Volltext Seite (XML)
Avg. Letterhiau» (Ztr.) nannte das »veroor «es »StahSlhelms" für Rheinland und Westfalen nach den vow Minister mitgetetlten Vorgängen eine Selbstverständlichkeit. Aba. KaSper (Komm.) bezeichnete es als merk würdig, daß der Stahlhelm gerade in Rheinland und West- falen verboten wurde, wo er am schwächsten sei. Darauf wurde die Weiterberatung auf Donnerstag 11 Uhr vertagt. Außerdem Beschlußfassung über die Ge staltung des Sklarek-Antersuchungsausschusses. Die Saager Schlußkonferenz. Einberufuu« für Mitte November? — Die Noung- kommisfiouen sollen ihre Arbeiten beschleunigen. Der Vorsitzende der erstell Haager Konferenz, der belgische Ministerpräsident Jaspar, der auch in der zweiten Konferenz im Haag den Vorsitz führen wird, hat die Doungkommissionen aufgefordert, ihre Arbei ten zu beschleunigen, damit die Kommissionen späte stens bis zum 24. Oktober ihre Berichte fertiggestellt haben. Die Einberufung der Haager Schlußkonserenz für die Ingangsetzung des Aoungplanes wird jetzt für Mitte November erwartet. Der deutsche Gesandte in Brüssel, Dr. Horst mann, hatte dieser Tage eine Unterredung mit dem belgischen Ministerpräsidenten Jaspar, die den Arbei ten der Young-Ausschüsse gewidmet war. Die Balkan-ahrt des „Zepp". Die am Dienstagabend angetretene Balkan fahrt führte den „Graf Zeppelin" über München, Oster- miething, Ried und Linz a. D. zunächst nach Wien, das er in der Zeit von 2,05 bis 2,15 überflog. Mitt woch früh kreuzte er über Belgrad in so geringer Höhe, das man ihn deutlich sehen konnte. Die Bevölkerung, zu der noch ein starker Frem denzustrom aus der ganzen Umgegend kam, verfolgte das Schauspiel mit großer Begeisterung. Um 12 Uhr befand sich das Luftschiff über Bukarest- Sofort ertönte Glockengeläut. Alles stürzte ins Freie. Die Schulen wurden geschlossen und die Kin der auf die Straße geführt. Das Luftschiff warf über der Stadt einen Postbeutel ab. Es wurde durch Tele gramme der deutschen Gesandtschaft, der deutschen Schulen und der rumänischen Regierung sowie des Aero-Klubs und der Journalistenvereinigung begrüßt Sport. rr Mit einer Weltrekordleistung im Speerwerfen für Lame« wartete Frl. H ö b l--Innsbruck auf. Sie warf den - Speer 39L04 Meter weit und überbot damit den aner kannten Weltrekord von Frl. Hargus-Lübeck um 1,514 Meter. , , .DK 14. Partie um die Schachweltmeisterschaft wurde beim 41. Zuge nach fünf Stunden in einer für Bogol- inbow etwas besseren Stellung abgebrochen. rr vi«en neue« Motorrad-Weltrekord stellte der Mün- Lener Lenne aus der Knaolstädter Landstraße bei Mün- MI L SKMssLIVLL —mcbkk-klkcuLrowrr ou^ osxaa nenrco^ve».ozw 16. Fortsetzung) Ninon wurde böse. „Was wissen Er» von all dem, was Norm und Sitte bei der „Dreizehn" ist. Der mich empfangen sollte, ist längst erledigt. — Sie brauchen gar nicht so un gläubig dreinzusehen. Es ist haargenau so, wie ich sage und der mich jetzt in Empfang nehmen soll, verfährt mit mir nicht anders, als wie mit diesem." Der Kapitän bekam einen völligen Verfolgungswahn leberall, wo er sich befand, tauchte auch Ninon auf und lag ihm mit ihren Bitten und Vorwürfen in den Ohren. „Glau ben Sie mir doch, Herr Kapitän I Wenn Sie nicht Barm herzigkeit üben und mir gewähren, was ich verlange, kön- ren Sie übermorgen meine Todesanzeige im „Herald" esen". leid. Sie konnte so rührend bitten und er wäre ganz gerne ein bißchen weichherzig gewesen. Aber, was sie verlangte, war glattweg unmöglich. Es konnte Unaunchm-lchkeiten für ihn geben und eine Menge Scherereien zur Folge haben. Wenn es bei der Direktion laut wurde, war es um seine Karriere geschehen, möglicherweise um seine ganze Existenz. Er machte ihr dieserhalb Verstellungen, w»' nur ein schwaches Lächeln in ihr Gesicht rief. „Es handelt sich doch um ein Menschenleben, Kapitän! — Um mein Lebet, und um das von Joe Tandey vielleicht auch! — Bedenken Sie »och! Nehm»n Sie an, Sie hätten eine Frau zu Hause, di» m Gefahr ist Was würden Sie tun, wenn diese in meiner Sage wäre?" Er wurde wieder schwankend. Es war wirklich nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Sechs Stunden blieben noch Zeit zu überlegen Dann »ar die Frist vorüber. Ninon wich kaum mehr von seiner s Seite. Wenn ihr Mund schwieg, bettelten ihre Augen. Er mußte immer öfter von ihr wegsehen. Ab und zu dachte , ;r an Joe Tandey. Das beruhigte ihn dann wieder Der s Detektiv würde doch gewußt haben, was auf dem Spiele - itand Zwei Stunden noch! i Nun: nur noch eine! ! Die Passagiere befanden sich in einem Freudentaumel, i bald wiederum Land unter die Füße zu bekommen Die > Ätttvnws Weiderle: Geschlechts tiefen schweißbedeckt von Ka- j Line Ku Käbine. Von überallher schellten die Klingeln. Jede, eivzeMe "benötigte und wünschte sie. Minons 'Koffer standen noch ungepackt. Sie saß au ihren, Bette und hielt die Hände gegen die Schlafen ge drückt ^Sall ich Mädame veyilslich sein?" , , . Die Stewardeß, wtlche durch die Türe spähte, erhielt eir „Nein" zur Antwort. „Nasen Sie mir den KapüäNl" - „Dr wkkd setzt amentböhrllch sein, Madame." - MiDtzttngend.^' ! Er kam Minim versuchte es zmu letzten Male, ihn umzustimmen Als er bei seiner Weigerung blieb, sah sie ihm lächelnd in; Gsücht: ,,Es-ist auch gar nicht mehr nötig, Vereintester! Ick Memir Mst." Kn' guf «in«'ÜMecm.-B.M.W.-Mäschin« mit einer Durch- schnittSgeschwindigkeit von 196,721 Kilometer-Stunde auf. rr Da» Serie selb» Re n ne« j« Hoppe gart««, das mit 13 OVO Mark votiert war, gewann Fror. S. Alfr. v. OP- Unbeims Avanti unter K. Narr vyr Wilfried und Valla- dolid. Der Totalisator zahlte Steg 20, Platz: 14, 15, 18. rr Ka«vidatr« für die ^Vergewichtt-Euv-xameister- sind laut Spruch der Internationalen Box-Union der Däne Knud Larsen und der Spanier Girones. Der Manager Knud Larsens will alles versuchen, den Kampf nach Kopenhagen zu bekomMen. rr Bon Riga nach Barcelona fahren 13 Teilnehmer an der großen Automobil-Sternfahrt. Die Strecke führt Wer Frankfurt und Parts und Ist ca. 3709 Kilometer lang. Volkswirtschaft. Die Arbritsmarktlage im Reich. Das Steigen der Arbeitslosigkeit hat sich in der Woche vom 7. bis 12. tober leicht verstärkt. Eine geringe Entlastung trat nur noch in Brandenburg ein; sonst setzte sich nunmehr in allen Bezirken, in den landwirtschaftlichen früher als in den Vorjahren, die rückläufige Bewegung durch. Tas Nach lassen des Beschäftigungsgrades war vor allem in den Saisonbetrieben der Industrie der Steine und Erden und im Baugewerbe spürbar; aber auch in der Metallwirtschaft überwogen die Zugänge an Arbeitslosen; zudem erhöht« sich nach Quartalsschluß der Andrang der arbeitsuchenden Angestellten. Tie Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der versicherungsmäßigen Arbeitslosenversicherung dürfte ank 765 000 (am 30. 9.: 748 610) gestiegen sein. Handelsteil. — Berlin, den 16. Oktober 1929. AM Devisenmarkt waren keine wesentlichen Ver änderungen zu verzeichnen. Am Effektenmarkt setzte nach freundlicher Ten denz der Borbörse das eigentliche Geschäft in schwacher Haltung ein, hervorgerufen durch Abgaben des Auslandes. Die Folge war ein Nachgeben mehrerer Spezialwerte, und davon wurde die Gesamtbörse ungünstig beeinflußt. Nach mehreren Schwanküng«n schloß die Börse schwach. Auch der Rentenmarkt lag ziemlich schwach. Die Lage am Geldmarkt war unverändert. Die Sätze Mr Privat- diskont blieben 7V- Prozent, Reichsbankdiskont 7Vs Prozent. Am Produktenmarkt war die Lage von Brot getreide fast unverändert. Hafer lag stetig, Mehl ruhig. Devisenmarkt. Dollar: 4,187 (Geld), 4,195 (Brief), engl. Pfund: 20,379 20,419, holl. Gulden: 168,42 168,76, ttal. Lira: 21,915 21,955, franz. Franken: 16,45 16,49, Belgien (Belga): 58,43 58,55, schweiz. Franken: 80,945 81,105, dän. Krone: 111,93 112,15, schweb. Krone: 112,35 112,57, norw. Krone: 111,91 112,13, tschech. Krone: 12,392 12,412, österr. Schilling: 58,83 58,95, span. Peseta: 60,34 60,46. Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Mark. 232-233 (am 15. 10.; 232—233). Roggen Mark. 174-178 (177-181). Braugerste 196-216 (196 bis.216),., Futter- und Jndustricgerste 172^-188,(1.72—188). Hafer Mäik. 170—180 (17(1--18O). Mars roro «emst (—,—). Weizenmehl 28-33,50 (28-33,50). Rog- aenmehl 23,50-26,50 (23,75-26,50). Weizenkleie 11,50 bis 12,10 (11,60-12,25). Roggenkleie 10-10,50 (10,25—10,75). Weizenkleiemelasse —(—,—). Raps (-,—). Leinsaat -,- (-,-). Viktoriaerbsen 35-42 (35-42). Kleine Speifeerbfen 28-33 (28-33). Futter erbsen 21—23 (21—2Ä. Peluschken —(—,—). Acker bohnen —(—,—). Wicken —(—,—). Lupinen blaue —(—,—), gelbe —(—,—). Serradella neue — (—,—). Rapskuchen 18,50—19 (18,50—19). Leinkuchen 24,10-24,40 (24,10-24,40). Trockenschnitzel 11,40-11,60 (11,40-11,60). Sojaschrot 19,80-20,20 (19,80—20,20). Kartoffelflocken 15,60—16,20 (15,60-16,20). Fisch-Großhandelspreise. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- Direktion Berlin. Lebende Fische für 50 Kilo. Hechte unsortiert 130—140, groß 80—90, mittel 120—130; Zan der 150; Schleie unsortiert 130—140, PortionS- 160 bis 170, groß 110—113; Aale unsortiert 150—155, stark 160, groß-mittel 160—165, klein-mittel 120—125, Nein 100; Barfe unsortiert 100; Bleie unsortiert 40—64, groß 70-75, klein 30—35; Plötzen unsortiert 40—55; Karpfen, Spiegel-, unsortiert 105—110; Bunte "Kiscke 56; Karauschen 80. Schlachtviehmarkt. (Preise für 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark.) Breslau, 16. Oktober. Ochsen (64) 30—54, Bullen (314) 46-57, Kühe (477) 20-50, Färsen (159) 35—55, Fresser (24) 43-45, Kälber (884) 1. —, 2. 81—83 3. 72-74, 4. 58-60, Schafe (418) 1. 64—66, 2. 48 bis 60, 3. 35-40, Schweine (2513) 1. 91, 2. 91—92, 3. 91, 4. 90, 5. 86-87, 6. —, 7. 80. — Marktver» lauf: Glatt. Gedenktage für den IS. Oktober. 1693 Gründung der Universität Halle — 1812 Napo leon tritt den Rückzug aus Moskau an — 1813 Völker schlacht bei Leipzig: Sieg der Verbündeten über di« Fran zosen; Flucht Napoleons — 1863 * Der Dichter Gustav Frenssen in Barlt — 1924 s- Der Militärschrtftsteller General Hugo v. Frehtag-Loringyoven in Weimar (* 18H5). Sonne: Aufgang 6,30, Untergang 17. Mond: Ausgang 17,26, Untergang 7,27. i Mitteldeutscher Rundfunk. Freitag, 18. Oktober. ! 12.45—13.30: Übertragung aus der Löwenbrauerei, München: „Sudpfanne und Maßkrug." 4- 15.15: Schallplatten konzert. 4- 16.00: Jnstrumentalduette. Mttwtrl.: Karl Schütte (Klarinette), Gustav Fritzsche (Violine), H. Niphahn (Viola), Alex. Kropholler (Cello). Paul und Else Lehmann-Osten (Klavier». 4- 17.30: Literarische Umschau. Dr. Arno Schiro- kauer, Leipzig: Unsere Zeit Hai Unterbilanz * 18.05: Prof. j Dr. Joh. Dietterle, Leipzig: El literaiuro kay movado" : (Esperanto). 4- 18.30: Englisch. 4- 19.00: Oberschulrat Pros, j Dr. Schubert, Dresden: Das technische unl. kunstgewerblix. e » Unterrichlswesen in Mitteldeutschland. 4- 19.30: Konzert für i Streichorchester. Das Leipziger Sinfonie-Orchester. 4> M.30: : Alfred Döblin liest aus eigenen Werten. 4- 21.09: „Der Untcr- gang der Patagonia" von Alfred Döblin (Als Sendespiel.) Uraufführung. Musik: Wilh Rettich , „Ueber meinen Willen hinweg?" „Ueber Ihren Willen hinweg! — Vielleicht gestatten Sie daß ich mich gleich jetzt verabschiede. Hernach dürfte kann mehr Zeit dazu sein." Er wurde mißtrauisch. „Wollen Sie nur sagen, was Si, vorhaben?" „Nein! — Wozu auch?" „Muß ich Sie bewachen lassen?" Sie lachte auf. „Es würde wenig nützen. — Uebrigens Ihre Zeit ist jetzt kostbar, Herr Kapitän. Zu kostbar, un sie mit mir zu vertrödeln. — Auf Wiedersehen!" Es war ihm nicht sonderlich wohl zumute, als er wenig« Minuten später zur Kommandobrücke Hinausstieg Am schwarzblauen Dämpfen sah ihm Neuyorks Wahrzeichen ent gegen Grauweiß sprangen die Wolkenkratzer zum Himmel Noch waren die Konturen verschwommen, die Umrisse ver zerrt Aber das Bild gewann mit jeder Minute an Klarheit Plötzlich gellte ein Schrei in seiner Nähe auf: „Mann über Bord!" Matrosen und Offiziere rannten, die Stewards >agten mv fliegenden Rockschößen, die gesamten Passagiere drängten sicl nach dec einen Seite, wo der Körper von Deck herab im Wasser geschossen war. „ „Eine Frau," schrien di- einen. .,Nem, em Mann, wider sprachen die anderen. „Es war ganz sicher ein Mann ge wesen! Ein Heizer! — Nein, ein Matrose! Es war eine, der Kajütpassagiere," schrie eine Stimme „Ach, wo,' über trumpfte ihn ein anderer. „Es war ein Zwischendeckler.' Mittlerweile schwammen bereits ein paar Dutzend Ret tungsringe auf dem Wasser und zwei Boote mit Mänw schäften wurden ausgesetzt. Es glückte nicht, den über Bor! Gestürzten zu sichte«. Keiner, als der Kapitän wußte, wer den Sprung gewag hatte. Seine Kiefer lagen hart aufeinander. War es ihi geglückt? — Würde sie auf diese Weise das Land erreiche» und ihren Häschern entgehen? Etwas wie Reue überfiel ihn ihr nicht doch den Willen getan zu haben. Auch dann, als das Schiff die Anker in den Grund rasselr ließ und die Riesentaue es am Pier festhielten, war die Er regung unter den Passagieren des Ballin kaum zum Ab flauen gekommen. Entsetzlich, so nah dem Ziele solch schreck liches Ende zu nehmen! Unter den ersten, die vom Land her an Bord kamen, be fanden sich zwei Herren, die nach Madame.Ninon Tande« fragten. Die Stewardeß lief nach der Kabine und kam bestürzt zu- rück. Die gnädige Frau hätte noch nicht gepackt, wäre über haupt nicht auszufinden Die beiden sahen sich an, ließen tue Menge verlausen uni baten dann um eine Unterredung mit dem Kapitän. Ei konnte nicht umhin, ihnen Ausklärung zu geben. „Madaim Tandey ist vor drei Stunden — er tagte absichtlich drei - über Bord gesprungen. Es war leider nicht möglich, sie z, bergen. Die Herren dürfen versichert sein, daß alles zu ihre» Rettung getan wurde." Die vetden Männer zeigten keinerlei Bestürzung, auch nichts von besondere: Teilnahme und empfahlen sich wieder Die schöne Frau hatte also »Recht gehabt Der Kapitä» strich sich den kurzen Bovbart und wiederum bereute er da, ihr gegebene „Nein" Schließlich wäre die Berantwortuns koch nicht Io übergroß gewesen, wie er gefürchtet hatte. Un! Tandey hätte ihm sicher Dank gewußt - Aber nun war nichts mehr zu ändern Es war nur zi honen, daß das Waustück glücklich verlaufen und lick» iraend wie Gelegenheit für "sie gab, die Feinde von ihrer Spur ab zubringen. Noch am selben Abend suchte er einen der berühmteste« Detektive von Neuyork auf, der schon öfter die Ueberfahv auf dem Ballin mitgemacht hatte und vertraute sich ihm ai mit der Bitte, Nachforschungen über" Tandeys Frau anzu stellen und ihm dann Bescheid zu bringen. Als der Ballin den Hafen von Neuyork wieder verließ um die Rückreise nach Deutschland anzutreten, kam der De tektiv zuvor noch an Bord Er bedauerte, nichts berichte» zu können, die Zeit wäre übrigens auch sehr kurz gewesen Er wollte ihm aber Nachricht funken, falls sich in den näch sten Tagen etwas von Belang zutragen sollte. Der Ballin lag schon wieder ganze zwei Tage in Hamburg als dem Kgpitän in seiner Wohnung in Blankenese ein Be such gemeldet wurde. Als er in das Empfangszimmer trat, prallte er einen Mo ment zurück: „Madame! —" Ninon kam lächelnd auf ihn zu und reichte ihm beid, Hände „Ich bin gekommen, mich bei Ihnen zu bedanken Herr Kapitän." „Madamel " Er wagte kein Wort weiter z» sprechen, als müßte er über dem nächsten den Verstand ver lieren „Sie müssen mir nun doch wohl recht geben, Verehrter daß ich nicht mehr am Leben wäre, wenn ich mir nicht selbv geholfen hätte." „Ich bin vollkommen überzeugt davon. Aber Sie werde» begreifen, gnädige Frau, daß ich für jede Art der Aufklärung sehr dankbar wäre." „Wirklich?" Ihr Lächeln verwirrte ihn. „Muß ich di. Fahrt auf dem Ballin nachbezahlen, Herr Kapitän?" „Wie meinen? — —" „Ach so. Sie wissen ja noch gar nicht, daß ich auf de: Rückreise ein schwarzer Passagier gewesen bin." „Nicht möglich." „Doch! Wie Sie sehen. Oder haben Sie mich etwa aui der Passagierliste gefunden? — Nein? — Nun also!" „ Er schüttelte den Kops und schob ihr einen Stuhl zu. Si« netz sich graziös htnemgleiten und zeigte bittend auf de» gegenüberstehenden: „Verschwiegen sind Sie ja. Nicht wahr; Ich habe demnach nichts zu fürchten. Und Lauscher wird er hier wohl auch keine geben." "Nein." Sie bog sich etwas zu ihm hinüber- «Die Dame, welch« sich ins Wasser stürzte, war nicht ich." , „Nicht Sie?" Die Augen Kapitän Schusters standen web EAein. — Als ich sah, daß Sie mit Ihrer Weigerung, mich auf dem Schiff zu verstecken, Ernst machten hab icki nnch cm einen Neger, der die Reise auf Zwischendeck mitmachte, ge- wandt Ar bat für tausend Dollar den Sprung von -de, Neettng rNiert. Ich würde ihn schließlich auch selbst gewag» Haben, aber danut märe möglicherwelst^ mich Spürhunde In aller Welt. Ich weiß das aus Erfahrung" Weiter Madame." "Nun — ich habe mich während der allgemeinen Aus- reauna und der Rennerei an Bord — es lies ja alles »ach per einen Seite — ganz bequem in Sicherheit brssigen kön- "^Wo?" entfuhr es ihm.