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in AwtVvtMl Sin V eter lurnhalle werden? ngeladen ! icstühle enrel * * en eil en Köhren »mann -e e, Z" ne md hier r „Säch- ich beim ern völl iger, ein e weitere Kämn war die Sitzung eröffnet, gab es eine neue Ueberrafchung. ; -es amerMantfch-fvanASfischen SHNldew aus. Chronik -es Lagos. Di« „Das wird gut so, Fräulein ThorwaM!" sagte Arnold Merten zu Gertrud ThorwaM. Er hat« schon längere Zeit hinter ihr gestanden und ihre Nrveit kritisch gemustert. Sie wat damit beschäftigt, den Kopf «irres griechischen Jünglings zu kopieren. Es war et« Gipsabguß, -en Arnold selber einmal früher horsestellt HM«. „Meinen Sie wirklich, gestrenger Meister?" fragA, Gertrud halb lächelnd und halb ängstlich. Merten konnte bei Fehlern, die man machte, vott beißen der Schärfe der Kritik sein. Davor Haitis sie irmn« ei« wenig Angst. „Gewiß meine ich -aS", sagte Arnold ruHitz „sonst würd« ich das nicht sagen. Redensarten Mich« ich nichts j (Fortsetzung folgt) Ur der mit laschlnen Stellung ägewerd, darf Arnold Merten s Modell « Roman von Anna Fink bx l'rau dnns ^inL, OrsZclen-I-Ludegast, Lrsiusrstr. 81 ^32. Fortsetzung) - „Nun ist ja alles aufgeklärt und in Ordnung. Mir ist cs eine große Freude gewesen, Sie kennen zu lernen, Herr Ballierl Ich sehe, -aß Yvonne tatsächlich bei Ihnen in -en besten Händen ist. Und das freut mich aufrichtig", sagte Heilmannsdorf in väterlichem Tone. „Yvonne!" rief der junge Mann, „wie unrecht Habs ich ihr -och getan! O, ich Unglücksmensch. Wie bin ich mit ihr umgegangen! Ich muß sofort zu ihr, sie um Verzeihung bitten. Entschuldigen Sie mich einen Augenblick, Gras!" Er war schon zur Tür geeilt, noch ehe Heilmannsdorf einen Ton herausbringen konnte. ,/Lie warten ein klein wenig hier, Herr Graf, nicht wahr? Wir verbringen den Nachmittag noch gemeinsam bis zu Ahier Abreise!" „Wenn Sie eS durchaus wünschen", begann Heilmanns« -orf", aber ich denke mir, -aß Sie unter sich " „Bitte keine Einwendungen!" unterbrach ihn Nenä stür misch", Sie machen mir die Freude, nicht wahr?" Und schon war er zur Tür hinaus Der Graf mußte lächeln. „Goldene Jugend!" dachte er ein wenig schwermütig bei sich. Renö eilt« in großen Sätzen den Korridor entlang un klopfte ungestüm an Yvonnes Zimmertür. „Wer ist da?" tönte von innen heraus Yvonnes Stimme. „Ich bin es, Renö." „WaS willst Du?" fragt« Yvonne vorsichtig. Sie hatte zu einer großen Eifersuchtsszene gar keine Lust. „Liebste, ich flehe Dich an, laß mich herein!" rief Renö. »Ein unglückseliges Mißverständnis „Aha", dachte die kleine Yvonne. „Der gute Graf sHM tatsächlich Verschiebens wieder eingeränkt zu haben. Mje lieb von ihm!" Und sie machte die Tür auf. Renö breitete die Arme aus und siel -mm vor YvorM auf die Knie. „Kannst Du mir verzeihen?' „Aber Lieber", sagte Yvonne heiter, als er ihr sein W" spräch mit dem Grafen getreulich berichtet hatte, „dasseM hättest Du auch von mir erfahren können, wenn Du ein klein wenig ruhiger und Höflicher gewesen wärest." „Du bist ein Engel", sagte Rens schwärmerisch und voller Reue und küßte mit Hingabe ihre Hände. „Ich glaube, das bin ich noch nicht", sagte sie schelmisch. „AVer es ist jedenfalls ganz reizend, -aß wir wnS wieweit versöhnt haben." Renü schloß sie beseeligt in die Arme. „Komm!" rief Renü, nachdem sie mit unzähligen Küssen ihr« Versöhnung besiegelt hatten, „laß uns zu dem Grafe« gehen! Er ist noch in meinem Zimmer und wartet auf uns. Wir wollen ihm Sanken! " Yvonne war sofort dabei und Hand sm Hand, wie zE ausgelassene Kinder liefen sie -en Korridor entlang. Der Graf saß noch in RenöS Zimmer. Er ratschte unB sah den zarten blauen Wolken seiner ägyptischen Zigarette nach. „Hier sind wir", rief Yvonne fröhlich, „um Ihnen, liebster Graf, für Ihre Güte zu danken!" urid sie schüttelte des Grafen Hand kräftig und kameradschaftlich. „Das haben Sie vortrefflich gemacht, Graf!" flüsterte Yvonne ihm zu, als Renö einen Augenblick hinausgegangen war, um den Kaffee zu bestellen. „Mein Kompliment!" Sie sch ihn so zärtlich dabei an, -aß er Renö aufrichtig beneidete. „Aber nun dürfen Sie mir keine Dummheiten mehr machen!" sagte Graf HeilmannSdorf eindringlich. —"Senatsprästd«nt Dr. Sahm-D io begibt sich ft! den nächsten Tagen zu Verhandlungen nach Moskau. — Im Zusammenhang mit dem Orlvw-Prozeß hat der erste Staatsanwalt Dr. Köhler seinen Urlaub unterbrochen. — In Berlin ist der langjährig« Führer der Produk tenhändler, L«opold Badt, gestorben. — In Berlin wurden zwei Mitwisser des Weißenfeer Mörders verhaftet. — Der Norddeutsche Llvhd hat den Schnelldampfer „Bremen" nach dessen Probefahrt übernommen. — Bei einer Straßenschlacht in New Orleans zwischen Polizei und Streikenden gab es zwei Lot« und Hundert« von Verletzten. „I bewahre, bestimmt nicht", lachte sie übermütig, „> bis zur nächsten Gelegenheitll" und sie blitzte ihn lustig an. Man verbrachte noch einen reizenden Nachmittag mit« Hnander und schied von HeilmannSdorf in der gegenseitigen Hoffnung, sich einmal wieder zu begegnen. „Äu revoir!" zwitscherte Yvonne und winkte mit ihrem pftrsichfarbenen Schal dem Grasen zu, der aus dem Fenster zurückgrüßte. Renö schwenkte den Hut. „Olr erwarten Sie zu unserer Hochzeit in Parts, Herr HM!" Der Expreß verließ langsam Sie Halle. HeilmannSdorf setzte sich behaglich in Sie Polster. Er hatte das Gefühl, als sei das Erlebnis mit Yvonne bÄs letzte galant« Abenteuer in seinem Leben gewesen. Aber ltterkwürüigerweise bedrückte ihn diese Tatsache gar nicht sw-Mier. Im Gegenteil: er spürte eine frohe Wärme wie seit langer, langer Zeit nicht mehr. Sensationen im Orlow-ProzeH, Ter erste Staatsanwalt unterbricht seine« Urlaub. --- Beeinflussungsversuche der Sowjets. - Berlin, 8. Juli. Der Prozeh gegen die russischen Fälscher Orlow und Pawlonowfky, die Dokumente fabrizierten, um den bekannten und angesehenen amerikanischen Senator Borah als einen von Moskau bestochenen Mann zu „entlarven", gewinnt eine größere Ausdehnung. Die Angeklagten, die steif und fest behaupten, nur aus ideellen Gründen gehandelt zu haben — aus ihrer Feindschaft gegen das Sowjetsystem heraus — scheinen auch für eine andere Seite tätig gewesen zu sein. Zur größte» Ucberraschung aller Prozeßteilnehmer erschien zu l »» der Sitzung auch der erste Staats anwalt Dr. L^yler, de« man auf Urlaub wähnte, und gab bekannt, datz er seinen Urlaub abgebrochen habe, um von jetzt ab an der Berhandlnng mitzuwirken. Es solle alles rücksichtslos aufgeklärt werden, es ginge aber nicht an, daß Angelegenheiten zur Sprache kämen, nicht in direktem Zusammenhang mit dem Prozeß ^»den. Rührszenen im Benoit-Prozeß Generalstaatsanwalt Fachot vergibt großmütig. — Bo »oit bereut. In dem in Paris zur Verhandlung stehender Prozeh gegen den Elsässer Benoit, der vor Jahresfrist den früheren Generalstaatsanwalt von Kolmar, Fa chot durch mehrere Revolverschüsse schwer verletzte wurde als erster Zeuge Fachot selbst vernommen. Ueber die Tat machte Zeuge nur wenige Angaben. Er erklärte, sein Gedächtnis habe gelitten, so daß er sich des Hergangs nicht mehr genau erinnern könne. Im übrigen würde er, wenn er Geschworener wäre, Benoit freisprechen. Die eigentlichen Schuldigen seien die Leute, welche den Sinn Benoits verwirrt hätten. Fachot wandte sich dann direkt an Benoit und sagte „Ich spreche jetzt zu Ihnen, Benoit. Ich habe Ihnen vergeben. Sagen Sie den Elsässern, sie sollen gute Franzosen sein, und werden Sie selbst ein gut« Franzose." Gerührt durch diese Milde des früheren gestreng«« Generalstaatsanwalts erwiderte Benoit: berMe meinen Anschlag und danke Gott, dah der Rat Fettet am Leben geblieben ist." Die Kanonen-Rechnung. ^LaS Koufereuzprogramm der Kabinette. — Ohrfeige» »uv Schuldeuabkommeu. — Frankreichs Doppelrolle. - Berlin, 8. Juli. Die europäischen Regierungen beziehen ihre Stel lungen, von denen aus sie in der politischen Konfe renz zu operieren gedenken. Den Anfang machte Deutschland. Die Reichsregierung nahm den Young-Plan als Verhandlungsgrundlage an, stellt« gleichzeitig aber die Forderung, mit der Inkraftsetzung des Young-Vlanes das Rheinland zu räumen und eine Garantie für die gerechte und schnelle Lösung der Saarfrage zu geben. Eine Erklärung über die englische Haltung er wartete man von der Thronrede im Unterhaus. Tie Erwartungen wurden jedoch enttäuscht. Aber, was di« Thronrede nicht gebracht hat, hat Englands neuer Außenminister Henderson durch seine erfrischende Er- klärung über die Rheinlandräumung nachgeholt. Eng land hat darin in offizieller Form ausdrücklich an erkannt, dah Deutschland ein Recht darauf hat, aus Gründen der Billigkeit die Räumung des Rheinlandes zu fordern, und es hat sich ferner dazu bereiterklärt, auf der bevorstehenden Reparationskonferenz jeden möglichen moralischen Druck im Interesse einer voll ständigen Rheinlandräumung auszuüben! Bleibt nur Frankreich, von dem Henderson sägte, dah es einer baldigen und gleichzeitigen Räumung keine unüberwindlichen Schwierigkeiten bereiten werde. Wir wissen nicht, woraus Henderson dieses Urteil gründet, aber wir kennen den Einfluß der Parteien in Paris, die gegen die rasche und vorbehaltlose Räu mung des Rheinlandes Sturm laufen und wissen, daß der Widerstand gegen die Anfrollung der Saarfrag« in Frankreich bis weit in die Kreise der Linken hinein gebilligt wird. Es mag sein, daß der Gedanke einer Kontrollkommission in den letzten Wochen auch in Paris Anhänger verloren hat. Die Militärs sagen, diese Kommission nütze überhaupt nichts, und die Linke ifieht ein, daß die Kontrollkommission unter allen Um ständen zu Streitigkeiten und Zwischenfällen führen muh. Immerhin, die Entscheidung über Frankreichs Kouferenzprogramm ist noch nicht gefallen. Dl« nächsten Tage könnten Entspannungen auslösen, st« können ober auch Verschlechterungen bringen. Je nach dem, welchen Ausgang die innerpolitische Krisis neh men wird. Wegen der Ohrfeigen , die dem Polizei präsidenten Chiappe von einer Frau verabfolgt sein sollen, hat sich die Kammer zunächst beruhigt. Kri tisch-steht es jedoch nach wie vor in der Frage der einer U lädonen Leyn sein auHalle, so wM mutzen als sequenzen Danach wurde der Zeuge DeutschbaKe, der den Krieg als gemacht hat und nach seinen michelsten wollte, dah Deuts wiSmus verfalle. Er habe zu traulichen Nachrichtendienst ins Lebest geri ausklärend zu wirken, weil er die Beamrch macht habe, daß man in Deutschland keine , von dem ungeheuren Spionagesystem hatte, das der Bolschewismus in Deutschland unterhielt. Der An geklagte Pawlonowski habe ihm als ein Konversations lexikon über den Bolschewismus gedient. Er, Siewert, habe auck für deutsche Stellen gearbeitet. Einmischungsversuch des Presse-Chefs. Tas Gericht legte dann eine Mittagspause ein. Nach der Pause erhielt der Sachverständige Dr. v. Voß das Wort. Dr. v. Voß führte aus: Zwei Tage vor dem Prozeß besuchte ich den Pressech«! der Sowjetbotschaft, Stern, und fragte ihn, ob er mir Ma terial für ein Gutachten zu geben habe. Er erwiderte mtt darauf: Wir betrachten Ihr Auftreten als Gutachter im Orlvw-Prozeß als einen feindseligen Akt. Herr Stern woll« dann mein Gutachten im voraus kennen lernen. Ich lehnt« ab. Ich mnß sagen, daß das Borgchcn drS Herrn Srerr einen starken Truck auf mich bedeutete, weil ich durch di, von mir Herauögegrbe,« Zcitnngskorrcspondenz ans ein, Zusammenarbeit mit den Sowjctbehörden angewiesen bi» Ich betracht« das Borgehc» des Herrn Stern als eine Ein- mischnng in ein deutsches Gerichtsverfahren und hoffe, dal die Sswjetbchörden Herr» Steru desavouieren werde«. Der russische Pressechefs Stern verzichtete ach eine Erklärung, er äußert« lediglich, er Müsse zunächst mit der Botschaft Fühlung nehmen. Beilage zur Weiherty Zettung Nr. 186 Montag, am 8. Juli 1929 95. Jahrgang lb ammend, nnchen, idk 83 il 8slr M Wi . Seidler) Was hat e« dem» nun mtt dem SLuldenabkomme« auf sich, warum dies« ganze Streit? Frankreich Mu W in seinen Empfindungen verletzt und Ame- Mr glaubt den kaufmänni-schen Anstand gefähr det. Die Franzosen bestreiten zwar nicht, den Ameri kanern für nicht bezahlte Kanonen, Tanks und Ma schinengewehre 1,6 Milliarden Mark zu schulden, um Anden sie es nicht in der Ordnung, dah Frankreick Mr die Kanonen etwas zahlen soll, die letzten End« doch auch Mr Amerika abgefeuert wurden, weil Ä sich um einen gemeinsamen Krieg handelte. Me Kriegs teilnehmer wieder rechnen den Amerikanern vor, wi, hoch die französischen Todesopfer sind und wie niedrig die amerikanischen. Amerika dagegen schiebt alle dies« sentimentalen Erwägungen beiseite und sagt, Schul) sei Schuld, und die Schulden mühten auch dann be zahl! werden, wenn sie aus Kanonengeschäfter stammten. Uns interessiert dieser Streit nicht, gleichgültig ob die Franzosen das Schuldenabkommen ratifizieren das den Verfalltag der Kanonenwechsel am 1. August hinausschiebt, oder ob Frankreich den Schuldenpav nicht bestätigt und damit das Gewitter auf sich zieht das einem Schuldner droht, der sich seinen Verpflich tungen entziehen will Aber der amerikanisch-französische Streit hat auch noch eine andere Seite. Frankreich als Schuldner schreit Zeter und Mordio, weil Amerika Zahlung verlangt und keine Vorbehalte in Kauf nehmen will, schert j sich den Teufel um rechtliche Abmachungen, wÄl es > der Meinung ist, wichtiger als das Wechselrecht sei das sittliche Recht, und bas gleiche Frankreich ist unerbitt- . lich und hartherzig, wo es den Gläubiger spielt, i Als Deutschland 1923 mit einigen Telegraphenstangen - im Rückstand war, schickte dieses Frankreich uns seine : Armee rn das Ruhrgebiet! - Das ist denn doch eine merkwürdig« Doppelrolle. ' Wird der jetzige Streit wenigstens das Gute haben, daß er den Franzosen dieses Doppelspiel zum Bewußt sein bringt, damit ihnen die Erkenntnis ausdämmert, daß marc nicht gleichzeitig auf der einen Seite mit dem sittlichen Recht streiten und auf der anderen Sette mtt dem Recht des Stärkeren sich über Moral und Ge setz hinwegsetzen kann?