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Ereile Im Zentrum der Wadt sind erneut große DaMsv I rohre geborsten und ein Teil der angrenzenden Hmq« überflutet worden. Dadurch ist dte ZM der Wasser« rohrbrüche in der letzten Woche auf flins gestiegen. - Schnee und Sturm. Starker Schueesturm über Danzig. Ueber Danzig und Umgegend ist ein starker Schnee« sturm niedergegangen. Dte Fernzüge aus Warschau, Breslau und Posen, sowie dte Züge über Marienburg, hatten erhebliche Verspätungen. Auch im Eisenbahn- vorortverkehr sowie im Straßenbahnverkehr nach der Danziger Vororten waren erhebliche Stockungen zr verzeichnen. — In ganz Polen sind bei geringem Frosi starke Schneefälle zu verzeichnen. Der Eisenbahnver kehr ist erneut Störungen ausgesetzt. Sämtliche War schauer Fernsprechverbindungen, außer mit Danzig und Wilna, sind unterbrochen gewesen bzw. noch jetzt ge stört. Gewaltige Stürme auch in Rußland. ' Im finnischen Meerbusen und in Leningrad tolltet« ein gewaltiger Schneesturm, der in Leningrad auf einig« Zeit den gesamten Straßenverkehr lahmlegte. Die Eisen bahnlinien bei Leningrad sind derart verschneit, daß der Zugverkehr unterbunden ist. — Auch über Lett land und im Rigaischen Meerbusen raste ein heftige, Sturm, der stellenweise eine Windstärke von 10 er reichte. Der heftige Nordsturin hat vor der Mündung der Düna und im Strom selbst große Mengen von Ett zusammengetrieben, die den Dampferverkehr stark ge fährden. Teneriffa von einem schweren Stur« heimgesucht. ' Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln, ist oon einem schweren Sturm heimgesucht worden. Groß« Teile der Pflanzungen sind vernichtet. Der Schaden an den großen Tomaten-Plantagen wird mit 60 v. H. angegeben. i Aus Stadt und Land Bei der Verteidigung seiner Töchter c Als die beiden 17- und 18jährigen Töchter des Ar beiters Grziszkowiak in Dortmund zum Bahnhof in Hörde Kngen, um sich nach ihrer Arbeitsstelle in Iserlohn zu begeben, wurden sie von einem unbe kannten jungen Mann belästigt. Eines der Mädchen lies zur elterlichen Wohnung zurück und holte den Vater zu Hilfe. Nach kurzem Wortwechsel zog der etwa 23jährige Fremde ein Messer und versetzte dem Vater einen Stich ins Herz. Der Unglückliche brach vor den Augen seiner beiden Kinder tot zusammen. Der Täter ergriff die Flucht und konnte bis zur Stunde noch nicht ermittelt Herden. Eine Zwölfjährige beim heldenmütige« NettnuB- «verk getötet. In der Ortschaft Perchau im Bezirk Surau in Steiermark war in einem kleinen Arbeiter haus während der Abwesenheit der Eltern eine Ben- finkanne explodiert und setzte im Nu sämtliche Möbel des Zimmers in Brand. Das. zwölfjährige Töchterchen des Arbeiters und seine fünf Geschwister erlitten durch die Explosion schwere Brandwunden. Während die jüngeren Geschwister vor Schmerzen bewußtlos liegen blieben, versuchte das zwölfjährige Mädchen trotz furcht barer Brandwunden die Geschwister zu retten. Der Reihe nach schleppte sie alle fünf ins Freie, dann brach sie selbst bewußtlos zusammen. Zwei der Geschwister, ein drei- und ein sechsjähriger Bruder, starben sofort an den erlittenen Brandwunden. Auch das helden mütige Mädchen erlag den schweren Berletzungen. Sin Luxushotel abgebrauut. Im Berner Ober land in Frutigen ist in der Rächt das bekannte Hotel „Bellevue" bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Das Hotel „Bellevue" hatte eine Reihe von Winter- sportfreunden zu Gast, von denen aber niemand zu Schaden kam. Dte Löschungsarbeiten gestalteten sich sehr schwierig. Man nmßte sich vor allen Dingen aus dte Rettung der schr bedrohten Nachbargebäude beschränken. Ein Mühlen besitze« ermordet. In einem Dorf in der Nähe von Tosar e va ti ch tn Jugoslawien über fielen unbekannte Tater den dort ansässigen Mühlen besitzer Milosavljevttsch, einen pensionierten Oberst, und streckten ihn durch einen Revolverschuß nieder. Seine ihm zu Hilfe eilende Frau wurde schwer verletzt. Die Verbrecher schleppten sodann die Kasse aus der Mühle und erbrachen sie, um sich des Geldes zu bemächtigen. Trotz eifriger Nachforschungen gelang es der Polizei bisher nicht, irgendeine Spur der Täter zu finden. Der jüngste Flieger Frankreichs vor den Augen der Mutter abgestürzt. Der jüngste französische Flieger, der 18jährige Fiesbach, stürzte mit seinem 40 PS.- Flugzeug über Freyas tödlich ab. Das Unglück ist nicht nur wegen der Jugend des Fliegers, der im ver gangenem Sommer an dem Wettbewerb für Leichtflug zeuge in Orly teilgenommen hatte, besonders tragisch, sondern auch, weil der Absturz vor den Augen der Mutter des Fliegers erfolgte. Fiesbach hatte vor einiger Zeit Orly verlassen, um in kleinen Etappen nach Indien zu fliegen. Eine 94jährige Greisin verbrannt. Die Mutter ves französischen Generals und früheren Kommandie renden des 17. Armeekorps, Marty, eine 94jährige Greisin, verbrannte unter schrecklichen Qualen. Die Kleider der alten Dame waren, als sie neben dem Ofen las, in Brand geraten. * In den Sälen der Preußischen Akademie der Künste ln Berlin wurde die Ausstellung „Chinesische Kunst" er- iffnet. * Professor Fritjof Nansen ist zur Vorbereitung des großen Polarfluges, der im Jahre 1930 mit dem „Gras Zeppelin" stattfinden und dessen Leiter er sein soll, über Aöteborg nach Amerika abgereist. * Die Zahl der Erwerbslosen in der Grenzmark Posen- Westprcußen ist bedeutend gestiegen. Sie beträgt zur Zeit 13 565. * Der norwegische Dampfer „Ole Aarvold" wurde in >en Hafen von Aberdeen cingeschleppt, nachdem er 26 Tage leuerlos auf hoher See umhergetricben war. * In Zermatt in der Schweiz hat eine Mutter vier Bindern, zwei Knaben und zwei Mädchen, das Leben ge- ichenkt. * Beim Verlassen des Gottesdienstes in der armenischen Kirche in Paris gab ein Armenier namens Jvanovitsch auf >en Generalsekretär der Kirche einen Schuß ab, ohne ihn rllerdings zu treffen. Als Beamte den Armenier in seiner Wohnung verhaften wollten, entleibte er sich selbst. * In Locarno wurde anläßlich des 70. Geburtstages »m Sterbehaus des deutschen Schriftstellers Karl Bleibtreu sine Gedenktafel enthüllt. «9 Stück Biey verbrannt. In dem Gehöft des Landwirts Tonne in Lesenstedt tn Hannover brach rin Großfeuer aus, dem die Scheune und die gesamten Stallungen zum Opfer fielen. Nicht nur die ganze Ernte, sondern auch 50 Schweine und 10 Stück Rind vieh kamen in Den Flammen um. Die Ursache des Brandes ist noch nicht geklärt. Sech» Todesopfer -ei Tromss. WLchrend eines ' heftigen Unwetters sind tn der Nähe von TromSÜ zwei Fischerfahrzeuge zusammengestohen. Drei Mann von der Besatzung eines der Fahrzeug« kamen ums Leben. Während des gleichen Unwetters kenterte nördlich von Lromsü ein Boot, wobei ebenfalls drei Mann ums Leben kamen. Im Hafen von Tromsö selbst sind viels kleinere Fahrzeuge infolge des Sturmes vernichtet Ivvrden. Einbrecher im Mannheimer Psftamt. In einer der ! Mten Nächte find Diebe in dte Wertkammer des Bahn postamts in Mannheim eingedrungen und haben Svei Geldkassetten mit zusammen etwa 7000 Mark In halt geraubt. Der Verdacht richtet sich gegen einen ^Mer beim Bahnpostamt beschäftigt gewesenen Aus- * Der französisch« Universitätsprofessor Fernand Wi dal, der sich als Fachmann für Typhus-, Fieber- uni Nierenerkranknngen einen Namen gemacht hat, ist in Pari« gestorben. * Das gegenwärtig zu Versuchsfahrten in der Nähe dei Insel Wright kreuzende englische Unterseeboot „L. 5" ist mil einem Bagger zweimal zusammengestohen. Das Unterseeboo ist beschädigt, konnte jedoch mit eigener Kraft den Hafei Portsmouth erreichen. * In Wilna wurde in einem Prozeß gegen eine 27 köpfiae Räuberbande das Urteil gefällt. Die beiden Führe« der Bande, der 60 jährige RYS und der 30 jährige ScaszaL ! kiewiez, wurden zum Tode durch den Strang, zwei weite» Mitglieder zu je 15 Jahren schweren Kerkers verurteilt * In Rom und in der Provinz Latium wurde ei, ; Erdbeben verspürt, das aber keinen Schaden anrichtete Auch in mehreren Orten der Abruzzen wurden Erdstötz wahrgenommen, die unter der Bevölkerung eine Panik vev ursachten. * Im lausenden Jahre beginnt der Umbau des Bers sina-Tunnels, der die Düna oder die Ostsee mit dem Dnjep oder dem Schwarzen Meer verbindet. Der Kanal wird ub 79 Kilometer verkürzt. Die Umbaukosten werden 15 M» lionen Rubel betragen. * In New Aork hat Bankpräsident I. Will. Stoll der in der Republikanischen Partei eine Rolle spielte, atzt Verzweiflung über seine unheilbare Krankheit sich erschösse« Gedenktafel für den 17. Januar. 1600 * Der spanische Dramatiker Don Pedro Lalderof de la Barea in Madrid f-f 1681) — 1706 * Der amerW nische Staatsmann und Schriftsteller Benjamin Frankltn N Boston 1790) — 1812 - Der deutsche ZentrumspolitiW Ludwig Windthorst in Osterkappoln ls 1891) — 1834 * DE Zoologe August Weismann in Frankfurt a. M. (f 1914) - 1915 Zusammenbruch der zweiten französischen ODvnfilU l17. Dezember 1914 bis 17. Januar 1915). Sonne: Aufgang 7,57, Untergang 16,24. Mond: Ausgang 10,58, Untergang 23»M. Mttiel-euisther Auu-sunt. Donnerstag, 17. Januar 14.15: Bücherbesprechung der sächs. Landesbibliothek, Dres den. 4- 16.30: Konzert. Leipziger Funkorchester. 4- 18.051 Steuerrundsunk. 4- 18.30—18.55: Spanisch für Fortgeschrittene. 4- 19.00: Albert Fischer, Leipzig: Die Tendenz zum Genossen schaftswesen. 4- 19.30: Geh.-Rat Pros. Dr. Volz, Leipzig: DaS Britische Weltreich. (Der Lebensraum). 4- 20.00: Sinfonie- konzert. Die Dresdener Philharmonie. 4- 21.00: Schles. Funl- stunde, Breslau: Hans Flesch: Komponistenaufträge des Rundfunks. Schreker: Kleine Suite für Kammerorchester Uraufführung unter Leitung des Komponisten. Orchester: Die Schlesische Philharmonie. 4- 21.30: Zwölf Szenen au» Miß Sara Sampson, von Gotthold Ephraim Lessing. 4- 22.00t Funkpranaer. 4- 22.30: Funkstille. Vie Hellen Auben von ss j xraro. —----- ^7^- 28. Fortsetzung Christine lächelte. „Warum auch, Kind, aber sagen Sie mir einmal, wo steck Hella?" Berta zuckte" mit den Achseln. „Sie ist mit Hermann Wiemar ins Spital, von dort ist si« noch nicht zurückgekehrt, wenigstens habe ich nichts wiedei von ihr gehört. Wer, ich bitte Sie, Fräulein Christine lassen Sie sie, wo sie ist, sie ist überall sicherer als hier ii diesem Hause." Christine dachte einen Augenblick, daß doch das Leben elv Theater sei, und daß es völlig gleichgültig, ob hier oder ir Berlin, däß jedes Menschengeschick und jedes Erlebnis st viel Tragik an sich hatte, wie man sie kaum auf den Bret lern einer Bühne zu sehen bekam. Dann aber kehrte sie wieder zur Wirklichkeit zurück, zu jenem kleinen Mädchen mit den sonst so neugierigen Augen, die heute ganz verschüchtert und ängstlich blickten. „Berta, ich kann Sie nicht aufnehmen, Sie gehören zr Ihrer Mutter, was würde die sagen, wenn sie erführe, daß gerade ich es wäre, die Sie ihr entfremdet." Sie streichelt« sanft über das kurzgeschnittene Haar des Mädchens, besser Augen sich jetzt mit Tränen füllten. Trotzig stampfte Berto mit dem Fuße auf. „Ich will aber nicht zu meiner Mutter, wenn Sie mick nicht aufnehmen, dann gehe ich auf die Straße!" schrie si« leidenschaftlich und ballte die Faust. Hilflos blickte Christine vor sich hin. Einen Augenbliä überlegte sie. Dann versuchte sie noch einmal, das Mädchen zu halten. . „Berta, Kind, es ist doch Liebe, die Ihre Mutter lenkt, es kann ja gar nichts anderes sein, haben Sie denn die Sa«h« einmal von der Seite angesehen?" Berta lachte krampf haft. „Liebe? Wenn «in Mensch das eigene Kind verschachert um Geld, elendes Geld, schmutziges Papier, das jeden Taz seinen Wert abstust." „Sie hat Ihnen und Ihrem Bruder eine Ausbildung er möglicht." ... . „Und treibt uns beide aus dein Haufe, ist das nicht ein furchtbarer Erfolg? Hella soll nicht wiederkommen, Fräu- lein Christine, ich flehe Si« an, und mich retten Sie aych Die Inflation hat meine Mütter dem Wahnsinn verschrie- , den, sie weih nicht mehr, was sie tut, verschreibt das eigen» Sinh ejüem Spitzbuöen Und scheut nicht davor zurück, auch Fremden ein Schicksal zu bereiten. Cs ist furchtbar." Sie weinte leise vor sich hin und lehnte den Kopf an Ehrst stines Schulter. Auf der Diele draußen war es still geworden, Frau Stege- berg schien zur Ruhe gegangen, nur der Herzschlag der beiden Mädchen klang noch im gleichen Takt durch die Stille. Da richtete sich Christine empor. „Kommen Sie Berta, ich weiß einen Weg, den wollen wir zusammen gehen. Draußen geht der Mond über den Him melsdom. wir haben also Licht zu unserem Gang durch die Nacht. Cs ist einmal einer schon den gleichen Weg ge gangen, der war Ihr Bruder. Auch Ihnen wird Ruhe werden, denn ich führe Sie zum Frieden." Sie nahm Hut und Mantel, hüllte ein wärmendes Tuch um das Mädchen, und nun schritten die beiden behutsam über die große Diele, wo das Mondlicht wie einst, als die Insassen der Hellen Stuben die erste Nacht hier verbrachten, magisch durch die Fenster floß, dem Ausgange zu. Unten auf der Straße schaut« Berta noch einmal zurück. Im Zimmer ibrer Mutter war noch Licht. Sie schauderte. „Was mag sich da wohl abspielen." sagte sie und wies zu den Fenstern empor. Christine folgte ihrer Hand. j,Lapei Sie, Berta, die furchtbare Zeit erfordert furchtbare Opfei Auch in diesem Herzen sucht etwas, wenn auch auf falscher Wege, zum Licht. Nur, daß es eine lange Fahrt brauch durch dunkle Gassen. Vielleicht findet es noch einen Aus weg." Aber Berto schüttelte den Kopf. „Sie denken sehr gut von den Menschen, Fräulein Chri stine!" sagte sie verwundert. Da führte sie diese den Wei entlang, dem Kapellenberg zu, wo das Zwergenparadie. stand. „Passen Sie auf," erwiderte sie, die Menschen sind gui nur, daß manche eben erst durch dunkle Gassen müssen. Uni nun kommen Siel" Da klopfte sie an den grünen Laden, aus dem die herzför migen Lichtflecke heraus auf den Weg blinkten. Und eine gütige Stimme rief: „Herein mit Gott!" Frau von Breskow schob den Riegel zurück und ließ di- Draußenstehenden ein. „Da sage nun einer, es gäbe keine Fernwirkung. Bei nahe hätte ich Ihre Hellen Stuben gestürmt," rief sie heiter „Man hat einen Boten aus dem Spital St. Georg ge schickt, Hella sei bei dem Kranken geblieben, ich solle Sie be nachrichtigen, und nun kommen Sie selbst." „Sie wissen schon alles," sagte Christine, aber deshalb kom men wir nicht." Die alte Dame mußte das Leid des junge» Mädchens mit anhören und sollte ihren Rat geben. Da ent schied sie rasch: , ... .. , .. „Drohen aus dem Heu ist das Lager. Ihre» Bruders noä nicht,kalt.. Ex Ist zu neuer Arbeit fory bleiben Sie, solang. Sie Lust haben! 7-Uber Sie, Christine?" , „Ich? Ich komme soeben au» Denin und habe Schätz, gesammelt und derweil ist mir mein wertvollstes Gut N Schaden gekommen, sind jetzt gehe ich heim, und morge» suche ich den Weg zu jenem Mauerblümchen hinter Ihren - Haus. Denn auch dort gibt es noch Sonnenschein, und du ! Aepsel reifen schon. Cs eilt» ehe das Dach einfällt und dei ! erste Schnee hineinkommt. Wir brauchen ein Winterasyl. ! Sie reichte der Freundin schon wieder die Hand. „Hüten Sie sie gut. Liebste, Sie Friedensengel!" ! Dann huschte sie furchtlos hinaus in die Nacht. 14. ' Hella saß in der Schule und überdachte das Erlebte dei l vergangenen Stunden. ! Sie war nicht imstande, die Oden des Horaz zu übe» ! setzen, brachte keinen Sinn hinein und sah ihren Lehrer ve» j zweifelt an. ! „Haben Sie die Nacht getanzt, Germann, daß Sie über, nächtig sind und keine Gedanken fassen können, Sie sind dock : sonst findig und nicht auf den Kopf gefallen." Sie schüttelt« ; den Kopf, ein wenig müde lächelnd. „Ach, wenn der wüßtet ! dachte sie und versucht« von neuem ihr Heil. Aber ihr Kopi ; schmerzte sie heftig, ein bohrendes Stechen in der Stirn ließ - sie keinen klaren Gedanken fassen. - Ihr Nebenmann versuchte, ihr zu Hilse zu kommen, ei ! wälzte vorsichtig in der unerlaubten Uebersetzung, die jeder ! Primaners Rettungsanker ist, aber er verblätterte sich uni fand nicht das richtige. Hella war heute glatt hereingefallen. Es war ihr ja aul gestern unmöglich gewesen, zu präparieren. Heute in allo frühe, als sie Heimgekehrt war und den Vater noch in tieie«.- Schlafe, Christine aber schon wach und in großer Sorge vor- gefunden hatte, mußte sie eilig ihre Sachen zusammenpacker und Christine dann, so schnell sie vermochte, von dem Bor- gefallenen berichten. Da war die Schularbeit zu kurz ge kommen. Nachsichtig ging der alte, bewährte Philologe zu einen s andern über. Er lächelte ein wenig sein überlegenes Lächelt, und sagte mit einem verstehenden Tone: „Nun, Germann, entweder Sie verstehen die Oden de; Horaz gar nicht oder Sie verstehen Sie zu gut Beide- is« möglich, ich nehme doch das letztere an, Sie schweigen ir Diskretion, vielleicht liegen sie Ihnen nicht, auch das komm« vor. Das nächste Mal möchte ich nur uni ein klein wcnix mehr Interesse bitten." Hella wurde rot, er hatte nicht gezankt oder getadelt. i u» eine Vermutung ausgesprochen und eine Bitte Und sie ae- lobte sich, daß es nie mehr vorkommen, daß der alte Pro fessor oon jetzt ab seine Freude an ihren Präparotianrn haben sollte. Das Leben und seine Forderungen waren ir letzter Zeit nur zu stark an sie hcrongctreten. Und t-<- pam« man zu einer vchuierin. einem Mädchen, dessen Le bensaufgabe es werden mußte, in Arbeit und Studium 1» - einer Halbwegs erträglichen Lebensstellung zu gelange«. - Sie hatte ihren Gedanken nachgehangen und staum«, al« j schon die Pausenklinael erscholl. <Forts«Emg foV)