Volltext Seite (XML)
ll«. 7,, abem r Dresden Zs Bullett, Toch das ist Dichtuna und Wahrheit, was davon Arnold Merken s Modell »es !elr. hn >me bei >en, Tiere undM Frachten, W ilichen Ge< stallpreile. Frejle : lesie Mall- lber b7 dis mast bb bi, >t genähit« ig genährte e über Z 8 md92 -93, 200 Pfund Notiz. 42 Färsen, zusammen ^7 :n, das in, hat den r erstattet, tristen Lez setz keine» >er Super- Heim. r Kirch«. im Pfarr- Orlow und Pawlonowsky wollen sich nicht aus I Geldgier oder Not in schmutzige Geschäfte eingelassen W haben, sie geben vor, aus Haß gegen den Bolschewismus U gehandelt zu haben. Ferner berufen sie sich darauf, M durch ihre Mitarbeit an dem Nachrichtendienst des l Deut^chbalten Siewert den Abteilungen der deutschen M politischen Polizei wertvolle Dienste geleistet zu haben " Und schließlich fühlen sic sich auch noch als Betrogene, .da sie der Meinung Ausdruck gaben, wahrscheinlich seien sie von den Sowjetleuten durch Auslieferung M von gefälschten Dokumenten hineingelegt worden, weii II Moskau sie habe vernichten wollen. nk. md Me Se- Hel rrn rte. sagen, daß Sie bislang erfreulich viel Ernst gezeigt haben, viel mehr als ich es jemals bei Ihnen vermutet hätte. Aber man kann Loch nie wissen, wie es weiter geht! Schließlich sind Sie doch eine Frau." „Soll bas heißen, baß eine Fran nichts taugt?" fragte Gertrud kampflustig. Die waren bei einem Thema gelandet, das schon oft der Grund M mehr oder weniger ernsten Debatten gewesen war. „Ich habe ja nichts weiter sagen wollen", verteidigte sich Arnold, „als daß eine Frau nie soviel schöpferisch zu arbeiten imstande ist wie ein Mann", erwiderte Arnold. „Und ich werbe Ihnen immer wieder zu beweisen ver suchen, daß das Blödsinn ist!" beharrte Gertrud. „Sehen Sie, hier muß. diese Wirkung abgeschwächt wer ben", lenkte Arnold sehr geschickt von dem heiklen Thema wieder auf Lie Arbeit über. Gertrud ging sofort darauf ein und ließ sich gern belehren. Mit wahrem Feuereifer arbeitete sie weiter. Merten sah ihr nachdenklich zu. Es war wirklich erstaunlich, wie das Mädel sich gemacht hatte. Er hätte das nie für möglich gehalten! Vierzehn Tage war sie nun schon bei der neuen Arbeit und schien immer mehr Gefallen daran zu finden. Sie faßte rasch auf und verarbeitete bas, was er ihr sagte und erklärte, erstaunlich gut. Er brauchte sich nicht über seine Schülerin zu beklagen. Auch geistig schien sie sich etwas weiter entwickelt zu haben. Sie betrachtet« nicht mehr so ausschließlich alles mit den Augen einer jungen Dame, bi« eben aus der Pension gekommen ist und nun glaubt, mit ihrer Weisheit alles und jedes erfassen zu können. ES schien doch bet dem Mädchen ein guter und echter Pern vorhanden zu sein. „Was sagen denn Ihre Eltern dazu, daß Sie sich jetzt so ganz Ihrer Arbeit widmen?" fragte Arnold. GertruL wurde rot vor Freude. Ein Lob ihres jungen" Lehrers machte sie immer sehr glücklich. Sie trat jetzt ein paar Schritte zurück und besah ihr« Arbeit. So ganz stimmt es doch nicht!" meinte sie dann kleinlaut. „Hier Lie Backe z. B. steht an dem Kopf dort ganz anders aus. Und die schmalen und dabei Loch voll wirkenden Lippen habe ich noch längst nicht so, wie sie sein müssen. Ach und dann die Augen! Das ist Las Allerschwerst«!" Sie stach ihren Spachtel, mit dem sie gearbeitet hatte, in den großen nassen Tonklumpcn, der auf ihrem Arbeitstische lag und machte ein unmutiges Gesicht. „Ja", meinte Arnold ruhig, „es ist eben kein Meister vom Himmel gefallen. Es ist erst das Richtige, Fräulein Thorwalbt, wenn man nie zufrieden ist mit dem, was man geschafft hat. Nur bann ist die Aussicht vorhanden, daß man weiterkommt. Das ist Las Los jedes echten Künstlers. Da mit müssen Sie auch fertig werden, falls Sie wirklich Lie Mache durchhalten sollten." „Aber Herr Merten, ich glaubte, Sie hätten nun eridlich erkannt, daß eS mir mit meiner Arbeit bitterer Ernst ist. .Wenn mein« Angehörigen es als einen angenehmen Zeit vertreib auffassen, so kann ich -aS im Augenblick nicht Andern. Aber Sie sollten mich -och nicht verkennen." Si« hatt« beinahe Tränen in den Augen. „Ach du lieber Gott, Las habe ich doch nicht so schlimm gemeint!" entschuldigte sich Arnold." Ich wollte damit ja nur August-Konferenz gesichert? Hoesch verhandelt mit Berthelot. — Tyrrels Besuch bei Briand. — Bor der Antwort Frankreichs an England. - Paris, 9. Juli. Der deutsche Botschafter in Paris, von Hoesch, gatte eine Unterredung mit dem Generalsekretär des französischen Auswärtigen Amtes Berthelot. Ein Com- muniqus über den neuen deutschen Schritt wurde nicht ausgegeben, doch unterliegt es keinem Zweifel, daß Hoesch mit Berthelot eine Besprechung über die Frage der politischen Konferenz hatte. Tas wichtigste Ergebnis der letzten Tage ist je doch der Besuch des englischen Botschafters Tyrrel bei Briand. Tyrrcl soll zum Ausdruck gebracht haben, seine Regierung müsse mit höflicher Entschiedenheit „Gertrud ließ sich in ihrer Arbeit nicht stören, während sie antwortete: „Ich sagte Ihnen ja schon, daß sie mich nicht ernst damit nehmen. Oder Lesser, stö wollen nicht sehen, daß eS mir ernst damit ist. Muter jammert immer darüber, daß ich mir durch Las Arbeiten im Ton die Hände ruiniert« und -atz ich von meiner Jugend nichts Hütte! Sie meint, eS ginge einem nur gut, wenn man viel ausginge, Besuch« machte, Lie Zeit totschlügo und abends zu TanzteeS unb Bällen ginge. Und dann dabei sich den bewußten Prinzen zu angeln versuchte, na, darüber haben wir schon mal ge sprochen. Und Tante Amalie ringt die Hände und sagt, meine Ettern würden ja sehen, was aus meiner Wohl erzogenheit würde, wenn ich mich mit so unnützen Dingen wie der Kunst befasse. Worauf ihr Vater erwidert hat, ob sie glaube, daß ich mehr profitiere, wenn ich entgleiste Mädchen rettete. Das ist nämlich eine Spezialität von Tante Amalie", erklärte GertruL treuherzig, sodaß Arnold in ein Helles Lachen ausbrach. Gertrud sah von ihrer Arbeit auf und mußte mitlachen. „Ja, und Vater machte -ann noch eine Bemerkung, Lie ich nicht ganz verstanden habe. Aber die Tante rief empört, ob er sich denn gar nicht vor seiner Tochter geniere, un- Mutter bekam sofort Sie schönste Migräne. Aber er sagte, ich solle das Leben kennen lernen und dann brummte er noch was von überspannten Weibern und verließ das Zimmer. „Da steht ihr Herr Vater ihrer Arbeit am meisten be jahend gegenüber?" «rkmrdigte sich Merten. „O ja", «rwiderte Gertrud, „wenigstens legt er mir keine Hindernisse in Len Weg. Er verhält sich mehr abwartend. ES ist ihm ganz recht, -atz ich etwas tue. Um so mebr. als «S mir Spaß macht. Der Vater ist sehr vernünftig." „Go, so", sagte Merten in Gedanken. (Fortsetzung folgt) : Roman von Anna Fink Lovviiedt bx kiw ^uns. I'mL, Oiesäeo-I-LubegLst, Liamerste. L1 ' (33. Fortsetzung) Der Fälscher-Prozeß. — Berlin, 9. Juli. Lor einigen Monaten ereiferte man sich in den Vereinigten Staaten über Dokumente, aus denen an geblich schwarz auf weih hervorgehen sollte, daß die Senatoren, die — z. B. Borah — einer russisch amerikanischen Annäherung das Wort redeten, von Moskau bestochen worden sind. Ms man die Dokumente unter die Lupe nahm, erkannte man bald, dah man es mit Fälschungen zu tun hatte. Damit war der erste Akt zu Ende. Der zweite spielte in Berlin, wo man der Dun kelmänner habhaft wurde, die hier ihre Hände im Spiel gehabt hatten. Es waren Orlow, einst ein mächtiger Mann im alten Rußland, Untersuchungs richter am höchsten Gerichtshof, und Pawlonowsky, ein früherer Offizier der Zarenarmes . Der Schlußakt spielt noch. Orlow und Pawlonowskv stehen gegenwärtig vor den Schranken eines Berliner Gerichts und haben sich wegen Betrugs und Fälschung zu verantworten. Die Anklageschrift unterstellt ihnen, entweder selbst die Fälschungen ausgeführt, zumindest um die Fälschungen gewußt zu haben. Am Donners tag soll das Urteil gefällt werden. Es ist im allgemeinen nicht üblich, dah in einem Prozeß mit einem auf den ersten Blick so einfachen Tatbestand mehr als acht Tage zwischen Prozehbeginn und Urteilsverkündung liegen. Wenn der Orlow-Paw- lonowskh-Prozeh eine Ausnahme davon macht, so liegt das daran, dah die Verteidigung bestrebt war, dem Prozeß einen Politischen Hintergrund zu geben. lleichsmarlD achtwertesM hige, jungM r Schlacht. M -te 53-54 M ge höchfmU »gemästet«' h 33, 84. - ? n Schlacht'! finanzieren könne, müsse das Wirksamwerden des Uoung-Plans einen Ausverkauf der deutschen Wirtschaft nach sich ziehen. Von diesem Ausver kauf, der bereits begonnen habe, würde insbesonder, die deutsche Industrie betroffen werden. Auslände, würden einen erheblichen Teil der deutschen Industrie beherrschen. Bei konsequenter Durchführung del Avung-Plans würde das deutsche Volk bald auftchren eine Natton zu sein; Deutschland würde zu einem geographischen Begriff herabsinken. -Pros. Dr. Weber-München, der dann zu Wort« kam, führte aus, letzten Endes müßte die Masse bei Bevölkerung die Lasten^ der Tribute zahlen. Suchten sich die Arbeiter durch künstliche Hochhaltung der Löhne zu wehren, dann würden sie dafür Minderung des Kapitals und damit vergrößerte Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen müssen. Tie Ausführungen gipfelten in der Forderung, dah vor Erfüllung des Uoung-Plans vor allem das Rheinland völlig frei werde und auch das Saarprodlem zu unserer Zufriedenheit geregelt werde»» müsse. Ohne HUfe des Auslandes könne Deutschland in der nächste« Zeit keine praktische Repa« rationspolitik treiben. Man müsse deshalb in weit gehendstem Mähe mit langfristige« Ausländsanleihen und angemessenen Zinse» rechne«. wahr und was erlogen ist, ist schwer zu sagen. Tat Gericht hat die Fragen, die dm Htntergrund deS Pro- zesses betrafen, in den letzten Tagen erheblich eftwe- schränkt, so daß dem Zuschauer vieles unklar gege ben ist. Die Zusammenhänge, di« eine Zeitlang zwischen den Angeklagten und deutschen Stellen bestanden haben können, sind dunkel geblieben, ferner weiß man nicht, ob Orlow und Pawlonowsky nur gegen die Sowjets gearbeitet oder ob sie auch für die Sowjets tätig gewesen sind. Auf jeden Fall waren Orlow und Pawlonowsky vielbeschäftigte Männer. Der Hah gegen den Bolsche wismus erklärt einige Handlungen, aber keineswegs alle, noch stärker als die Ablehnung der Sowjets scheint bei den Angeklagten die Anpassungsfähigkeit an die Nachfrage gewesen zu sein. Sie hatten ein feines Fingerspitzengefühl für das, was gewünscht wurde und scheuten sich nicht, beim Vorliegen starke» Nachfrage die Preise in die Höhe zu schrauben und Dokumente zu fälschen. Doch hat das nichts mit dem Haß gegen die Sowjets zu tun, es ist schon skrupellos« Ausnutzung der „Konjunktur". Großes Aufsehen erregte die von Pawlonowsky in der Voruntersuchung aufgestellte Behauptung, in de, russischen Botschaft in Berlin existiere ein poli tisches Geheimgericht, das Todesurteile gefällt habe, die dann im Keller der Botschaft vollstreckt wor den seien. Als Pawlonowsky in der Hauptverhandlung diese Phantafterereiemwieder austifche« wollte, schritt der Vorsitzende ein, weil es sich in diesem Falle um offenbaren Unsinn handelte. Ob die Ruffen sonst etwas zu vertuschen haben, wie es aus dem Beeinflussungsversuch des Pressechefs der russischen Botschaft Stern gefolgert werden könnte, kann mit Bestimmtheit nicht gesagt werden. Die politischen Hintergründe des Dokumenten- sälscherprozesses werden für die Oeffentttchkeit im letzten Akt des Prozesses kaum noch aufgehellt werden. Auch das Urteil wird hieran kaum etwas ändern. Entscheidend für das Gericht ist lediglich die Frage: haben Orlow und Pawlonowsky Dokumente ge fälscht und gefälschte Dokumente verkauft? Und für den Fall, daß nur die zweite Frage bejaht wird, wird das Gericht zu prüfen haben, ob Leute, wie der ehemalige russische Stadtsrat Orlow, die mit allen Schlichen und Kniffen des Spitzeldienstes vertraut find, »richt von selbst das Vorliegen einer Fälschung hätten erkennen müssen. Dem Geric^sversahren gegen Orlow und Paw- lonowsky wird sehr wahrscheinlich noch ein anderes Verfahren folgen, nämlich das aus Ausweisung. Chronik des Tages« - — Das Reichskabinett beschäftigte sich am Montag mit handelspolitischen Fragen. — Der deutsche Botschafter in Paris, von Hoesch, hatte «ine Unterredung mit Generalsekretär Berthelot. - Aus einer Tagung der Schwerindustrie in DMA dorf äußerte sich Generaldirektor Dr. Reusch pessimistisch über den Young-Plan. > > > -, - — Der Preußische Landtag berät am heutigen Diens ¬ tag die Konkordatsvorlage in dritter Lesung. > > — Im Stinnesprozeß wurdS die Beweisaufnahme ge schlossen. Am Freitag folgen die Plädoyers der Staats anwaltschaft. — Auf der Insel Usedom ist das Scheunengebiet durch Feuer vernichtet worden. Sechzehn Scheunen mit zahlrei chen landwirtschaftlichen Maschinen sind verbrannt. — Fortlaufend gehen aus München noch Hiobsbot schaften und Notrufe aus den bayerischen Unwettergebie- tsn ein. — In New York stieg, während in Deutschland seh, niedrige Temperaturen herrschten, am Sonntag das Ther mometer auf 32 Grad in» Schatten. 2,50-12,7« >,oü—1b,l« ken: 1,20-13,6W 1,90-14,4« !,0)-4--,5« ;,00-34 5« 7,00->8 0W ),00-37<W >00—3o,0« 1,59—34,5« 1,50-18,5« Beilage zur Wettzerty Zettung Nr. 157 Dienstag, am 9. Juli 1929 95. Jahrgang daraus bestehe«, daß "Vie Konferenz nach Kaudo« et», berufe« werde. Die vo« Frankreich befürwortete Drei- teilung der Konferenz müsse England abl«h«eu, weil alle Krage« anf einmal gelöst werde« kSimte« ««v wüßten. Die französische Antwort a«f die eu-glifcho« BorsteNurrgen dürfte noch im Lauft des heutige« Dt-eWS-- ! tags erfolge«. z In politischen Krelfen rechnet i mit dem Beginn der pkMffchen Kon i vom 6. bis 10. ! gegen London aiS i nicht aufgegeben zu sämtlich gegen England »Md dabei, es sek ' sicher, dah das neue ssgkifche d« Gache Frantz- j reichs „ein Höchstmaß von Schwierigkeiten" bereiten ' werde. ! - Vernünftige AeutzernWS«» findet man in den ; linksstehenden „Ere Nouvekke", ft» der anerkannt wird, ! daß die These von der schnelle« Räumung vo« ganz England gebilligt wird. Die französische Regier««« , wird a«fgefordert, nicht das englische Trompete«srg«al i zur Rheinlandräumnng abznwarte«, sonder« vo« sich ! aus zu handeln, damit Frankreich »ficht das Zusehen habe. ! Die Schwerindustrie zum Boungplan. - Düsseldorf, 9. Juli. Die Spitzenorganisation der rheinisch-westfälischen Wirtschaft hatte zu einer außerordentlichen Mitglieder versammlung in die Tonhalle zu Düsseldorf «ingeladen. Zu der Tagung sanden sich etwa 1200 Teilnehmer! ein, darunter auch die Spitzen der Behörden, sowie zahlreiche Vertreter der Wissenschaft und Presse. Dio führenden Männer der Wirtschaft waren fast aus nahmslos versammelt. Die Tagung erhielt ihre be sondere Prägung durch die Anwesenheit der deutschen Sachverständigen auf der Pariser Reparationstzonfe- renz. Generaldirektor Dr. Reusch bedauerte die Angriffe gegen Dr. Vögler und äußert, sich dann über die Auswirkungen des Ao«ug-PlanS. Redner führte aus, es fei unmöglich, für wettere