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Weißeritz-Zeitung : 18.09.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192909183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-09
- Tag 1929-09-18
-
Monat
1929-09
-
Jahr
1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.09.1929
- Autor
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un- len: daß chen chon etter eisen mdi- enda Zoo» Tat- ge- ins ieob- tsge- mtt >tfen is>r im Und im mier sich, legt, hat, noch die ieht, fest- die nen- eine mit- Es kann her; nmt, Hern man arn. ins übe- der acht, die „Graf Zeppelin" wieder in Friedrichshafen Friedrichshafen, 18. September. Nachdem Las Luftschiff »Graf Zeppelin" um 5,57 Uhr Ulm überflogen hatte, landete es nach 27 stündiger Fahrt um 7,18 Uhr glatt und ohne Zwischenfall im Heimathafen. Füh- ekten lslich mgs- , die auf- Ar- einen opfen ihren n sie >, die l den >. ; mit ver so ist Lhe mf- an acht sten hrt, eS den ten wch ftn- tetz. erg ge- äch- der mm -er- rche gen »erl ¬ itte, len- sin- in ald isen ter, rich Au den beiden Beispielen halten wir ja gesehen: es ist ebenso verkehrt, sich gehen zu lassen, als alles in sich gewaltsam zu unter drücken. Es gehört, um sich selbst richtig zu erziehen, dazu, bah man sich selbst richtig erkennt. Und um sich zu erkennen, mutz man «ine große Ruhe und Gelassenheit in der Seele hoben. Man darf vor allem nicht verhetzt sein. Mit der Ruhe schafft man ja so viel mehr! Es gibt Frauen, die arbeiten selber gelassen, aber stetig fort — eins nach dem andern wird erledigt. Und sie schaffen eine Menge dabei. Und dann gibt es Frauen, die arbeiten hastend und können die Mitarbeiter nicht genug zur Arbeit antreiben. Diese Magd arbeitet so langsam, — und jene steht immer und schwatzt, — „rein lotärgern kann man sich über die Leute heutzutage". Und es wird auch tatsächlich nicht genug geschasst. Ich komme da aus das eingangs erwähnte Sprichwort zurück. Es bedeutet nämlich nichts anderes als: Latz dir Ruhe; besinne dich auf dich selbst, wenn du gereizt und zornig bist. Gereiztheit, Aerger, Zorn entstehen nämlich immer dann, wenn wir unsere Ruhe verlieren, wenn wir uns selbst Verlieren. Und das wieder passiert am leichtesten, wenn wir überanstrengt sind, wenn unsere Selbsterziohung. Von Frau Anna Fink. zu verlieren droht. Es wird von grohen Mannern erzählt, datz sie immer dann schlafen und sich auSruhen konnten, wenn sie wollten. DaS ist nichts anderes als eine Entspannung, die unter der Herrschaft des Willens steht. Und das können und müssen wir in der beschriebe nen Weise auch allmählich erreichen. Es ist doch gerade eine starke Eigenschaft der Frau, dass sie über einen zähen Millen und viel Geduld verfügt. Sie mutz diese wunderbaren Gaben nur recht anzuwendcn verstehen. Denn letz ten Endes-treibt sie Selbsterziehung ja nicht nur um ihrer selbst willen, sondern gerade um der anderen Menschen willen, in deren Mitte sie steht. - Wie kann eine Frau auf andere erziehend einwirken, wenn sie nicht selbst dauernd aufbauend an sich arbeitet? Und nun erst die Frau auf dem Lande, die der Natur und den Menschen noch viel näher steht, noch viel, viel enger mit ihnen zusammenarbeiiet und lebt, wie die Frau in der Stadt. Da ist zunächst der Mann, dem sie Mitarbeiterin und Gehilfin ist, auf den sie täglich, stünd lich durch ihr Leben, ihr Dasein zum Guten beeinflussend einwirkt. Sie mutz eine solche Frische und Freudigkeit ausstrahlen, von in nen heraus, datz auch er alle Kräfte anspannt, um seinerseits nach Möglichkeit das Wohl seiner Familie in jeder Meise zu fördern. Dann sind da die Kinder. Zunächst sind es die Kleinen, denen die Mutter immer wieder mit unermüdlicher Geduld und Lieb« Sächsisches Zd Die bronzenen 50°Pfennigstücke ab L. Oktober ungültig. Amtlicherseits wird noch einmal darauf hin gewiesen, daß vom 1. Oktober dieses Jahres ab die bronzenen 50-Pfennigstücke außer Kraft treten und als Zahlungsmittel keine Gültigkeit mehr besitzen. Dresden. Im Monat August sind in Sachsen 161 (im Vormonat 165) Anträge auf Konkurseröff- nung gestellt worden. Von diesen entfallen 79 auf die Städte Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen und Zwickau. 106 Anträgen ist stattgegeben wordezr. Freunden an Bord gesandt. Aber jetzt? Und Voiß einem Weib? Dem Laskaren sind für Sekunden die Glied«! gelähmt. Dann rast er mit fliegenden Beinen zur» Fallreep, rast hinaus, sieht das Weib die Türe zur- Kajüte öffnen. Kapitän Kuhlmann hat in seinem Wohnzimmers neben der halbdunklen Kajüte Briefe geschrieben und! will dem Weib fragenden Blickes den Korb mit den) Früchten abnehmen, da stürmt sein Diener herein, schreit mit überschncchpender Stimme: „Paß auf, Sahib! Paß auf, Sahib!" und zerrt dem Weib das Kopftuch in den Nacken: Mandarika —. Der Laskar will dem Mädchen den Korb ent reißen. Eine Hölle von loderndem Hatz ergießt sich aus zwei Augenpaaren. Da bewegt es sich sacht unter den Früchten im Korb, zwei Bananen türmen sich übereinander, fallen wieder zusammen, und über eine braunleuchtende Ananas hinweg steigt der Kops, der Leib einer Kobra in die Höhe —. Der zornig aufgeblähte königliche Hals, ein schwarz gegabelt Zünglein sichern sich die dämonische Herr schaft über Nc.am und Menschen. Die schlanken Hände des Laskaren kleben am Bastgeflecht, des Mannes Hautfarbe spielt ins Gelb lichgraue, die fahlen Lippen sind leicht geöffnet: wie lächelnd. Und die Blicke der Weitaufgerisfenen Augen haften in weißlicher Starr« auf dem Kopfe der Schlange. Die Kajütsuhr schlägt. Kuhlmann zählt sieben langsam« Schlage. Sein Körper bedeckt sich mit kaltem Schweiß; er liest am Abreißkalender den Wochentag: Mittwoch. Darunter den Firmenaufdruck: „Gallmey«c u Sohn, Schiffsausrüstungen, Bremen". Wunderlich klar und nüchtern liest er das: sachlich. Er fühlt sich beobachtet. Behutsam, wie träge, hängenden Schultern, so wie es ihn ge. hatte, wendet er sich zu dem Mädchen. Sieh! öurückgebogene Haupt, ein von abgründiger Leiden- immenloser Verachtung verzerrtes Gesicht, sreht es rm Brand ihrer Augen unheilvoll aufflackern. Da beginnt der Laskar zu sprechen - halblaute, singende Worte, in magischem Rhythmus, mit unbeweg lichen Lippen. Die Abgeschiedenheit von Jahrtausen den steigt dumpf aus seiner Kehle hervor. Wer ist das, wer ist das, rätselt der Kapitän. Ein braunes, tönendes Greinbild. Die feine Zunge der Kobra beginnt eifrig zu spielen. Ihr schillernder Oberkörper wiegt sich in rhhth- mischen Kreisen. Sorglos über dem Korb, den zwei indische Menschen hallen. Dann rieselt sie wie ein herabfallendes Tau auf die ^^Elnen Strahl roten Betelsastes speit die wut- bebende Frau auf den Sieger und entweicht durch die Tür —. Seitdem aß Geert Kuhlmann keine Bananen mehr. Nerven ermüden Gerade auf die Frau stürmt den ganzen Tag so Vielerlei ein; jeder will etwas von ihr. — sie ist im Haushalt in jeder Meise der verantwortliche De«. Das kostet Nerven kräfte. And deshalb muß sie immer bestrahl sein, sich ihre Ner ven- und Seelenkräfte zu. Erhalten. Mi« fängt man dgS aber an? — Wenn mann bemerkt, Latz man ermüdet, gereizt wird, — daß mim wegen jeder Kleinigkeit aus der Haut fahren möchte, Latz einem kein Mensch etwas zu Dank machen kann, dann ist eS hohe Zeit, daß man sich aus sich selbst beginnt. „3a , werden mir -« die verehrten Leserinnen entgegnen, „wie soll man wvhl sich auf sich selbst besinnen, wenn man gerade im stärksten Getriebe drinsteckt?" — ES gibt ein englisches Sprichwort, das sagt: „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Die Hauptsache ist, Latz man erst einmal weih und fest davon überzeugt ist: Ich brauche eine ganz kurze Zeit Selbstbesinnung, und die mutz ich mir nehmen. Am sich auf sich selbst zu besinnen, dazu braucht es nämlich nicht Stunden. Ein« Mertelstunde, zehn Minuten, ja sogar noch weniger genügen ganz und gar, wenn wir es richtig anfangen. Nicht wahr, diese kurze Zeit kann man schon ab und zu erübrigen. Stellen Sie sich, bitte, vor: Sie werden ans Telephon gerufen von der Arbeit weg; oder eS kommt plötzlich jemand und mutz Sie sprechen, — oder irgend etwas kommt dazwischen — es vergeht da auch' so viel Zeit, bis Sie wieder an Ihre Arbeit gehen können. Der einzige Unterschied liegt darin, daß einmal die Unterbrechung von außen herantrltt an Sie, während sie das andere Mal von Ihnen selbst ausgeht. Menn man sich nun so ein paar Minuten für sich nimmt, dann tut man nichts weiter, als man zieht sich in «in ruhiges Zimmer zurück, setzt sich auf einen bequemen Stuhl oder geht langsam auf und ab. Dabei atmet man ganz ruhig aus und «in und denkt an sonst gar nichts als an den Atem. Alle Gedanken, alle Sorgen, kurz alles, was einen be schä ftigt, muh man für diese kurze Zeit aus dem Kopfe herauswerfen. Dadurch beruhigt man sich in ganz kurzer Zeit; die angespannten Nerven entspannen sich, und die Seele wird wieder frei. Sobald wir aber in der Art uns ausgeruht und erholt ha- - ben, kehren wir mit neuen Kräften an di« Arbeit zurück und sind l wieder ruhig und geduldig gegen unsere Umgebung. Es ist so, als „Bist du zornig, dann zähle bis hundert; bist du aber sehr zor nig, dann zähle bis tausend, ehe du etwas sagst oder «he du han delst." Diesen Rat «rteilt ein Meiser deS Altertums seinen Schü lern, und die meisten von uns kennen den Ausspruch noch aus den Lesebüchern der Schulzeit. And Sanftmut und Geduld werden von jeher als schönste weibliche Tugend gepriesen. „Ja", sagt die ein« Leserin, „ich hätte viel zu tun, wenn ich > imm«r biS hundert zählen wollte oder gar bis tausend, wenn ich j zornig bin, — wo käme ich da mit meiner Arbeit hin? Mir rutscht j eben leicht einmal die Hand aus, — hinterher ist's schon wieder i vorbei." Und eine andere sagt: „Da bin ich anders. Wenn ich > mich ärgere, sage ich keinen Ton, aber ich komm« stundenlang j nicht «darüber hinweg. Ich fress« eben all«s in mich hinein/ — s Da sieht man, wie verschieden die Menschen sind! Und wohl . fühlen sich beide nicht. Gibt man seinem Aerger immer gar zu i leicht handgreiflichen Ausdruck, besonders bei den Kindern, so ist der Aerger zwar rasch verflogen, aber eS ist nicht gut, wenn zu oft durch Schlagen gestraft wird, man erzeugt leicht Bockigkeit oder Härte in dem kindlichen Gemüt, und «Las wollen wir doch ge rade vermeiden. Und handelt es sich um Erwachsene, über die sich der Aerger ergießt, seien das der Mann, Verwandte oder Unter gebene — so gibt es ebenfalls in der Seele «des anderen ungute Regungen, die verdoppelt und verdreifacht auf den Täter wieder zurücksließen. Das ist also der Erfolg, wenn man ,ssich gehen läßt". Wie steht «s nun bei denjenigen, die keinen Ton sagen und „den Aerger Hinunierwürgen"? Bitte, sehen Sie sich mol einen Menschen an, der dauernd seinen Aerger hinunterschluckt! Ge reizt, verkniffen, jo ost verbittert ist er; manchmal bedrückt und niedergeschlagen — schwer zu ertragen für die Umwelt. Und daS ist doch auch nicht dos Richtige! Das Leben stellt gerade an uns Frauen «Lauernd erhöhte An forderungen. Und besonders an «die Landfrau. Sie steht doch teilweise noch viel stärker im Getriebe «drin wie die Hausfrau in der Stadt, sie arbeitet viel sichtbarer noch mit dem Mann zusam men. Gerade sie muh körperlich und ebenso auch seelisch leistungs fähig und frisch lein. Denn sie ist ja doch' die Seele -es Ganzen. Sie muß sich selbst erziehen, um dauernd ein Vorbild für die an deren zu sein. B«i dem Wort „Gayaratis" — Indiens Zigeuner — spreizt er verächtlich di« Finger seiner erhobenen Hand: Niedrigste Kaste! „Lalu hat scharfe Augen, Sahib! Ich sah in dem Gedränge, wie mit einem dieser Dreckigen ein Hindumädchen sprach. Schnell und heimlich. Wie es sich erkannt sieht, trifft mich ein Blick wie ein glühen der Pfeil; dann ist sie verschwunden. Diese Frau, Sahib" — der Laskar zittert und schlägt die Augen nieder — „diese Frau war Mandarika..." Und als Kuhlmann ärgerlich die Stirn runzektr „Seht euch vor, Sahib, seht euch vor! Nicht gut, wenn sie mit einem Gayavati sprach!" Sein Herr haut auf die Tischplatte und droht ihm mit Hellen Augen. Aber der Inder steht da mit beschwörend vorgestreckten Armen; sein flehender Blick irrt zu dem Frauenbild an der Kajütswand. Da besinnt sich der andere: „All right, Lalu. All right." So ein verdammtes Land! Warum lief ihm da wieder jene dumme Geschichte vor den Bug? Lag ja schon Jahr« zurück! Wo doch nun alles in Ord nung war. Geert Kuhlmann äugt zu dem Bild an der Wand. Daheim in Bremerhaven wälzt sich zu dieser Stund« die klein« blond« Kapitänsfrau in einem bösen Traum: Sie sieht sich mit ihrem Manne in dem Hindu- tempel von Madura. Nachts. Die düsteren Gänge sind mit flackernden Oellampen spärlich erleuchtet. Fle dermäuse streichen mit lautlosen Schwingen um ihre Köpfe. Dann stehen sie vor dem riesengroßen Bildnis eines fettleibigen, vielarmigen Gottes. Davor geistert ein Schattenspiel anbetender, halbnackter Männer mll grauenvoll unverständlichen Gebärden. Vom Schoße der knteenden Gottheit gleitet eine Bajadere herab, bewegt sich in unflätigen Tanzbewegungen aus ihren Mann zu. Erschrocken will sie ihn an der Hand fortziehen, doch eine große Fledermaus krallt sich in chrem Haar fest, zerrt sie in eine Ecke des Tempels. Es liegt ihr auf der Brust, schnürt ihr die Kehle zu... Jetzt ist das Weib auf den Mann zugesprungen, löst mit einem Ruck ihr ültriefendes schwarzes Haar und schlingt es ihm um den Hals, schleift ihn zu den Füßen des Hindugottes. Dessen Arme bekommen Le ben, verschlingen sich zu einem Knäuel durcheinander kriechenden Gewürms. Sie packen den Körper des Ueberwältigten; di« hervorquellenden Augen des Man nes suchen nach ihr mit dem Ausdruck qualvollster Angst. ' Da erwacht die Träumende von ihrem gellenden Schrer. — Lalu sitzt beim Sonnenuntergang auf dem großen Poller, an dem die Borleinen des Dampfers befestigt ^nd. Ein Küstensegler strebt mit der ersterbenden Abendbrise aus dem Hafen von Bombay und ver deckt für einen Augenblick den rot versinkenden Feuer ball der tagmüden Sonne. Das Klappern des Fallreeps läßt ihn hochfahren. Er sieht, auf ihm eine dunkle, verhüllte Gestalt, die einen runden Bastkorb aus dem Kopfe trägt. Obst für seinen Kapitän? Solches wurde ihm häufig von Cobra di Capello. Von Ernst Römer Ueber das Arabische Meer ist mit mächtigem Auf takt der Südwestmonsun hereingebrochen. Er über rennt die Malabarküste mit Regengüssen von unver gleichlicher Wucht, mit bläulich verästelten Blitzen und machtvollen Donnerschlägen und beruft die ausgeglühte, verdurstete Erde zu einem Wachstum von bedrückender Gewalt. Er wühlt das tropische Meer zu hohem Seegang auf und treibt die schiefergrauen Seen — von der Farbe des tieflastenden Himmels — gleich einer Schar wildgewordener Steppenpferde vor sich hin. Sie er reichen mit kraftgeschwellter Rennerbrust, mit weiß flatternden Mähnen das Heck des Dampfers, senken seinen Bug tief in die See, wälzen sich seitlich gegen die Bordwand und bringen seinen Riesenletb zu ver heerendem Schlingern. Das Schiff arbeitet so schwer, daß sich der dunkel- häutige Rudergänger am Rad feschalten muß. Durch den Sturm hört man das Helle.Klirren von zer schelltem Porzellan. „Lalu, du tzimmelhund! Nun hat der Kerl wie der kein Geschirr sestgestaut in der Anrichte, und ich muß bald aus den Händen futtern," flucht Kapitän Kuhlmann. Es ist der Bremer Dampfer „Senator Ahlers", der mit seiner farbigen Mannschaft von Antwerpen nach Ostindien unterwegs ist. Zuerst wird er Ka ratschi anlaufen, dann geht es weiter nach Bombay, di« Küste hinunter und 'wieder zurück. In Karatschi soll unterdessen eine Ladung Gerste für die Heim reise bereitgestellt sein. Nach sechs Tagen hat das Schiff seine zwei tausend Tonnen Stückgut gelöscht und ist auf dem Wege nach Bombay. An Backbord schimmert in breitem Sonnenglast die flache Malabarküste, an Steuerbord dehnt sich in unermeßlich blauer Heiterkeit der In dische Ozean. Kapitän Kuhlmann sitzt in seiner Kajüte über den Ladungspapieren. Zwischendurch schält er eine Banane. Als die letzte verspeist ist, ruft er seinem in dischen Aufwärter zu, ihm neue zu bringen. Lalu fährt schon seit zwei Jahren mit ihm zusammen. Ein treuer, zuverlässiger Kerl, und d^r jungen Kapitäns frau, die während der letzten Reise an Bord war, mit ehrfürchtiger Scheu ergeben. Der Laskar hat die Früchte auf den Tisch gestellt und bleibt dabei stehen. „Na, Lalu, was ist denn noch?" fragt ihn fein Herr auf Baboo-Englisch. „Ich muß euch sprechen, Captain-Sahib." Die schwarzen, glühenden Augen des Inders flackern vor Erregung. Dec Kapitän wendet sich aus dem runden, im Dea beseitigten Drehstuhr zu ihm hin und Lalu spricht: .. , "Zch. habe gestern auf dem Markt in Karatschi diese Fruchte für euch gelaust, wie ihr mir gesagt hattet.. Aus dem Mar.ts waren auch Gayaratis. Gaben «sä-austellm-geu mit Schlangen und anderem." «ntgegenkommen muß, deren kleiner Geist In die richtigen Meg« aelestet sein will. M« Heranwachsenden Kinder wollen Ä>«r vieles Beschei- wissen. ES ist wieder die Frau und Mutter, Li« für sie La sein muh, - dk fi« nicht mit Än«m kurzen ^Vvs verstehT-v rächt" oder ,Fch hab« k«ine 3«» adtut, DadurchstößtiMn Kin- Ler und werden-« jung« Menschen vor «Len Kopf, sp -aß sie sich mit -er Zeit in sich Verkrochen. Da muß-st Frau so Viel innere Ruhe und Geschlossenheit HÄ>en! Junge Menschen sind inwendig sehr kritisch, — auch wenn sie gelernt haben, «S nicht zu zeigen. Sie m«rk«n ganz genau, wenn sie erzogen werden sollen und der Erziehende selbst nicht daS hat, waS von ihnen vertzngt wirb. Aehnlich ist eS mit -en Untergebenen. Ist -l« Frau ruhig, be sonnen, freundlich und tatkräftig, so wirkt sie auf ihr« Leute ohne vieles Reden; ist sie zerfahren, mürrisch, gereizt, so ist auch ihre Umgebung Las now schlimmer« Spiegelbild davon. Di« Landfrau ist in ganz besonders hohem Maße Ser Mittelpunkt -eS Hanfes; spüren -ie anderen an ihr Freud« und Ruhe, Heiterkeit und Frle- «oen, so wird ihre ganze Umgebung dasselbe Gesicht Zeigen. Denn alles, was wir auSstrahl«n, «ehrt mit Verdoppelter Stärk« tn un sere Seel« zurück. DaS müssen wir unS stets vor Augen hatten! Kann ein Arbeitnehmer selbst seine Urlaubszeit bestimmen? Es geht nicht an, daß jeder einzelne Arbeiter den Urlaub auf eine bestimmte Zett verlegt, wie er es sechst bestimmt. Die Urlaubseinteilung mutz sich im Interesse der ordnungsmäßigen Fortführung des Betriebes auf das Jahr verteilen, wobei die Interessen des Betriebes und der Arbeiterschaft zu wahren sind. Darüber ist eine Vereinbarung zwischen Betriebs leitung und Arbeiterverkrekung zu treffen. Sie «kann natur gemäß wieder nur allgemeiner Natur sein. Die Bestimmung, wann der einzelne Arbeiter den Urlaub antritt, hat die Be triebsleitung zu treffen, die dabei in weitem Maße freie Hand haben muh, in Notfällen sogar den Urlaub versagen kann. Das letztere wieder nur gegen Zahlung Ler Urlaubs vergütung. So lautet «das Urteil des Reichsarbeitsgerichts 297/28 vom 12. Ianauar 1926. « wieder ruhig und geduldig gegen unser« Umgebung. ES ist fp i ob wir unS in unS selbst Versenkt hätten und aus -er Ties« j s«reS Selbst neu und erfrischt wieder auftauchien. : ES gehört etwas Uebung «dazu; man mutz «S immer wieder ! versuchen, Lis eS geht. Nicht nur einmal am Tage, nein, öfters j immer, wenn man bemerkt, daß man die Fassung und Besinnung
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