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und Kassel. In Beuchen und Bonn werden katholische s Lehrer ausgebildet. Die Anstalt in Frankfurt am Mam > ist konfessioneN nicht bestimmt. Handelsteil. — Berlin, den 6. Dezember 1929. Am Devisenmarkt waren die Kurse wenig ver» ändert. Am Effektenmarkt zeigte sich ein« im ganzen freundliche Stimmung; das Geschäft blieb aber Ml. Mon» tanwerte lvaren vernachlässigt. Am Anleihemarkt herrschte vermehrtes Interesse für Liquidattvnspfandbriefe. Am Geldmarkt hat sich kaum etwas geändert. Die Sätze für Privatdiskont lauteten auf 7, für Reichsbankdiskont auf 7 Prozent. Am Produkten markt gingen die Preise für Brot getreide bei geringer Kauflust wieder zurück. Kaser, der ! reichlich zur Verfügung stand, war schwächer. Gerste still > Mehl hatte nur Konsumgeschäft. j Devisenmarkt. s Dollar: 4,1725 (Geld), 4,1805 (Vries), engl. Pfund: i 20,864 20,404, holl. Gulden: 168,36 168,70, ital. Lira: i 21,84 21,88, franz. Franken: 16,425 16,465, Belgien j tBelga): 58,385 58,505, schweiz. Franken: 81,105 81,265, dän. Krone: 111,90 112,12, schweb. Krone: 112,42 112,65, ? norw. Krone: 111,81 112,03, tschech. Krone: 12,377 12,497, ! nsterr. Schilling: 58,72 58,84, span. Peseta: 58,72 58,84. ! Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaatcn per ' 1000 Kilo, sonst Per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Märk. 242—243 (am 4. 12.: 244—245). Roggen Märk. 173-174 (175- - <6,50). Braugerste 187-203 (187 bis 203). Futter- und judustriegerste 167-177 (167-177). Hafer Märk. 153-16. (153-161). Mais loko Berlin — (-,—). Weizenmehl 29,50-35,25 (29,50—35,25). Nog- genmehl 24,80—27,60 (25-27,60). Weizenkleie 11 bis 11,SO (11-11,50). Roggenkleie 9,75-10,50 (9,75-10,50). Weizenkleiemelasse —(—,—). Raps —(—,—). Lein saat (—,—). Vtktoriaerbsen 29-38 (29-38). Kleine Speiseerbsen 24—28 (24—28). Futtererbsen 21—22 (21 bis 22). Peluschken 20,50-22 (20,50-22). Ackerbohnen 19-21 (19—21). Wicken 23-26 (23—26). Lupinen blaue 13,75-14,75 (13,75-14,75), gelbe 16,50—17,25 (16,50 bis 17,25). Serradella -,- (-,-). Rapskuchen 18,50—19 (18,50-19). Leinkuchen 23,80-24 (23,80-24). Trocken schnitzel 8,90-9,40 (8,90-9,40). Sojaschrot 18,10-18,50 (18,20-18,60). Kartoffelflocken 15-15,60 (15—15,60). j Kartosselpreise. ! Amtliche Kartoffelerzeugerpreise je Zentner Waggon- mi ab märkischen Stationen (amtlich ermittelt durch die Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und Berlin): Weiße 1,80-2,20, Rote 2,10—2,50, Gelbfletschige ' 2,40-2,70, Nieren 3,50-4,00 Mark. Fabrtkkartoffeln 8 bis 9 Pfennig pro Stärkeprozent. Fisch-Großhandelspreise. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- Direktion Berlin. Lebende Fische für 50 Kilo: Hechte unsortiert 100—110, groß 60—65, groß-mittel 65—70: Zander 120—130; Schwie unsortiert 120—130, groß 110, Portions- 140; Aale stark 190, groß-mittel 200, klein mittel 120: Bleie unsortiert 40—57, groß 60—66, klein 20—30; Plötzen klein 20; Karpfen, Spiegel-, unsortiert 110, Schuppen- 100; Raap 60. Vierpreise. Bericht der Berliner amtlichen Notierungs-Kommission: Deutsche Eier: Trinkeier: Sonderklasse über 65 Gramm 21,5, Klass« A 60 Gramm 20,5, Klasse B 53 Gramm 19, Klasse C 48 Gramm 15,5; frische Eier: Sonderklasse über 65 Gramm 19,5, Klasse A 60 Gramm 17,5, Klosse B 53 Gramm 16, Masse C 48 Gramm 14; anssortterte kleine und Schmutzeier: 11,5 Pfennig je Stück. — Auslands eier: Posener, MemelÜtnder und Litauer: große 15H, normale 13? Russen: große 13A—14H. normale 13^-13»/-; Polen: größere 12H, normale 12; Abweichend«: 12—13; kleine und Schmutzeier: 11—12; in- und ausländische Kühlhauseier: ertragroße 15—15Vz, große 13V-—14; normale 11 Vs—12, kleine 10—10Vs, Chinesen und ähnliche 11—14; Kalkeier: normale 10,5 Pfennig je Stück. — Tendenz: Ruhig. Mtlchpreife. Die Berliner Milchnotierungskommission hat den Er- zeuger-MilchpretS für die Zeit vom 6. bis 12. Dezember auf 18V» Pfennig je Liter frei Berlin festgesetzt. Der letzte Preis betrug 19 Pfennig. Butterprelse. Amtliche Berliner Notierungen für Butter im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel. Fracht und Gebinde zu Lasten des Käufers: 1. Qualität 176, 2. Qualität 159, ab fallende Ware 143 Mark je Zentner. — Tendenz: Ruhig. Magervichhof Berlin-FriedrichSfelde. (Amtlicher Bericht vom 6. Dezember.) Auftrieb: 680 Rinder (darunter 623 Milchkühe, 2 Bullen, 55 Stück Jungvieh) und 169 Kälber. Es wurden je nach Qualität gezahlt für das Stück: Milchkühe und hochtragende Kühe: 290—600 Mark. Tragende Färsen: 270—480 Mark. Jungvieh zur Mast: Bullen, Stiere und Färsen 38 bis 44 Mark für einen Zentner Lebendgewicht. Marktverlauf: Langsames Geschäft, Preise ge drückt, bleibt Ueberstand. Pferdemarkt: Auftrieb: 470 Stück. Preise je nach Qualität 200 bis 1200 Mark. Schlachtpferde 60—200 Mark. Markt Verlauf: Langsames Geschäft Schweinemarkt: Austrieb: 231 Schweine und 531 Ferkel. ES wurden gezahlt im Engroshandel für das Stück: Länferschweiue: 6—8 Monate alt —, 5—6 Monate alt 65—85 Mark. PS«-: 3-4 Monate alt 45-65 Mark. Ferkel: 9—13 Wochen alt 35—45, 6—8 Wochen an 25-35 Mark. Marktverlauf: Ruhig, Preise weichend. Düngemittelpreise im Dezember 1929. Mitgeteilt von der Hanielschen Handelsgesellschaft m. b. H., Berlin NW. 7.) Kalidüugesalze: Kainit 12 Prozent 1,30 M., Kali 20 Prozent 3,04, 30 Prozent 5,39, 40 Prozent 7,55 M. je 100 Kilo lose, Frachtparität Vienenburg, Salzungen oder Staßfurt-Leopoldshall. Thomasmehl: 32 Pf. je Kiloprozent citrsk. Phosphor säure inkl.»100°Kilo°Jutesack, Frachtgrundlage Aachen-Rothe- Erde. Stickstoffdünger: Schwefelsaures Ammoniak 0,86, Kalk ammon D.A.V.V. 0,85, Leunasalpeter 0,89, Kalkstickstoff 0,83, Kalksalpeter 1,05, Natronsalpeter 1,15, Kalkammon salpeter J.G. 0,91, Kaliammonsalpeter 0,89 M. je Kilo- Prozent N. Der Preis für den Kaligehalt im Kaliammon salpeter beträgt z. Zt. 0,26 M. für das Kilogramm Kali (K,0). Der Preis für Kalksalpeter versteht sich einschließ lich neuem 100-Kilo-Spezialfack. — Nitrophoska J.G. I 25,50, Nitrophoska J.G. ll 24,00, Nitrophoska J.G. Ill 25,90 M. für 100 Kilogramm Ware, alles frachtfrei 20. Fortsetzung und ob Ossendowsky dafür Verwendung hatte! Er zog chmunzelnd von dannen. Ein Stück Brot hoffte er sich von ünem Bäcker erbitten zu können. Als er über den Hof schritt, sah er sich sehr genau um und lls er auf der Straße war, blickt« er zurück. Er schüttelte »en Kopf. „Da leugne noch einer Romantik und Ideale!" dachte er. ,So ein nettes Frauchen, so ein hübsches Gut — und so ein Träumer! — Ich hatte eine einzige Liebe und die wurde mir »ntreu. Er kennt drei Frauen und jede ist ihm treu. Ist ms nun Zufall oder liegt es am Menschen?" Diese Frage ließ Ossendowsky offen. Die Abendvorstellung wurde ein Geschäft. Ein ganz großes! Frau Wilson hatte gleiches noch nicht erlebt. So trahlend hatte sie ihr Gatte selbst am Hochzeitstage nicht ge- ehen. Heute würde sie ihre Schwerter mit Wonne schlucken. Kurz vor Vorstellungsbeginn hatte Anita noch ein An- Hegen an den Vater Sie suchte ihn und fand ihn mit Ossen- wwsky im Gespräch. Diesen hörte sie sagen: „Janz klar is »at. Jochen ist hier zu Hause. Alle woll'n ihn seh'n. So vat ham'n ja die Leute ooch nich alle Tage." Sie war im Begriff umzukehren, da bemerkte sie der Sater. Er sah aber nicht, daß sie im gelben „Schleierkleid" ind nicht im schwarzen Trikot war, so sehr war auch er vom Seldfieber befallen. „Nun Töchting, was sagst du zu diesem Besuch?" jragt« rr und rieb sich vergnügt die Hände. „Eines Begräbnisses würdig," sagte Anita. Wilson spuckt« dreimal aus. Er war abergläubisch wie ille Artisten. „Bist du verrückt, Mädel! Einer Hochzeit wür- üg, meinst du." „Also dann einer Hochzeit würdig," sagte sie. „Uebrigens, nie du siehst" — sie schlug den Mantel zurück — „beginne ich wüte als Lady Stanley. Der Lustakt- muß bis nach der Pause verschoben werden." „Warum?" „Weiß ich's ? Er muß! Innerer Zwang!" „Noch keine Traute?" fragte Ossendowsky und Wilson aßt« sie am Kinn, sah ihr ins Auge „Stimmungen, Mädel- hen." „Ahnungen! — Also gib den Programmwechsel bekannt." Mit ihren eigenartig wiegenden Bewegungen ging sie »avon „-wenn oa man nya): Mes jeyl," sagte Ossendowsky und sing auch. Das beifallsfreudige Publikum tobte. Jede Nummer wurde ebhaft applaudiert. Der Bärentanz brachte di« Menge aus stand und Band. So etwas hatten die Dörfler noch nicht gesehen, einen solchen Applaus die Wilsonschen noch nicht er- kbt. Die Aufregung war unbeschreiblich und wollte nicht verebben. Erst als sich Anita und Jochen zu einer Zugab« verstanden, waren die Begeisterten beruhigt. , Nach dieser Nummer wurde Jochen vom jungen Wilson ! hinausgebeten. Ein« Dame wünsche ihn zu sprechen. Si< erwarte ihn unter der Linde am Ende der Bleiche. > Jochen ging. - Mit großen angstvollen Augen sah ihm Anita nach. „Wie sah sie aus, die Dame?" fragte sie den Bruder, ab Jochen außer Hörweite war. „Gut." sagte Wilson. „Wie eben Frauen besserer Kreist aussehen." I „Frauen?" s „Ja! Dafür halte ich sie." ! „Kein Mädchen?" ! „Ich glaube nicht." „Wie alt?" - „Dreißig!" — ! „Blond?" „Dunkel! — Weshalb interessiert dich das? Bist du eifer süchtig?" Wortlos wendete sie sich ab. Frau — nein! Dreißig — nein! Blond — nein! Dan« war sie es nicht, an der er litt, an die er dachte immerzu. > Aber wer war es? ! Schade, daß st« sich umzukleiden hatte für den Luftakt, bei als erste Nummer nach der Pause anstand. ! Nun, sie würde es nach ihrem Auftreten erfahren. Das war ein sonderbares Wiedersehen zwischen Jochen und Frau Merten Grußlos standen sie sich gegenüber, sahen sich an und schwiegen. Aus dem Dunkel der Nacht leuchteten ihre geisterbleichen Gesichter. Jedes wartete auf ein Wort des anderen. Das Schweigen wurde zur Pein. Endlich fragte Jochen: „Mußte das sein, Frau Merten?" und in seiner Stimme schwang leiser Unmut. ! „Von meiner Seite aus — ja," antwortete sie offen und < fest „Ich trage immer noch Leid um dich." ! „Und ich kann das Leid nicht wenden." ! „Nachdem ich dich mit ihr sah, glaube ich das. Sie ist ein schönes Mädchen. Und jung!" „Sie ist auch klug und gut, und das ist mehr als schön und jung, wenigstens für einen, der ohne Heim und Herd ist." „Beides könntest du haben, Jochen, immer noch. Du l brauchtest nur mit mir zu gehen Eine knappe Stund« Weg'« I — du bist dabeim." Mitteldeutscher Rundfunk. Sonnabend, 7. Dezember. 14.30: Bastelstunde für die Jugend. Sprecherin: Susanne Bach. 4- 16.00: Schachmeister R. M. Vlümich, Leipzig: Lehr reiche Endspiele aus ver Schachpartie. 4« 16.30: Operetteu- nachmittag. Mitwirk.: Marg. Rößner imd Adolf Falken (Ge sang), Mitglied des Operettentheaters in Leipzig; das Leip ziger Rundfunkorchester. 4« 18.00: Funkbastelstunde. 4- 19.00: Dr. M. R. Behm, Leipzig, i kiuelle Probleme der landwerk- lichen und industriellen Provuttionsgestaltung. Die Stellung des Arbeiters im Rahmen der modernen ProduktiouSgestal- tung. 4- 19.30: Konzert des Ztlherquarteils des Leipziger Zitherklubs von 1872, Leitung: Paul Renk. 4« 20.00: Über tragung aus dem großen Saale des Kaufm. Bcreinshauses, Chemnitz: Konzert des Chemnitzer Lehrergesangvereins unter Mitwirk. des Frauenchors, der Singakademie (Leitung: W. Stessen). Solisten: Marianne Winkler (Sopran), Alfred Meyer, Organist an St. Nikolai, Chemnitz (Orgel), Dietrich Müller (Flöte), Albert Häntscy (Flöte), Mar Korner (Klari nette). Leitung: Erwin Seebohm. 4- 21.00: Heiteres Konzert. Mitwirk.: Die Abels (Männergesangsquattett) und das Leip ziger Rundfunkorchester. 4- 22 M: Bekanntgabe deS Sonntags- programms und Sportfuuk. Empfangsstation bet Lieferung ganzer Wagenladungen von mindestens 15 000 Kilogramm. SuPerphoMchat und Ammoniaksuperphosphat: Bezugs gebiet: Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Brandenburg, Pommern, Ost- mw Westpreußen: Superpyosphat 18 Proz. 6,84, Ammontaksuperphosphat 9X9 12,69, Ammoniaksuper- phosPha^6Xl2 11,04, Atmnontaksuperphosphat 5X10 9,59 Mark für 100 Kilogramm Ware, lose, frachtfrei deutscher Bollbahn- oder normal-spuriger Kleinoahnstattonen des Empfängers. Schlachtviehmarkt (Preise für 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark.) Hamburg, 5. Dezbr. Ochsen und Färsen (880) 31 bis 60, Bullen (276) 32-57, Kühe (662) 16-52, Schaf- Ml) 1. 58-62, 2. 48-55, 3. 38-45, 4. 19-29. — Marktverlauf: Rinder, mittelmäßig, Schafe ruhig. Dresden, 5. Dezember. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Kälber (51ö) 84—83. Markt verkauf: Kälber mittel. Leipzig, 5. Dezember. Preise für 60 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Rinder (269) 20—62, Kälber (710) 40—80, Schafe (233) 44—69, Schweine (1465> 65—80. — Marktverlauf: Rinder uüd Kälber schlecht. Schafe langsam, Schweine mittel. Gedenktage für den 7. Dezember. i542 * Maria Stuart, Königin von Schottland, in Linlithgow (ft 1587) — 1810 * Der Naturforscher und Mediziner Theodor Schwann in Neuß (ft 1882) — 1835 Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahn Nüriwerg—Fürth. Sonne: Aufgang 7,50, Untergang 15,53. Mond: Aufgang 12,26, Untergang 21,35. Gedenktage für den 8. D^ember. 1815 * Der Maler Adolf v. Menzel in Breslau (ft 1905) — 1832 * Der norwegische Dichter Björnstjerne Björnson in Oesterdal (ft 1910) — 1857 * Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg in Schwerin (ft 1920) — 1914 Deutsch-englische Seeschlacht bet den Falklandinseln; Tod des Admirals Maximilian Graf v. Spee, des Stegers von Coronel, Chile (* 1861). Sonne: Aufgang 7,51, Untergang 15,52. Mond: Aufgang 12,42, Untergang 22,46. „Möchten Sie betrogen sein, Frau Merten?" „Du kannst keinen Menschen betrügen, Jochen." Vor diesem Vertrauen stand er entwaffnet. Er hätte ih» gut sein mögen aus Dankbarkeit. Behutsam nahm er ihre Hand. „Kommen Sie, Frau Merten. Mit einem Zirkusmenscheu im Dunkeln stehen, kann Sie um Ruf und Ansehen bringen." „Die dich kennen, wissen, wer du bist. Sie achten dich. Und wie es um mich steht — du lieber Gott — ich mache kein Hehl daraus." „Um so mehr Grund für uns, hinüberzugehen." Beifallsklatschen tönte aus dem Zirkuszelt. „Die Pause," sagte Jochen. „Bitte, dort unter der Lampe können wir weiterreden." Nebeneinander gingen sie dem Lichtschein zu. Bald waren sie von Menschen umflutet. Frau Merten fragte: „Bist du heut« noch 'mal beschäftigt?* „Nein " „Und das Fräuiem?" „Gleich nachher In der ersten Nummer nach der Pause.* „Würdest du mich ihr bekannt machen?" „Gern! — Wenn es Ihnen recht ist, nach der Vorstellung. Jetzt wird es nicht gut möglich sein." Da klappte plötzlich Wasil Wilion vor Frau Merlen di« Hacken zusammen „Verzeihung, gnädige Frau," sagte er, dann wendete er sich an Jochen „Meine Schwester möchte dich sprechen Einen Augenblick nur " „Entschuldigen Sie Frau Merten." bat Jochen und ging. „Dar; icy zzynen weieuichasl leylen vis Herr Regur wieder« kommt?" fragte Wilson. „Er. kann nicht lange bleiben." Jochen fand Anita hinter dem Vorhang am Boden kauernd. Als sie ihn sah, sprang sie auf. „Sei mir nicht böse, Jochen, wenn ich dich störte." „Du störtest nicht, Anita. — Was ist dir?" Sie legte ihre Hände gegen seine Brust und blickte ihm rief in die Augen. Zwischen den roten Lippen leuchteten di« weißen Zähn« Die feinen Nasenflügel bebten wi« im Fi«b«r. „Sprich doch, Anita! — Bist du krank?" Ganz dunkel klang ihre Stimme. „Sehen wollt« ich dich noch einmal. Jochen- — Sehen! — Nichts weiter." „Mädelchen, wie du das sagst! Als ob es zum Sterbs» ginge" „Wer weiß, ob es nicht zum Sterben geht. Scheiden ist ost auch sterben." „Wir scheiden doch nicht, Anita. Ich bleibe bei dir. Mich holt niemand fort." „Und doch ruft jemand nach dir. Jemand braucht dich und sehnt sich Ich fühle es, Jochen. In mir ist Klagen und Weinen." Ganz leis« drückt« Jochen den dunklen Kops, der an sein« Brust gesunken war. Ganz zart küßte er das schwarze Haar; Die Klingel riß in das Schweigen. Die Arbeit rief.