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-LA Ajz» LL?ZS«MLk»SS.-M?LZ«LL lesonder» häufig an den Flußufern der Havel vorfindet, ist ein über Meter hoch werdende» Obergra». ES sieht dem Schilf ähnlich und kann au» der Ferne wohl auch mit diesem verwechselt werden. Diese» Gras gehört besonder» auf lieber» schwewmungrwiesen, die gelegentlich überflutet werden, allenfalls auch auf feuchte, aber nicht versumpfte Wiesen und NiederungSmoore. Hier entwickelt sich diese Pflanze zu einer erstaun lichen Üppigkeit und liefert von allen unS bekannten Gräsern die weitaus höchsten Erträge. Stauende Nässe aber verträgt Militz nicht. ES ist deshalb immer für ausreichenden Wasserabfluß zu sorgen. Auch dürfen im Boden die erforderlichen Nährstoffe, besonders Stickstoff, nicht fehlen. Militz muß vor dem Erscheinen der Rispe gemäht werden, worauf dann später ein zweiter Schnitt folgt. Dann liefert es ein Heu von ganz vorzüglicher Beschaffenheit, das unsere Havelbauern zu schätzen wissen. Später hin verholzen die Stengel rasch, und nach dem Erscheinen der Blüte ist diese» Futter nahezu wertlos geworden. RohrglanzgraS verträgt sowieso sehr späten Schnitt ebensowenig wie da- Beweiben. Früh schon muß die Sense angesetzt werden. Bei Ansaat diese» Grase» empfiehlt e» sich, geeignete Untergräsrr, wie Wiesenrispengras, mit auSzusäen, das ähnliche Anforderungen wie Militz an den Boden stellt, sich auch früh entwickelt und im ersten Schnitt die höchsten Erträge liefert. Bon Militz genügt eine Saatmenge von kg aus den Morgen a»), die der übrigen Grassamenmischung bergefügt wird, vorausgesetzt, daß der Militz-Samen echt, gut keimfähig und unverfälscht ist. ES wird sich dann bald ein geschlossener Bestand bilden, denn Militz breitet sich durch seine langen unterirdischen AuSÜufer rasch au». Wer seine Wiese mit diesem Grase zu versehen versteht, wird deren Ertrag erheblich ansteigen lassen. Zur Beschaffung guten Mühsamen» wende man sich aber beizeiten, jetzt im Winter, an gute Firmen oder die Landwirt schaftskammer, denn Militzsamen ist nicht häufig auf dem Markt, schwer zu bekommen und auch nicht immer von tadelloserBeschaffenheit und genügender Keimkraft. Unter geeigneten Daseinsbedingungen und bei frühem Schnitt übertrifft Havel-Militz alle übrigen Gräser im Ertrage bei weitem. Dabei ist das rechtzeitig geschnittene Futter von hohem Nähr wert. Wenn Militzheu zuweilen als minderwertig bezeichnet wird, dann hat das seiner» Grund einmal darin, daß eS zu spät geschnitten worden ist, zum anderen, daß eS von nicht meliorierten, zu nassen Wiesen stammt, die aber dann stark mit Seggen bestanden sind, deren Heu bann auch für Militzheu gehalten wird. Gutes Militzheu wird besonders gern von Pferden ausgenommen und futtert ganz vorzüglich. Selbst bei geringer Hafergabe bleiben dann die Tiere, auch bei schwerer Arbeit, in gutem Futterstand und bei Kräften. Aussehen und Leistungen verschlechtern sich aber sofort, wenn Heu von anderen Gräsern gereicht wird. Wer nach alledem glaubt, geeignete Flächen zu besitzen, sollte cinen Versuch mit dem Anbau dieser höchst beachtenswerten Futterpflanze ausführen. Der Ehrenrettung des RohrglanzgraseS oder Havel- Militz gelten diese Zeilen, da» in West, und Süd deutschland leider unbekannt ist und vielfach für Schilf gehalten wird. Neues aus Stall und Hof. Zweckmäßig« Kälberaufzucht. Es erscheint .ngebracht, junge Kälber zunächst öfter als zweimal zu tränken. Der Magen ist noch zu klein, so daß jedesmal beim Tränken nur eine verhältnismäßig gering« Menge ausgenommen werden kann. Wird beim Tränken zuviel Milck gegeben, bringt sie keinen Nutzen für das Kalb. Also, wenn es möglich ist, dl« «rsten acht bis zwölf Tag« viermal tränken, dann dreimal mindestens bis zum Aller von acht Wochen. Später mag dann nur noch zweimal getränkt werden. Ein« tägliche Dollmilchmengt von acht bis zehn Liters hat sich gut bewährt. Mit einer Beigabe von Leinsamen wird man erst ganz langsam beginnen, vielleicht 5 g je Liter und dann allmählich auf LV bis 25 g je Liter gehen. Täglich 250 g Leinsamen wird gerade di« richtig« Menge sein. vr. LH. Uebergangsfutter für Ziegen. Diel« Züchter, denen freier Weldegang odrr doch Hütegelegen- heit oder Grllnfutter zur Verfügung steht, mache» d«n Fehler und lass«» tn der Stitt,« runo einen zu schroffen Wechsel rinireien. 3m Winter wird Grünfuttcr nicht gegeben, son dern trockenes Futter. Darum ist die Ziege an Grün nicht gewöhnt, reicht man nun im Frühling plötzlich nur Grünfutter, dann treten leicht Verdauungsstörungen ein, di« unter Um ständen den Tod zur Folge haben können. Man kann daher den Züchtern nur raten, den Uebergang im Frühfahr und Herbst allmählich' einzuleiten. Kl. über dir Verwertung überschüssiger karloffel- mevgea. Bei der Gefahr, einen großen Teil de» Kartosfelüberflusses zugrundegehen zu sehen, wird man möglichst bald versuchen, ihn gut zu ver werten oder auf längere Zeit zu konservieren. Beider hohen Eignung der gedämpften und auch der eingesäuerten Kartoffeln zur Schweinemast wird allenfalls hier ein Teil de» Kartoffel- quantums vorteilhaft verwettet werden können. Auch an Milchvieh dürfen rohe Kartoffeln In Mengen bi« zu höchstens 15 kg je Kopf und Tag verabfolgt werden. Vor allem aber sollte, falls di« Trocknung nicht angebracht erscheint, zur Ein säuerung der am besten gedämpften Kartoffeln in wasserdichte Erdmieten geschritten werden. Sir halten sich dann bis in den Sommer hinein und bilden rin vortreffliches Mehfutter. Um nun bei größeren Kartosselmengen das Abdämpfen und Einsäuern zu beschleunigen, kann in Brennerei- Wirtschaften drr Hentze-Dämpfer benutzt werden. In anderen Betrieben wird man nach den Er- sahrungen von o. Lochow-Petkus in der Weise vorgehen, daß die Kartoffeln in dicht gemachten Kastenwagen mit der Lokomobile gedämpft werden, wodurch selbst größer« Kattoffelmengen schnell bewältigt werden. Nach den Angaben von o. Lochow geschieht das Dämpfen in folgender Weise: Neben die unter Dampf stehende Loko mobile wird der mit Futterkattoffeln gefüllte Aasten gefahren. An einen Dampshahn wird «ine Schlauchleitung gelegt, an besten Ende ein etwa 4 m langes Gasrohr gesteckt wird. Durch ein kleine» Loch an der Hinteren Kastenwand wird dieses Gasrohr, besten Wand vielfach durchlöchert ist, in die Korloffelmasse eingestoßen. Nach zu- nächst vorsichtiger Öffnung des Dampfhahnes strömt der heiße Dampf in dl« Kartoffelmaste und dämpft sie in einer halben bis einer Stunde gut durch Vorher müssen selbstverständlich die Kar toffeln im Kasten oben mit Säcken, Planen und Brettern gut obgedeckt werden. Die fertig ge dämpfte Kartosfelmasse wird an die Grube ge- fahren und hineingeschippt. Sie klatscht sest zu- sammen und wird mit Brettern und einer Schicht Lehm sehr sorgfältig abgedeckt. In vielen Gegenden Deutschlands hatten wir im oer- gangenen Herbst eine reichliche Kartoffelernte. Es mag daher wohl diesem oder jenem Landwirt dieses Verfahren der Kartoffeldömpsung und -ein- mietung in wasserdichte Gruben willkommen sein. Es gewährt, richtig durchgefühtt, größere Sicher heit vor dem Verderben als die Aufbewahrung in der Miete. Sz. Neues aus Zeld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Vie Lu^rne könnte auf so manchen Böden mit mergeligem Untergründe in weit stärkerem Grade als bisher angebaut werden Auf solchen Böden kann man von dieser im Ertrage so sicheren Pflanze dann mindestens drei gute Schnitte, zuweilen aber auch vier, erwarten Es kann der Anbau eines Morgen, Luzerne zu Grünfutter ein« Körnerfutterernte tn Höhe von 12 bi» 1» Zentner ersetzen Besonders aus den unsicheren Rotkleeböden verdient, wenn der Untergrund ge- eignet ist, der Anbau der sicheren Luzern« den Vorzug vor dem Klee, dabet ist deren Anbau bei ihrer Mehrjährigkeit billiger al» beim Klee Do die Luzerne weiterhin mit ihren metertief gehenden Wurzeln den Kalk au» dem Untergrund empor fördert, dient sie gewissermaßen als Kalkpumpe, bi« dir Ackerkrume mit Kalk anreichett Sz. Zur Schädlingsbekämpfung im Obstbau. Der Obstbauer ist hrutzutag« mit Lehren und Rat- fchiägen auf diesem Gebiet« üb«rflltiert. «Ine etwas übertriebene .Kopfdüngung", die Geil- trieb« hervorbringt. Hierzu kommt die mangelnde Einheitlichkeit der Vorschriften und hi« im Vrrhältnl» zum Schlukeraebni» br< trächtiiche KMpMgktst. tst »dgrfthtli 9«»»« immer mit «iniger Sicherheit auf Erfolg » rechnen? So viel dürste feftsteben, daß B. die Spritzarbeit gegen Fusikladiu« (tnit Bordelaiser Brühe) mehr oder wenig«! zweckt« wird, je anhalt«nd«r sich die Soaneascheindauer im Entwicklungsmonate Mai gestattet. -irr erscheint di« Wettervoraussage auf läng«, Zeit aussichtsreich, setzt natürttch ihrerseits m« nötige Belichtungsfähigkeit durch wett« Pflanzung und einen Baumschnitt voraus, der außer d«m Lichten im Ausbau auch eia« durch« dachte Lichtung und Verjüngung de» Frucht« Holz«» bewirkt. In gewissem Grad« kommt das auch für Duschbaum und Hochstamm in Betracht. Bei der Monilia wiederum ist eia« Wirkung d«r Spritzung von vornherein so mit wie ausgeschlossen, weil di« Ptlzsporen im Zustande ihrer Verbreitung schwer, wenigsten» nicht mit Vorbedacht, angetastet werden können. Hier erscheint der Rückschnitt der Triebe bi« in» alte Hol, argen Ende de» Wachstums« jahres und ebenso bei beginnender Begrünung als einzige Rettung; denn es fallen damit bei Sauerkirsche und ebenso bei Pfirsich und Aprikose di« Defallstellen fort, und die für den Fruchtertrag ersprießliche Entwicklung der neuen Triebe wird in überlegter Weise ge fördert. Soweit der Blütenstecher bei nicht zu starkem Auftreten nur als Amatzregler ansu- sehen ist. also di« erwünscht« Verdünnung be sorgt, ist keine besonder» ausgeprägt« Be kämpfung vonnöten. Sonst tret«» di« be« kannten Verfahren auf den Plan. Unter d«n Spritzmitteln, die «ine genügend« Erprobung aufzuwetten haben, erscheint die Theobaldsche Brühe in mancher Hinsicht «mvsrhlen»wett, besonder, auch gegen den Apfelsauger. Der allgemeine Gebrauch von Arsenmitteln gegen die Apfelmade ist für deutsche Verhältnisse nicht anzuratrn. Rr». Neves aus Haus, Nüche und Netter. Erfrorene Kartoffeln, Rüben »der Spsel werden gebrauchsfähig, wenn man sie auf S Stunden in eine Schüssel mit kaltem Master legt. Da» Master zieht den Frost vollkommen herau», so daß ein« richtige Eisschicht um di« Frucht herum entsteht, die man entfernen muß. Kartoffeln können, nach- dem sie getrocknet sind, an einem frostfreien Ott ausbewahrt werden und schmecken nach vierzehn Tagen wieder ganz gut. Obst ist am besten gleich nach dem Entfrosten zu essen, da es sonst leicht an Geschmack verliert. G.M. Schwarzbrolsuppe. Man nehm» schwarze», geriebenes Brot, röste es in Luller und verkoche es mit Fleichbrühe recht fein; dann treibe man e» durch ein Sieb in einen Tiegel, vor dem An richten gebe man rin paar Löffel sauren Rahm daran und legier« sir mit rinem Eidotter. A. Krustiert« Hammelkoteletten. 6 Personen, IV« Stunde. Man klopft die ziemlich starken Koteletten aut, legt sie in etwa» Brühe, fügt gehackte Zwiebel, Petersilie, eine klein« Knob lauchzehe ldie nach Belieben auch fortbleiden kann) und 2 bis 3 entgrätete feingehackte Sar dellen dazu, läßt unter beständigem Schwenken der Kasserolle weich dünsten, nimmt das Fleisch heraus und rührt die Brüh« durch rin Sieb. Die gut abgetropften Koteletten hüllt man auf beiden Seiten dick tn geriebenen Käs« (Parme san- oder Echweizerkase), betröpfelt sir mit etwas saurer Sahne, gibt sie in steigender Dutt« in die Pfanne, brät sie auf beiden Seilen goldgelb und verkocht den Dratrnsatz mit etwas von der durchgerührtrn Brühe und saurer Sohne, schmeckt ad. rührt 10 Tropfen Maggi'» Würze darunter und füllt di« gut gebundene Soße über die Koteletten. M. A. Nodttauflmi. von zwei ^::rn, etwa» Salz und Mehl, so viel die Eier cuinehmen, mache man geschnittene Nudeln, laß- diese in 1 '/> Liter Milch kochen, hierauf geb« man si« zum Erkaltrn tn «in« Schliss«!, rühr, dann 70 a Butt« daran. zw«i ganz« Girr und drei Dotter. 35 a abgezogen«, fein gewiegt« Mandeln, Zucker und Zimt. Zu- letzt hebt man den festgeschlagenen Schne« von drei Eiweiß leicht darunter, »ine Form wirb mit Lutter ausgestrich«n, di» Mass« »tngesüllt und 43 Minutin -,d«r«t. «. ...