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.u L s II L rMjll s gebracht Hatte? Ging sein Sohn nutt dieselben Wege, und konnte sie ihn nicht zurückhalten? Sie stützte den Kopf in die Hand und kämpfte mit Tränen; als «S aber an ihre Tür klopfte, war sie wieder gefaßt und ruhig. Frau Wenninger stand vor ihr. „Ich wollte sagen, daß ich lieber heute wieder nach Hause fahren möchte. Es ist mir hier nicht warm genug, und ich könnte mich er kälten.' Eine Grippe in der Familie ist genug, finden Sie nicht auch, Frau von Lörrach?" Agathe erwiderte einige höfliche Worte und sagte, daß der Wagen rechtzeitig am Nachmittag vor der Tür halten sollte. „Ich muß Lutz noch allein sprechen!" setzte seins Schwiegermutter hinzu, und Lutz wurde gesucht und geholt. Er hört» den Entschluß seiner Schwiegermutter mit sichtlicher Erleichterung. „Du kommst ja wohl bald nach!" meinte sie. „Mir ist es hier zu kalt, und deine Mutter ist nicht entgegen kommend. Ra, wenn Hilde erst hier ist, komme ich im Gommer aus ein halbes Jahr. Eduard meint auch, er will den Landaufenthalt bei dir genießen. Er hat ja Zeit." Lutz erwiderte nichts und seine Schwiegermutter räusperte sich. „Ja, mein guter Junge, du mußt mir etwas Geld geben. Di« Reise hierher war teuer, und ich mußte natür lich zweiter Klasse fahren. Zwanzig Mark muß ich haben, Lieber Jung«, und Hilde muß doch gepflegt werden. Das Kostet eine Menge, und dafür kommst du jetzt auf. Ich glaube, es ist besser, du gibst mir dreißig Märkchen!" ' Lutz zog sein« Brieftasche heraus und zeigte ihren Jn- Halt b»r Schwiegermutter. Es war nur ein Zehnmark schein darin. „Du liebe Zeit!" Frau Wenningers Stirn um wölkte sich. „Mo bist du denn mit deinem Gelds ge- blieben?" „Ich habe große Ausgaben gehabt: Hildes Kleider, die Hochzeit, der Champagner —, das ist alles kein Pappen stiel -«wesen! Ich habe euch gleich gesagt, daß ich nicht reich wäre. Wir müssen jetzt sparsam leben, sonst gibt cs noch einen Bankerott!" Frau Wenninger sah ihren Schwiegersohn zweifelnd an. „Mach' keine Witze, die liebe ich nicht!" „Es sind keine Witze, ich kann dir deine Reise nicht er setzen, liebe Mutter, diese Ausgabe mußt du selbst tragen!" Also reiste Frau Wenninger am Nachmittag wieder ab. Nicht in besonders guter Stimmung. Sie hatte mehr er wartet, als sie jetzt fand. Sie und ihre Tochter hatten sich alle Mühe gegeben, ,drn jungen Gutsbesitzer einzufangen. Es war ihnen ge lungen. Lutz war beeinflußbar, wenn er richtig behandelt wurde, man hatte ihn umschmeichelt, und Hilde hatte ihm ost erklärt, daß sie ohne ihn nicht leben konnte. In Berlin machte man sich von den Freuden des Landlebens einen anderrn Begriff, als sie in Wirklichkeit boten. Im Januar hast» dieser Lörrachhof nicht viel Anziehendes, besonders nicht für eine Großstädterin, die ihre Kinovorstellung haben wollte, Sonntags ihr Kaffeehausvergnügen und manche- andere mehr. Außerdem war diese Kusine Kathrine auch nicht an genehm. Sie wollte ja nicht auf dem Hofe bleiben, wenn Li» Gnädig» umzog. Das war gut, obgleich das Haus der Frau von Lörrach Wohl nicht sehr entfernt lag. Eigentlich hätte Lutz seine Schwiegermutter an die Bahn bringen müssen, er entschuldigte sich aber. Hatte viel zu tun vorgefunden, würde bald nachkommen. - MS der kleine Jagdwagen mit ihr davonfuhr, seufzte Attz erleichtert auf. Sie paßte nicht aus den Lörrachhof; Aber paßte ihre Tochter hierher? Mit einer tiefen Falte aps der Stirn wandte er sich ab. ' * * * Pi« Fräuleins Baumann hatten dieses Häuschen, in dÄK sie wohnest'dursten, einen Hafen des Friedens ge nannt. Jetzt merkten sie, daß sie vorschnell gewesen waren. Aufgeregt besuchten sie die Pastorin, die die Neuigkeit durch ihren Mann erfahren hatte. „Nun wird Frau von Lörrach sehr bald hier einziehen, und auf den Lörrachhos kommt ein junges.Paar. Hoffent lich hat dieser Lutz richtig gewählt, er soll in den letzten Jahren nicht besonders solid gelebt haben. Die Schwiegermutter ist gleich gekommen, um sich den Hof an zusehen, ist aber bald wieder verschwunden. Der Ver walter Thormann meint, sie wäre nicht angenehm ge wesen!" „Und wir müssen wieder umziehen!" sagte Leontine mit leicht schwankender Stimme. „Das glaube ich nicht!" tröstete die Pastorin. „Hier sind ja sechs Zimmer im Hause. Klein sind sie, aber Frau von Lörrach wird sie schon einrichten!" So war es auch. Nach vier Wochen schon zog Agathe aus dem Lörrachhof in ihr Häuschen, das den Namen „Friedheim" trug. Sie und Kathrine verstanden, alles gemütlich einzurichten, hübsche alte Mobilien, die zum Heiratsgut Agathens gehörten, machten das Haus behag lich. Und alles ging zu ohne viel Geräusch und ohne viele Worte. „Sie spricht fast zu wenig!" sagte Florinde, die sich gern unterhielt. „Aber", setzte sie hinzu, „jeder hat seine Art. Wir müssen dankbar sein, daß wir hier wohnen dürfen!" Die Fräuleins Baumann hatten jetzt die oberen Räume im „Friedheim" bezogen. Sie hatten Platz genug für ihre wenigen Möbel, für ihre Handarbeiten. Die Oefen waren gut, Petroleum und Feuerung gab es auch; beide Damen erklärten, daß sie seit etlichen Jahren nicht so wenig Sorgen gehabt hätten, wie hier. Aber es war Winter und das Klima rauh. Schnee wechselte mit Frost und Tau wetter. Man mußte sich im Hause halten und durfte nicht allzuviel im Freien sein. Frau von Lörrach selbst zog noch nicht ein. Sie blieb auf dem Hofe, bis ihr Sohn und seine Frau von der Hoch zeitsreise kamen. Jetzt, wo der Winter zu Ende ging, be gann die Arbeit des Landwirtes. * * * Beim Krugwirt gab es eine kleine Postannahmestelle, und Florinde ging dorthin, um ein Wertpaket hin zubringen. Es waren zwei gestrickte Decken, die sie für ein Geschäft gearbeitet hatte und für die sie eine Einnahme erwartete. Es war ein sonniger Tag, und wenn die Welt auch noch kahl und kalt war, so sah sie doch freundlich aus. Die Spatzen schilpten in den kahlen Bäumen, ein Star sang ein vorsichtiges Liedchen, und Florinde meinte, den Keinen Vogel auf einer der Linden zu sehen. Sie nickte ihm zu. „Wirst wohl wieder abreisen!" sagte sie halblaut. „Geh' nur wieder in deinen Wald, hier ist es noch zu kalt!" Der Weg war glatt und Florinde stützte sich auf ihren kräftigen Schirm, den sie immer mitnahm. „Nicht fallen!" sagte sie zu sich und hielt sich dann an einem Telegraphenpfahl fest. Ein Herr, der ihr entgcgenkam, fiel gerade vor ihre Füße. Er stieß einen ärgerlichen Schrei aus, und Florinde beugte sich zu ihm. „Halten Sie sich an meinem Schirm!" sagte sie freund lich. „Dann kommen Sie schon wieder auf die Füße!" „Den Schirm brauche ich nicht!" klang es unfreundlich, und der Herr stand etwas mühsam auf. „Sie haben sich doch nicht gestoßen?" fragte die alte Dame mit derselben freundlichen Stimme, uni dann plötz lich zu schweigen. Die Wintersonne schien dem Herrn gerade ins Gesicht. Es trug einen verkniffenen Ausdruck, und die Augen blickten kalt. „Was tun Sie denn hier?" fragte der Herr mißmutig. „Wir wohnen hier!" lautete die Entgegnung. Beide Menschen standen sich einen Augenblick schwei gend gegenüber. Dann lüstete der Herr den Hut und ging ohne ein Wort davon. Fl Gl?ui bliebe lich e Halter Zeit I der a hatte alle r mehr in ein M herzig gessen schied! glückli W er hie war s und g Ei Mitgl und v seine! freu»! und N Si her, d minde sich zr lang i Furch begrüi leidig. Er Schwe Hagen, langte Fst mere 2 mals Du daß ih Dazu richtig arbeiü Sie gi Gedan Fl» hoffte, leben i Mi „J< ist dm Distanz unglüc mir scs Leo „W dann. Mo nicht r und d< Als begegn wieder Privat fertig! Mutter Kusine ten ibr