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Zahroang Chronik des Tages. — Neichsautzenminister Dr. Stresemann hatte eine Un terredung mit dem Parteiführer des Zentrums, Dr. Kaas. — Der Aeltestenrat des Reichstags beschloß, um neue Zwischenfälle auf den Tribünen zu vermeiden, die Diszipli- i normatznahmen zu verschärfen. — Der Ueberbolschewist Trotzki hat bei dem deutschen Konsulat in Pera um die Einreiseerlaubnis in Deutschland uachgesucht. , deutsche Flotte wird Mitte April ihre Aus- ' landsretse nach Spanien antreten. ! — Die Berliner Kriminalpolizei hat drei Brüder Saß fcstgenommen, weil sie im Verdacht stehen, am Bankraub in der Diskonts-Gesellschaft beteiligt gewesen zu sein. — Der Bottnische Meerbusen ist seit 1809 zum ersten Male wieder zugefroren. - Die russischen Eisbrecher sind zur Ausfahrt klar, um deutschen Schiffen in der Ostsee auf Verlangen Hilfe Von Sibirien nach Berlin? Das Geheimnis um Trotzki hat sich gelichtet! Den widersprechenden Meldungen der letzten Tage, nach denen Trotzki einmal in den eiskalten Wellen des Schwarzen Meeres mit dem Tode kämpfte, während er nach einer anderen Darstellung gleichzeitig in Moskau und in Konstantinopel gesehen sein sollte, folgt jetzt eine eindeutige Feststellung: Moskau bestätigt die Aus weisung, und Trotzki bittet um die Erlaubnis, Deutschland aufsuchen zu dürfen. Er hat sich gleichzeitig an das deutsche Kon sulat in der Vorstadt Konstantinopels Pera und an den Reichstagspräfidenten Löbe gewandt. An den Reichstagspräsidenten deshalb, weil Präsident Löbe am L. Februar, anläßlich des zehnten Jahrestages der Er öffnung der deutschen Nationalversammlung, seinen kommunistischen Widersachern zurief: „Wir haben Ihnen und den andern erst die staatsbürgerlichen Rechte ge geben. Vielleicht kommen wir sogar dazu, Herrn Trotzki in Deutschland ein freiheitliches Asyl zu gewähren." Wird es dazu kommen? Die Entscheidung liegt bei der Reichsregierung, der Präsident Löbe das Telegramm Trotzkis übergeben hat. Zunächst wird die Negierung die Mitteilung des deutschen Konsulats ab warten, um dann nochmals zu dem Fall Trotzki Stel lung zu nehmen. Einmal hat sich das Kabinett be reits mit Trotzki befaßt, das war, als die russische Negierung Neigung bekundete, Trotzki über die Grenze nach Deutschland abzuschieben. Trotzki mußte Rußland verlassen, weil er für die Machthaber im Kreml und den Beherrscher des kom munistischen Parteiapparates Stalin zu einer Gefahr geworden ist. Trotzki, ein mit allen Wassern ge waschener Verschwörer hat vor dem Kriege in Ruß land mit der Waffe des Geistes und mit dem Gewehr gegen den Zarismus gekämpft und für den Zarismus in den Kerkern Sibiriens gebüßt; in das Ausland geflüchtet, wühlte er von der Schweiz, von Frankreich, von Amerika aus gegen das russische Staatsgebäude, das er dann im Kriege niederritz. Trotzki organisierte die Rote Armee, führte-die deutsch-russischen Verhand lungen 1918, leitete den blutigen Bürgerkrieg, übte mit Lenin die größten Machtbefugnisse aus und stürzte dann immer tiefer; er mußte ein Amt nach dem an dern Preisgeben. Heute ist Trotzki nicht mehr das Symbol des bol schewistischen Rußlands, sondern der erbittertste Feind der Machthaber in Moskau. Trotzki ist zum Ueber bolschewist en geworden! Während die maßgebenden Männer Rußlands mit der bürgerlichen Welt des Aus landes ihren Frieden machen wollen, will Trotzki alles auf die Karte der Weltrevolution setzen und vor allem auch der Existenz des selbständigen russischen Bauern ein jähes Ende bereiten. In dem Kampf der Rich tungen zog Trotzki den kürzeren; Stalin verurteilte ihn zum Politischen Tode, Trotzkis Programm aber wurde teilweise in die Wirklichkeit umgesetzt, mit dem Ergebnis, datz das Programm sich als falsch erwies! Die Ausweisung aus Rußland soll jetzt den Zu stand beenden, datz Trotzki — politisch — tot ist und der Trotzkismus gedeiht. Im Interesse der allgemeinen Entwicklung kann nur gewünscht werden, datz der Kreml der linksradikalen Bewegung Herr wird, weil ein Pak tieren mit Rußland dann nicht mehr möglich ist, wenn Moskau seine Aufgabe darin sieht, Revolutionsfeuer anzublasen. Ein Aufenthalt Trotzkis in Deutschland kann ernste Gefahren herausbeschwören. Es ist kaum anzuneh men, datz dieser Mann, der auch in der Wildnis von Alma Ata hartnäckig für seine Politik kämpfte und sich unterirdischer Kanäle zu bedienen verstand, nach seiner Ausweisung sich still verhalten wird. Trotzki mag jetzt entmutigt und niedergeschlagen sein, weil ihn der Staat, den er Unter Einsetzung seines Lebens aufbauen half, als Saboteur in das Ausland abschiebt. Aber wird das seinen Kampfwillen nicht noch ver- tchärfen? Die Frage ist also, ob irgendwie Sicher heiten geschaffen werden können, die verhindern, daß Trotzkis Anwesenheit in Deutschland zu einer Gefähr dung unseres inneren Friedens oder der deutsch-russi- ichen Beziehungen führt. Ist das nicht der Fall, dann «mm der Bitte Trotzki« keine Folge gegeben werden. Trotzkis Anwesenheit in Deutschland löst aber auch »»ch andere Erwägungen aus. Im Reiche leben zahl« »etche russische Flüchtlinge, die durch die bolschewistische Revolution in das Nichts gestoßen worden sind und Pie vielfach Angehörige unter den Kugeln des Bürger« ßrieg« verloren haben. Bisher bekundeten diese Flücht« Dnae gegen die Führer der Oktoberrevolution einen «blichen Hah und e« spricht viele« dafür, daß diese W»VNnd»na«v ft« auch den Führer« von 1917 ae« genüber beseelen, die in den vergangenen Jahren selbst - harte Schicksalsschläge abbekommen haben und heute als j Bittende an die Dür pochen. ! Reichstag bekämpft Tumulte. Verschärfung ver Ordttungsrnaßnahme». — Zustimmung des Aeltestenrats. — Berlin, 20. Februar. Der Aeltestenrat des Reichstags beschäftigte sich mit den Zwischenfällen, die sich in letzter Zeit mehr fach auf den Zuschauertribünen ereignet und zu einer Störung der parlamentarischen Arbeiten geführt haben. Die von dem Reichstagspräsidenten Löbe ge troffenen schärferen Ordnungsmaßnahmen wurden ge billigt. Die Maßregeln ves Präsidenten erstrecken sich in der Hauptsache auf die Handhabuug der schon vorhande- venen Sicherheitsorgane- Die Polizeiwache im Reichs tag wird verstärkt und zweckmäßiger im Hanse ver teilt, so daß sie im Notfälle sofort cingreifcn fann nnd nicht erst aus dem Erdgeschoß alarmiert zu werde« braucht. A» deu Eingängen zum Pleuarsitzungssaal solle» Polizeibeamte iu Zivil ausgestellt werde», damit ci»e Wiederhol»»« ähulichcr Vorkommnisse ansgeschal tet ist, wie sie sich die Kommunisten bei der Beratung des Kriegsächtungspaktes leisteten, als sie eine Granate in den Plenarsaal schleppten, «m sie auf den Disch des Hauses nicderzulegcn. Die von dem Präsidenten gegen die kommunistische Fraktion verfügte vorläufige Ent ziehung der Tribimenkarten bleibt in Kraft. Für den Fall, datz die bisher getroffenen Matz nahmen nicht ausreichen, soll eine Verschärfung der Disziplinarbestimmungen Platz greifen. Es handelt sich namentlich um eine längere Ent ziehung der Diäten und der Freifahrkarten. Bei allen Tumulten soll wegen .Hausfriedensbruches vorgegangen werden. Die Polizei hat einen Hinweis erhalten, sich bei Tnmttlten an die Immunität der Abgeordneten nicht z« kehren, sondern die Störenfriede, auch wenn sie Abgeordnete sind, wegen Bergeheus auf frtkcher Tat*zu verhaften. Stresemann verhandelt mit Kaas. Fortführung der Koalitionsbesprechun gen. — Kanzlervortrag beim Reichspräsi denten. Der Führer der Deutschen Bolkspartei, Reichs» antzenminister Dr- Stresemann hatte am Dienstag eine längere Besprechung mit dem Parteiführer des Zen trums, Dr. KaaS, die der Fortführung der Koalitions- Verhandlungen diente. Der Besprechung der Partei führer ging eine Sitzung des Fraktionsvorftandes der Deutschen Bolkspartei im Reichstag vorauf, der auch Minister Dr. Stresemann beiwohnte. In den Mittagsstunden erstattete Reichskanzler Müller dem Reichspräsidenten v. Hindenburg einen Bericht über die politische Lage. Im Anschluß an den Besuch des Kanzlers empfing der Reichspräsident auch noch den neuernannten Reichsgerichtspräsidente» Bumke. * Im Preußischen Landtag wurde den Be sprechungen des Reichsautzenminifters Dr. Stresemann mit Dr. Kaas eine besondere Bedeutung auch für di» Entwicklung der Koalitionsverhandlungen in Preuße» beigemessen. Ueber die Aussichten der neuen Füh lungnahme der Deutschen Bolkspartei mit dem Zen trum ist zur Stunde noch nichts zu sagen. Ostpreußen im Abwehrkampf. Polens Absichtcn auf Ostpreußen — Der Ritz durch dal Reichsgebiet. — Eine Rede des Oberbürgermeisters Loh maun-Königsberg. Der Thorner Heimatbund veranstaltete im ehema ligen Herrenhause in der Neichshauptstadt eine Co- Perntcus-Fcier. Die Kundgebung vereinigte di, von Thorn in das Reich ausgewanderten Ostmärkei und aestaltete sich zu einem eindrucksvollen Protes gegen die Wegnahme deutschen Landes durch den Bev- sailler „Vertrag". Die Festrede hielt Oberbürgermeister Dr. Lohmann-Königsberg, der selbst geborener Thor ner ist. Dr. Lohmann wandte sich zunächst gegen die pol nischen Geschichtsklitterungen, durch die Copernicus zu einem Polen gestempelt werden soll, gedachte dann der Arbeit des deutschen Ritterordens und würdigte scbließlich die Verdienste des vreußischen Staates um Denkt an dl« Kelchs-Unfallverhütungs-Woche» Pestreckte» Arm langsam anf- «nd abdew«gen heisst: Lougsamt Ost- und Westpreutzen. Auf die 'Bestimmungen des Friedensdiktates eingehend, legte Oberbürgermeister Dr. Lohmann dar, daß Posen und Westpreußen ohne Be fragung der Bevölkerung hätten abgetreten werden müssen, ivas ursprünglich gar nicht in der Absicht Wilsons gelegen habe. Erst auf Vorstellungen der Polen hin, die mit falschen Zahlen und falsche» Unterlasen gearbeitet hätten, sei es gelungen, Wilson zur Ab tretung dieses Gebietes an Polen zu bewegen! Die Freie Stadt Danzig werde heute von den Polen ver gewaltigt! Man müsse sich fragen, warum Danzig vom Deutschen Reiche abgetrennt worden sei, obwohl die Polen den Danziger Hafen anscheinend nicht brauchen konnten und sich daneben einen neuen großen Hafen in Gdingen bauten. Der gegenwärtige Zustand im Osten Deutschlands könne nicht aus die Dauer aufrecht erhalten werden. Die starke Abwanderung der deutschen Bevölkerung aus dem Osten sei sehr bedauerlich. Der Zustand, wie er gegenwärtig im Osten herrsche, sei geeignet, de» Frieden in Europa dauerud zu gefährde»». Es sei ei»» unmöglicher Instand, daß Ostpreußen vom Reiche ab- gctrennt sei. Biele Ausländer, darnnter auch viele Engländer, die ihn in Königsberg besuchten, hätten ihm zugegeben, daß die Abtrennung Ostpreußens vom Reiche ein völlig unmöglicher Zustand sei. Ostpreußen verkümmere bei der gegenwärtige» Lage immer mehr. Die Pole»» verhehlten nicht ihre Absichten auf Ost preußen, nnd in einem kürzlich erschienenen polnischen Buch über Ostpreußen werde gesagt, datz eine Ber- ständignng mit Litauen unter Rückgabe des Wilna gebietes herbeigeführt werde»» müsse, damit Polen und Litauen gemeinsam gegen Ostpreuße,» vorginge» und dieses nnter sich aufteilte»! Zum Schluß betonte Oberbürgermeister Dr. Loh mann noch, es gäbe polnische Kreise, die glaubten, Ost preußen aufteilen zu können, wenn Oesterreich mit dem Reiche vereinigt werde. Daß derartige Hoffnungen natürlich völlig abwegig seien, sei wohl jedem klar. Polnischer Staatsbesuch in Danzig- — Danzig, 20. Februar. Wie die Zeitungen aus Warschau berichten, will der polnische Ministerpräsi dent Bartel Ende des Monats Danzig einen Besuch abstatten. Man sieht hier darin einen Versuch, Danzig enger an die polnische Wertschaft zu fesseln. Der Aegytenflug des „Graf Zeppelin". Wie eine Nachrichtenagentur berichtet, erklärte Dr. Eckener, ein Ucberfliegen Aegyptens mit dem „Graf Zeppelin" könne nur bet irgend einem weltfremden Querkopf Verstimmung erregen, er glaube daher »richt, daß deutscherseits erst inoffiziell sestgestellt worden sei, ob der englischen Regierung ein Zeppelinbesuch in Aegypten angenehm sei. Von zuständiger Stelle wird demgegenüber betont, daß Kairo aus grundsätzlichen Er wägungen keine Erlaubnis zum Ueberfliegen Aegyptens erteile. Man habe daher versucht, dem „Graf Zep pelin" eine Ausnahmebewilligung zu verschaf fen, doch seien die dazu unternommenen Versuche er gebnislos verlaufen. Ob und in welcher Weise der Mittelmeerflug unter den gegebenen Umständen durch-- geführt werden könne, unterliege gegenwärtig der Prüfung. Ein Sachverständigen-Unterausschuß. In der Sitzung des Sachverständigenkomitees am Dienstag berichteten der deutsche und der englische Hauptdelegierte, Retchsbankpräsident Dr. Schacht und Sir Josuah Stamp, über die Besprechungen, die sie im Auftrage der Konferenz geführt hatten. Das Ko mitee beschloß, diese Besprechung durch Hinzuziehung von Parmentier (Frankreich), Gutt (Belgien) und Su- vich (Italien) zu erweitern. Der so gebildete Aus schuß trat im Anschluß an die Plenarkonferenz zu feiner ersten Sitzung zusammen. * Die Anfstellung eines Arbeitsprogramms von ver deut sche» Delegation angeregt? — Paris, 20. Febr. Die Anregung, zwei Sach verständige mit der Ausarbeitung von Vorschlägen für den weiteren Verhandlungsverlauf der Repara-- tionskonferenz zu beauftragen, ging nach französischer Darstellung von dem deutschen Delegationsführer aus. Dr. Schacht soll erklärt haben, es wäre bedenklich, ohne lebe Vorbereitung und ohne jede engere Fühlungnahme zwischen den einzelnen Delegationsmitgliedern sofort eine Zahl in die Debatte zu werfen Politische Rundschau. — Berlin, den 20. Februar 192S. .-7 Anläßlich der Unterzeichnung des deutsch-Persischen Handels- und Freundschaftsvertrages fand zwischen dem Reichspräsidenten und dem Schah von Persien ein Tele- grammwechsel statt. — Der Reichskanzler hat der Witwe de» verstorbenen sozialdemokratischen Abg. Saenger sein Beileid ausgesprochen. * :: Erhöhung der richterlichen Altersgrenze? Der Hauptausschutz des Preußischen Landtages ersucht in einer Entschließung die StaatSregierung, die rtchtev- liche Altersgrenze, die heute beim 66. Lebensjahr li«gt, durch Gesetz auf das 68. Lebensjahr festzusetzen. :: Abberufung »es päpstlich-« Nuntins PaeeW? Wie das Organ der Bayerischen Bolkspartei «US «K Unterrichteter QueNe erfahren habW E. Vkd VAL