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38. Iahrgiag 1929 Landmanns Wochenblatt -lllge«eiue Leitung fSr cs»a«mrcdaN. Kartenbau una haurwimebaN BeUage zur Weißeritz »Zeitung SchrtstMUmgi v»r»»»m»«ra« Sruodma«». rieud-mim Stder MchdmS »»« dem KchM diese» Blatte« «otr» gerichtlich »erfolg« lSeletz oom IS. Amii ISM) Der gesunde Schweinestall. (Nach Vorschlägen von Baudirektor Scheelha 1 e -BreSIau) . Mit Abbildung. Das ganze Geheimnis des StallbauS besteht >arin, solche Baustoffe auszuwählen, die der Zweckbestimmung des bettDenden Gebäudes mtsprechen, und mit ihnen dann einen Bau zu irrichten, in dem die Tiere sich stets wohlfühlen md gedeihen. Bei der Slallanlage ist, soweit das die Lage »es Gehöftes erlaubt, die Richtung von Süden rach Norden zu wählen. Hierbei wird sowohl nne zu starke Abkühlung als auch Überhitzung vermieden und außerdem der meistens wehende eigne Handwerker. Auf eM Fundament aus Feld- oder Bruchsteinen, das etwa 3V bis 40 om über den Boden hochgeführt wird, kommt eine 3 bis 4 mm starke Jsolierpappe von etwas größerer Breite als das etwa 16 em starke Holzfachwerk. Die Schwelle wird ordnungsmäßig verankert, die Ecken werden abgestrebt, aber zwischen Schwelle und Rühm wird kein weiteres Waage- rechtes Konstruktionsholz eingefügt. Die Stiele werden vor der Aufstellung des Fachwerk gerippes ausgekerbt wie die Balken der alten Gebäude. Dann werden von oben etwa 8 cm starke Stangen eingeschoben, die leicht mit Stroh umwickelt smd. Der auf jeder Seite der Stangen verbleibende Raum von 4 cm tvergl. Abb.) wirb mit Strohlehm Westwind für die Stalldurchlüftung ausgenützt. M Schweineställe ist die Lage im Walde ehr zu empfehlen. Der Fußboden ledes Gebäudes mutz trocken md warm und miiwestens M cm aus dem Erd« wden herausgehoben sein. Die Aufschüttung?« toffe — Lehm und Koksschlacke oder andere schlechte Wärmeleiter — werden mit einem Ge fälle von 6 >100 in den Buchten eingestampft und dann mit starker Jsolierpappe abgedeckt. Aus die Pappe wird flachseitig ein Ziegel pflaster mit den Fugen senkrecht zum Futter trog verlegt. Außerhalb des Stalles muß eine rampenarttge Aufschüttung für den schnellen Abfluß des Nieoerschlagwassers sorgen. Mit Rücksicht auf den Baupreis müssen heule für die Umfassungsmauern in der Hauptsache Holz, Lehm, Stroh usw. verwendet werden. Einmal spart man bet diesen Baustoffen große Anfuhrkosten, dann lassen sie sich leicht bearbeiten und ermöglichen eine Bauausführung durch ausgefüllt, so daß das Fachwerk beiderseitig bündig ist. Dringend zu raten ist, diesen Lehm bereits im Herbst zu graben, damit er aussumpft, d. h. die salzigen und sonstigen unerwünschten Nebenstoffe ausgewaschen werden und der Frost ihn richtig durcharbeitel. Der Lehm wird hier- durch bedeutend geschmeidiger. Etwa doch später auftretende Risse sind durch Verreiben zu schließen. Auf der Innenseite wird gegen tue Stiele etwa 1,25 w hoch Dachpappe genagelt und aus dieser dann 2^ cm starke gespundete muhe Bretter befestigt, so daß die ganze Wand aus schlechten Wärmeleitem besteht. Von außen wird die Fachwerkwand zum Schutz gegen Beschädigungen 1 m hoch mit verzinktem Maschendraht bespannt. Bei der Verwendung von Ziegelmaterial muß man die Wandstärke schon 1A Steine nehmen. Dabei wird die Außenwand 1 Stein stark, dann folgt eine 6 bis 7 om breite Luft isolierung und dann die innere Wand mit H Stein Stärte. In etwa 50 cm Höhe wird die Luftschicht mit in Asphalt getauchten Steinen abgedeckt, dann werden wieder 50 om aufgemauert und wiedemm mit einer Streckerschrcht abgedeckt. Diese Abdeckungen in Abständen von 50 om müssen durchgeführt werden, weil sonst die warme Luft sich immer nur zwischen den oberen Schichten bewegen würde. Für die Stallhöhe wird man bei kleineren Stallungen nur 1,90 w, bei größeren Gebäuden etwa 2,20 m im Lichten wählen. Unterzüge, welche bei Tiefstallungen zur Auf nahme der Balkenlagen verlegt werden, find zu vermeiden, sie werden als Überzüge ausgebildet. Die Decken werden am besten tn HolzauS» führung hergestellt. Dabei dürfen dis BreÜe» der Zwischendecke nicht dicht aneinander verlegt werden, sondern mit Abständen von etwa A am, durch die die verbrauchte Luft hindurchtreten kann. Sie geht dann noch durch eine zwischen den Balken angebrachte Lehmstreichschicht von ungefähr 13 om Stärks hindurch und strömt durch das Dach ab. Damit dis feuchte List leicht abströmen kann, verwendet man am zweck mäßigsten ein Falzziegeldach. Endlich ist bei dem Bau eines neuzeitlichen Schweinestalls noch daran zu dercken, daß viel Licht und immer frische urü> trockene Luft das halbe Futter bedeuten. Die Summo der Fenstev- fläche soll etwa '/„ der Grundfläche betragen. Ist der Stall also 7 m breit, und LO m lanA so muß die Fensterflächs mindestens 7 qm auS- machen. Ein Mehr an Licht ist bestimmt nicht schädlich. Sehr bewährt hat sich immer dt- Verwendung von Drahtglas, weil es zu einer stärkeren und gleichmäßigeren Belichtung führt, haltbarer ist und auch eme sehr billige Bauart der Fenster erlaubt. Sind die Stallwänds aus dem anfangs beschriebenen Holz-Lehm-Material hergestellt, so brauch! keine besonders Durch- lüftungsanlage eingerichtet zu werden. Denn hier atmet der ganze Stall, und die Lust ist stets trocken. Bei massiven Mauern ist natürlich dis Anlage einer gutarbeitenden Durchlüftung un bedingt erforderlich. Denn kühle aber trocken- Luft ist den Tieren immer noch dienlicher als feuchte Lust. Zum Schluß bleib! noch zu erwähnen, daß auch die Trennungswänds zwischen den Buchten möglichst aus Holz hergestellt werden sollen. Und dabei verdienen runde Stangen wieder den Vorzug vor Breitem, weil sie der Lust einen weit besseren Durchgang lassen. Die Trennungs wände sollen auch herausnehmbar sein, damit die Buchten je nach den Anforderungen der Wirtschaft größer oder kleiner gemacht werden können. Unter den Trögen soll ein Zwischenraum frei bleiben, damit alle Flüssigkeiten in die tiefer gelegene Stallgasse abfließen und die Buchten stets sauber gehalten werden können. Bei jedem Bau muß immer daran gedacht werden, daß er das teuerste BetriÄSmaterial ist. Wenn also gebaut werden muß, dann so, daß der Stall allen Anforderungen der heutigen Tier haltung genüg!. Einen Gewinn in der TierzrAt wird immer Mr „der gesunde Stall" bringen. M.