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en wir Kisten, aber ver vrr- Später überließ dieser seinem Sohne das Gut und lebte als Auszügler bei ihm, erlebte auch dessen/ trauriges Ende. Samuel Schickel war ein Mann von großer Länge und Stärke, hatte lange schwarze Haare, einen schwarzen Bart, ein böses Gesicht, Laß nian sich vor ihm fürchtete und ihm Anbarmherzigkeil gegen Mensch und Bish gleich ansah. Bei seiner Hinrichtung war er 38 Jahre alt; er hat sein unsauberes Gewerbe etwa seit seinem 19. Lebensjahre betrieben. Als er 1713 gefangen genommen wurde, gestand er anfangs kein Verbrechen ein, sondern sagte, Laß er sich nur Lurch sein Fuhrwerk ernährt, indem er Bretter von den Mühlen nach Dresden gefahren hätte, stellte sich auch sonst bei Lem Verhöre sehr Lumm, so Latz man im Anfangs nicht wußte, was man mit ihm machen sollte, und er sich dadurch fast frei gemacht hätte. Seine ersten Diebstähle waren: Er nahm Daniel Köhler aus Kips dorf, Ler ein Haus in NieLerpöbel baute, 1V- Schock Bretter und ver kaufte sie an den Tischler Joh. Christ. Zahn in Dippoldiswalde. Dann stahl er dem Schulmeister Georg Braun in Clau-snitz am 5. Oktober 1702 zwei Pferde, welche er nach Zaunhaus zu Gottfried Waller brachte; am 4. Oktober desselben Jahres stahl er auch dem Bergamtsverwalter Joh. Aug. Beuther in Freiberg zwei 'Pferde. In Dresden lernte Schickel Peter Pfützner und Gottfr. Marx kennen, mit Lenen er Len 22. März 1708 Len Pfarrer von Tharandt M. Schneider beraubte. Sein Anteil an diesem Raube betrug 500 Taler, die er in einem Sacke aus Lem Rücken nach Hause trug. 1710 waren seine beiden Mitverbrecher nach der Beraubng des Bergmeisters zu Zinnwald in Dippoldiswalde gefangen genommen wor den und kamen unter Lie Tortur, wo sie auch von dem Tharandter Ein bruchs erzählten und Schickel verrieten. Marx und Pfützner entkanum aber aus dem Dippold iswalder Gefängnisse; Schickel erfuhr, Latz er ver raten sei und fuhr eiligst zur Leipziger Neujahrsm-esse; von dieser Zeit ha? er sich drei Jahre von seinem Wohnorte ferngshalten, ohne Latz man ihn Lurch Steckbriefs hätte erlangen können; er beförderte Waren in fernen Landen von einem Orts zum andern. Da wagte er sich doch einst wieder nach Sachsen, er brachte am 17. Februar 1713 eine Fuhre Ge treide von Böhmen herein und wurde desselben Tages in Dorf SeyLs gefangen genommen und nach Dresden abgeliefert. Trotz Ler schreck lichsten Tortur, die man bei ihm anwandte, leugnete er anfangs hart näckig, bis man ihm sagte, Lotz TuMan «in reuiges Geständnis abgelegt. Nun gestand auch er, 'datz er 51 große Diebstähle mit begangen hätte. In unserer Gegend half er mit bei der Beraubung Ler Kirchen zu Attenberg, Oederan, Plauen bei Dresden, Leubnitz, Schönfeld, Pretzschendorf, Döhlen, PossenLorf usw., bestahl auch Len Müller Nicok. Günther in Rechenberg, Len Pastor im Oberbobritzsch, einen Töpfer in Frauenstein, einen Mirkschastsbesitzer in Pretzschendorf usw. Weil Schickel viel Geld gestohlen, er aber trotzdem wenig auf sein Gut abgezahlt hatte, so sollt« er «in Geständnis oblegen, wohin er Las- sÄbe getan habe. Er erzählte nun, Laß er es hinter seinem Gut unter einem Baum« vergraben hab«. Man grub nach, fand auch ein Kästchen, aber leer, so dah vielleicht «iner seiner Dtebesgmossen, Ler Las Versteck gewußt, ihn darum bestohlen hat. Nun wurde er ebenfalls reumütig, betete viel, besonders als Ihm sein Todesurteil bekannt wurde, verlangt« auch sein« Frau und feine Kinder noch einmal zu sehen, was man ihm