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sie marschierten zusammen weiter. Noch ein wenig später kam ein Fasan angeflogen, und auch dem gab Momotaro „Danao" und auch der zog mit ihnen wei« ter im Verband seiner Gefolgschaft. So gingen und gingen sie, und als sie schon nahe der Tenfelsinsel waren, da verschlossen die Dämonen das Tor, nachdem sie vom Herannahen Momotaros und seiner Gefolgschaft gehört hatten, und machten den Zugang unmöglich. Da flog der Fasan über das Tor und öffnete cö von der Innenseite. Dann gingen alle vier, die Degen ziehend, zum Angriff über. Während der Hund, der Affe und der Fasan sich je ans einen roten, einen schwarzen und einen weihen Dämon warfen, fiel Monwtaro stracks über Shutendo-ji, das Haupt der Dämonen, her. Der ging auf ihn los, indem er mit einer eisernen Stange fuchtelte, die ihm aber vom Degen Momotaros fort geschlagen wurde. Daraus lieh er sich mit jenem in ein Handgemenge ein. Wieder aber brachte ihn Momo« taro unter sich zu liegen und, das Knie anpressend, wollte er ihm den Kops abhaucn, als der Dämon sagte: „Momotaro, Momotaro, halt ein wenig ein! Ich habe zum erstenmal einen solchen Riesen getroffen, wie du es bist Sei gnädig, schone nur mein Leben, und ich gebe dir die Schätze, welche hier liegen. Sieh, hier ein Zaubcrhammer, wenn du irgend eine belie bige Sache nennst, die du wünschest, und damit nur auf die Erde schlägst, kommt sie sofort zum Vorschein. Dann hier — der unsichtbar machende Umhang und die Tarnkappe; ziehst du sie an, wirst du auf keinen Fall besiegt, was für ein starker Held auch immer kommen mag. Gut wär s gewesen, wenn auch ich sie angelegt hätte, aber es war keine Zeit mehr dazu; darum bin ich auch von dir üben'.>"noen worden. Er- oarme ora, meiner, schenk mir nur das Leben! Ich »ebe dir alle diese Dinge. Weiler auch bas Gold und das Silber und die Korallen und die Perlen, »ie hier sind, bringe ich dir zum Geschenk dar!" So sprach er, und Momotaro schonte sein Leben, legte alle die Herrlichkeiten aus einen Wagen, befahl dem Hund, dem Affen und dem Fasan, ihn zu ziehen, und brachte, nach Hause zurückgekehrt, dem Alten und der Alten die Kostbarkeiten dar. Und lebte mit der Gefolgschaft aus dem Fasan, dem Hunde und dem Affen, indem er den Eltern kindliche Verehrung er wies, in vollem Genüge und hohem Ruhm... Warnkreuze. Die meisten jetzt an den Wegübergängen in Schienenhöhe vorhandenen Warntafeln werden gemäh Paragraph 18 (9) der neuen, am 1. Oktober 1928, in Kraft getretenen Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung nach und nach durch Warnkreuze ersetzt. Die Weitz und rot gestrichenen Warnkreuze, die im Gegensätze zu den Warntafeln keine Aufschriften tragen und ver schiedene Formen aufweisen, je nachdem sie einen Weg« Übergang mit Schranken (Bild 1) oder einen ein gleisigen (Bild 2) oder mehrgleisigen (Bild 8) Weg« Übergang ohne Schranken kennzeichnen, haben die gleiche Bedeutung wie die Warntnfeln. Sie bezeichnen die Stelle, an der Fuhrwerke einschließlich Kraftfahrzeuge und Tiere angehalten werden müssen, wenn die Schran ken geschlossen sind oder die Lüutevorrichtung der Schranken ertönt oder ein Zug sich nähert. Bei mehr gleisigen Strecken darf der Uebergang nach Vorüber- sabrt eines Zuges erst benutzt werden, wenn Gewiß heit besteht, daß e.nf den anderen Gleisen kein Zug kommt. Die auf unseren Bildern schraffierten Felder sind rot gestrichen. Aestspielaufführungen im PalaiS Friedrichs de« Große«. Im alten Schloßtheater des unter Friedrich dem Großen erbauten Neuen Palais bei Potsdam wer den während der Festspielzeit 1929 kleine Opern- und Schauspielvorstellungen mit erstklassigen Künstlern zur Darstellung kommen. Georg Brandes war ein kleiner Junge, als etnes Tages ein Onkel auf Besuch kam, der ^ich vorgenommen hatte, die Intelligenz des Jungen einer ernsthaften Prüfung zu unterziehen. Er faltete aus einem Stück Papier einen dreispitzigen Napoleonshut. Dann steckte :r die rechte Hand in die Weste, legte die linke auf ruf den Rücken, nahm eine ernsthafte Miene an und fragte: „Wem sehe ich jetzt ähnlich?" Der Neine Georg runzelte die Augenbrauen und antwortete ernsthaft: „Napoleons Stallknecht, Onkel." Da gab'S der Onkel aus. Anekdote«. Bismarck und Birchow, die politische waren, gerieten häufig aneinander. Eines Taa« glaubte sich der Altreichskanzler ernstlich beleidigt und schickte deshalb dem berühmten Gelehrten einen Ritt meister mit einer Duellforderung ins Haus. ,Welch« Waffen?" fragte Birchow. „Das können Sie selbst be stimmen," erwiderte der Rittmeister. „So wähle ich Trichinen," sagte der Professor zu dem bestürzten Offi zier. „Zwei Speckstückchen werden auf einen Tisch ge legt, das eine trichinensrei, das andere mit Tri chinen überfüllt. Dann lassen wir uns di« Augen verbinden, jeder nimmt ein Speckstückchen und ißt «S aus." Das Duell kam nie zustande. " Humoristische». «merikauischer Humor. Mussolini hat angeordnet, »aß künftig auch die kleinen Jungen in Italien sch? rze Hemden tragen sollen. „Lassen Sie Ihren Kleinen einen Nachmittag allein, und er wird selbst dafüu sorgen!" Zunge Fra«. Junge Frau mit den sinnenden Augen, Die Hände verschlungen wie zum Gebet, Allzuviel Sinnen — es soll nicht» taugen, Zett und Frühling sind bald verweht. Sonne sinkt leise und leuchtend tm Westen, Wieder ein Tag, der in Schönheit verschied. Siehst du das Sonnenrot hinter den Aesten? Singt deine Seele ein Wiegenlied? Junge Frau — die in Sinnen verloren, Und doch das Leben der Frau noch nicht kennt, Einmal — vielleicht — bist auch du auserkoren, Das ein Stimmchen dich „Mütterlein" nennt. Und dann erlebst du das Wunderbare: Du bist nicht mehr du, — ein andres will dich! Und wandert der Frühling, und bleichen die Haare: E» wächst dir entgegen — dein zweites Ich! II! I " ! Denkt an dl« ReichaUasalloerhütungs-wochel Vorsicht mit TIerent »er RUWa-ivroschUr« „Aug«a «» P»ftsch«lt»r m hoben.) Erfolge der DKW-Autos bei den Stern fahrten Monte Earlo uird Garmisch. DKW Hut utS eiuztge, oeulicher Kleinwagen an der Stern fahrt Monte Carlo teilgenommen und Erfolge erzielt, die jeden Deutschen mit Stolz erfüllen können. Macher fuhr auf einem serienmäßigen DKW-Cabriolet von Königsberg in SO Stunden durch Belgien und Frankreich nach Moule Carlo, Schnee und Els trotzend. Obwohl der Wagen mil drei Personen besetzt, legte er die 2693 km lange Strecke pannenlos zurück. Anschließend fuhr Macher — wieder ohne jede Panne — den schwierigen und j j wetten Weg zur Zieljahrt nach Garmisch-Partenkirchen, außer ; > Wettbewerb. , Gleichzeitig fuhr Simons, Berlin, ebenfalls auf serienmäßigem DKW von Flensburg nacd Aarmilch und bezwang die 12ÜO km lange Strecke In 25 Fahrstunden ohne jede Panne. Daß bei den in Gartnisch veranstalteten Rennen überdies auch die DKW-Motorräder wieder siegreich waren und de» I. Preis >n der 175 ccm. 250 ccm und 350 ccm Klasse erzielten, Ist heute für DKW schon «ine Selbstverständlichkeit. u Dresdner Brief. Suk lier gefrorenen Elbe. Ein herrlicher Wintersonntag, frühllngsmäßig warm nach sibirischer Kälte der letzten Tage und Wochen. Was tun da die Dresdner? Ei, Jungfer Elbe hat ihr Eiskleid angezogen, ob uns zum Fasching damit zu ärgern? Ach, ich möchte der Guten keine derartig garstige Absicht unterschieben! Vielleicht war sie berufen, den lieben Dresdnern mit diesem sonnigen und doch winterhatten Sonntag eine rechte Freude zu be reiten, wohüuend nach all dem Lärm und Trubel in Sälen. Ein wenig Natur nach der Unnatur der närrischen Zett. Herrlich war es! Weit und breit nur reines Weiß, flim mernd im Glanz der Sonne, wie übersät von Millionen von Diamanten! Die Elbe entlang ging es und quer über den Slrom nach allen Richtungen. Merkwürdig, wie gering die Menschen ihr Leben einschätzen, wenn es gilt, eine Absonder lichkeit zu genießen, denn oft genug ist in den letzten Tagen, da das Lis zum Stehen kam, vor den Gefahren gewarnt worden. Und mancher mußte seinen Borwitz schon mildem Leben büßen. Noch war das Eis nicht vom Strom- und Eismelster geprüft worden, da sah man schon Menschen, wie schwarze Ameisen, von Neustadt nach Altstadt und wieder zurück gehen. Und am Sonntag war es wie eine kleine Böllerwanderung, mitten im Strom, unter den Brücken ent lang. Freilich, solch ein Vorkommnis ist selten genug. Mehr als zehn Jahre sind vergangen, daß die Elbe nicht zugefroren war, wenigstens nicht in Dresden, wo bekanntlich wegen der starken Strömung unter den Brücken das Tis am schwierig, sten stehen bleibt. Herrlich war es in Loschwitz und weiter elbaufwärts Die Berge in glitzerndem Schneekleld, Bäume und Sträucher mit weißer Last auf Zweigen und Besten und dagegen der bläuliche Rauch, der treulich Frieden und häusliche Freude, verkündend, aus den Schornsteinen der Dorfhäuschen empor stieg. Viele Leute machten es sich zum Vergnügen, von weit draußen mitten auf dem Elbstrom bis Dresden zu wandern und von da aus bis hinunter nach Uebigau und Cotta, be sonders die Jugend huldigte diesem Vergnügen, und mancher Bursch, manches Mädel wird später einmal von dieser Wan derung entzückt erzählen. Und am Montag? Dicke Nebel brauten über dem Strom, in leisen Flocken senkte sich neuer Schnee hernieder, aber die strenge Kälte scheint gebrochen zu sein. Nun ist es zu hoffen, daß das Abtauen nicht gar zu schnell vor sich geht, denn die Anwohner der Elbufer haben den Schaden davon. Wehe, wenn ein plötzliches Tauwetter eintritt! Die starke Eisdecke, die gefrorene Erde schlucken all die Nässe nicht so schnell ein, die Katastrophe ist da. Aber keine Angst, nur Vorsicht soll man walten lassen. Und Vorsicht ist in den Schulen der wagehalsigen Jugend dringend angeraten worden. Die Jungs und MädelsWie gar zu gern unsere Elbe als Spielplatz an sehen, wagen sich gern zu weit in unsicheres Gelände, klettern über Eisblöcke und fühlen sich ganz als Polarforscher. Wie leicht geschieht da ein Unglück! Und schon manches Opfer hat die gefrorene Elbe gefordert, traurig für die Angehörigen die irgend einen lieben Menschen auf diese Weise verlieren Schon sammelt sich hie und da getautes Eis zu kleinen Pfützen zusammen, weiter und weiter öffnen sich freie Stellen, auf denen sich Scharen von Wildenten tummeln. Mit starkem Flügelschlag kreisen Möven darüber hin, hie und da hinab- touchend zur eisigen Flut, um ein vorwitziges Fischlein zu fangen, und Scharen von Raben und Krähen flattern krächzend hin und her. Seltsam schaut unser Dresden aus, vom Fluß aus gesehen, ein unvergeßlicher Anblick! Und doch! Ein großes Aufatmen wird durch alle Herzen gehen, wenn die ungewöhnliche Kälte und in ihrem Verlauf das Eis auf der Elbe vorüber sein wird; denn wenn auch eine Naturkatastrophe den Menschen mit grausendem Ent zücken erfüllen kann, es sind immer Opfer, die darunter leiden müssen. Regina Berthold. Leipzig Welle 361,9. — DreSde« Welle «87,1. 10.00: Börse. * 10.05: Verkehrsfunk, Wetter- und Schnee- bericht. * 10.20: Tagesprogramm. * 10.25: TageSnachrichten. * Wetterbericht, Schneebertcht, Wafferstandsmeldungen. * 12.00: Mittagsmusik, 4- 12.50: Werbenachrichten. * 12.58: Zeitangabe. * 13.15: Tagesnachrichten, Börse. * 13.30: Werbe nachrichten. * 14.45 (außer Montag und Sonnabend): Börse. 4- 15.00: Krostmeldungen. 4- 16.00 (Montag 15.30, Sonnabend 15.50): Börse, * 17.45: Werbenachrichten (außer Dienstag und Freitag). 4- 17.55: Börse (außer Sonnabend). 4- 18.20: Wetter voraussage, Zeitangabe (Dienstag 17.45). 4- 18.55: Arbeits nachweis (Mittwoch 18.20). 4° 22.00: Pressebericht, Sportsunk. Sonntag, 24. Februar. 8.30: Orgelkonzert aus der Leipziger Nikolaikirche. Orga nist: Karl Hoyer). * 9.00: Morgenfeier. Mitwirk.: Ruth Keß ler (Gesang), Max Krämer (Violine), Dr. Siegfried Karg- Elert (Kunstharmonium). Am Flügel: Fr. Sammler. 4- 10.00: Maria-Seebach-Feier. Übertragung aus Weimar. 4- 11.00: Konzert der Orchesterschule der Sachs. StaatSkapelle, Dresden. Dtrig.: Herm. Kutzschbach. * 12.00: Übertragung der Gedenk feier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräbersürsorge aus dem Reichstag. KoSleckscher Bläserbund, Erkscher Gesangverein s. gem. Chor. E.V. Ansprache: Präs, des VolkSbundeS Deutsche Kriegsgräbersürsorge e. B. Reichsminister a. D. Dr. Geßler. — Anschließend: Zeitangabe. 4- 13.00: Landwirtschastsasiessor Friedr. M. Schanz, Dresden: Pflege ver wichtigsten Land maschinen. 4- 13L0: Dr. G. Claus. Leipzig: Die BerusSmög- lichkeilen in der Landwirtschaft 4- 14.00: Stimmen der Aus landspresse. — Danach: Auslandsspiegel. 4- 14.30: Spracheckt deS Deutschen Sprachvereins. — Anschließend: Funkwcrbcnach- richten. 4- 15.00: Kinderchor der Chorvereintgung Leipzig-Ost. Leitung: Ed. Nietner. 4- 16.00: Aus dem Buch der Bilder von Rainer Maria Rilke. Mitwirk.: Susanne Tiemann. Harro Langewisch und das Leipziger Streichquartett: die Herren Schwarz, Enger, Lindner. Weiße 4- 17.00: Musikalische Städte- bilver. Mitwirk.: Lotte Meusel (Gesang), Dr. Als Nestmann (Klavier). Gesangsbegleitung: Frtedb Sammler. 4 18.00: Dr. Rob Riemann. Leipzig: Znm 100. Geburtstage Friedrich Sptclhagens. — Anschließend: Zeitangabe. 4- 18.30: Pros. Dr. Schücking, Leivzia: DaS Britische Weltreich. Das Wesen der