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Der Pariser „Times"-Korrespoudct der augen scheinlich eine längere Unterredung mit einem der bei den britischen Delegierten im Young-Komitee gehabt hat, weist heute mit besonderem Nachdruck darauf hin, daß, wie ihm versichert worden sei, jede Lösung, zu der die Sachverständigen gelangen, nur eine vorüber- gehcndc sein könne. Das Rcparationsproblem könnc nicht in kürzerer Frist als 60 bis 60 Jahren voll ständig geregelt werden, gleichgültig, welche vorüber- achenden Regelungen man inzwischen finden werv- mit war Briand in das polnische Fahrwasser gelangt. Seine Rede klang aus in der Mahnung, aus den Min derheiten nicht einen Block der Unzufriedenen zu schaffe». Nun, das wollen ja gerade die deutschen und kana dischen Anträge verhindern; allerdings wollen sie die Minderheiten nicht stnmm machen, sondern ihnen durch Gewährung von Gerechtigkeit Grund zu Klagen nehmen. Und das ist der einzige Weg, der in dep Minderheitenfrage znm Ziel führt. — Reichswirtschaftsminister Curtius ist an einer leich- Grippe erkrankt und mutz einige Tage das Bett hüten. * 95. Jahrgang Chronik des Tages — Nelchsaußenminister Dr. Stresemann hatte ein« längere Unterredung init dem englischen Außenminister Chamberlain. — Der Schulkreuzer „Berlin" ist nach 15 monatiger Auslandsreise wieder in der Heimat eingetroffen. — Die Reparationssachverständigen treten ain heuti gen Freitag zu einer neuen Sitzung in Paris zusamnien. — Der in Brüssel verhaftete Frank-Heine ist wieder freigelassen worden. — Die Rebellen in Mexiko sind auf allen Fronten geschlagen und befinden sich auf der Flucht. — In Berlin wurden bei Zusammenstützen zwischen Arbeitslosen und Polizei 53 Personen zwangsgestellt. — Das Schloß Hamborn bei Paderborn, eines der schönsten Schlösser des östlichen Westfalens, ist vollkommen niedergebrannt. — Die Erdbebenwarte in Karlsruhe hat ein sehr heftiges Erdbeben registriert. -Dotttische Rundschau. — Berlin, den 8. März 1929. — Re'chsarbeüsnnnister Wissel verrrst-Ätetc in den Festräumcn seines Ministeriums einen parlamentarychen Empfang. Eine Dawes-Zentral-Bank? Ähre Aufgabe: die Abwicklung der Tributzahluuge». — Ihre Folgen: Wegfall der Repko und des General agenten. — Paris, den 8. März. Die Reparations-Sachverständigen treten am heu tigen Freitag zu einer neuen Plenarsitzung zusammen. Im Mittelpunkt der Verhandlungen dürfte der von einem kleinen Kreis der Sachverständigen ausgearbei tete Plan zur Schaffung einer internationalen Dawes- Zentral-Bank stehen, die die Abwicklung der Repara tionszahlungen übernehmen und nach rein wirtschaft lichen Gesichtspunkten aufgebaut sein soll. Der Ent wurf der Satzungen dieses neuen Instituts, das die Re parationskommission und den Generalagenten für die Reparationszahlungen ersetzen soll, befindet sich seit Mittwoch in den Händen der Sachverständigen. Wie verlautet, soll die Reparations-Zentralbank iir einem neutralen Laude ihren Sitz habe». Die Führung des Instituts soll in den Hände» der großen Notenbanken der beteiligten Länder liege», außerdem scheint anch die Hinzuziehung großer Privatbanken geplant zu sei». Die Organisation ist so gedacht, daß Dcntschland künftighin seine Zahlungen ausschließlich an die Clearing-Bank zu leisten und diese selbständig und lediglich nach kausmännischcn Grundsätzen die Wei terleitung an die alliierten Gläubigerländer zu über- «ehmen habe» würde. Die Bank würde darüber zu entscheiden haben, welche Summe» transferiert werden können, sie würde die Höhe der Sachleistungen zu be stimmen haben, die Deutschland in jedem Jahre auf zubringen hätte und selbständig alle für die Mobilisie- rnng der deutschen Reparationsobligationen notwen digen Transaktionen besorgen. Sie soll weiterhin auch die freie Verfügung über diejenigen Beträge erhalten, die als nicht transferierbar von der deutschen Regie rung bei der Reichsbank zu deponieren sind und die sie nach eigenem Ermessen in nutzbringende Anlagen ver wandeln kann. Bedeutung kommt diesem Entwurf jedoch erst dann zu, wenn die Sachverständigen sich über die Höhe der Reparationszahlungen einig geworden sind. Heute kann von einer solchen Einigung aber noch nicht gespro chen werden; insbesondere kennt Deutschland noch ksine „schutzfreien Jahreszahlungen", von denen in den letz ten Tagen die Rede war. Die Schwierigkeiten für Deutschland, unbedingte Zahlungsversprechen zu machen, sind hier wiederholt anscinandcrgesetzt worden. Auch auf der Gegenseite vermochte man sich nicht den berechtigten Aussührungen der deutschen Sachverstän digen, daß unbedingte Zahlungsvcrsprechungcn überaus schwierig abzugeben sind, da niemand voraussehen kann, wie sich die deutsche Wirtschaft in den nächsten Jahren entwickeln wird, zu verschließen. Mit Kon zessionen in bezug auf den Wegfall des Wohl standsindex und bezüglich der Höhe der Jahres- zahlungcu allein ist es hier nicht getan Chamberlain bei Stresemann. Besprechungen über Räumung, Reparationen «ui» Minderheiten. Der englische Außenminister Chamberlain stat tete den» Reichsaußenminister Dr. Stresemann in Gens einen Besuch ab. Die Unterredung der beiden Staats männer erstreckte sich über eine Stunde und betraf dis Räumungs-, die Reparations- und die Minderheiten frage. Außerdem soll die Angelegenheit der Utrechter Veröffentlichungen zur Sprache gebracht worden sein. Zum Schluß der Unterredung dankte Dr. Stresemann für den Abtransport der Deutschen aus Kabul. * Eine „Kompromißlösung". Nach einer offiziösen Mitteilung ist beabsichtigt^ daß zunächst ein Dreierkomitee, bestehend aus dem Japaner Adatchi, dem Spanier Quinones de Leon und dem Engländer Chamberlain, einen Bericht ausarbei- tcn soll. Dieser Bericht soll als Grundlage für dis weiteren Beratungen dienen, die vor der nächste« Ratstagung in einem Ratskomitee erfolgen würden^ in dem sämtliche Ratsmächte Vertreter wären. Vo>l deutscher Seite muß dieser Vorschlag als in keiner Weise geeignet bezeichnet werden. Dieses Dreierkomitee ist zur sachlichen und förderlichen Ar beit in keiner Weise geeignet. Man spricht davon, daß der nächste Tagungsort San Sebastian sein werde. Rundschau im Auslande. ; Die französische Regierung hat sich gegen die Ev- tetlung einer Einreiseerlaubnis für den Ueberbolschewisten Trotzki ausgesprochen. k Der Nationalistenführer de Valera ist nach Ver- bützung der einmonatigen Gefängnisstrafe wieder freigelasscn worden. * Poincarc droht schon wieder mit dem Rücktritt. k Der französische Ministerpräsident Poincarö hat! wieder die Rücktrittspistole hervorgeholt. Er veröffentlicht! eine Erklärung in der Presse und betont darin, wenn er, durch eine Abstimmung in oer Kammer in die Minderheit! versetzt werden sollte, werde er sein Amt aufgeben und» es ablehnen, ein neues Kabinett zu bilden. — PoincaröH Erklärung stellt eine Erwiderung auf die Gerüchte dar^ nach denen er gewünscht haben soll, bei der Abstimmung über die Kongregationsartikel überstimmt zu werden, um sein Kabinett umbilden zu können. Churchill enthüllt. Die Vorbereitungen der Entente für die Weiterführnng deS Krieges. Englischer Kolonial-Imperialismus. Der erste Schritt zur Einverleibung Ost- afrlkas in den britischen Besitz. ... »«trsrkken die für die Huruufi der silmU« Lo«afrila von besonderer Vevet»». ist »v ,«f eine Bereinigung der Mundntt ««und«, ApWi, »Md k Der englische Kriegsminister Winston. Churchill per» öffentlicht seine Kriegserinnerungen. Die Londoner Zeitung „Daily News" bringt einen kurzen Auszug, in dem mit» geteilt wird, daß im Jahre 1919 etwa 3000 bis 400h Mann kn Calais meuterten und die Stadt in ihre Gewalt: bekamen. Interessant ist ferner der Absatz, in dem ein Bild von dem gegeben wird, was die Engländer angeb lich für den weiteren Kampf gegen Deutschland vorbereitet hatten. Es sollten Giftgase von unglaublicher Wirkung hergestellt werden, denen man nur mit besondere« Gas masken widerstehen konnte nnd die Deutschland so schnell nicht hätte Herstellen können. Diese Ga^ hatte« zwar keine Verwendung mehr gefunden, aber das Geheimnis ihrer Herstellung wurde für kommend« Fälle wohl ver wahrt. Enttäuschte Minderheit. — Genf, den 7. März. Der deutsche und kanadische Vorstoß in der Min derheitenfrage ist 'auf einen erbitterten Wider- stand seitens der Mehrheit des Völkerbundsrats ge stoßen. An sich wird das niemanden überraschen, mit einem leichten oder raschen Sieg hat keiner ge rechnet; immerhin mußte es Aufsehen erregen, mit welcher Schroffheit einzelne Delegationen gegen die Anträge zugunsten der Minderheiten Stellung nahmen. Einen Erfolg hat allerdings Reichsaußenminister Dr. Stresemann erzielt: die Assimilations theorie existiert nicht mehr! Jene famose Er klärung Franco Mellons von 1925, die so gedeutet werden konnte, als sollte das Minderheitenrecht nur einen Uebergang bedeuten, dessen Zweck es ist, die Auf saugung der Minderheiten durch das Mehrheitsvolt etwas human zu gestalten und auf Etappen zu ver teilen. Stresemanns temperamentvolle Feststellung, der Ahinderheitenschutz müsse ein Dauerschutz sein, und die Forderung, das Menschheitsrecht der Sprache, Rasse und Religion zu achten, haben immerhin dazu geführt, daß weder Briand noch Chamberlain sich zu der Assi milationstheorie zu bekennen wagten. Das ist aber auch alles. Praktische Folgerungen aus diesem grundsätzlichen Bekenntnis will die Mehr heit des Rates offenbar nicht ziehen. Denn der nächste Schritt müßte darin bestehen, das Dreier-Begräbnis- Kvmitee durch einen ständigen Ausschuß zu ersetzen, der sich weitgehender Öeffentlichkeit befleißigt und der über die notwendige Autorität und Sachkunde zur Ättscheidung der bedeutsamen Fragen des Mindcr- heitenproblems verfügt. Von einer solchen Verbesse rung des bisher angewandten Petitionsversahrens will die Mehrheit in Genf jedoch nichts wissen. Den ersten Steinblock rollte der polnische Außen- Minister Zaleski in den Weg. Er erklärte, das so scharf kritisierte jetzige Verfahren bei Beschwerden von Minderheiten beruhe nicht in den VölkerÜundsverträ- gen, es stelle vielmehr eine „Maßnahme des Wohl wollens" dar, die im Einvernehmen des Völkerbundes mit den Minderheitenstaaten getroffen worden sei und deshalb nur mit Zustimmung der Minderheitenstaaten abgeändert werden könne. Mit der Prüfung der Min derheitenfrage solle ein Dreierausschuß beauftragt wer de». Im übrigen glaubte Zaleski noch auf die Pflich ten der Minderheiten verweisen zu müssen. Der rumänische Vertreter pflichtete Zaleski bei. Ebenso der englische Außenminister Chamber lain, der wahrscheinlich zum letztenmal einer Rats tagung beiwohnt, es sei denn, daß die englischen Par lamentsneuwahlen gegen die Vorwetten ausfallen. Chamberlain pries lang und breit die Arbeit des Dreier-Begräbnis-Komitees, verlieh dessen Leistungen das Prädikat „gediegen" und schloß sich dann dem Pol nischen Antrag an, es mit einem Dreier-Ausschutz zum Studium der Minderheitenfrage genug sein zu lassen. Kritisch wurde Chamberlain in seiner Rede nur, als ec einen Passus aus den Ausführungen Stresemanns unter die Lupe nahm. Stresemanns Hinweis auf die Wandelbarkeit der irdischen Verhältnisse hatte es ihm angetan! Chamberlain wollte darin eine An spielung auf den berühmten Artikel 19 des Völker bundsstatuts erblicken, der von der Revision unhalt bar gewordener Verträge spricht. Artikel 19 existiere wohl, meinte Chamberlain, aber mit der Minderheiten frage habe er nicht das geringste zu tun. Stresemann nahm darauf nochmals das Wort, be ruhigte den ängstlichen Chamberlain und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß auch Chamberlain in dem Minderheitenschutz einen Dauer schütz sieht und damit ein bedauerliches Mißverständnis aus der Welt geschafft habe. Für die Minderheiten und die Vorschläge der Antragsteller brach lediglich der finnische Aukenm-nitten Procope eine Lanze; er trat mutig und entschieden fitr die von Deutschland und Kanada vorgeschlagene Reform ein und erinnerte dabei an das von Briand in Lugano gesprochene Wort von den heiligen Rechten der Minderheiten. Briand fühlte sich dadurch geschmeichelt, hielt sich dann aber nicht länger bei den Erklärungen von Lugano aus, sondern meinte, die Gerechtigkeit erfor dere, daß der Völkerbund nicht nur über den Schutz der Minderheiten wache, er müsse auch für den „Schutz der staatlichen Souveränität" Sorge tragen. Skresemann, so erklärte Briand nach einer Berbeu- aung weiter, habe weise und „wie ein Philosoph" ge sprochen, er beneide ihn fast um die Ideale. Aber in der bösen Welt sei nun einmal alle« relativ; es gäbe Leute, die einen abscheulichen Geschmack an der Politik besäßen und die Minderheiten aufputschen. Da- .: Der Reichspräsident besucht de» Reichsland- bnnd. Der Reichspräsident besuchte in Begleitung, seines Sohnes Oberstleutnant von Hindenburg den» Reichslandbund in Berlin und besichtigte die im Bun-», deshause veranstaltete Ausstellung „Landwirtschaftliche!! Selbsthilfe". Das Material erregte das lebhafte Jn-i teresse des Reichspräsidenten. :: Neber zwei Millionen Polizeiverordnnuge«^ Der Reichstagsabgeordnete Professor Hellpach hat iM einer Rede mitgeteilt, daß in allen deutschen Län-s dern zusammengerechnet 2 300 000 Polizeiverordnun-ü gen den deutschen Staatsbürger von der Wiege bis zuny Grabe vor allem Mißgeschick bewahren sollen. Die Rebellen auf der Flucht. Die Hauptstädte der Aufruhrstaate» von den mexika nischen Regierungstruppen zurücksrobert. Die Revolution in Mexiko ist gescheitert. Die Re bellen sind auf allen Fronten geschlagen; ihre Führer befinden sich auf der Flucht. Die Bundestruppen haben die Städte Veracruz, Monterey, Cordoba und Sal tillo zurückerobert. Gegen den Staat Sonora im Nord westen des Landes, den die Aufständischen noch beherr schen, sind starke Regierungstruppen im Anmarsch. Nach den Plänen der Regierung sollen die Rebellen in Sonora von der Zufuhr abgeschnitten und dadurch zur Kapitulation gezwungen werden. General Aguirre, der Führer der Rebellen in Veracruz, ist kurz vor dem Fall der Stadt mit 2000 Mann entkommen; in Saltillo bracht« sich General Escobar rechtzeitig in Sicherheit. Seine Anhänger versuchten, durch Aufreitzen der Schienenstränge die Verfolger aufzuhalten. Der Oberbefehlshaber der Re gierungstruppen, Calles, erklärte Journalisten gegen über, bei der Aufstandsbewegung habe es sich lediglich um eine Aktion ehrgeiziger und korrupter Militär führer gehandelt. Wiederaufleben des Krieges in China. Die feinvlichen Parteien ziehen Truppe» zusammen- Die zwischen Nanking und Hankau bestehende Spannung hat sich verschärft. Das chinesische Land steht unter dem Eindruck eines neu heraufziehenden Bürgerkrieges. Tschangkaischek hat 150 000 Mann in K/angsi zusammengezogen, während die Politische Gruppe in Hankau über etwa 100 000 Soldaten ver fügt. Es ist schon zu mehreren kleinen Scharmützeln gekommen, im wesentlichen beschränken sich die Bewe gungen der Gegner zur Zeit aber noch auf Truppen konzentrationen