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Sie sind di« Freude der Frauen und der Schrecken der Bätci d Eheherren, die ihr angeblich „sauer verdientes" «Seid :bcn müssen, um diese Gelegenheitskäus« zu er» mögli Zwe, Weltanschauungen treten hierbei kroß zutage: die Skeptiker, diejenigen, die nach Goethe einen „Geist haben, der Opts verneint" und die in jedem Jnventurausverckausssenster Möglich die AuSgeburtLeS Schwindels, wenn nicht «ar Ler «olle »u sehen vcrmeiyen. und schliesslich Sie Begeisterten, Die sich nicht genug darüber wundern Lörmon, wieso Liese «underhaven QualttätSkleiber jetzt gar so*vtMg z« haben Md- Nun, wie Meistens imLeben, wird auch Hierbei die not- Lene Mittelstraße Ler gangbarste Weg sein. Wir wollen MMtehen» ein paar Richtlinien «für Len Kleidereinkaus tn Lüsen beiden ersten Wochen -es neuen Wahres geben: „Qualität, nicht modische Verarbeitung" muß LieSmal -äs Leitwort sei«. Denn die erfahrene Frau weiß sehr gut, daß bei Len Inventurausverkäufen hauptsächlich jene Waren ab- gestoßen werden müssen, di« nicht mehr -er allerletzten Mode, bas ist nämlich Ler Mode von morgen, entsprechen, weil die Kaufleute Platz und auch Geld zur Anschaffung neuer Waren IN unserer Abbildung zeigen wir ein paar BekleidungS- gegenstände, Lie besonders praktisch, kleidsam und keiner Mode unterlegen sind. Der dunkle Mantel mit Hellem Pelzbesatz, -er -icke sportliche Flausch- oder der feine Tuch- mantel, -essen Verzierung durch am Rücken angebrachte Biesen und durch im Bogen aufgesetzte Pelzstreifen ihn zu einer eleganten Nachmittags- und Abendkleidnug macht und auch Raglan-Kindermäntel sind praktische BekleiLungsgegen- stände, bereu Ankauf kein Risiko bedeuten kann. Woll- georgetteklei-er, mit ein- oder zweifacher Bleudengarnierung ober mit seidenem Westchen verziert, JumperkleiLer aus Trikotstoff, sportliche Tweed- und Jerscykleidchen werden sicherlich billig zu haben sein. Morgenröcke, Pyjamas und ähnliches können, wenn das Geld reicht, ruhig mit hinzu genommen werben. Sie dürfen getrost längere Zeit ruhen, ehe man sie in Gebrauch nimmt. Und ganz besonders kluge und praktische Hausfrauen pflegen derartige Gegenstände während Ler Inventurausverkäufe zu erstehen, um sie an eventuellen Geburtstagen und bet sonstigen Anlässen auf den betreffenden Goschenktisch legen zu können. Ein solcher kleiner Borrat von' Geschenken macht sich nämlich stets out bezahlt. gewinnen wollen. Der Inventurausverkauf ist daher eine Gelegenheit, billige Qualitätsware zu erwerben. Modell«, Li« übrig blieben, uud die ja stets nur aus besten Stoffen und in der Lenkbar besten Verarbeitung hergestellt werben, sind jetzt znm eigentlichen Einkaufspreis« zu haben. Die Käuferin muß sich nüchtern und sachlich überlegen: wie viel müßte ich sonst für ein solches Kleidungsstück ausgeben? Wie viebwirL mich feine eventuelle Umarbeitung oder, wenn -te Farbe «richt aaeHr str Mode ist — gerade in solchen Fällen wcden Modelle HHr Mbia woggogSben —. Las Anffärben ko-Mr? Zeigt «S sich, und-ieS^ist meistens Ler Fall. Laß sich hierbei ein« Ersparnis eiKtbt, so ist Lor betreffende Gegen stand rnhjg zu kaufen. Einfache praktische Kleider, Stoss«, Schuhe, schlichte Filzhütchen in guter Qualität lassen sich je-erzeit verwenden und selbst wen» man sie im Augen- Mcko, nicht benötig t, sind sie tm Bedarfsfälle, wo inan sie viel teuerer bezahlen müßte, wie „gesunden". Die KausSwut härf allerdings. Dicht soweit gehen, Latz man auch Gegenstände, für Lio man voraussichtlich in Len nächsten Monaten Wer- hänpt keine Verwendung haben dürfte, anschafft. Eine ge- nstsse Uoberlegung, Lie ja erst Lie eigentliche Ueberlogewhe.it und Las Ueber-der-Sache-steHen mit sich bringt, sind hierbei mchr noch als sonstwo am Platze. IVI« MIocuKLErEdttE Norwegische Tafelfteu-en. Um ein Volk und seine Weise ke-nnenzülernen, genügt »S nicht, sein Land zu besuchen: das beste Mittel, ihm mensch lich und kulturell näher zu kommen ist es, aus seinen Schiffen iM reffen. Aus den »wischen Hamburg und Bergen rasch «ebenden urbehaglichen und gepflegt-bequemen Postdampfern hjürscht vorwiegend nordische Kost — und La vielen Liese, Dicht ganz unrecht, Lie „Hauptsache" ist, so wollen wir sie Len Optanten einer nordischen NvrLlanLschast Hiermit zu schildern versuchen. Da gibt eS keine Ragout sins, gemengte Speisem HacheeS Mrd farcöeS, Lenn -er Norweger will Lie Zusammensetzung Heiner Gerichte sofort s«lbst übersehen können. An «scalopes «nL „gedrängte Wochenübersichten" hat er keinen Geschmack — viel unL ehrlich mutz es fein! Allein eine altz» ver- seinerte Zunge kommt dort nicht aus ihre Rechnung. Fische, Sahn« und Butter — fiSke. flöde og smör — W LaS L. und O -«S Norweger-Menüs. Es werden dort vor allem zahlreichste Arten von Seefischen in ihren immer besten und frischesten Exemplaren auf zahlreich« Art serviert — wöbet Las Verschiedenerlei aber mehr in -er Beilage liegt. Man genießt Lie Fische mit sehr reichlicher, zerflossener Butter, mit Sahne, süß und sauer, mit Schlagsahne, paniert, Mit süßen oder saueren Saucen, mit Gurten, Tomaten, Milzen, Mixe- ptekleS, mit Meerrettich, in Galantine, Ml«, IS^Tip ... aber Larnuter bleibt «S Fisch .. . und RasMi Vavon. Hier hat -er Seefisch LaS bei u«S fast unbekannt« ßkr oma des soeben «cs Lem Meer« geholten Fanges, Mnsere «imstoff mit Lmrklein Pelzbesatz, f^ 4—6 Fahre. > 1tS1. Mantel für Mädchen von b-8 Iah««, iWollstoff, mit Smokarbeit an -er Pasi«. Krage« u«L MSM Metten sind mit Hellem Pelzstroiseu beseht. ^14». Eleganter Mantel a«S Lutrkkem Flanschstvff ober! „Neugeborener Walfisch" soll aus Walfischdampfern be- liKte Delikatesse fein — ähnlich wie bei Len Lappländern ungeborenes Renntier-Junges . .. dies aber habe ich nicht gegessen. Jen« Walfffchdampfer pflügen von Oktober bis April Lie wil-zerrissenen Küsten des NordlaudeS von Tvondhjem bis zum Eismeer — und was hier verzehrt wird, ist wahrlich erklecklich. Der großen Mengen verbrauchten Rahm«S nach zu ur teilen, hat Norwegen noch Uobevfluß an sehr fettreicher Milch. Die Sahne wivd in allen möglichen Formen reich lich genossen, dicker süßer Rahm kommt literweise cnrf jede Tafel und wird dann anstelle von Alkohol getrunken, da neben auch früh, mittags und abends zur roten Grütz« ge- g^ben. Dies« wird dort ohn« jode färbende oder künstliche Beigabe aus Lem Säst von Himbeeren, Erdbeeren u. a. Beeren eingekocht. Sahne oder gute Milch bekommt man allerorten meist kostenlos zu trinken. Di« StuLenten haben au verschiedenen Plätzen ihrer Universitätsort« MilchbtcLen, Sie st« eifrig benutzen. Die «reisten Landgasthöse halten keinerlei Alkohol seil. Der norwegische Student kennt keine Bierkommerse und Saufkommrents. Erst -er Noureichtum der wenigen Städter Hat auch tn Norwegen Len Alkoholverbrauch gesteigert. Auf novwegUchvn Schiffen ist Wein, Kognak. Likör in den -Mn Sorten und erstaunlicher Auswahl L la eartv zu hW«,». h. nicht im Fahrpreis inbegriffen. Vivvenon» L no» moutovs. I» — Hammelfleisch klebt LA Norweger säst ebenso sehr wie Ler Türke. A«f keiner beG- re» Gatztafel fehlest die «lutton-ckop» — vielleicht Le« iMeu Britze» zu liebe — also auch Lie englischen SaucS»- MWhen fehl«« nicht ... Der Norweger selbst liebt groO^ einfache, unkomplizierte Braten. Schweinernes wird wenig gegessen, dagegen viel Roastbeef. Das Geflügel wird fast immer nur gekocht und mit gebundenen Sauc«n verschieden ster Art serviert. Kein Mahl am End«, aber ohne Kas schon! erwähnte rüäe gr-ci meä kl-äe srot« Grütze mit Sahne) un-i zpm Schluß Ler Ll^se-Ost, «tn wie hellbraunes Nougat auS- sehender, fester, süßer Ziegenkäse, der in großen Quadrat^ würfel» auf jedem Tisch steht. Er sehlt weder beim erstem Frühstück, noch zu Men anderen Mahlzeiten und man itzt! ihn mit Butter bestrichen, dazu Havre üzelcs. Dieser Hafer-! tekS, ein knuspriges, zartes, ungezuckertes Gebäck, wivd auch mit Butter oder Sahne nnd Fruchtmark »um Frühstück ge gessen. Die norwegische Konditorei liefert in Verbindung mit sehr reichlichem Schlagrahm und Fruchtmark einfache, gute Tortenware von ansehnlichen Quantitäten. HI«r kenu^ man keine „Vergeistigung" -es SchlaarahmS Lurch Eier schnee. Der Rahm läßt sich eher schneiden. Schokolade wir-! billig tn manchen Sorten im Laude selbst hergestellt. Eie« wevden zu Punsch und gebackenen Süßspeisen benutzt stammen aber ost aus Importware. Der viel zum FrMi stück verzehrt« Schinken ist umserem Geschmack stark gefelcU«! Murst-waven und Fleischsalate sind wenig beliebt, -a, wiÄ gesagt, der Norweger sofort erkennen will, was er tßt. , Der Norweger ist «in langsam, ruhevoller Esser und bM waloct wiewohl er viel ißt, Loch besonderen Anstand E Kein Speffetffch ohn« reichen Schmuck kleiner Flagg«. Rach Lvm Mahl folgt allemcA Gesang «n- Dan». AW Küssen ist Hier uralibtoder«, ganz allgemeine Sitte. Mkv! Mes bleibt von besonnener, «Macher FÄHlichkett. So ist ein« RorblanLSfahrt aus norwegischen «tue wertvoll« leibliche und volkskundliche Bereichern»«. . tt hellem Pelzbesatz. Sehr apart ist ne Blende, die vorn nach oben länft. *»Mvsevr. geschnitten« untere ManteltMl «ÄS» M 1«. Wtntrrmcmtel ans Flacffchstoff, mit «»chew PA» Der M«*«« MA DMUH und aparter Btesengarnierung im Rücken. Lom^n wttL «stü?'lZJ? MA. Reizender Kiwdermantel für b-s Jahre m« Pelz- Wese» auch vovgetaMcht