein bedacht. Fast wurde unsere Nordlandkleidung lästig, ,de, Pelz zu schwer, die Wolljacke zu warm, Wohin mar Einen Rennwagen mit Luftschrauben-Antricb mt sich die englische Rennfahrerin Miß Carstairs für M große internationale Autorennen in Detroit bauen lassen. TniM-Wkl-ZNt Glashütte. Die Gauvorturnerstunid« -Les MüglMal-Turn- gous (DT.) am Sonntag muht von Gr Muga -Nieders eMK infolge eines Gasrohrbruches in der Nähe der Turnhalle M Niedersedlitz nach hier verlegt Werben, da erstere Halle polizeilich gesperrt war. Fast sämtliche Uebungen waren für bi« Wettkämpfe, bie anläß lich ber am 2. 3um slaltsindenden Turnhallenweihe in Kreischa zu- aeschnitten. Nachmittags 1 Ahr begann bann im Skobthotel Mr Post bie Hauptversammlung der Borturnerschaft. Es fa-nb eine Aussprache über "das Turnen statt, wobei auch über verschiedene Bedingungen über bie gauossenen Wettkämpfe zur Turnhallen weih« in Kreischa Beschluß gefaßt wurde. Die auf der Tages- onbnung stehenden Wahlen wurden einstimmig bis auf bi« nächste Gauvorturnerstunde verschoben, da man erst abwarien will, was der nächsten Sonntag in Treuen tagend« Kreisturntog in ber Großgaufrag« beschließen wird und welche Folgen die getroffenen Beschlüsse für den Milglihlal-Turitgou, welcher sich an den Mit- telelbe-DresbewEau anfchtlehen soll, haben werben. Aus diesem Grunde sollen auch von ber Gauleitung zur nächsten Gauvor- trrrnerstunde bie Bereinsvorsihenben und bie Oberlurnworte ber Gauvereine mit eingeladen werben, um den Bericht der Kreis turntagsalbgeordneten entgegenMnehmen und eine ev. neuaeschaf- fene Lage im Gau zu beraten. Gin gemachter Borschlog tu>er bi« Abhaltung einer Kinder-Gauveranstaltung fand infolge der schlechten geographischen Laoe beS Gaues wenig Unterstützung, derartige Veranstaltungen sollen vielmehr innerhalb ber drei Be zirke abgehalten werben. Der Kreisturntag unb die nächste Ver sammlung ber Gauvorturnerschost wirb nun -eigen, wie sich in Zu kunft das weitere Leben im Gaue gestalten wirb. Sport-Spiegel. rr Irl Außem siegt in Menione. Bei dem inter nationalen Tennisturnier in Mentone konnte die junge Köl nerin Frl. Cilly Außem zusammen mit dem Ungarn v. Kehrling das gemischte Doppel gegen das englische Paar Satterthwaithe—Worm gewinnen. Dagegen unterlag Frl. Außem im Dameneinzel nach tapferer Gegenwehr mit 4:6, 7:9 gegen die Engländerin Covell. rr Jagd auf Jagd spielt sich im Dortmunder Sechs. tage-Rennen ab. Am eifrigsten ist der Kölner Rausch, der auch in der vierten Nacht immer wieder neue Vov> flöße unternahm. Bet einem seiner Ueberrundungsversuch« wurde er erst nach langer Jagd von Goebel eingeholt, der nun seinerseits loszog und, von Di na le glänzend unterstützt, dem ganzen Felde eine weitere Runde abnahm. Gegen Morgen stieß Hürtgen, der Partner Rauschs, er. neut vor, und schon nach vier Runden hatte die rheinisch« Mannschaft eine ihrer drei Verlustrunden aufgeholt. rr Ten Tistus fast so Meter weit warf der ameri kanische Student Krenz in Kalifornien. Mit 49,903 Meter übertraf er den alten Weltrekord Hoffmeisters (48,77 Meter! recht beträchtlich. rr Major SegraveS neuer Auto-Weltrekord. In Miami stellte der englische Major SegraveS am Montag einen neuer Weltrekord auf. Er erreichte mit seinem Rennwagen „Gol dener Pfetl" eine Stundengdschwindigkeit von 231 Meilen (374 Kilometer). Diese Zeit ist jedoch noch nicht anerkannt, da Major SegraveS noch eine zweit« Runde in entgegengesetzter Richtung fahren wird. De, Durchschnitt soll dann als die anzuerkennende Zeit gelten Die bisherige Rekordzeit de» Amerikaners Withe- betrug 207,5 Stunbenmetlen. rr »ine« Kampf Schmeling—Paotino plant die Nev Yorker Madison Square Garden-Gesellschast für den 27 Juni in einer Freiluftarena. Der Sieger dieses Treffens soll am 26. September mit Sharkey um den Weltmeister, titel kämpfen. rr Reue Jußdall-Meisterfchasts-Termin« konnte de, Deutsche Fußbalb-Bund Immer Noch nicht ansetzen, da eine Gewähr für die Durchführung der V -Hands- Mristerschaften nach wie vor noch nicht gegeben ip. sah, zerschmolz der Schnee, und lewer vollzog fick Mer^mattsche Möchstk den Umstürzlers schen BeattfimchelstunM, die imtner eineyolge find wenn NÄteS! WepdeydM sich ahMM. - RevvMioN ir allen Gossen üstd DWritttteii' ^tNe leidige Diktatur des Schmutzes aus Straßen und Plätzen, gegen di« selbst eine verstärkte und energische StraßenreiniguNo vergeblich ankämpfte. Alles „fließt" , ' Hoffentlich vollzieht sich der endgültige Abschied des Winters nicht in beängstigendem Tempo, das un seren Flüssen und Strömen Verhängnis und den Menschen eine Katastrophe werden würde, von deren Folgen man sich kaum eine Vorstellung machen kann. Doch eine beglückende Erkenntnis wird selbst das Ge spenst der Hochwasser- und Eisnot nicht mehr zer trümmern können, nämlich die, daß der ewige, gesetz mäßige Wechsel des Jahres einem neuen Abschnitt zu treibt, dem das „Es muß doch Frühling werden!" Inhalt ist. Wir wissen doch nun, daß es uns heute oder morgen schon begegnen kann, das Wunder unter Eis und Schnee, das sehr weiße, sehr zarte Schneeglöck chen, daS über dem Grabe des Winters htnläutet durch die Lande: „Es muß doch Frühlina werden!" Paganini der Selbstbewußte. Wie Paganini seine Kritiker abkanzelte nnd seine Honorare liquidierte. Der große Geigenvirtuose Paganini, der vor hun dert Jahren in Wien auftrat und damit sein erstes Gastspiel auf deutschem Boden gab, war von dem hohen Wert seiner künstlerischen Persönlichkeit zutiefst überzeugt und gab im Verkehr mit Kritikern und Schülern gelegentlich bezeichnende Proben eines pein lich wirkenden Selbstbewußtseins. So erhielt ein Musikrezensent, der es gewagt hatte, Paganinis Vortrag des berühmten „Karneval von Venedig" zu kritisieren, einen Brief folgenden Inhalts: „Ich hege die größte Achtung vor Leuten, die sich lobend über meine Musik aussprechen, da sie dadurch ihre Intelligenz beweisen. Wenn man sich aber erlaubt, scharfe Kritik an mir zu üben, so er kläre ick den Betreffenden für einen Idioten, der so bald wie möglich in ein Irrenhaus gesperrt wer den sollte. Möglicherweise hat der Herr Kritiker meinem Konzert gar nicht beigewohnt, sondern bellt im Chor mit anderen Hunden: vielleicht ist er aber doch dagewesen, und in diesem Fall verdiente er sieben Jahre Zwangsarbeit für seine Bestialität." Der Hexenmeister auf der Violine war daneben aber auch ein ausgezeichneter Geschäftsmann. Ein er halten gebliebener Brief an einen unbekannten Emp fänger hat folgenden Wortlaut: „Sehr geehrter Herr! Ich sehe mich in die Zwangslage versetzt, meiner Verwunderung darüber Ausdruck zu geben, daß Sie bisher noch nicht daran gedacht hoben, die Schuld, die Sie mir gegenüber eingegangen sind, zu begleichen. Dieses Versagen Ihres Gedächtnisses zwingt mich, Ihre Erinnerungen aufzufrischen, und ich gestatte mir, Ihnen meine kleine Rechnung mit der Bitte zu überreichen, mir deren Betrag schnellstens zu überweisen. Für die 12 Stun den, die ich Ihrem Fräulein Tochter erteilt habe, um sie in der Vortragskunst und der Notenkenntnis zu unterweisen, berechne ich 2100 Franken. Die Aus führung mehrerer Musikstücke, die ich auf Ihren Wunsch achtmal bei verschiedenen Gelegenheiten vortrug, stelle ich mit 24 000 Franken in Rechnung. Der Gesamt bettag beläuft sich demnach aus 26 400 Franken. Ich unterlasse es, alle die Unterweisungen zu berechnen, die ich Ihren« Fräulein Tochter mündlich erteilt habe, als ich bei Ihnen speiste. Ich will für meine Be mühung, die ich aufgewändt habe, um ihren musi kalischen Horizont zu erweitern, nichts haben; ich wünsche nur, daß sie meine Belehrung verstanden und Nutzen aus ihr gezogen hat. Ich verzichte ferner auf jedes weitere Wort, um Ihnen zum Bewußtsein zu bringen, daß es recht und billig ist, Leute, die uns einen Dienst erweisen oder Hilfe leisten, angemessen zu entlohnen. Sie selbst haben nicht versäumt, mir Ihre Meinung über diesen Punkt im Fall des Dr. C. zu sagen. Sie legten mir damals nahe, ihm 100 Franken zu geben, weil er mir, glücklicherweise zu meinem Besten, bei einem Zusammensein in Ihrem Hause einige Ratschläge erteilt hatte. Mit ausge zeichneter Hochachtung bin ich Ihr Nicolo Paganini." Der erste weiblich« Jugendrichter in Berlin. Beim Jugendgericht Berlin-Mitte fungiert Fräu lein Assessor Dr. Bahl als erster weiblicher Jugend richter Schützt das hungernde Wild! Achtet aus die Hunde! Eier in -er „Sommerfrische". Die Natur hat es einerseits sehr praktisch ei«, gerichtet, daß die Legetätigkeit der Hühner dann aW stärksten ist, wenn die auskriechenden Kücken bezüa- ! lich der Witterung und Ernährungsmüglichkeit dir besten Bedingungen vorfinden, also im Frühling und Sommer; andererseits hat dies für den LebensmiL- telmarkt den Nachteil stark schwankender Preise. Um diese Unterschiede in Angebot und Nachfrage auszugleichen, verfiel man schon frühzeitig auf die Idee der Aufspeicherung zu Zeiten des Ueberslufse-. Die Konservierung geschieht bei den Landleuten und im Haushalt verhältnismäßig primitiv durch Ein legen in Stroh, Kalk, Wasserglas; doch verdirbt hier bei eine Menge Eier, und der Rest bekommt einen dumpfen Geschmack, kann also nicht mehr als das ideale Lebensmittel, als Trinkei, Verwendung finden. Die moderne Großindustrie bedient sich zur siche ren Konservierung u. a. der Kühlmethode. So wur den in Havre nach dem Verfahren des Franzosen Lescardö und des Belgiers Everaert drei riesige, lie gende, runde Eisenbehälter von 21,5 Meter Läng« und 2,5 Meter Durchmesser aufgestellt, in denen « eine halbe Million Eier aus Gestellen Platz findet. Zunächst werden sie durchleuchtet, wobei geschulte SP« zialarbetter mit der Geschicklichkeit von Jongleuren zugleich fünf Eier aufnehmen und sie gegen das Lichck halten, jeder bis 12 000 Stück täglich, dann die Eier auf Rahmen, diese auf Gestelle legen, die in den Be hälter gesetzt werden. Dieser wird luftleer gepumpL dann mit einem Gemisch von 15 Prozent Stim stoss und 85 Proz. Kohlensäure gefüllt, das jede Fäul nis mit Sicherheit unterdrückt, wobei die Gase durch Chlorkalzium getrocknet werden. In die Kühlhäuser, die nur mit Kälte arbeitet» kommen die Eier im Frühling während eines Zeit» raumes von 5—6 Wochen, oft 1,2 Millionen täg lich. Man Packt sie nach dem Durchleuchten in Kisten^ die übereinandergestellt und auf plus 1 Grad abge- kühlt werden. Werden sie später herausgenommen!, dann schwitzen sie. Diese anhaftende Feuchtigkeit wird durch einen starken Luftsttom getrocknet, und die Eier in die Kisten zurückgepackt, in denen sie ankamen. Um die Bruchgefahr zu verhindern, kommt auch das flüssige Eiinnere in den Handel. Eine große Firma in Schanghai läßt in großen, malerisches Dschunken Riesenmengen Eier herankommen, die vvH Arbeitern „geköpft" und mit unfehlbarer Geschicklich keit in Eiweiß und Eigelb getrennt und in groß« Blechttommeln entleert werden, wobei das Gelb »HE 10 Prozent Zucker haltbarer gemacht wird. Die Trorm mein werden dann in besonderen Gefrierschiffen und -Waggons der Nahrungsmittelindustrie zugeführt. Kon servierte Eier halten sich nur sechs bis sieben Mo nate und müssen im Handel als solche bezeichnet werden. Volkswirtschaft. H Deutscher Erfolg bei Betriebs- und AngestettftUB ratswahlru iu Oberfchlefieu. In den letzten Tagen fanden auf der MYSlowitz-Grube Betriebsrätewahlen statt, die den deutschen Gewerkschaften einen ansehnlichen Erfolg brachten. Von den Insgesamt 2760 Stimmen entfielen auf die Christ lichen Deutschen Gewerkschaften 736 gegenüber 585 Stim men Im Vorjahre. Die christlichen Bergarbeiter erhielten vier Mandate im Arbeiterrat. Die polnischen Sozialisten er hielten 1138 gegenüber 1596 Stimmen «m Vorjahre. Di« übrigen Mandate verteilen sich aus die polnische Berufs- Vereinigung und die deutschen Sozialisten, die 110 Stimmen erhielten. Bei den Wahlen zum Angestelltcnrat erhielten die deutschen Gewerkschaftei« 132, die polnischen nur 43 Stimmen. Kölligsrinder. Der kleine Kronprinz Peter von Jugofla Wien mit seinem Brüderchen. Nachdruck verbeten! Wechselirb, meist stark bewölkt. Flachland Tempera turen, über Rull, tags mehrere Wärmegrade, Gebirge Tem peraturen teils etwas über, teils etwas unter Rull. Mäßige, höher« Lagen vorwiegend frisch« Winde aus West bis Nord. Sächsisches. Q Reichsbuuv 2. Garde-Regimeut zu Fuß. Die in dem RcichSbunde zusanimengeschlossenen Vereine ehe maliger Angehöriger des 2. Garde-Regiments Fug rufen zn einer Wicdcrsehcnsfeier vom 7. bis 9. Zftmii 1929 In Berlin auf. An alle Kaineraden, die dem Regiment im Frieden und im Kriege und während