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Die ,Sdy«« der Freiheit". LW* Aus Kanada wird «tne «^SAMtia« Begebenheit gemeldet, nämlich der „friedliche Aufstand" einer me«- würdigen russisch«, Sekte, die sich seit Jahren in Kanada angesiedelt hat. Die kanadischen Bchürdeu haben mehrere russische Sektierer zu GÄÜnaniSstrafen verurteilt, weil ft« sich weigerten, ihre Kind« «r dis Schul« Kl schicken. Diese Sektierer, die sich „Sühne der Avekhett^ nennen, waren im zaristischen Rußland sehr unbeliebt. Sie wurden von der rusfischen Regie rung unbarmherzig verfolgt, bis sie sich entschlossen, nach Kanada auszuwandern. Die kanadische Regierung hat nun seinerzeit den Sektierern versprochen, ihre Sitten und Bräuche zu achten und ihnen vollständige Freiheit einzuräumen. Die „Söhne der Freiheit" stützen sich in ihrer Lehre auf keinen geringeren als den vor einiger Zeit von der ganzen Welt gefeierten Leo Tolstoi» der in Rußland energisch für sie eintrat und ihnen den Rein ertrag seines Romans „Auferstehung'' stiftete. Die Sekte behauptet, daß der Mensch nichts zu lernen braucht, was gelehrt werden könne. Ihre Anhänger stützen sich darauf, daß Tolstoi einer Abordnung von »Studenten, die ihm zu seinem 80. Geburtstag di« Glückwünsche der Universität überbrachte, erklärte, jede Wissenschaft sei überflüssig. Der Mensch müsse lernen das Leben zu verstehen, aber nicht aus Büchern, sondern indem er die Natur belausche. „Unsere Mutter", so erklärte ein Abgesandter der Sektierer einem Vertreter der kanadischen Regierung, „ist die Erde. Landarbeit gibt die höchste Bildung, wenn alle aus dem Land« arbeiten würden, so hätten wir weder Kriege noch Hungersnot." Die Behörden scheinen aber wenig Verständnis für die Lehre dieser Fanatiker zu haben, denn die Sektierer Bulanow und Popow wußten im Städtchen Nelson ins Gefängnis wandern, weil sie gegen die Durchführung des Schul gesetzes Widerstand geleistet hatten. Eine Menge Sek tierer schlug ihr Lager vor dem Gefängnis auf und sang Tag und Nacht religiöse Hymnen. Das mißfiel den Kindern der Stadt, di« recht gehässig mit Steinen und Unrat nach d«r „Söhnen der Freiheit" warfen. Nun beschwerten sich die Sek tierer bei dem Vorsteher des Gefängnisses; der Vor- steher, dem die ganze Angelegenheit sehr peinlich war, erklärte sich bereit, gegen ein Lösegeld von 20 Dollar die Gefangenen zu entlassen. Die Sektierer weiger ten sich jedoch, Lösegeld für Gefangene zu zahlen, dis nach ihrer Meinung unschuldig eingekerkert waren, und sie versuchten dem Beamten klarzule-gen, daß sie die einzigen „praktischen Nachfolger" Tolstois seien, also keiner Gewalt aktiven Widerstand leisten dürsten. Daraufhin ließ der Gefängnisvorsteher Polizeiautos heranfahren. Die Polizei überwältigte die Fanatiker, entfernte sie mehrere Meilen von der Stadt, und ver bot ihnen, jemals zurückzukehren. Nun warten die Sek tierer auf die Befreiung ihrer Genossen, die sie da durch zu beschleunigen hoffen, daß sie unaufhörlich fromme Lieder singen. vr. Stresemann tot. Berlin, am 3. Oktober. Reichsautzen minister vr. Stresemann ist heute morgen kurz nach Uhr plötzlich gestorben. Zum Tode des Reichsautzenministers Dr. Stresemann er fährt die Telegraphen-Union noch folgende Einzelheiten: Nachdem Dr. Stresemann am gestrigen Mittwoch noch frisch und munter gewesen war, erlitt er morgens 3,20 Uhr einen Schlaganfall, wobei tiefe Bewußtlosigkeit eintrat. Sofort wurde sein Arzt Dr. Zondek herdeigeholt, kurze Zeit darnach traf auch Prof. Dr. Krautz ein. Die Aerzte konnten Dr. Stresemann aber nicht retten. Um 5,17 Uhr setzte der Todes kampf ein, wenige Minuten nach 5,25 Uhr verschied Dr. Stresemann. Als Folge des Schlaganfalles war auch eine rechtsseitige Lähmung eingetreken. Stresemanns ganze Fa milie war am Sterbelager versammelt, ebenso sein Sekretär, -er die ganze Nacht am Bette gewacht hatte. Der Schlag anfall ist wahrscheinlich eine Folge der Benen-Berskopfung, an der Dr. Stresemann schon seit geraumer Zeit litt und die ihm viel zu schassen machte. — Ueber die Nachfolge kann zur Zeit liattirlich noch nichts gesagt werden, zunächst wird Staatssekretär von Schubert die Geschäfte des Auswärtigen Amtes führen. Der Reichskanzler und Reichspräsident von Hindenburg sind heute morgen sofort von Dr. Stresemanns Tod benachrichtigt worden. Es ist anzunehmen, -atz die Reichsregierung noch heule eine Kundgebung veröffentlichen wird. 3n der Hauptstadt wurde die Nachricht vom Tode Stresemanns infolge der frühen Morgenstunden nur lang sam bekannt. Die öffentlichen Gebäude setzten die Flaggen auf Halbmast, zuerst das Auswärtige Amt, die Wirkungs stätte Dr. Stresemanns während der letzten fünf 3ahre. Die für heute 10 Uhr angesetzle Reichslagssitzung wird zunächst stattfinden und mit einer Ansprache des Präsidenten eröffnet werden. Ob dann eine Aenderung des Arbeitsplanes einlritt, steht noch nicht fest. Berlin, 3. Oktober. Der Reichsinnenminister hat aus Anlatz des Todes Dr. Stresemanns angeordnet, dah aus allen Amtsgebäuden bis einschließlich Sonntag halbmast geflaggt wird. Die Beerdigung wird voraussichtlich Sonntag oder Montag stattfinden, ob auf Staatskosten, steht noch nicht fest. Man rechnet damit, -atz die Leiche Dr. Stresemanns im Reichstage aufgebahrt wird. Der heute in aller Frühe be nachrichtigte Reichspräsident, der am nächsten Sonntag von Schorsheide nach Berlin zurückkehren wollte, wird vorgus- sichtlich schon früher hier elntreffen. 3n den Dispositionen größerer Veranstaltungen, die für die nächsten Tage geplant waren, wird aller Voraussicht nach eine Aenderung eintreten. So dürfte der Flug -es «Graf Zeppelin" nach Berlin unter bleiben. Bei der täglichen Besprechung der Direktoren des Auswärtigen Amtes gedachte Staatssekretär von Schubert -es Reichsauhenminifiers, der als «in Opfer treuester Pflicht erfüllung hingegaUen sei. Der schmerz -es Auswärtigen Amtes sei unermMch. Der Vizeprästhept -es PeichH-ges, Esser, Hielt um 10 Uhr die vorgesehene Parkeiführerbesprechung ab und schlug vor, um 10,10 Uhr eine Vollsitzung -es Reichstages abzuhal ten, in -er Dr. Stresemann ein Nachruf gewidmet werden soll. Weiterhin soll eine halbstündige Pause eintreten un- -ann die Beratung -es Arbeikslosen-Fürsorgegesetzes vorge nommen werden. Man will die Verhandlungen rasch zu Ende führen. Sächsisches. - Der Präsident des Landesfinanzamtes Dresden teilt mit: Die diesjährige Personenstands- undBeknebsaufnahme ist in sämtlichen Gemeinden am l0 Ottober IY2Y s führen. Sie erstreckt sich mit Ausnahme derkasernerten An ! gehörigen der Truppenteile oder Wehrmacktsbehorden und der Behörden der staatlichen Ordnungspo^« auf alle na ür- licken Personen und auf sämtliche gewerblichen Betriebsstatten, Laaerräume Büroräume, Büros, Behörden, Verwaltungen und deral 'die sich auf einem Grundstücke befinden. Dabei iit es gleichgültig, ob der Betricbsinhaber in dem gleichen Grundstücke wohnt oder nicht und ob er eine Einzelperson, offene Handelsgesellschaft, Kommanditgesellschaft, Aktiengesellschaft, Gesellschaft mit beschränkter Haftung oder Behörde ist. 2n welcher Weise die Vordrucke zu der Personenstands- und Be triebsaufnahme auszufüllen sind, ergibt sich aus der Anleitung Letzte Nachrichten. Was bederrtet das? Berlin, 3. Oktober. Die KraktionSsitzmeg ver Deutschen Bolkspartei ist gestern abend n« 7,30 Nh« z« Ende gegangen. Ueber das Resultat war nur zu er fahre«, daß die AraktionSmitglieder der Deutsch« SolkSpartei chremvSrtlich -um strengsten Stillschwäg« über di« Verhandlungen verpflichtet wurv«. Ostmarkentagung der Dentschnatioualeu. — Frankfurt a. O., 3. Oktober. Hier veranstaltete die Deutschnationale Bolkspartei eine Ostmarkentagung. Vie Herren von Gayl, von Kries und Dr. Deerbe^ zeichneten ein Bild der Not im Osten. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der durchgreifende Maß nahmen zur Aushebung der ungünstigen Folgen der Grenzziehung verlangt werden. Ferner müsse oi« Be völkerung Schutzmaßnahmen gegen die fortgesetzte pol nische Luftspionage fordern. Zuchthausstrafen für die Gladbecker Lohngeldräuber. — Essen, 3. Oktober. Im Prozeß gegen die Glad becker Lohngeldräuber, die am 22. Februar den Kassen beamten der Zeche Matthias Stinnes U in Gladbeck- Brauck die Tasche mit Löhnen in Höhe von 118 000 Mk. entrissen, lautete das Urteil gegen Heinrich Keimling ruf 13 Jahre Zuchthaus, gegen Hermann und Peter Keimling auf je 12 Jahr« Zuchthaus, gegen Johann Keimling wegen Begünstigung und Hehlerei auf drei Fahr« Zuchthaus. Bären sind keine Katzen! — Frankfurt a. M., 3. Oktober. Eine Schulklasse besichtigte unter Führung einer Lehrerin den Zoolo gisch«: Garten. Ein elfjähriger Schüler kletterte über das Absperrgitter eines Bärenzwingers. Der Junge wurde von einem braunen Bären erfaßt, der ihm einen Arm abriß. . . Das Warndt-Gebiet will Heimkehr«. — Saarbrücken, 3. Oktober. Die Vertreter der durch französische Angliederungsgelüste bedrohten Warndt-Bürgermeisterei Ludweiler nahmen eine Ent schließung an, die in die Forderung ausklingt: Ge schloffene Rückgliederung des Saargebictes an das Tentsche Reich. Auch nicht der geringste Teil darf ab- getrennt werden, da dies eine Vergewaltigung der Einwohner bedeute» würde. Aushebung sämtlicher K n, Zessionen. Einigung Englands mit Rußland. — London, 3. Oktober. Henderson und der rufii- kche Botschafter Dowgalewski haben sich über die nach VÄ Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen Englands zu Rußland zu regelnden Fragen geeinigt. Rußland hat in der Propagandafrage Zusicherungen abgegeben. Die Einigung dürfte zur Festigung der europäischen Verhältnisse beitragen. Griechisches Geschenk an das deutsch« Archäologische Institut. — Berlin, 3. Oktober. Die griechische Regierung hat dem deutschen Archäologischen Institut in Athen «n wertvolles Grundstück geschenkt. Di« lebende Fackel. — Berlin, 3. Oktober. Als die Frau eines Ar beiters in einem WeddinahauS Kartoffelpuffer buk, geriet plötzlich das siedende Fett in Flammen, di« die Kleider der Aermsten im Nu in Brand setzten. Sie stürzte ans Fenster um Luft zu schöpfen, verlor aber die Besinnung und fiel brennend auf den Hof, wo sie völlig verkohlt liegenblieb. Ihr Mann, der im Augenblick des Unglück sie retten wollte, erlitt leichte Brandwunden. Da das TrepvenhauS völlig ver qualmt war, wurden eine Frau und zwei Kinder aus der Nachbarwohnung, die sich, laut um Hilfe schreiend, an den Fensterkreuzen angeklammert hielten, von der Feuerwehr über Leitern ins Freie gebracht. Ein früherer Landgerichtsdirektor spurlos verschwunden. — Stettin, 3. Oktober. Seit dem 30. September wird der frühere Landgerichtsdirektor Hünich vermißt. Hönich unternahm an diesem Tage einen Jagdausflug mit seinem Hunde, von dem er nicht wieder zurück- kehrte. Beamte der Landeskriminalpolizei und Land jäger haben Nachforschungen angestellt, die aber er gebnislos verliefen. Hönich ist 71 Jahre alt. Bombenanschlag auf das Buudesamt des Stahlhelms in Magdeburg? — Magdeburg, 3. Oktober. Wie der Stahlhelm mitteilt, wurde vor dem Eingang zum Bundesamt ein Karton gefunden, der eine gefüllte Flasch« enthielt, die durch eine elektrische Leitung mit einer Batterie und einer Weckeruhr verbunden war. Der Fund wurde der Polizei übergeben. Oberleutnant Krull wieder verhaftet. — Hamburg, 3. Oktober. Der aus dem Rosa- Luxemburg-Prozeß bekannte Oberleutnant a. D. Krull, in Hamburg aus der Untersuchungshaft entflohen ist, ist auf offener Straße von Kriminalbeamten er kannt und verhaftet worden. Bier Bauarbeiter schwer verunglückt. — Rcgensbutü, 3. Oktober. Bei Bauarbeiten aus dem Gelände der Regensburger Zuckerfabrik stürzte ein Gerüst ein, wobei vier Arbeiter in die Tiefe gerissen und schwer verletzt wurden. Einer der Verletzten, der Hilfsarbeiter Johann Kandlbinder verstarb alsbald nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus. P Der Mörder von der WetßtaunnchShe verhaftet? — Ko»««ksreuth, 8. Oktober. Hier wurde der unter dem Verdacht des Doppelmordes an zwei Leh rerinnen auf der Weißtannenhöh« tm Schwarzwald ge suchte Iakob Weilacher aus AlberSwetlrr tu der MW v«hafttt. Die Tat ist am 31. Mai 19L8 verübt wM den. Der Verhaftete wurde in das AmtSgerichtSge- sängniS Waldsaffen «ingeltefert. Italiens „eherner Stiefel" in SiidtircK. — Mailand, 3. Oktober. Bom 1. Oktober an ist > dar zweisprachige Regime in ganz Südtirol abgeschafft j worden. Der Präfekt von Bozen hat Mussolini « i einem Telegramm von diesem Wandel Mitteilung ge- j macht, mit der Bemerkung, das faschistische Italien j treib« seinen „ehernen Stiefel" immer tiefer und end gültig in diesen „Boden Roms", der eine Borposten wache sei. Selbstverwaltung für Indien — aber nicht s» bald. — London, 3. Oktober. Den Zeitungen zufolge bereitet das Kabinett Macdonald eine Erklärung übe« seine Jndien-Poltttk vor. In der Erklärung soll bv- kanntgegeben werden, daß es das Ziel der Politik der englischen Regierung sei, Indien oen Status eines Dominions — also das Recht der Selbstverwaltung — zu verleihen. Es soll aber gleichzeitig erklärt werben, daß dies nur aus langsamem Wege mv^ktch sein werde. Rücktritt der ägyptisch« Regierung. — Kairo, 3. Oktober. Der ägyptische Minister präsident Mahmut Pascha ist mit seinem Kabinett zu rückgetreten. Der Rücktritt hängt mit den englisch- ägyptischen Vereinbarungen zusammen, durch die Aegyp ten seine Freiheit zurückgewinnt. Tie neue Regie rung soll Wahlen zum Parlament ausschreiben und dadurch die Voraussetzung für die Verabschiedung der außenpolitischen Verträae ickatten. «ovenfeefing mit prominente« Gäste«. Di« Mitglieder der Aero-ArktiSges«llschaft, die in den letzten Tagen in Friedrichshafen im Kurgarten- yotel Besprechungen abyielten, wurden von den Dor- nierwerken zu einem Flug mit dem Riefenflugboot „Do X" eingeladen. Vor Merseburg landet« das Klug schiff und nahm noch weitere Gäste auf, und zwar den Generaldirektor der Reichsbahn Dr. Dorpmüller und mehrere Präsidenten der verschiedenen Retchsbahn- direktionen. TaS Flugboot machte darauf einen Rund flug über das Bodenseegebiet. Ende der Woche wird das zwvlfmotorige Mesen flugboot „To X" einen Flug mit 100 Personen an Bord ausführen. Mil den englischen Luftschiffe« scheint es nicht z« klappen. Tas englische Luftschiff „R 101", das bereits am Montag aus der Halle gebracht und am Ankermast festgemacht werden sollte, ist anscheinend immer noch nicht fertiggestellt. Dienstag fand ein« Abnahmeprü fung beider Luftschiffe von der aeronautischen Ueber- wachunasbehörde statt. Ueber das Ergebnis ist noch nichts bekannt geworden. Es verlautet, daß „R 101'' bei der ersten günstigen Gelegenheit seinen Probeslug unternehmen soll. Soeben meldet der Draht, daß auf dem Flug platz von Cardington, dem zukünftigen Zentralluft- schiffhafe« Englands, die Taufe des Luftschiffes „« LSI" vollzogen worven ist. Fälligkeit der Aufwertmigshypotheken. Berlin, 2. Oktober. Amtlich wirb mikgekeilk: Die Tagespresse hak in letzter Zeit Nachrichten über einen Gesetzentwurf gebracht, -er -ie Fälligkeit un- Verzinsung -er Aufwertungshypotheken behandelt. Die Nachrichten beziehen sich, wie zur Klarstellung mikgekeilk sei, auf einen vorläufigen Reserevtenenkwurf, -er nur -azu bestimmt ist, -en Landesregierungen eine Unterlage für -ie Prüfung -es Fragenskoffes zu geben. Das Raab-Katzenflein-Kleinlufkschiff „DRK. 28" vollkommen vernichtet. Magdeburg, 2. Oktober. 3n -en späten NachmiikagSstunden -es Mittwoch wurde -as seit einigen Tagen aus'dem Magdeburger Flugplatz stationierte Trumpf-Kleinluftschiff -er Rab-Katzenstein- Werk« „DRK. 28" durch einen Windstoß von seinem Ankermast losgerissen. Es trieb zunächst in Richtung Biederitz ob und wurde dann in der Nähe -es Umflutkanals durch -en starken Wind zn Boden gedrückt und dabei vollständig zerschmettert. Der Führer des Luftschiffes, Henderllch, Berlin, -er mit in die Höhe gerissen wur-e, erlitt «inen komplizierten Unterschenk^druch und wurde -em hiesigen Krankenhaus Altstadt zugeführt. Enteignungen ohne Ende. Warschau, 2. Oktober. Nach elwn 14 tägiger Panse werden im polnischen SiaakSanzeiger am Mittwoch wieder ,10 Enkeig- nungsbeschlüfs« über deutschen bäuerlichen 'Kleingrundbesitz in Posen-Pommerelken dekanntaegeben. 3m ganzen sind in den letz ten Monaten etwa 60 deutsche Bodenobsekke zu Gunsten des pol nischen Staakes liquldiert worden. . Grohfener in Harburg-Wilhelmsburg. Sarlmrg-WilhelmSlmrg, 2. Oktober. Die Oelwerke Koch, A.-G., Harburg-Wilhelmsburg, sind am Mittwoch nachmittag von einem schweren Brandungliick heimaesucht worden. 3m Ma- schinenraum entstand «ine Kesselexplosion, wodurch dis Gebäude in kurzer Zeit lichterloh brannte. Nur mit vieler Mühe gelang «s der Feuerwehr, ein weiteres Umsichgreifen des Feuers zu ver hindern. Nach etwa «inständiger Tätigkeit war die Gefahr besei tigt. DaS Maschinenbaus ist zerstört worden. Leider sind bei dem Unglück zwei in dem Betrieb beschäskigke Arbeiter umS Leben gc- - kommen, die sich Im Augenblick der Explosion gerade im Ma- fchinenhauS befanden. Die beiden Verunglückten sind wahrschein lich durch Gas« betäubt worden und dabei verbrannt.