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Weitzeritz-Zeitung Lageszeilung mr- Anzeiger Kr DWolNswalüe, SchMe-eberg N.A. r 7 77,17,1,sirr Bezugspreis: Für «tuen Monat 2.A> NM. mit Zutragen, einzelne Nummern 18 Reichs- Pfennig« :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt DIppoMSwakde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 , I»»»I^,»»» W,»I»I»> »»»»«»» Stef« Blatt eulhSU -le amMch» Bekauulmachunge« Aettest» Zett»»- »er Leztr»« AnzelgenprelS: Die 42 Millimeter breit« ! Petitzeile 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 80 Reichspfennige BeraRiwoMA«Usha»1eMt SeN8Tedaro - »m» «nb Derlasr Tarli» VwvswttmslSe» Nr. 157 Dienstag, am 9. Juli 1929 98. Jahrgang Enten I ll2 7l2 3 842 4 657 15 748 Fasanen 4 484 RebhühnerI2I77 1903 wurde er in das Kriegsministerium versetzt und der Ar meeverwaltungsabteilung zugeteilt. 1916 wurde Rohde zum Generalmajor befördert und im Oktober 1918 zum Stellver treter des Kriegsministers. Nach dem Kriege betätigte er sich trotz zunehmender körperlicher Leiden in der Kriegsgräber fürsorge. Er gehörte auch dem Norstande der Diakonissen- ansbalt an und führte die Zweiganstalten in der NleLerlößnitz. — Das Gemeinsame Schöffengericht Dresden verurteilte den Autoschlosser Fritz Mirtschin wegen Diebstahls, fahrlässiger Tötung und Uebertretung der Kraftverkehrsbestimmungen zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte war Mitte Mai erwerbslos krank geschrieben. Ausgehzeit hatte er keine. Am 12. gleichen Monats ging Mirtschin über den Dresdner Altmarkt, um ein Kino aufzusuchen, sah aber dort «in ungesichertes Kraftrad mit Beiwagen stehen. Damit fuhr «r los, holte einen Freund, den 23 Jahre alten Gnauck, ab, mit dem er eine Spazierfahrt machte. In Dresden-Leuben Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der in Dresden wohnende Sohn eines hier beschäftigten alleinstehenden älteren Arbeiters war am Sonnabend benachrichtigt worden, daß sein Nater gestorben sei. Er eilte, nachdem er schnell! noch alle Nerwandten durch Briefe in Kenntnis gesetzt hakte, nach hier, um sich von Ler Wirklichkeit zu überzeugen. Wer wie erstaunte er, als er erfuhr, daß sein! Nater noch lebe und gerade zur Stunde seines Eintreffens in einem Wirtshaus gemütlich 'bei einem Glas Bier saß. — Derartige Späße sollten doch unterbleiben. Dippoldiswalde. Tagesordnung für die 10. SkaLkver- ordnetensihung Dienstag, den 9. Juli 1929, abends 8 Ahr. Oeffenkliche Sitzung: Kenntnisnahme vom Schularztbericht für 1928/29. — Orksgesetz über Anlegung eines Baustockes für Nerbesferung der Entwässerungsanlage und für Einrich tung einer Kläranlage. — Maßnahmen zur Beseitigung der im Wasserleitungsnetz aufgetretenen Mängel. — 4. Vorlage, Baulichkeiten in der Müllerschüle und AnkerrichtSmühle be treffend. — Nichtöffentliche Sitzung. — Nom 1. Zull an haben 'bekanntlich alle Fahrräder zum Schutze ihrer Fahrer ein hinkereS Leuchtzeichen (Katzenauge) von gelbroter Farbe zu führen, Lessen wirksamer Durchmesser nicht größer als fünf Zentimeter sein darf. Norschriftsmätzig ist ein Rückstrahler also nur dann, wenn er nicht von rubin roter, sondern von gelbroter Farbe ist. Der vorschriftsmäßige Rückstrahler ist an einem Prüfzeichen zu erkennen. Es ist dies ein Rechteck, in dem in lateinischer Schtift der Anfangs buchstabe eines der deutschen Länder und eine Nummer steht. Ein Prüfzeichen für Sachsen enthält in dem Rechteck also ein großes lateinisches 8 und eine Nummer, ein solches für Preußen ein ? und eine Nummer. Die Prüfzeichen der ein zelnen Länder gelten im gesamten Reichsgebiet. In Verkehr befinden sich' viele Rückstrahler, die ein Prüfungszeichen ?. ?. k. tragen. Dieses Prüfzeichen ist künftig allein nicht mehr gültig, und wenn ein Rückstrahler dieses nur allein ent hält, so geht daraus hervor, daß diese Type des Rückstrahlers von einer Prüfungsstelle noch nicht geprüft ist. Die erfolgte Prüfung ist daraus zu ersehen, daß zu dem Zeichen ?. IP. K. noch das neue Prüfzeichen-Rechteck mit großem lateinischen Buchstaben und eine Nummer tritt. Es empfiehlt sich, bei Anschaffung eines Rückstrahlers besonders auf das Vor handensein des Prüfzeichens zu achten. — Die Erhebungen über die Wildverluste des letzten Winters in Sachsen haben außerordentlich hohe Verlustziffern ergeben. An aufgefundenem Wild wurden nach einem Be richt der Landesforstdirektion in Stück gezählt: Hirsche 52 Ricken ' ' Kahlwild 81 Kitzen Hirschkälber 225 Hasen Rehböcke 1684 Kaninchen 5 023 Sonstiges Außergewöhnliche Schonmaßnahmen sind daher nicht zu um gehen und mit allen Mitteln muß darauf geachtet werden, daß diese auch streng eingehalten werden. — Vor drei Monaten wurden in einer tschechischen Ge meinde nahe der Grenze drei Bautzener verhaftet und nach dem Leipaer Kreisgerichk überführt. Ein tschechischer Soldat, mit dem sie sich unterhalten hakten, hakte ihnen ihr gesamtes Bargeld gestohlen und sie dann, als sie ihn ange- zeigk hatten, aus Rache der Verleitung zur Spionage bezich tigt. Darauf wurden die drei Bautzener von der tschechischen Gendarmerie verhaftet und sind heute noch in Antersuchungs- haft im Kreisgericht Leipa. Wie der Vertreter der Tele- graphen-Anion einwandfrei erfährt, werden die Bautzener Bürger nunmehr unter Anklage gestellt werden. — Am Freitag früh starb in Dresden der langjährige AbkeilungsvorstanL im früheren sächsischen Kriegsministerium, Generalleutnant Rohde, dessen Bestattung am Montag in aller Stille stattgefunden hat. Rohde wurde 1863 geboren. rannte der Angeklagte gegen das Freitaler Krankenauto, da- bei erlitt sein Freund tödliche Verletzungen. Das einem Rade burger Tischlermeister gehörige Kraftrad wurde zertrümmert. — Sonnabend nachmittag wurde die 16 Jahre alte Kon ditoreibesitzerstochter Wippler aus Hosterwitz mit ihrem Fahr rad in Pillnitz von einem 20 Jahre alten Motorradfahrer angefahren. Die junge Radlerin kam zum Sturz und fiel mit dem Kopfe unglücklicherweise vor die Räder eines Last kraftwagenzuges, wodurch sie tödliche Verletzungen erlitt. Der Motorradfahrer, der den Lastkraftwagenzug und auch die Wippler unvorschristsmäßig überholen wollte, wurde vorüber gehend festgenommen. — Die Landtagsfraktion Ler Deukschnationalen Volks parkei hak im Landtag Len Antrag eingebrachk, Ler Landtag wolle als Gesetz beschließen: «Das Gesetz über Lie Anerken nung neuer Feiertage vom 10. April 1922 wird aufgehoben." Es handelt sich! um den 1. Mai und den 9. November. Dem Ankrage dürfte im jetzigen Landtage eine Mehrheit sicher sein. Dredsen. Der Buchbindereibesitzer Brendel Hatto als Be sitzer eines Opelwagens in Ler Zeit von Januar bis in Lie zweite Aprilhälfte Len Elektrotechniker Trägs mit Ler Füh rung seines Fahrzeuges betraut, ohne Laß Lieser im Besitze Ler vorgeschriebenen Berechtigung war. Durch Zusammen stoß mit einem Montagewagen der Wasserwerke kam her aus, daß hier ein Kraftwagen lange Zeit benutzt worden ist, ohne daß für den Führer die erforderliche Genehmigung vor lag. Wegen dieses Verstoßes erhielk Brendel als Besitzer Les Aukos 200 RM. Geldstrafe auferlegt. Tragg wurde zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. — Rach einer Norstandskneipe und einer fidelen Abend kneipe mit Studenten auf Lem Markte Les «lieben närri schen" Jena i. Thür, wurde am Sonntag, 7. Juli, vormittags 9 Ahr im Fremdenhofe «Goldener Engel" Lie 8. Bundes tagung des Bundes Sächsisch-Thüringischer Landsm a n nschaft e n (Sitz Dresden) abgehalten. Der Verband zählt 102 Vereine mit 7022 Mitgliedern. Einer Ge- samteinnahme von 2168,15 M. stand eineAusgabe von 1502,51 Mark gegenüber, so daß ein Kassenbestand von 669,08 M. zu verzeichnen war. Landsmann M. Weise, Dresden, hielt einen stimmungsvollen Vortrag über: „Heimatpflege und Hei matliebe". Anter Anträgen wurde beschlossen, die Bundes sahrten nach Möglichkeit beizubehalten und bei Ler Auswahl Les Reisezieles vor allem die mitteldeutschen Gegenden zu be rücksichtigen: auch soll die alljährliche BunLestagung an einem Orte abgehalten werden, der zugleich! ein Jubiläum bez. Heimatfest begeht. So wird dieselbe 1930 am Heimaksfest- tage in Schandau stattfinden. Man besprach! alsdann die Einrichtung einer 'Äerbeunterstützungskasse und übertrug Lie weitere Erledigung der Bundesleitung. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt und die Höhedes alten BunLesbeilrages beibehalten. Am Nachmittag fanden Führungen durch die Stadt und Ausflüge in die schöne Um gebung Jenas statt, und der Abend vereinte die Festteil nehmer zu einem feucht-fröhlichen Kommers im Fremdenhof «Goldener Engel", bei welchem die Heimat in Lied und Wort verherrlicht und instrumentale und vokale Vorträge in Ernst und Humor geboten wurden. Montag bis Mittwoch, den 8.—10. Juli, unternahm man eine Bundesfahrt im Auto durch die herrlichsten Partien des Thüringer Waldes über Saalfeld, Schwarzburg, Rossenburg nach Ilmenau, Friedrich roda (Inselsberg), Liebenstein (Markburg) und Eisenach und gelangte dann über Erfurt, Leipzig wieder zurück in die Heimat. Dresden. Im Haushaltausschuß A kam es am Montag bei der Beratung des Kap. 53, Finanzministerium, zu einer teilweise heftigen Aussprach«, namentlich Mischen Abgeord neten der SPD. und dem Finanzminister. Dem Finanz minister wurde von jener Seite vorgehalken, daß er sein Amt zu sehr in den Dienst seiner Partei stelle. Der Minister wies Liese Angriffe zurück und gab Erklärung über Steuerfragen, namentlich über die von der Regierung beobachteten Richt linien bei Steuerstundungen und -erlassen ab. Stundungen seien im allgemeinen nur dort eingekreken, wo wirtschaftliche Erschütterung oder gar Vernichtung Ler Existenz im ableh nenden Falle eintreten würde. Die SkunLungspraxis sei in der wirtschaftlichen Lage begründet, manche Gewerbezweige lägen völlig darnieder, und es müsse im Interesse der Auf rechterhaltung von Arbeit und Verdienst Hilfe geboten wer den. Das treffe vor allem im Gaslhausgewerbe zu. Der Minister verbreitete sich des weiteren über die neuen Ein- heltswerte für die Grundsteuer und rechtfertigte das Verhal ten der Regierung, wenn diese neuen Maßstäbe in Sachsen bisher nicht zugrunde gelegt würden. In den realen Verhält nissen sei dies begründet. Aeber die Mietzinssteuerstundungen wurden ausgiebige Erörterungen angestellt. Generelle Steuer erlasse seien nach Richtlinien erfolgt, die Ler Reichsfinanz minister aufgestellt habe. Hier kämen in Ler Hauptsache ka tastrophale Naturereignisse, wie Unwetter und große Fros^ schäden in Frage, ebenso würden sie teilweise ängewendek aufs die Landwirtschaft. Die von Len Linksparteien kritisierte sächsische Sparpolitik, so hob Ler Minister hervor, sei ledig lich die Verfolgung von Anregungen, Lie Ler sozialdemokra tische Reichsfinanzminister gegeben habe und' deren Einhal-i tung zu beobachten sei. Im übrigen ergab sich! aus den Er-' Klärungen Les Ministers über Lie LandeSstenerrückstände iN Sachsen, Laß bei Ler Grundsteuer ein Rückstand- von 3,411 Prozent Les Skeuersolls, bei der Gewerbesteuer eine solche« von 5,12 Proz. des Steuersolks zu verzeichnen ist. Hierbei ist in Betracht zu ziehen, daß die Rückstände, sowohl Lie Stun dungen als auch absolute Abgänge, die im Mechksmittelver- fahren geregelt worden sind, umfassen. Boi Ler Mietzinsi steuer handelt es sich um eine riesige Zahl von StunLungs-, gesuchen und Einsprüchen. Die in Len lehtjährigen Haushalt-, planen vorgesehenen Beträge seien bis auf geringe Teile ein gekommen. Die Rückstände machten 1,43 Proz. vom'Steuer soll aus. Auf Antrag Ler SPD. wird über das Mlnlster- gehalk, Dienstaufwandsentschädigungen und Verfügungsbei- träge Les Ministeriums gesondert -abgestimmt. Die Links parteien als Minderheit stimmen dagegen. Das Kapitel wurde in allen Teilen nach Ler Vorlage genehmigt. Srillenburg. An der Einmündung der von Klingenberg kommenden Staatsstraße überbrückt man jetzt einen großen Teil der Straßengräben. Dadurch werden die Fahrbahnen verbreitert und die Gefahr der Kurven, an denen schon ver- verschiedene Autos verunglückten, wesentlich herabgemindert. Meerane. Die höchste Auszeichnung, die der Sächsische Militärvereinsbund zu vergeben hat, „der Bundesdank" wurde dem langjährigen Schriftführer des hiesigen Militäroereins „Deutscher Kriegerverein" Fabrikbesitzer Wilhelm Steinbach, in Anerkennung seiner hohen Verdienste um das Militär vereinswesen verliehen. Königsbrück. Der auf Lem Truppenübungsplatz beschäf tigte 43 jährige Arbeiter Max Schöne, welcher am Mittwoch abend Lreivierkel 6 Ahr mit dem Fahrrad- in Lie Pilze nach! Weißbach zu gegangen war, wurde gegen 8 Ahr abends laut schreiend von einem auf dem Felde arbeitenden- Gutsbesitzer bemerkt. Beim Hinzukommen Lesfelben konnte Schöne nur noch sagen, Laß er keine Luft mehr bekommen könne und verschied alsbald. Die Todesursache konnte noch! nicht fest- gestellt werden. Kamenz. Bei Lem Gewitter am Donnerstag hak Lie Fran eines hiesigen Einwohners aus Schreck die Sprache verloren. Sie befand sich im Walde, um Heidelbeeren zu holen. Dabei wurde sie von einem grellen Blitz und unmittelbar darauf fol genden Donner so erschreckt, daß ihre Nerven versagten und die Sprache wegblieb. Waldenburg. Infolge verschmähker Liebe warf sich ein 20 jähriger Dienstknecht aus Oberwinkel gegenüber Lem Gast haus Grünfeld vor einen Zug. Zum Glück schob ihn Ler Schienenräumer der Maschine beiseite, so Laß er nur Kopf verletzungen, die nicht lebensgefährlich fein sollen, und einen Schlüsselbeinbruch davontrug. Er wurde von Lem Personal des Zuges aufgehoben und dem Glauchauer Stadkkranken- haus zugeführt. liictttenau. Hier brannten in der Nacht zum Montag das Wohnhaus und die Scheune des Schuhmachers Albert Höhl nieder. Das Feuer war in einem sechzig Meter vom Wohnhaus liegenden Reisighaufen ausgekommen. Kleinvieh, Ackergeräte und zum Teil auch Möbel verbrannten mit. Das Anwesen war erst 1913 niedergebrannt und vom Vorbesitzer wieder aufgebaut worden. Leipzig. Das Schwurgericht Leipzig hat am Montag einen Bäckergesellen, der in der Nacht zum 19. Februar seine Braut mit einem Strumpf erdrosselt hat, weil sie sich ihm verweigerte, wegen Totschlags zu sechs Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Leipzig, 8. Juli. Heute mittag gegen l Uhr ist der 23 Jahre alte Motorradfahrer Oswin Albrecht aus Kahnsdorf auf der Staatsstraße zwischen Medewitzsch und dem Bahnhof Kieritzsch in eine Gruppe Personen gefahren. Einige Personen wurden verletzt; der Kraftradfahrer stürzte und erlitt einen Schädelbruch. Er wurde ins Krankenhaus in Borna einge liefert; es besteht Lebensgefahr. Weltei' kill' morgen: „ Nachdruck verboten! Zunächst ^was Besserung des Wetters, wechselnd bewölkt Temperaturen ansteigend, aber nicht allzuerheblich. Schwache Luftbewegung vorwiegend aus westlichen Richtungen. — Aus bildung einer Periode trocken-warmer Witterung noch fraglich.