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vor § L KZ Z IN aus dem Ge> L S L> N S ZL Die winterblühende Begonie (Ololre äe Horralne). In den Schaufenstem unserer Blumen läden prangen setzt die mit unzähligen roten Bliiten überladenen Stauden der Begonie (Oloire äe l.orrsine) und erregen die Bewunderung aller Blumenfreunde. Ihre Blühwilligkelt dauert den ganzen Winter über an. Man hort öfters die Klage, daß die Begonien, aus dem Ge wächshaus des Gärtners in den Zimmerblumen- garten versetzt, bald ihre Blüten und auch wohl ihre Blätter abwerfen und unansehnlich werden. Bei richtiger Behandlung und rechtzeitigem Einkauf kann aber dieser Uebelstand nicht eintreffen. Hat sich die Pflanze kinmal an die Zimmerluft gewohnt, so gedeiht sie bei richtigem Standort. Vor allem ist es notwendig, daß um die Begonie im Zimmer einzuge- wähnen, man sie schon so zeitig kauft, daß man sie noch während einiger Wochen am offenen Senkt» «Mellen lUM. Auch lallte Wasser mehrmals gewechselt. In dem letzten Wasser löse man dann so viel käufliche frische Preßhefe auf, daß es leicht milchig wirb, und zer schneidet erst danach die Früchte in zwei gleiche Hälfte», fülle sie in den Ballon und gibt so viel Zuckerwasser dazu, daß die Beeren bedeckt sind. Am warmen Ort (nicht über 30 Grad Celsius) tritt die Gärung schon nach einigen Stunden ein; sollte sie doch noch ausbleiben, kann man mit einer geringen Menge Preßhefe nachhelfen, das ist aber selten nötig. Am anderen Tage fülle man das restliche Zuckerwasser nach, doch kann man den Ballon noch nicht ganz füllen, da die Beeren durch die Gärung emporsteigen. Solange die stürmische Gärung dauert, ist überhaupt große Vorsicht nicht nötig, denn der Hefenpilz unterdrückt alle anderen Fermente. Gegen Fliegen decke man eine Tasse oder einen kleinen Teller über die Öffnung. Erst wenn die Hauptgärung sich beruhigt hat und die Früchte nicht mehr steigen, kann der Gärverschluß aufgesetzt werden, den man am besten durch eine am unteren Ende heißgemachte metallene Gabel oder einen Löffel mit Wachs oder Paraffin oder einem Gemisch von beiden luftdicht auslötet, so daß die Kohlensäurebläschen regelmäßig durch das Gärröhrchen entweichen. Die Beeren bleiben bis zum Schlüsse der Gärung, die oft ein halbes Jahr dauert, mit dem Wein im Ballon und werden dann herausgesiebt und der Wein noch mals luftverschlossen geklärt in kaltem, frostfreiem Raume. Die herausgesiebten Beeren ergeben, mit Zuckerwasser übergossen, noch einen guten, leichten herben Nachwein. Es sei zum Schluß noch darauf hingewiesen, daß an Stelle der, wie mit Recht erwähnt wurde, nicht immer mehr gärungsfähigen Trockenreinhefe bzw. der Preßhefe auch die frischen Reinhefen, die direkt von einer Reinhefezuchtstation für ge ringes Geld zu beziehen sind, zu empfehlen sind. Neues aus Stall und Hof. Kartoffelkraut als Ersatz fullermillel. Den Futterwert des Kartoffelkrautes brauchen wir nicht zu hoch einzuschätzen, aber als Ersatzfutter mittel und zur Vergrößerung der Menge, als Füllmaterial ist es besonders in futterknappen Zeiten immerhin von Wert. Es wird am besten im grünen Zustande, vielleicht zusammen mit Rübenblatt, eingesäuert, wobei auf ein festes Ein treten in der Sckuergrube ganz besonders Wert zu legen ist. Bei dem sperrigen Kartoffelkraut ist das nicht ganz leicht, aber es hängt eben von der Durchführung des Einstampfens des Krautes und dessen Haltbarkeit in der Grube ganz wesentlich ab. Die Tiere wollen in der ersten Zeit das Kartoffelkraut nicht so recht freßen, aber Hunger zwingt sie doch dazu. Hierbei ist aber zu beachten, daß der Milchausfall, der durch die Futter verweigerung auch nur weniger Mahlzeiten ent steht, ganz erheblich sein kann. Es hält dann immer schwer, die Tiere zur alten Leistung zu- rückzubrlngen. W—-i. Magermilch mutz fütterungsrels sein. Die Magermilch, die ein ausgezeichnetes Futter für Jungviehauszucht und Ferkel bildet, muß bei der Versütterung sich in einem sütterungsreifen Zu stande befinden, also entweder ganz süß oder ganz sauer sein, sonst sind Magenverstimmungen und Durchfall die Folgen. Es erhebt sich die Frage, ob es rötlicher ist, die Magermilch dick sauer oder süß zu verabsolgen. In Oldenburg, Ostfriesland, Schleswig-Holstein, wo die Viehzucht in hoher Blüte steht, wird die Magermilch mit bestem Erfolge in einem dicksauren Zustande ver füttert. Vergleichende Versuche haben dabei ge- zeigt, daß die dicksaure Magermilch den Tieren sehr einträglich ist und günstigere Wachstums- und Entwicklungsbedingungen zeigt als bei der Verabfolgung mit vollsüßer Magermilch. Den er- wünschten bicksauren Zustand erhält man zu jeder Jahreszeit am besten dadurch, daß der Mager milch saure Milch beigemengt wird, die am Tage vorher zurückgestellt worden ist. Man rechnet dabei auf zehn Liter Magermilch etwa ein halbes bis ein Liter saure Milch. Die dicksaure Milch wird dann mit der anzusäuernden Magermilch kräftig verrührt. M. W. Hühner, die la den Wald laufen, sind der Gefahr ausgesetzt, vom Fuchs geholter werden. Sn der »Deutschen Aaer-Leituna*, Verlag von Siebenbürger Gulasch. S00 g Schweinefleisch, ebensoviel Hammel- und Kalbfleisch werden in große Würfel geschnitten, mit klein geschnittenen Zwiebeln und Speck zu gleicher Zeit aufs Feuer gestellt und mit einem halben Liter Fleischbrühe überfüllt. Nun gibt man einen Löffel Salz, etwas Paprika, fünf bis sechs Stück möglichst noch un reife, in Scheiben geschnittene Tomaten, sechs bis acht große, in Würfel geschnittene Kartoffeln, zwei Streifen geschnittene Mohrrüben und ein halbes Liter grüne Erbsen dazu. Ist alles weich und gar, richtet man dieses Mischgericht in einem Reisrand an. Frau A. in 2. Puusch-Konfebt. Acht Eßlöffel Zucker und der Schnee von einem Weißet, etwas Zitronen saft und die abgeriebene Schale einer halben Zitrone werden zu einem steifen Teig verrührt, dem man einen reichlichen Löffel guten Arrak beifügt. Jetzt schüttet man die Masse in eine ausgebutterte Form und Lberbäckt sie leicht, aber recht hell, in einem mäßig wE«n Ofen. Man zerschneidet später diesen Konfektblock in beliebige Stücke. Tr. Obst erst zwei Wochen nach der Ernt« sorsieren. Srisch gepflücktes Obst läßt man nach der Ernte in einem luftigen Raume etwa zwei Wochen lang auf Stroh lagern, um es dann erst zu sortieren. Es lassen sich dmm etwaig« Fehler, wie Druckstellen, weit besser als gleich bei der Ernte erkennen. Zur ersten Sorte kommt alles fehlerfreie, gut geformt« und völlig ausgerelfte Obst, das zur Aust, bewahrung über Winter kommt. Als zweit« Sorte bezeichnet man das übrige Obst, also solches, das klein geblieben, auch nicht gut geformt ist, Druckstellen, Wurmstiche und Schorfflecken aufweist. Es wird möglichst bald zur Gelee- und Weinbereitung verarbeitet, auch wohl getrocknet, oder bald verkauft. W—e. Bienenzucht. Pollenwaben Gar Acht selten findet der Imker ,n einzelnen Völkern Waben, die Un- mengen Pollen enthalten. Manchmal ist «in« entdeckelt« Honigwicke zum großen Teil mit Pollen gefüllt. Wohin damit? Im Stock ist noch Pollenvorrat genügend. Hängt man diese Wabe in den Schrank, ist der Pollen im Früh, jahr verschimmelt und bereitet den Bienen viel Arbeit, weil sie das feste, wertlose Zeug mühsam herausbefördern müssen. Eine solche Wad« wird mit scharfem, erwärmtem Messer bis auf die Mittelwand abgekratzt und der Pollen mit Honig zusammen in einem Glas oder «in« BleOiüchse «ingistampst. Mit etwas Honig- übergossen, hält sich der Pollen den Winten über und bildet dieser Stampfhonig im Früh« kdr «in arobrrtig ttMgb» Rkizfutt», SS», I. Neumann-Neudamm, monatlich S,1l) pdf, gißt ein Herr ein Mittel an, wie er den Fuchs ver- cheucht hat. Er hat die Hühner auf dem Rücken nit Karbolineum oder einem stinkenden Ol an- gestrichen und behauptet, von der Zeit an keine Verluste mehr erlitten zu haben. Den ärgsten Gestank verbreitet wohl ass koeticko, das in der Apotheke zu haben ist. Vielleicht versuchen es die gefährdeten Besitzer, ihre Hühner auf diese Weise vor dem vierbeinigen Raubzeug zu schützen. Gegen den Habicht und den Falken hilft das Mittel nicht, denn die laßen sich nur durch das Gesicht leiten. Dem Hahn eine Glocke um zuhängen, wie Iürn Iakob Swehn, der Amerika fahrer, es machte, hat wohl noch keiner ver sucht —, wenigstens habe ich noch keinen Gockel mit einer „Bell" gesehen. W.,B. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Darf Luzerne im Aussaatjahr gemäht werden? Wenn im Aussaatjahr sich die Luzerne besonders üppig entwickelt hat, darf sie ohne Schaden bei be- ginnender Blüte geschnitten werden. Das muß aber so rechtzeitig geschehen, daß sie noch vor Winter gut ausschlagen kann, damit sie nicht zu kahl in den Winter kommt. Dann bilden die ab gefrorenen, oberirdischen Pflanzenteile einen wirk samen Schutz gegen das Auswintern. In den folgenden Jahren ist die Luzerne dann viel winterfester geworden. Sie verlangt dann nicht mehr den Schutz in so hohem Grade wie im ersten Jahre. Damit dann ihre Triebkraft möglichst wenig leidet, empfiehlt es sich, die Luzerne bei beginnender Blüte zu schneiden, dann ist auch das Futter nicht zu holzig. Sz. vom Regenwurm. Diesen Bewohner der Erde kennt doch iedes Kind; selbst die der Großstadt wissen etwas von ihm. Und trotzdem gibt es so- gar viele Erwachsene, die sich über den Wurm nicht klar sind und ihn als Pflanzenschädling be- trachten. Ja jene Personen, die beruflich mit dem Boden umgehen, sehen in demselben ost einen Pflanzenfeind und töten ihn rücksichtslos. Dabei ist er der Gehilfe und Pionier des Landwirtes und Gärtners. Der weiche muskclreiche Darm schlauch des Regenwurms zieht sich wie eine Handharmonika zusammen, um sich wieder aus zudehnen. Durch diese ständigen Bewegungen be arbeitet der sonderbare Töpfer unter der Erde den Boden. Er lockert ihn, macht ihn krümeliger und geschmeidiger und feiner, um ihn so gefügiger zu machen für die feinen Wurzelhaare der Pflanzen. So ist der Regenwurm ein Präparator der Erde, ein Bodenvorrichter. Das ist die chemisch-physio logische Tätigkeit am Böden, aber damit ist der Nutzen des Regenwurms am Boden für die Pflanzenwelt noch nicht erschöpft; der Wurm wirkt auch noch mechanisch. Er durchlöchert den festen Boden wie ein Sieb, so daß Lust, Waßer, Wärme und Kälte eindringen und wirken können. Dann vermögen Dünger und Bodenbakterien zu arbeiten zum Gedeihen der Pflanzen. Den Tief- wurzlern unter den Pflanzen bohrt er die Löcher vor wie ein Erdbohrer, nur feiner und ver zweigter. So ist der Regenwurm Bereiter, Dor reiter und Helfer, ein Pionier für das Pflanzen leben, kein Pflanzenverderber, sondern ein Pflanzenfreund und Förderer im wahrsten Sinne des Wortes. Gro. man Ml soW PsWzen ?rwiE, Ne K IKK Gärtnerei bereits abgehärtet und an di« Lüft gewöhnt wurden. Dits« neu gekauft« Pflanz« ist an einem offenen Fenster aufzustellen, wo sie frischer Lust, jedoch keiner Zugluft ausgesetzt ist, und sich allmählich an die Zimmerlust ge wöhnen kann. Gegossen wird nur äußerst vor sichtig; es geschehe nur, wenn die Erdoberfläche des Topfes ganz trocken geworden ist. Leichtes Besprengen ist der Pflanze, die im allgemeinen Feuchtigkeit liebt, zum Gedeihen sehr nützlich. Werden später die Fenster geschlossen aeballen, so ist die Pflanze meistens so eingewöhnt, daß man sie in ihrer Schönheit zu erhalten vermag. Man wechsele möglichst wenig ihren Standort, da öfteres Versetzen des Topfes leicht Blumen abfall veranlassen kann. Gegossen wird nicht zu ost, aber dann jedesmal durchdringend. Die Begonie (Oloire cke Oorrslne) ist zuerst im Jahre 1891 durch Oemolre blsncy bekannt geworden und kam über Amerika zu uns. Rch. Neues aus Haus, Küche und Keller. Häufig «erden Rohne« und Schwarzbeeren in lanUalsigm Weinflasche» eingemacht. Besonders erstere laßen sich nun gar nicht so leicht aus den selben! schütten. Sehr praktisch und arbeitsparend ist es nun, den Flaschenhals mehrmals eng mit Bindfaden zu umwickeln, diesen mit Drennspiritus zu tranken und anzuzünden. Nach dem Abbrennen desselben, läßt sich der Flaschenhals ohne zu splittern abbrechen. Al.