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Kleinarbeit im Landtag. ««träge ««- ««frage«. Dresden, den 22. Januar 1929. Vor Eintritt In die Tagesordnung tettte Vizepräsident Dr. Eckardt mit, daß infolge der Spaltung der kommuntstt- schen Fraktion eine «enberung in der Besetzung der AuS. fchüsse nötig geworden sei. ASg. Roetzscher (Kom.) wandte sich in einer Erklärung gegen die Behauptung des „Kämpfer", nach der er Unter- schlagnngen verübt haben soll. Alsdann begründete Avg. Liebman« tSoz.) eine Anfrage betr. die Mitgliedschaft deS Ministers Dr. Kaiser im Auf sichtsrat der Sächsischen Boden-Kredit-Anstalt. Ministerialrat Waentig verlas ein Schreiben des Auf- s-chtsratsvorsitzen-en. Dieser erklärt, daß Dr. Kaisers Wiederwahl nur mit der Maßgabe angenommen worden sei, daß seine Funktionen solange ruhen, als er sächsischer Minister ist. Tantiemen und sonstige Zuwendungen hat er während dieser Zett nicht erhalten. Abg. Blüher <DVP.) stellte im Zusammenhang dam! fest, daß keine Verletzung der Verfassung vorliege. Auf eine Anfrage des Abg. Tittman <Nat.-Soz.) über das Vorgehen des Rektors der Universität Leipzig gegen Angehörige des nationalsozialistischen Studentenbundes wegen Anlegung des Hakenkreuzabzetchens erklärte BolkS- btldungsminister Dr. Kaiser, er beabsichtige anzuordnen, daß die Verfügung von 1V22 nur insoweit aufrechterhalten blei ben foll, daß weder Stahlhelm-, noch Hakenkreuz-, noch Sowjetsternabzeichen innerhalb der Räume der Universität getragen werden dürfen. Dagegen werde die Bestimmung Anwendung nicht finden bei Ehrung von Gefallenen und Ntederlegung von Kränzen. . Im Zusammenhang damit begründete Abg. Ne« lSoz.s einen Antrag auf Verbot vo» Neichsgründungsfeiern an den Hochschulen. Ein demokratischer Antrag ersucht die Regie rung, ihren Einfluß dahin geltend zu machen, daß dem AuSlanbdentschtum bei den Höheren Fachschulen in Sachsen die gleiche Behandlung zuteil wird, wie den Angehörigen deS deutschen Mutterlandes. Abg. Fritzsche (Dnat.) begründete eine Anfrage wegen der Beseitigung religiöser und monarchisch-geschichtlicher Ab zeichen «nd Bildern aus den Schulen. Daraus antwortete ein Regierungsvertreter, daß das 8ilb „Einsegnung der Freiwilligen von 1813" in einer Dresdner Schule von dem Schulleiter deswegen weggenom men worden sei, weil ein Lehrer daran Anstoß genommen habe, daß ein Geistlicher auf dem Bilde abgebildet sei und iieser Anblick auch den vom Religionsunterricht abgemelde- :en Kindern geboten wurde. Das Ministerium habe an- ,cordnet, daß daS Bild solange an seiner Stelle zu bleiben iabe, bis es aus Gründen der Verfügung über Lehrmittel einen Platz zu änd.rn habe. Im Lause der Aussprache erklärte der Minister, er habe seinen Grund, die Neichsgründungsfeiern zu verbieten. Nächste Sitzung: Donnerstag, 24. Januar. * Der neue Staatshaushalt«!«« für 192» -st jetzt dem Landtag zugegangen. Die Gesamteinnahmen ,eS ordentliche« Etats belaufen sich auf 416319 780 Reichs mark, die Ausgaben auf 43S 819 789 Reichsmark, so daß ein ZehÜetrag van 19^ Millionen Mark z« decke« ist. Für rußerordentliche StaatSzwecke wird außerdem et« Gesamt- ietraa von 56418 939 Reichsmark ausgesetzt. Aus dem Wirtschaftsleben. Die Ttreiklage i« -e« sächsisch-thüringischen Webereien. Wie vom Verband Sächsisch-Thüringischer Webe- reten mitgeteilt wird, hat dieser Verband bisher ein« Aussperrung nur in den Städten Gera, Glauchau uni Meerane verhängt, und zwar als Gegenmaßnahme gegen die Bestreitung -er Textilfabriken in diese« Städten. Eine Aussperrung in Greiz ist nicht ver hängt worden. Hingegen dehnt sich in Greiz die Be streitung der Textilindustrie weiter aus. Auch i« Elsterberg und Reichenbach im Vogtland sind Fabriken bestreikt worden. Von der Grünen Woche. Präsident Vogelsang über -ie Lage der Landwirtschaft. Bei -er Eröffnung der 9. Sächsischen Landwirt schaftlichen Woche in Dresden gab der Präsident der Landwirtschaftskammer Vogelsang eine inter essante Uebersicht über -ie Lage -er Landwirtschaft. In seinen Ausführung« wies er darauf -ahin, daß man auch für -as kommende Jahr wohl kaum aus eine Milderung des Steuerdrucks rechnen könne. Sollte es nicht ohne eine Steuererhöhung abgehen, dann würde sich -ie Landwirtschaft am ehesten noch mit einer Steigerung der Umsatzsteuer abfinden,' sie wende sich aber mit aller Entschiedenheit gegen eine Erhöhung der Erbschaftssteuer. Als besonders drückend empfinde sie die Grundsteuer mit ihren hohen kommunalen Zuschlägen, und sie hoffe, daß das kom mende Steuervereinheitlichungsgesetz die erhoffte Milderung bringen möge. Auch die Landwirtschaft habe den Wunsch, ihre Arbeiter besser entlohnen zu können. Dieser Wunsch deckt sich aber auch mit -er in der Weltwirtschaftskonferenz betonten Auffassung, -ie Landwirtschaft der Industrie gleichzustellen, damit den in der Landwirtschaft Beschäftigten eine befriedigende Lebenshaltung und eine angemessene Entschädigung für Arbeit und Kapital gewährt werden könne. Die Umschuldungsaktion habe für Sachsen kaum eine nennenswerte Bedeutung gewonnen, da die Mittel bet weitem nicht ausreichen, um dem ge wollten Zweck auch nur einigermaßen nahezukommen. Auf dem Arbeitsmarkt konnte der vermehrten Nachfrage an Personal kaum entsprochen werden, und dies trotz der steigenden Arbettslosenziffer in den Großstädten. Die Erhöhung -er Reichsbahntarife habe et»e Preissteigerung auf -em Düngemittelmarkt zur Folge gehabt, und zwar bei den beiden Düngemittel- Industrien, die, der ganzen wirtschaftlichen Lage nach, «och am ehesten hätten darauf verzichten können, dem Stickstoff-Syndikat und -er Kali-Industrie. Ein er- srenliches Bild zeige sich wie auf anderen Gebieten, so ^»«ch auf -er -er Tierproduktion. un- -er ganzen Geflügelzucht. Wie überall im Rtiche, so seien auch im Sachsenlanöe recht beachtliche Fortschritte in der Ausstellung im Sächsischen Kunstvereln. Der Sächsische Kunstverein zu Dresden eröff nete auf -er Brühlschen Terrasse seine Januar Februar-Ausstellung. Der Vorsitzende, Graf Seebach hielt eine kurze Begrüßungsansprache, worauf Pro fessor Dorsch über das Wesen der Ausstellung und -ü Aufgaben -es Kunstvereins sprach. Eine wettere Au spräche hielt das Mitglied der Berliner Sezession Felix Müller. An die Eröffnungsfeier schloß sich eir Rundgang. Die Ausstellung -er Berliner Sezessior weist Gemäldewerke der zeichnenden Künste und Bild: werke auf. In den Sonderausstellungen sind vertre ten mit Einzelwerken Richard Birnstengel, Wilheln Claudius, Otto Fischer, Georg Gelbke, Herman« Glöckner, Hans Grundig, Th. Th. Heine, Wilhelm Jakob Hertling (gestorben) und Georg Oehme. Erzeugung von Miklh und Molkereiprodukten fest zustellen. Mit großer Spannung sehe die deutsche San-Wirtschaft dem Abschluß -es deutsch-polnischen Handelsvertrages entgegen; sie erwarte, daß nichts unversucht bleibe, den deutschen Bauer vor der pol-! Nischen Konkurrenz zu schützen. Zum Schluß gab der Redner -er Hoffnung Aus druck, -atz es -er alten deutschen Bauernkraft gelingen möge, -ie deutsche Landwirtschaft einer glücklicheren Zukunft entgegenzuführen. * Lau-esausschnß der Sächsische» Landwirtschaft. Der Landsausschuß der Sächsischen Landwirtschaft veranstaltete im Hotel Bristol in Dresden einen Empfangsabend. Der Präsident des ReichSlanb- dunöes, Reichsminister a. D. Dr. Schiele, sprach über „Die Notwendigkeit Ser Lösung -er Agrarfrage im Interesse von Volk, Staat unb Wirtschaft". * Die Reihe -er fachlichen Borträge eröffnete Prof. Dr. Ulrick Du er st-Bern mit einem Referat über Typenveränoerungen -es schwarzbunten Nieöerungsrindes im Kontinentalklima der mittel deutschen Gebirgsgegenden. Gleich wie -ie Höhen kurorte infolge verminderten Luftdruckes beim Men schen die Atmung anregen, BlutbilSung und Stoff wechsel steigern, geschieht dies auch beim Rin-, fe-och mit sehr individuellen Schwankungen un- An passungsarten. Währen- bei importierten Tieren Atemfrequenz und Puls beschleunigt ^ben sich die Nachkommen schon angepaßt und den von Generation zu Generation -ie ..cristischen Unterschiede mit dem Gebirgsvieh. Ler Vortragende schloß mit dem Rate, -atz man in erster Linie rigo roseste Tuberkulosebekämpfung öinführen müsse. Ferner sei zweckmäßig eine etwas höher Stallwärme, als sonst für Gebirgsvteh üblich, und ei, genügender Jo-gehalt -er Nahrung, -er am zweck mäßigsten durch intensive Kaiüit- und Phosphat -üngung, im Notfälle auch durch tägliche Lebertran gaben geboten werden könne. Keinesfalls solle aber ohne tierärztliche Ueberwachung mit anorganischen Jodpräparaten experimentiert werden. Für alb höheren Gebirgslagen empfehle sich -ie Zucht vor Höhenvieh, in möglichst nie-rigen tief- und rund rumpfigem Typ von rassigem, feinknochigem Bau. Der Pappdeckel. Reclams „Universum" erzählt folgende Ktndergeschichte: Der kleine Kurt skalpiert« die Puppe seines Schwesterchens. Prüfend betrachtete er den skalpierten Kopf, besonders interessiert ihn di« Pappunterlage, auf der das Haar befestigt war. Als er kurz daraus in den Haaren seines Vaters, dessen Kopf eine kleine Glatze zeigt, spielend herumwühlt, ruft er ganz erstaunt aus: „Papa, bei dir kommt auch schon der Pappdeckel durch!" Aus Stadt und Land. Selbstmord des Rennstallbesitzers Gottschalk. In Berlin wurde in einem Hotel Unter den Linden der 43jährige Grotzkaufmann, Ritterguts- und Rennstall besitzer Ernst Gottschalk aus Halberstadt in seinem Zimmer erhängt aufgefunden. Der Grund zu dieser Tat sollen geschäftliche Sorgen sein. A«s »em Zuchthaus ausgebroche«. Aus dem Zuchthaus in Gollnow bei Stettin sind vier Ge fangene ausgebrochen, von denen zwei nur noch eine verhältnismäßig kurze Strafe, die beiden anderen da gegen noch sieben bzw. acht Jahre zu verbüßen hatten. Die Flüchtigen waren in einer Tischlerei beschäftigt, die unmittelbar an die Außenmauer anstößt. Sie hatten ein Loch durch den Boden gegraben und waren so ins Freie gelangt. Trotz sofort aufgenommener Suche durch eine größere Schutzpolizeistreife und Kri minalbeamte war es bisher nicht möglich, der Flüch tigen habhaft zu werden. Wieder ein Rodelunfall. An der Kreuzung der Rodelbahn von Schierke mit der Brockenchaussee fuhr ein Rodelschlitten auf ein Postautomobil und wurde von diesem mehrere Meter weit mitgeschleist. Der Kauf mann Krüger aus Berlin wurde schwer verletzt, seine Mitfahrerin, ein Fräulein Kreynhop aus Bremen, ist den erlittenen Verletzungen im Krankenhaus erlegen. Ein Fischkutter gesunken. Nördlich von Skagen stieß ein Fischkutter infolge dichten Nebels mit einem Postdampfer, der den Verkehr zwischen Kristiansund und Frederikshavn versieht, zusammen. Der Zusammen stoß war so heftig, daß der Kutter augenblicklich sank. Die drei Mann der Besatzung retteten sich, indem sie sich an dem Anker des PostdampserS festklammerten, -er am Bug hing. Der Besitzer deS KutterS ging mit dem Fahrzeug unter, konnte aber gerettet werden. Der «penntutunnel eröffnet. Der 19 Kilometer lange Apennintunnel, der die Strecke Florenz — Bo logna um 35 Kilometer verkürzt, ist soeben feierlich eröffnet worden. Bei dieser Feier fand ein ergreifender „Appell der 64 Arbeiter" statt, ,Hte auf dem Ehren felde der Arbeit gefallen waren". Bet jedem NamenS- u»frus antworteten die Kameraden an Stelle des Toten, um zu versinnbildlichen, daß er dennoch anwesend sei. Vie direkte Linie Rom—Boloana wird eine nicht »n- ^ebU^Beschleunigung deS VerkchrS mit «Wtsch. Ei« »erlassener «eg!«. In den Hafen von Mar. seille schleppte ein Schleppdampfer den mastloseu italienischen Segler „Fortuna" ein, der von 'seiner Vtarmschast verlassen und M«f Tage lang im Mittel meer als Spielbar! der Wetten Herumgetrieben wor den war. Atte Versuche der Schiffsmannschaft, sich Mit Signalen bemerkbar zu machen, waren fehlge. schlagen. Roch ei« W«fferrohrbr«ch t« Lo«»o«. Gegenüber »er deutschen Botschaft in London kam es zu einem neuen unterirdischen Rohrbruch, wodurch die Straße in einem Umfang von etwa 20 Metern im Quadrat »usgerissen wurde. Bedeutende Wassermassen stürzten heraus, bevor die Wasserzufuhr abgestellt werden konnte. Um seidenen Kade«. Einer schweren Katastrophe entgingen die Reisenden des Cherbourger Expreßzuges. Lin Lastautomobil, das auf einer der Eisenoahnstraße parallel gehenden Chaussee fuhr, sauste plötzlich infolge Mischer Steuerung die fünf Meter hohe Böschung hinunter und blieb aus den Schienen liegen. Der wie mrch ein Wunder unverletzt gebliebene Chauffeur be- mchrichtigte sofort die Vorübergehenden, die noch recht zeitig den aus Cherbourg kommenden Schnellzug wav- !ren konnten. Der Zug konnte 200 Meter von dem Automobil entfernt zum Stehen gebracht werden. Ein russischer Eisbrecher rettet deutsche Matrose». Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der deutsche Ftsch- »ampfer „Georg Thude" während eines starken Schnee sturms im nördlichen Eismeer in der Nähe der großen Kenntier-Jnsel eine Havarie erlitten. Die Be satzung erreichte mit großer Mühe eine unbewohnte Fnsel, zwei Kilometer vom Festlande entfernt, wo sie durch Lagerfeuer Zeichen gab, um in der Nähe befind liche Schiffe aufmerksam zu machen. Die deutsche Be satzung litt sehr unter Hunger und Frost. Der Ma irose Freier ist erfroren, andere Matrosen erlitten fieinbrüche und andere Verletzungen. Ein russischer Eisbrecher entdeckte die Besatzung und brachte sie nach Nurmansk, wo sie in das Krankenhaus eingeliefert vurde. «eisende Amerika«« in Mesopotamien überfallen, Aus dem Wege von Basra nach Koweit ist eine Gruppe von Amerikanern von Wahabis überfallen wor den. Der Missionar Henry Dirkert wurde getötet. Bei der Gruppe befanden sich auch der langjährige frühere amerikanische Botschafter in China, Charles Crane, und sein Sohn. Das amerikanische Staatsdepartement bat den amerikanischen Konsul in Bagdad angewiesen, sofort die Untersuchung einzuleiten und Bericht zu er statten. Kleine Nachrichten. * In Pabjanice bei Lodz sind 20 000 Personen, d. h. etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung, an Grippe erkrankt. Die Arbeit in den Fabriken und Bureaus ist fast völlig! lahmaelegt. * Im Uralgebiet herrscht eine furchtbare Kälte. Stellen weise sank das Thermometer bis auf 57,5 Grad Celsius. * Der Befehlshaber eines amerikanischen Zerstörer geschwaders ist infolge des Umschlagens der Pinasse bei de, Rückkehr von Balbao nach seinem Schiss mit einem Offizier und drei Matrosen ertrunken. * In Chicago sind innerhalb von 36 Stunden in geheimen Gaststätten und Schlupfwinkeln über 3000 Per sonen verhaftet worden. Der Polizei ist eine große An zahl bekannter Verbrecher in die Hände gefallen. * Nach einer Meldung aus BuenoS-Aires sind auf einem belgischen Frachtdampfer 200 mit flüssigem Brennstoff gefüllte Fässer explodiert. * Der englische Dampfer „Tews-Bridge", der von Eng- iand nach Philadelphia unterwegs ist, befindet sich mitte» auf dem Atlantischen Ozean, zwischen den Azoren und den Bermudas-Inseln, in Seenot. * Die Stadt Cerro de Pasco in Peru ist durch das Erscheinen größerer Banden in den Hauptstraßen in eine Panik versetzt worden. Pasco, obwohl in der Nähe des Aequators gelegen, ist durch sein kaltes Klima be kannt, da die Stadt zwischen den peruanischen Anden etwa 4800 Meter hoch liegt. Aufwärts. Noch hängen düstere Wolken am Himmel, machen den Tag zur Nacht. Aber hin und wieder dringt ein schüchterner Sonnenstrahl durch den grauen Schleier und läßt Freude und Hoffnung aufleuchten im Men- schenherzen. Denn cs geht aufwärts in der Natur, dem Licht entgegen. Schon in der Woche nach dem Dreikönigstag merkte man, wenn auch nur schwach, daß die Tage „länger" werden. Und jetzt, im letzten Drittel des Mo nats, wird dieses „Längerwerden" schon merklicher, wird uns zur fühlbaren Gewißheit, daß das Dunkel des Win ters immer mehr, schrittweise, in das volle Licht des Lenzes verwandelt wird. Weisheit des Schöpfers, die sich da zeigt, die dafür orgt, daß der Mensch nicht hoffnungslos werde! Dieser kündige Wechsel in der Natur, dieses Aufsteigen, Nie-- »ergehen und Wiederaufsteigen mahnt uns, im Glück nicht übermütig zu werden, im Unglück nicht zu ver- »agen. Jäh kann uns das Schicksal von Hoyer Warte! hinunterstürzen. Aber aus der Niederrung des Le bens erhebt sich als Trost leuchtend immer die hohe Warte, die uns winkt, mutvott den Aufstieg zu ihr zu wagen. Darum ist es eine Dummheit, ist's Feigheit, in den Stunden und. Tagen, da das Unglück uns zer mahlen möchte, die Flinte ins Korn oder gar das Leben von uns zu werfen. Die Natur fordert uns immer wieder auf, durch- und auszuhalten, bis wir dem Schicksal bessere Tage abgetrotzt haben. Aufwärts, dem Licht entgegen, schreiten unsere Lage. Begreifen wir den Trost und die Aufforderung, vte der Wandel in der Natur in sich birat, und richten wir uns danach in unserem Tun und Lassen ein. Dann kommt, so gewiß der Len- kommt im großen, heiligen Gottesgarten, der Lenz auch zu uns, in unser Herz nnd in unser Schicksal! H. D. Kirche und Schule. s Seelenmesse fiir Papst W««»Ut XV. Am Diens, tag, dem Todestag des Papstes Benedikt XV., sand in An» Wesenheit des Papstes in der Strrinischrn Kapelle in Rei»