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Weißeritz-Zeitung : 14.01.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192901144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-01
- Tag 1929-01-14
-
Monat
1929-01
-
Jahr
1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.01.1929
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Beilage zur Weitzeriy Zeitung Nr. 11 ' Montag, am 14. Januar 1929 95. Jahrgang _ , ' - I ««M»»» . ' ' ' - t >) . - V Verwattungsbericht der Stadt Dippoldiswalde für das Jahr 1S28 gungen, Tanzveranstattungen, Kinovorstellungen und sonstige Lust- varketten fanden ungefähr 340 statt. Die Einnahmen an V«r- gnagllngssbeu«r betragen rund 10000 RM., bis je Mr Hälfte Sem Bezirksverband und der S-tadtkass« zufliehen. — Das Plakat- anschlagwesen ist seit dem 1. April 1028 an -die Dresdner Re- klamegesellschafi m. b. H. -verpachtet. Veränderungen im -Stande -der Polizeibeamten, deren Höchst zahl durch Äerord-nu-ng des Ministerium des Innern vom 8. 12. 1928 gemäß 8 19 des Poliz-e-ibeamte-ngesehes vom 19. März 1928 für unsere Stadt aus 6 festgesetzt worden ist, -fanden nicht statt. 734 Erörterungen wurden ausgeführt und zwar in: 88 Für sorge- und Armensachen, 43 Rentenfachen, 78 Steuer- und Woh- nungL-sachen, 107 Krafi-fahrsachen und 331 Sachen allgemeiner Art. — An Revisionen sanden statt: 222 Milchprobeunter suchungen, 75 Butteruntersuchungen, 20 in Bäckereibetrioben, 15 inE-ast-wirtschaften mitEaslwirksangestellten, 9 in Fabrikbetrieben, 1 bett. Kinderarbeit, 5 -von Aschegr-uben und Feuerstätten, 5 von Kläranlagen, 30 Prüfungen von Bierdruckapparaten, 0 in Fl-ei- schereibetrieben, 2 von Kontrollbüchern der Bichhändler, 1 von Nahrungsmitteln, 7 Ueberwachungen von Verlosungen, 100 in Baupolizeisachen. Ferner sanden 4 Aushebungen von Toten statt. 28 mal wurde aus der Freibank der Fleischverkauf beauf sichtigt. -Durch- dos abgekürzte -Stra-fversahr«n wurden 160 Uobcr- tretungen abgestraft. Zur Fleischbeschau wurden 2585 Schlacht tiere angemeldet. Weiler sind in der -Stadt 1710 Hotel- und 2693 Herbergs-frem-dä über Nacht geblieben. Feuerlöschwesen. Außer mehreren Kleinen Stuben-- und Lagerbränden -ist nur -das Schadenfeuer der Ulbrichsche-n Scheune an der Altenberger Straße zu verzeichnen, daS -dank -dem raschen Eingreifen -der bei den Wehren und dem guten Wirken -der Motorspritze auf seinen Herd beschränkt werden konnte. Eingehend wurde -die schon lange geplante Alarmeinrichtung der Molorspritzenabte-llung beraten. Die Vorarbeiten -dazu sind soweit gediehen, daß nach Genehmigung der erbetenen Beihilfe -durch die Brandversicherungskammer mit -dem Ban im neuen Jahrs begonnen werden kann. Fürsorgeaml. A rbe -i tsl o s« nf ü rf o rg « : Ein vollständiges Bild über die Lage- des Arbeitsmarkles im Berichtsjahre kann nicht gegeben werden, weil am 1. Oktober -die Geschäfte -der Arbeitslose nv-er- sicheru-ng auf* das neue Arbeitsamt übergegvngen- sind. Die fol genden Angaben erstrecken sich deshalb nur auf -die Zeit vom 1. Januar bis 30. September. -Die Zahl der -unterstützten Arbeits losen e-inschl. der Krisenunterstühungsempf-änger betrug nach den zweimaligen Zählungen im Monat -durchschnittlich 113 (91 mä-nn- liche, 22 weibliche) mit 141 Angehörigen (Iahr-es-durchschNitt- 1927: 111 mit -152 Zu-schlagSempsänger-n). Die Summe der ausgezahl- ke-n Unterstützungsgelder einsch-l. -der Krankenv-ersicherungsbetträge -beläuft -sich auf rund 97 000 RM. (Iahressumme 19-27: 83 000 R- Mark). 3m Durchschnitt waren 85 Arbeitslose bet Notstands- arbeiten — in der Hauptsache bei dem Talsperrenbau im Wilden Weiße-ritztal — tätig. Während di« Mittel für die Arbe-itslosen- verficherwng nur-durch Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitneh mer aufzubringen sind, haben die Gemeinden zum örtlichen Auf wande in -der -Krisenunterstützung ein Fünftel be-izusteuern. Auf Dippoldiswalde entfallen für 19-28 schätzungsweise 1000 NM. Klein- und -Sozialrentnerfürsorge: In -der Klein- und -Soziair-enlnersürsorge hielten sich -di« Zu- und Ab gänge die Wage. Am Jahresbeginn wurden 140 Klein- und So zialrentner mit 23 Angehörigen unterstützt, und jetzt sind eS 140 mit 32 Au-schlagsempfängern. Zur Auszahlung -der monatlichen Unterstützungen waren 34000 RM. nötig (1927 über 36000 R.- Mark). Zur Verteilung an bedürftige Kleinrentner standen außerdem rund 6500 RM. Reichsm-itlel zur Verfügung. Am 1. Juli trat eine Erhöhung der Renten -der Invalidenversicherung ein und -einen Monat später setzte der Bezirksausschuß die Richt sätze für die gehobene Fürsorge (Sozial- und Kleinrentner und Kriegsbeschädigte und -Hinterbliebene) herauf. Bei Eintritt -der kalten Witterung sind auch di« bedürftigsten Klein- und Sozial rentner Mit Kohlen- bedacht worden. Allgemein« Fürsorgeunterstützung: Die Zahl der Fürsorgeunterstühungsempfänger und der Aufwand für diese ist gestiegen. (Die -im Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1928 eingestellten 14 000 RM. sind bereits seht aufgebraucht.) Zurück zuführen ist dies im wesentlichen -darauf, -daß nach -dem Ärbeits- losenloersicherungsgesetz ein Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung erst nach einer Anwartschaftszeit von 26 Wochen (früher 13 Wochen) v-ersich-erungspflichtiger Beschäftigung in- den -!«tzk«n 12 Monaten besteht und di« Krisenunterstützung sich nur auf Angehörig« bestimmter Berufsgruppen erstreckt. Kvstenl- ofe Totenbestattung: DI« kostenlos« Toten- bestattung wurde 43 mal in Anspruch genommen und erforderte 2970 RM. (1927 rund 1900 RM.). Mütterb eratu ngsst«lt e : An 23 Tagen wurden Mütterberatungsstunden a-bgehalten, an denen durchschnittlich 24 Kinder vorgest-ell-t wurden. Heber wiegend waren es hiesige Pflegekinder. Der Gesundheitszustand dieser Kinder, insbesondere der Säuglinge, war noch Ausspruch- -des ärztlichen Leiters sehr befriedigend." Ein gutes Zeugnis für unser« Pflegemütter und ein schöner Erfolg der Mütterberatung. Erwähnt sei -dabei, -daß die Zahl der hiesigen.Pflegekinder zur Zeit 73 beträgt. Tube rk u los« nbe ra l u ngsste lie : Segensreich war auch -das Wirken der Tuberkulosenberotu-ngsstelle. An den 22 Beratungs stunden sanden sich durchschnittlich 21 Besucher «in. Die Mehrzahl -davon war von auswärts. Allgemein wurde die Gründlichkeit -der ärztlichen Untersuchung lobend anerkannt. Di« T-ub«rkulvs«nberaiu-ng-stelle erhält zu unserer- Freude im neuen Vezirksa-cbSud« Räume zugewiesen. Für das Ihr und der Mütterbevat-wnasstell« bisher -im Ma-Konat gewährt« Unterkommen sei an -dieser Stel'-e -dem Kirchenv-orsiand bestens g-e-dankt. Schulspeisungen: Zweimal konnte mit Mitteln, die dem Bezirke zur Verfügung standen, an je 40 Wochentagen Schul- - soe-isnngen -urchgeführt werden. Das erst« Mat wurde an 129 Kinder je ft-, Liter Milch und -das zweit« Mal an 79 Kinder je ft-, Liter Milch (insgesamt 2510 Liter) verabreicht. Die durch schnittliche Gewichtszunahme -der Kinder betrug bei der ersten Speisung 2 Psd. und bei -der zweiten Speisung 2ft- Ps-d. .Erholungsaufenthalt: 37 Kinder (1927: 21) genossen b!« Wohltat eines mehrwöchigen Erholungsaufenthaltes in den Kinderheimen Geo-rgensel-d, Wiek, Solbad Dürrenberg usw. Unterstützung an Konfirmanden und Oster ling«: 34. bedürftige -Konfirmanden erhielten Kleidungs stücke im Wert« von 773,20 RM. und für 20 Osterlinge kamen 200 RM. zur Auszahlung. Fürsorgeaufwand: Zu -dem Fürsvrgeaus-wande hak der BeztrkSvertan-d -der Amlshauptmonn-schaft ft, und di« Stadt ft, beizu-tragen. Wegen der Beteiligung an den Kosten der Tuber kulosen- und -der Mütterberatung besteht aber eine Sonder regelung. Außerdem hat die Stadt für den- Aufwand für die kostentose Totenbestattung allein auszukommen. ' Bauverwolttmg. Der sich stetig vermehrende Verkehr erfordert«, rose schon Wenn wir -heute von der Berreuther Höhe- aus unseren Blick auf unsere Stadt richten, erkennen wir, daß ste sich im verg-ange- nen Jahr« w-ie-der um mehrere Gebäude vermehrt hat, insbeson dere um das Post- und BezirkS-verwaltu-ngsgebäude, di« sich in harmonischer Weis« in das Landschaftsbtld -einfügen und dies zweifellos verschönern. Und wenn wir weiter auf dem Obertor- platze nur kurze Zeit einmal, namentlich in -den Mittags- und NachMl-logsstnnden, den gegenüber früheren Zeiten erheblich ge steigerten Verkehr der Kraftomnibusse der staatlichen Kraftwagen- linien und der sonstigen Kraftfahrzeuge beobachten, so fühlen wir wohl unwillkürlich, -daß sich die Stadt hinsichtlich ihrer äußeren Gestaltung und ihrer Verkehrsverhältn-iss« seit dem Beginn des vorigen Sahres zu ihrem Vorteile weiter entwickelt hat. Diese an sich erfreuliche äußere Entwicklung stellte naturge mäß an- die Stadtverwaltung neue Anforderungen, insbesondere hinsichtlich -der Mittel. Auch im vergangenen Sahre hat dieSkadt- verwallung wieder mit schweren finanziellen Sorgen zu Kämpfen gehabt. Dieser Kampf wird wohl solange dauern, bis endlich ein mal «in wirklich befriedigender Finanzausgleich zwischen Reich, -Ländern und Gemeinden zustandegekommen sein wird. Nicht nur in unserer -Stadt, sondern in- den meisten anderen Gem-ein-den -sind die Finanzverhältnisse gleich ungünstig. In den letzten vier Jahren haben die Gemeinden nur Defizitanle-ihen aus genommen, und -dieser Zustand ist in der Hauvtsache d-esha-lb ein- getretsn, weil -das Reich den Gemeinden wohl hohe Lasten aus- bürdet, die Einnahmen aber über Gebühr kürzt. Das Reich hat den Gemeinden ihre S!-cu«rhoheit genommen, -ihnen dagegen im mer mehr Aufgaben übertragen, ohne ihnen die zur Erfüllung dieser Ausgaben nöligen Geldmittel zur Verfügung zu stellen. Es ist -daher «ine Forderung der Billigkeit und Gerechtigkeit, und diese Forderung muß immer und immer wieder erhoben -werden, -daß Reich und Staat durch- «ine gerechtere Verteilung d-er St-euer- anbeile -den Gemeinden wenigstens diejenigen Geldmittel zur Ver fügung stellen, die sie Mr Erfüllung ihrer eigenen und übertrage nen Aufgaben, namentlich der auf -dem Gebiete der sozialen Für sorge, unbedingt nötig haben. DieS ist aber in den letzten Jahren leider nicht geschehen. — Am 3. und 4. Dezember 1928 fand in Dresden die Tagung -d«S Sächs. Gemeind-etages, -der großen Or ganisation aller Städte und Gemeinden unseres Landes, statt, bei der die beiden z. At. wichtigsten Fragen -der Kommunalpolitik: „Die Sächs. Verwaliungsreform und die Finanzlage der Sächs. Gemeinden" eingehend erörtert und beraten wurden. Als ein wichtiges Ergebnis dieser Tagung -darf man wohl -das zusammen- fassen, -daß alle Gemeinden -den Standpunkt vertraten, mandürfe nicht immer bloß davon sprechen, -daß -d-le kommunale Selbstver waltung weiter ansge-baut, von allem Bindungen- befreit und ge fördert -werden müsse, sondern daß man auch d-er Selbstverwal tung diejenigen Mittel gebe, dis sie zur Erfüllung ihrer großen Ausgaben bedürfe. Möchten die auf -dieser Tagung an Reich und Staat gerichteten Hilferufe der Geme-inden nicht ungehört ver hallen, möchte sich -ferner bei diesen Körperschaften endlich- -die Erkenntnis durchrlngen, -daß die Gemeinden, di-e doch das Rück grat von Reich und Staat sind, -demnächst zusamm-enbrechen wer den, wenn -ihnen nicht die finanzielle Unterstützung zuteil wird, dl« ihn en gebührt ! . - - - Die Tätigkeit in -der Stadtverwaltung war entsprechend den ihr obliegenden zahlreichem Ausgaben wiederum außerordentlich umfangreich. Das Ratskollegium hat im Berichtsjahre -einem schweren und schmerzlichen Verlust erlitten. Am 24. Oktober 1928 verschied plötzlich und unerwartet Stadt-ra-t Bernhard E-letzolt, -L-er seit dem Jahre 1909 dem Rats-Kollegium angehört halt«, nachdem er zuvor acht Jahre Bezirksvorsteher und Stadtverordneter gewesen war. Seine Bsslattung sand am 28. Oktober 1928 unter Beteiligung der Milglieder -des Rats- und Sla-dtverordnelenkolleg-iu-ms und- zahl reicher Vertreter sonstiger Behörden, von Vereinen und einer großen Anzahl Einwohner statt, um ihm das letz!« ehrende Ge leit zu geben. Er war Vorsitzender des Forst- und FlurauS- schusseS, sowie des Verkehrsaus-schusscs und hat während seiner langen AmtSze-it die ihm als solchem obliegenden Au-fg-a-bem mit ausgezsichnctem Erfolge erfüllt. Für alles -das, was -er zum Wohle der Stadt und im Dienst« der Allgemeinheit geleistet und gewirkt hat, gebührt ihm an dieser Stelle nochmals der wärmste und aufrichtigste Dank. Anstelle -des Ska-dtrat Gietzolt wurde von -dem Gka-dtverord-- neten am 30. November 1928 Stadtverordneter Schlossermeister Hamann in das Ratskollegium berufen. Seine Verpflichtung und Einweisung in sein Amt fand am 10. Dezember im Auftrage der Kre-ishauptmannschast durch- den Bürgermeister im Beisein der übrigen Ratsmligiieder und -der drei Stod-bverordnvtenvorsteher statt. Im Stadtv-erordn-etenkollegium traten folgende Veränderungen «in: Stadtverordneter Wenzig schied infolge Aufgabe s-eineS MohnsiszeS in Dippoldiswalde als Stadtverordneter auS und an seine Stelle trat Tierarzt Georg Kettner in -das Kollegium ein. Ferner trat omstell« des als Sta-dtrat gewählten -Stadtverordneten Hamann Bücherrevisor Grund als -Stadtverordneter in »das-Stadt verordnete nkollegium ein, nachdem die vor diesem auf der Vor schlagsliste verzeichnete Vorwerksbesitzersehefrau M. Flemming um Enthebung von -diesem Amte gebeten hatte, die bewilligt wurde. Im Präsidium -des Stadtv«rordnetenkollegiums fand keine Bieränderung statt. DaS RatSkollegium behandelt« in 45 Ratssitzungen 1460 Vor lagen. Das Ctadt-verordnet-enkollegium hielt 16 öffentlich« bezw. nichtöffentlich« Sitzungen ob und behandelte 456 Vorlogen. Da neben fanden zahlreiche Ausschußfitzunyen statt. DI« höchft-e Zahl erreichte davon der Krc-dikausschuß mit 21 Sitzungen, während-der Fürsorg-eauSsch-uß nur einmal «inberufen zu werden braucht«, des- sen Arbeitsausschuß in 12 Sitzungen tätig war. Am 4. Mai 19S8 wurde das OrtSgeseh über die Ansiellungs- und Rechls-verhältnisse der Beamtem und -amwärt-er und -die Be soldungs-Vorschriften mit Stellenplan vom den Stadtverordnetem verabschiedet Di« Genehmigung der Aufsichtsbehörd-c steht z. Zt. noch aus. - Die fortgeschrieben« Einwohnerzahl unserer Stadt betrug am ss>1. Dezember 1928: 4506. DaS Standesamt wies folgende Zahlen auf: 94 l85) Ge burten (einsch-l. 2 Totgeburten), 51 (37) männliche, 41 (48) w-eib- Äche: 55 (48) Aufgebote: 56 (Ä) Eheschließungen-, 76 (61) Slerbe- fälle, 35 (28) männliche, 41 (33) weibliche. Kirch-enauLtritte 13 Pollzelverwattung und Tätigkeit der Polizeibeamlen. Wesentliche Störungen -der öffentlichen Ordnung oder Ge fährdungen der öffentlichen Sicherheit haben sich erfreu-licherweis« auch im vergangenen Sahre nicht ereignet. Im einzelnen Ist zu bemerken, daß 83 Stras-verfügungen wegen der verschiedensten, A-sb-ertretungsn (namentlich gegen die Verk-ehrSvo-rschvift-en) er lassen worden.sind. Im Einwohnermeldeamt« erfolgten bis Ende Dezember 773 Anm-eidumgon, 782 Abmeldungen, 384 Ummejdungen. Gewerbe- anmeldungen wurden bis dahin 45 «nkgegengeno-mmen. Es wur den ausgestellt: 17 Gerverbelegitimattonskarten, 41 Arbeitsbücher, 55 Führungszeugnisse, 150 Pässe und 18 Sichtvermerk«. — Zu Sonn- bezw. Felertagsapbeit wurde in 1-1 Fällen Erlaubnis «r- teitt. Som-merfrifchler kamen 389 zur, Anmeldung. — Vergnü oben anye-deutet, -eine erhöhte Tätigkeit der Bauverwaltung aufs dem -Straßennetze. BtS Ende März 1928 hatten die Gemeindearbeiter volla-u-jj mit Schne-ebe-seittg-ung zu tun, sie mußten öfters auch nachts weg«n> eingetretenen Glatteises aus -ihren Wohnungen herbei-gehol! werden. , Bet elntreten-dem Frühjahrswetter wurden die Haupt-Lurch, gangs-straßen, z. B. Bahnhof- und Glas-Hütter Straße, die von denl Lastkraft- und P-ersonen-omnibuSwagen sehr mitgenommen waren! und zahlreiche Schlaglöcher aufwiesen, mit EolaS auSgebessert. Da -diese Flickarbeit jedoch nicht lange hielt, wurden im Lau-fs des Somm«rS die Bahnhofstraße und die Talsperrenstraße von Wendlers Mose bis zur Tännichtgru-ndbrück-e nach vorheriger Ausbesserung durch Oberflächenbehandlung mit Colas wieder her- gestellt. Fenier wurde di« Bergstraße Mit wassergebundenem Schotter inslandgeseht. Man begnügte sich mit dieser Maßnahme, da sich auf dieser Straße nur ein mäßiger Verkehr abspielt. Auch die -Straßen-fortfehu-ng von der Niedertorstraße bis an den Anfang -des Heide weg« s wurde straßenmäßig hergesteilt. Schließlich wurde vor dem neuen B-ezirkSverban-dSgeb-äude -der Bau einer neuen Straße begonnen. Diese Straße soll vorläufig nur dis an den- von -der MeißerItzstrah-e nach der Garlenftraß-e führenden Fußweg gebaut werden. Infolge vorgerückter Jahreszeit muhte- -ihr Weiterbau eingestellt werden-: er wird im nächsten Jahre fort gesetzt. Wegen des regen Verkehrs auf dem Ob«rtorp-latze wurde eine Verkehrsinsel mit einer be-leuchtbaren Reklamefäule an der Halte stelle der Kraftomnibusse her-gestellt. Der zunehmende Verkehr erfordert-« immer mehr neue Betriebssto-fsst-ationen. Am Gasthof „Roter Hirsch" erstand -ein neuer Bezintank. Der alte Post- meilenstein am Eingang -d«S Pfortenberyes, «in wohl schon feit Bestehen der 'Staatsstraße vorhandenes altes Wahrzeichen, mußte wegen Errichtung einer neuen Tankstell« bei Bormanns Grund stück verseht werden. Infolge -der internationalen Verkehrs- r-egelu-ng -für Kraftfahrzeuge muhten neue Verk-ehrSwarnungs- und Sperrschilder oe-i den maßgebenden Strahenstellen angebracht werden. Mögen sie in ihrer soliden und eindringlichen Farben wirkung dem. Verkehre förderlich sein und allen Ilnglücksfällen Vorbeugen. Von den umfangreichen Arbeiten der Bau-verwaltung, die in diesem Berichte nicht sämtlich aufge-fü-hrk werden können, sei ferner der Reinigung des Straßennetzes und der gesamten Schleusenanlagen gedacht. Ferner -der umfänglichen, aber recht unproduktiven Räumungsordeit auf -dem Schuttabladeplatz, der vielleicht später einmal ohne große Opfer zu einem brauchbaren Sportplatz« hergerichtet werden kann. Um St reu material für den Winter zu gewinnen, wurde in der -städtischen Kiesgrube am Pinderschen Gut wochenlang ge arbeitet, um die Gtreukiesbehä-lter zu -füllen. Billiger Sand wurde ous dem Flußbett der Roten Weißeritz, die in -diesem Sommer fast ousgetrock-net war, entnommen. Große Strecken dieses Flusses wurden von den Gemeind-earbeitern und einer Anzahl NotstanöS- arbeilern von Steinen und -Schlamm geräumt, um insbesondere die durch Einführung ungeklärter Abwässer entstandenen Geruchs belästigungen zu mindern bezw. zu beseitigen. An Privaiardeiben der Bauverwaltung sind u. a. zu nennen der Kabelbau und der Schleusenbau beim B-ezirksverhondS- gebäude. Im Dezember muhten die Bauarbeiten über und unter der Erde eingestellt werden, während Streusand und Schneepflug immer wieder die Bauverwallung mit neuer Arbeit versorgte. Wasserwerksoerwaltung. Das Jahr 1928 zeichnet« sich durch «inen heißen Sommer und damit verbundenen Wassermangel aus, der -sich auch in -der Zu leitung von Wasser, insbesondere durch die Steinbornl-eitung fühl bar machte. Bei Errichtung der Langen- Gr-u-ndwasserleitung, deren Owellwasser sich tm bewaldeten Tal«'des Langen Grundes befindet, hatte man in Obermalter eine sogenannte Ueberführungs-leitung Mit einem regulierbaren Bassin hergeslellt, -das — in gleicher Höhe mit dem Steinborn — die Tauben-b-erg-, also S-teindornl-eitung, b«i Wassermangel bezuschußte. Dieses Verfahren setzte die tägliche und manchmal- spätabendliche mehrmalig« Regulierung -des Masser- zuflusseS -durch den Straßenmeister voraus. Dieser Zustand war aber für di« Dauer unhaltbar, da das Wasser trotzdem nicht aus reichte. Deshalb plante -di« Wasserwerksoerwaltung «ine unmittel bare Speisung des Hochbehälters an der Bergstraße durch di8 Lange Grund Wasserleitung, die auch von der Sladtvertretung ge nehmigt, infolge Geldmangels jedoch vorläufig nicht ausgeführt werden konnte, ebensowenig wie die Entsäu«rungsanloge im Langen Grunde zwecks Reinigung des Langen GrundquellwasserS. Um trotzdem dem gefahrdrohenden Wassermangel in den heißen Monaten Juli und August abzuhelfen-, wurde die Long« Grund-- -l-eitung -durch E-i-nbau eines Verbindungsstückes unmittelbar an daS alte Ortsnetz der Vorstadt angeschlossen. Daß durch die Ver schiedenheit der Druckbevn-spruch-ung an einigen Stellen der Privakleitungen Rohrbrüche «intmten, war zwar zu bedauern, aber nicht aufzuhalten. Dieses -bet weitem kleinere Uebel, als gänzlicher Wassermangel, mußt« in Kauf genommen werden. Denn man bedenke, daß es oft Tage gab, an deren -frühen Morgen höchstens 35 cm anstatt 3 Meter Wasserstand im Hochbehälter abgelesen wurden. Diese Ausführungen sollen zeigen, daß die -damaligen Maßnahmen der Wasserwerksle-itung nach Lag« -der Sach« mit Recht ergriffen worden waren, um dem drohenden Wassermangel vbzuhelfen und daß di« gegen -den Dezernenten erhobenen Vorwürfe seilens der durch Äohrbrüch-e Betroffenen, wenngleich sie auch einen gewissen Schaden erlitten haben mögen, doch nicht ganz berechtigt waren. Die Betriebsleitung wird in Zukunft bemüht sein, noch vorhandene Uebelstände nach Möglich keit zu beseitigen und Ler Einwohnerschaft reichliches -und gutes Trin-Kwasser zu gewährleisten. Dazu kann die Einwohnerschaft selbst viel -dadurch- beitragen, daß sie in heißen Sommertagen sparsam und weise mit dem Wasser umgeht. An -der Leitung -selbst wurde viel gearbeitet, insbesondere wurden viele Nebenanschlüsse eingebaut. ES feien insoweit daS Postgebäuüe, daS Bezirbsver-dandSgebäude, verschiedene neu- erbaul-e Wohnhäuser der Sla-dt, die Ulberndorfer Schule, der An schluß der neuen Häuser von Malter an -die alte Ueberführungs- leitung und deren unmittelbar« Verbindung an die Lang« Grund wasserleitung, di« Inflondsehungs- und Vervollkommnungsarbeiten an -der gesamten Leitung, sowie endlich die Anschlüsse -in der Ge meinde Obercarsdorf -erwähnt Baupolizei. Baugen«hm-Igung«n wurden in 40 (32) Fällen nachgesucht und 38 Bauten fertiggestellt. Davon waren 9 (7) Wohnhäuser ein schließlich Postg-ebäude und Bezirksvevwaltwng.gebä-u-d>e und 29 Umbauten und andere Baulichkeiten. Es wurden 27 (26) Wohnungen neu erstellt. Im Bau befinden sich z. Z. wesentliche- Bauvorhaben nicht. Vor-v-erhondlungen haben stattgefunden wegen Aufstellung ein«S Straßen- und Äaufluchtllnienplanes für oaS Gelände am Heidewege und östlich der Rabenower Straße. DaS Verfahren schwebt noch. Reu geschaffen worden ist daS Ortsg«s«tz üb«r Erleichterungen für Kietnwohn-Hausbauten. Dl» ministerielle Genehmigung steht abet noch aus.
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