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^1^111 — Derankworgi»« Ledaklem Serve S«»«- - »ruck und D«l°»! ««r, S—««t« »„»»»l-w«!-«. Sonnabend, am 28. Dezember 1929 95. Jahrgang Nr. 300 Pfennige Nr. 3. Nr. 403 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde : Postscheckkonto Dresden 12S48 »uzeigenprei«: Dte « Milltmeter breit« Petitzetl« 20 Reichtpfennig«. Eingesandt «mb / Reklamen 00 Neichtpfenntg« Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach dem Tauwetter an den Feiertagen ist das Thermometer wieder etwas gesunken. Ein kalter Südwefi sorgt dafür, daß die Straßen gefroren kleiden, eine grundlegende Witterungsänderung scheint sich aber noch nicht anzudahnen. — Für den Wintersportverkehr nach dem Ost- «rzgedirge wird auch die Strecke Geising—Zinnwald dis Sonnabend mittag durch den- Kraftschneepflug der Reichspost freigemacht sein. Die Wagen der Kraftpost Dresden—Glas hütte—Geising—Zinnwald—Altenberg—Teplitz lausen dann wieder wie gewöhnlich nach ihren Zielorken durch. Die Kraft- post Dresden—Schmiedeberg—Aehefeld verkehrt nach wie vor bis zur Grenzbaude. — Auf der Eillinie Dresden — Olbernhau, L ie infolge Schneeverwehungen unterbrochen war, wurde heute der Verkehr wieder ausgenommen. Der .Frauensteiner An zeiger' schreibt dazu: Das ist ganz gut und schön, aber die Be völkerung ist doch arg enttäuscht und demzufolge auch miß trauisch geworden: denn das Reiseprogramm vieler Fahr gäste ist vollkommen umgestoßen worden: man hatte sich auf di« Fahrzeiten mit dem Kraftwagen eingerichtet, mußte aber die Eisenbahn benutzen und so kam man verspätet an sein Ziel. Wie wir schon in letzter Nummer berichteten, war die Betriebsstörung nur auf die Verwehungen auf der Henners- dorfer Höhe zurückzuführen. Durch Aufstellen von Schnee schutzwänden zur rechten Zeit hält« dem vorgebeugt werden können: denn die ebenso gefährdete Nassauer Höhe ist dank Ler Schneeschutzwände trotz des sehr heftigen Schneesturmes fahrbar geblieben. Die Staatsstrahenverwaltung und die Kraftverkehrsgesellschaft müssen also noch in diesem Winter Vorkehrungen treffen, damit Unterbrechungen im regel mäßigen Fährverkehr unterbleiben. Dippoldiswalde. Tagesordnung für die 18. Stadtver ordneten sitz ung Montag, den 30. Dezember 1920, abends 8 Uhr. Oeffentliche Sitzung: Kenntnisnahme, Ver änderung im Rakskollegium. — Desgl. vertragsmäßige Ab gabe der Gasversorgungs-A.-G. Ostsachsen. — Desgleichen Wasserleitungskosken. — Prüfungsbericht zu einer städtischen Rechnung. — Pachtangelegenhel« Bunner. — Zahresschluß- bericht -es Vorstehers. Dippoldiswalde. Die Auszahlung der Invaliden- und Un fall-Renten für Ianuar 1980 erfolgt beim hiesigen Postamt am 30. Dezember 1029. — Nach Mitteilung der A.-G. Sächsische Merke werden die nunmehr fertiggestellten 15-KV-Ltg. Ulberndorf—Abzweig Reichstädt—Dippoldiswalde und 15-XV-Lkg. Ulberndorf—Ab zweig Elend—Glashütte in den nächsten Tagen unter Span nung gesetzt. Auf die bestehende' Lebensgefahr «bei Berührung der Leitung und Erklettern der Leitungsmafien sei auch hier aufmerksam gemacht. — Uns wird geschrieben: Am 1. Ianuar kann der Ver walter und Wirk des weit im Sachsenland« und über seine Grenzen hinaus bekannten, dem Sächs. Militärvereinsbundo gehörigen Erholungsheimes Mindischhaus in Dippoldis walde, Clemens Lux, sein 25 jähriges Berufsjubiläum feiern. 3n Leipzig am Südplatz hat er zuerst als bescheide ner Anfänger sein Gewerbe begonnen, um dann einige größere Lokale in Leipzig zu bewirtschaften und später das bekannte und vor allem durch seine gut« Küche berühmt ge wordene Restaurant «Stadt Glashütte' in Dresden zu über nehmen. Durch den Verkauf des Grundstücks während der Inflation war er gezwungen, sich «inen neuen Wirkungs- kreis zu verschaffen und hat diesen in der Bewirtschaftung des Windischhauses gefunden. Hier hat er sich, insbesondere durch die Unterstützung seiner treuen Lebensgefährtin, der guten, immer freundlichen Marie, ein reiches Arbeitsfeld ge schaffen und das Heim auf eine außerordentliche Höhe ge bracht. Wer einmal im Windischhaus Einkehr gehalten hat, wird sich gern der schönen Stunden, die ihm Clemens, der treue Ziethenhufar, die immer fröhliche Marie und der mu sikalische Troll bereitet haben, erinnern. Wie viele Kame raden und Gäste kehren sogar alljährlich in dem schönen mustergültigen Heim, auf das der Militärvereinsbund stolz sein kann, wieder ein, um ihre Ferien in der herrlichen Dip- poldiswalder Heide und an der nahen Talsperre Malter zu verloben. Dem fleißigen, rührigen Ehepaare Lux werden zu seinem Ehrentage sicher aus weiten Kreisen, insbesondere aber von den Kameraden der Militärvereine, die besten Wünsche für die Zukunft in Dankbarkeit dargebrachtwerden. Dippoldiswalde. Am morgenden Sonntag, nachm. 2 Uhr, findet Schwerhörigen-Gottesdienst in der Sa kristei statt. — Am 1. Ianuar nächsten Iahres können seitens der Arbeitnehmer wieder Lohnsteuererstatkungen für das Iahr 1929 beantragt werden. Der Erstattungsanttag muß bis zum 31. März 1930 spätestens gestellt werden und zwar bei dem Finanzamt, in dessen Bezirk der Arbeitnehmer am 10. Oktober 1929 seinen Wohnsitz gehabt hak. Dem Anttag muß beigefügt werden: Die Steuerkarte 1929, Bescheinigun gen der Arbeitgeber, aus denen die Höhe des Arbeitslohnes, die eingehaltene Lohnsteuer und sonstige Angaben hervvr- gehen: im Falle des Verdienstansfalles infolge Krankheit eine Bescheinigung der Krankenkasse, infolge Erwerbslosigkeit, Aussperrung oder Streik eine Bescheinigung der Arbeits losenversicherung oder eines Berufsverbandes: im Fall« des Vorliegens «besonderer wirtschaftlicher Verhältnisse Rech nungen und sonstige Belege. Anträge auf Erstattung können gestellt werden, wenn infolge Verdienstausfalles (Arbeits losigkeit, Krankheit, Aussperrung) der steuerfreie Lvhnbetrag von 1200 Mark und die nach dem Familienstande freibleiben den Beträge im Laufe des Iahres 1929 nicht voll «berück sichtigt worden sind: wenn im Iahre 1929 di« Leistungsfähig keit durch besondere wirtschaftliche Verhältnisse (außerordent liche Belastung durch Unterhalt oder Erziehung der Kinder, mittellose Angehörige) wesentlich beeinträchtigt worden ist. Die Höhe der Rückerstattung beträgt niemals mehr als im Kalenderjahr 1929 an Lohnsteuer eingehalten worden ist. Es kann aber im Falle des Vorliegens besonderer wirtschaft licher Verhältnisse ein vom Finanzamt nach pflichtgemäßem Ermessen bestimmter Betrag festgesetzt werden. Mich kön nen Anträge auf Erhöhung des steuerfreien Betrages ftir das Iahr 1930 dem zuständigen Finanzamt eingereicht werden, wenn ausführlich zu begründende, besonders wirtschaftliche Belastungen vorliegen (z. B. durch Unterhaltung mittelloser Angehöriger usw.) oder wenn der monatliche Pauschsatz von 40 Mark für Werbungskosten und Sondertelfiungen (Aus gaben für Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsstätte, für Werkzeuge, Berufskleidung, Versicherungen, Kirchensteuer, Berufsverbandsbeiträge usw.) überschritten wird. Diese An träge werden zweckmäßig sofort nach« Erhalt der Skeuerkarte 1930 unter Beifügung der Belege gestellt, damit die ein- tretende Ermäßigung bei -er ersten Lohn- oder Gehalts zahlung im Ianuar durch den Arbeitgeber berücksichtigt wer den kann. Dippoldiswalde. Die Ar-Ni-Lichtspie le warten an diesem Wochenende wieder einmal mit einem Doppel programm auf. Den ersten Teil füllt neben -er Deuligwoche der Wildwestfilm .Rin-Tin-Tin als Lebensretter'. In die sem Film kann man sich recht gut von der .Schauspielkunst' des bekannten Wunderhundes Rin-Tin-Tin überzeugen. — Im zweiten Film .Anter falschem Namen' geht es ebenfalls höchst amerikanisch zu. Nach Wahrscheinlichkeit und Logik Blatt enlhSU »le amtliche» Bekatmtmachmrse» "^»Äi»h«mvwam»,chaf^ «ml-gericht. «atz He» Sla-lral» -v D!--s!-is«alHa Weitzeritz-Jeilung ».no-Emg mö Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg all. " BallallH AEURRD Ha. BaglUllW darf man hier wieder nicht fragen. — Was dieser junge Anlergrundbahnschaffner in seinem Traum alles erlebt, ist ein kleines Abenteuer. Monte Bloue spielt das so grotesk und im Grotesken so anmutig, daß der Heiterkeitserfolg die ses Filmes schon gesichert ist. — Die Kreditanstalt Sächsisch«! Gemeinden Dresden legt in «der Zeit vom 27. Dezember bis 18. Ianuar 1930 aus der Reihe 8 ihrer 8 vrozentlgen Goldpfandbriefe einen Teilbetrag von 1 Million Goldmark Mr öffentlichen Zeichnung zum VorzugSkurse von SN/- Pro), auf. Schmiedeberg. Auf Grund des guten Anklanges, welches kürzlich die Zigeunerkapelle gefunden hatte- und vielfachen Wünschen entsprechend, hak sich der Wirk -es Gasthofes be müht, Wieder etwas Gutes zu bieten und diesmal ein Origi- nal-Schrammelttio mit la Stimmungssänger gewonnen. Die Besetzung «besteht aus Violine, Bandonium und Batzguitarre. Alles Nähere ist aus dem Inserat ersichMch. Schmiedeberg. Den musikalischen Ausklang der Weih nachtsfeiertage bildete ein Konzerk - Abend, ausgeführt von der rühmlichst bekannten Dresdner Gchiffskapelle <Lei- tung: Obermusikmeifier a. D. M. Ende) am 2. Feiertag im dichtgefüllten Saal von Marschner Gasthof. Einen Teil Lie- s«r Kapelle hatten wir hier schon einmal Gelegenheit, im engeren Kreise zu hören, anläßlich des 60. Stiftungsfestes-es Männergesangvereins .Schmiedeberg', am 17. Oktober die ses Iahres. Das damals Dargebotene berechtigte schon im voraus zu der Annahme, in dem am 2. Feiertag gebotenen Konzert, das diesmal unter persönlicher Leitung Obermusik meisters M. «Ende stand, einen besonderen «Kunstgenuß er warten zu dürfen. Das Orchester übertraf alle Erwartungen und bot sowohl in «der Reichhaltigkeit seiner Vortrags ordnung, als auch in künstlerischer Beziehung ein Mliitär- konzerk in exaktester Ausführung, wie es wohl selten hier ge hört wurde. Eine echt weihnachtliche Stimmung zog sich durch das ganze Programm hindurch und wirkte so an heimelnd auf die Konzertbesucher. Weihnachtsklänge, Fest marsch und Weihnachts-Ouvertüre eröffn«ten di« Reihe der Darbietungen. Schon nach Liesen beiden ersten Nummern war der Applaus ein so großer, daß sich Obermusikmeifier Ende zu einer Zugabe entschließen mußte. Er bot eine Weihnachkshymn« aus dem 16. Jahrhundert. Die wunder bar orgelähnliche Tonfülle und der «Schmelz -er Akkorde, ausklingend in das feinste Pianissimo, wirkten hinreißend. Ebenbürtig schloß sich an: .Blumengeflüster' von MM. Das Publikum schenkte diesen Darbietungen die größte Aufmerk samkeit und bewahrte eine solche Ruhe während -es Spiels, daß man auch das geringste Nebengeräusch im Saale als überaus störend empfand. In dieser Musik kam so recht das künstlerische Empfinden der «Kapelle zum Ausdruck, «das diese einer zielbewußten Meisterung ihres Führers und Lei ters Obermusikmeisters En-e verdankt. Wuchtig und präzis kamen di« schneidigen Militärmärsche zu Gehör. Sie brach ten Abwechselung in die Vortragsfolg«. Immer wieder er zwang sich die Zuhörerschaft Einlagen. Nicht unerwähnt bleibe auch das meisterhaft wieüergegebene TrompetenSolo .Der letzte Gruß', gespielt von «Solist Fehrmann. Ein Ton gemälde „Fröhliche Weihnachten' verfehlte auch in humo ristischer Beziehung und Originallität nicht seine Wirkung. Die mit vielem «Schneid unter Paukenschall gespielten Fan- sarenmärsche auf Herol-strompetne bildeten den Schluß des Konzertes. Für sie erwies sich allerdings der Saal als zu klein. Die Anwesenden, die sich durch die gehörte Musik oft zu stürmischen Beifallsbezeugungen Hinreißen ließen, zeigten sich für das Gebotene überaus dankbar und nahmen nur den besten Eindruck mit nach Hause. Penig. Ein hiesiger Gelegenheitsarbeiter, -er als no torischer Trinker bekannt ist und seine Familie schon mehr fach in «der Trunkenheit bedroht hat, drang am Montag nachmittag mit einer Eßgabel auf seine Frau ein. Der an wesende Schwiegersohn steckt« daraufhin den Betrunkenen zur Tür hinaus. Da der Betrunkene die Fensterscheibe zer- schlug und sich schwere Verletzungen an der Pulsader zuzog, mußte er in das Stadtkrankenhaus gebracht werden. Hier war «der Tobende ebenfalls nicht zu beruhigen und er wurde schließlich zur Polizei gebracht, wo man ihn in eine Arrest zelle sperrte. Der rabiate Ehemann, der innerhalb zweier Tage seine gesamte Erwerbslosenunkerstützung von 14 Tagen vertrunken hat, soll einer Trinkerheilstätte zugeführt werden. Sparkasse gWMswM Geschäftszeit: Werktags Ahr und 2—5 Ahr. Sonnabends nur '/,0—12 Ahr. Verzinsung der Spareinlagen. 5 Proz. bei täglicher Verfügung, 6 Proz. bei monatlicher Kündigung und 7 Proz. bei einvierteljährlicher Kündigung. Annahme von «Wertpapieren (auf Reichs- oder Goldmark lautend) in offen« Depots. Sladtbank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 28V0. Fernsprechanschluß Nr. 541. Die vom unterzeichneten «Stadttat mit Zustimmung der Stadt verordneten erlassene Polizeiverordnung und Gebührenordnung kür die Benutzung öffentlichen Verkehrsraumes der Stadt Mp- Udiswaide zum Handel, vom 27. Dezember E»'. W vom 30. Dezember ds. öS. ab 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht «im Rol- hause, Zimmer 16, öffentlich aus und tritt nach Ablauf dieser Frist ^Stadtrat Dippoldiswalde, am 28. Dezember 1920. Versteigerung. Montag, den 30. Dezember d. Z, mittags 12 Uhr, sollen in Ruppendorfs Buche, Birke, Pfosten) öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Knmmelort der Bieter: Querners Restaurant. T^ÄftSvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Montag, den 30. Dezember 1920, abends 8 Ahr oWW SWi der MM«Melen K WMmM. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus — Ivetten fün mongen: WitterunoSverhältnisse weiterhin schwankend. Zeitweilig ge ringe Niederschläge. Temperaturen im Flachland« vorwiegend über Null Grad, nur nachtS leichter Frost möglich. In den höheren Lagen des mittleren Gebirges Fortbestand ocS winter lichen WetterS bei verhältnismäßig geringem Frost. Winde auS südlichen bis westlichen Richtungen, im Flachlanve schwach, im Gebirge mäßig dis frisch. Bezugspreis: Für «inen Monat NM- mit Anträgen, einzeln« Nummern 15 Reich»- Gemeinde - Verbands - Girokonto