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(Schlich.) .Noch wenigeri Deshalb bitte ch auch ihr den Brief Lesen zu lassen. Ich habe nichts zu verbergen." »Nichts. Jochen?" »Gar nichis'" »Und das Mädchen?" »— — war meine Partnerin in einem — Zirkusstück.* Kathrein befiel plötzliche Schwäche. Sie mußte sich setzen »Warst du denn nicht in Stellung?" fragte sie. »Kann man nicht auch in einem Zirkus in Stellung ge> wesen sein, wenn es in der Landwirtschaft unmöglich wart Es war ja Winter, als man mich hier fortdrängte — inr Ungewisse, nur fortl — Ich hätte wohl ein heim gewußt Dahin aber wollte ich nicht. Der Zirkus kam mir gelegen.' »Cs ist ja auch nichts weiter dabei, Jochen nur für der ersten Augenblick — du verstehst. »Ungewohnt, meinen Sie?" »Ja, Jochen. Es liegt ,o fern wir Mime» uns untei Arbeit im Zirkus nichts .(echtes orstellen Am bester sprichst du nicht davon." „Doch, Frau Anschütz, va^o werd«, .6, «eden, wenn e< an der Zeit ist. Martha muß darum "äsen " »Warum muß gerade sie das?" „Weil Liebe ohne Vertrauen keine Lieoe ist. Das Mäd chen, ar das Ich schrieb, liegt mit gebrochenem Becken uni anderen Verletzungen m Krankenhaus Es ioü sich naci seiner Entlassung bei meine» Mutte»' »rholen Das will ich Ich bin ihm Dank huldig. »Se« mir nich wsi chen dar" a, wltz-a wiefert Dank?' .Ja, Frau Anschütz » sollen Sie logar wiße. Wen» ich das Mädchen nicht gehabt hätte, >ch weiß nicht, was mir mir geworden wäre. Vielleicht hätte ich eine Dummheit begangen. — Sie ahnte ein Glück, das ich verloren glaubte Sie tröstete mich mit diesem Glück. Roch in ihren Schmerze» — im Krankenhaus — rief sie nach mir. Richt ihretwegent .Meinetwegen! Und hieß mich heimgehen, well dort ei» -Mähchen auf mich warte und ein alter Mann sein« letzte» Magie lebe. — Ich wär nicht hier, Frau Anschütz, wenn st» M Nicht geschickt hätte.^ Kothrein wischte sich verstohlen über die Wange. DI» Hand zittert^ die das Blatt hielt. Ihr« Stimme war weiH und Sollet Tränen. »La» Jochen, nimm diesen Brief. Nimm ihn! Sch brauch, ihn tzichtW lesen. — Auch mir soll das Mädchen wMommev .HM? HW dem Briese faßte Jochen Kuthvein» Hand. »Für das Vertrauen Dank, Frau Anschütz, tausendmal ' DlmkI — Und nun das andere, das schwerer« und auch d« wichtigere. Wenn ich da drüben" — er zeigte nach dem Tor« Hof -»meine Kraft einsetze in oeczweiflungsvollem Ringe» — und das erwartet mich — wollen Sie mir dann zur Seit« stehen, wollen Sie mir helfen und mich halten, mich stütze« und mir raten, wenn ich alles dieses nötig hab«? Wolle» i Oe, Frau Anschütz?" Kathrein tonnte nicht reden. Sie schluckte, bejaht» schweigend. Kalt fühlte Jochen ihre Hand in der seinen. Auch er wen im tiefsten Innern bewegt. - i Beide blickten sich an, bewußt ihrer Aufgabe, voll Glaube» und Hoffen. Mutter und Sohnl Und so sah Martha sie stehen, dis leise das Zimmer be< > treten hatte. Voll Rührung sah sie beide, di« Treue und dü Güte. Und sie hörte, wie Jochen — um Fassung sich mühen) j ! — schwer und stockend weitersprach: »Und wollen Sie mir Martha erhalten helfen — sie be« wegen, daß sie geht — in einem Sanatorium Genesung sucht? — Jetzt darf sie das, niemand hindert sie mehr. — Cj ! ist nicht nur Selbstsucht, Frau Anschütz, die mich bitten läM i Helfen Sie mir, daß wir sie lehren an sich zu denken, die ml ! an sich denken konnte." ! „Ich helfe dir, Jochen. All' meine Tage gehören dir uni ! ihr." - „Und ich beuge mich eurem Willen," sagte eine leis« Stimm«, die wie ein feines Glöcklein klang. „Ich gehe, ge sund zu werde»», aus daß ich euch danken kann für alles, was ihr für mich zu tun willens seid." Martha kam langsam auf Jochen zu. Hingebung und Lieb« waren in ihren Blicken, waren in allen ihren Bewegungen Jochen sah ihr entgegen, wie man dem Glück entgegen, sieht — voll wundersamem Staunen. Dann hörte er dar ! feine Stimmchen seiner Wünsche Verheißung künden ! »Den Torhof vertraue ich dir an. Und mich vertraue ick . dir an. — Du hast viel Schmerzen um mich leiden müssen ' Biel Tränen hab' ich um dich geweint. — Nun soll es Goti ' zum Guten fügen. — Nimm mich in deinen Schutz, du Treue» und lasse mich als deine «raut in deinem Herzen dir dü Nächste sein." „Als meine Braut." Kathrein ging still hinaus. Dame da Mich, Deutsche* Provinz-Verlag, Berlin W 8, 1. Kapitel. Heiliges Schweigen geht durch den Wald. Ein Wasser rauscht. Die Sonne strahlt. Die Tannen stehen gi^rnttsch und groß, lieber den Teppich aus leuchtendem Moos Trägt ein Hirsch mit Stlbergeweih Das züchtige Märchen leise vorbei. Der Himmel leuchtet blau und klar, Und vor der Sehnsucht Hochaltar Steht Tann an Tann so hehr und schüchk Wie dunkle Kerzen voll von Licht. — Wenn diesen Dom aus Purpurgold Mit etwas ich vergleichen wollt'. So mein' ich, also wunderbar, Geheimnisvoll und tief und klar, Set einer Frauen Seele zumal: Ein schweigender Wald im heiligen Tv^ Mit Himmelskrzen ein Hochaltar, Davor die Liebe gekniet war . . . Klingström hatte das Gedicht mit angenehm und kräftig klingender Stimme vorgetragen. Isa war stehen geblieben. Auf ihrem Gesichtchen haftete der Duft einer zarten Röte. „Haben Sie das geschrieben, Herr von Kling- stvöm?" ,Hch??" Er lachte belustigt. „Aber Baronesse! Ah und ein Dichter! Gewiß, rch liebe den Wald — und wenn ich so am Anstand stehe, dann gießt wohl die Stille der Natur etwas wie heiliges Erschauern in mein Herz und ich habe nur einen Gedanken .. „Und der ist poetisch!" „Pardon . . . nicht Vorbeischiehen k" „Ach, Sie find abscheulich! Kann man denn Wirb» l«h in diesem Tempel'' — ihre schmale, aristokratische Hand wies zu der Kuppel gewaltiger Buchenäste, unter der sie dahinschritten — „an Blutvergießen denken?" Er lächelt« und sah sie an. Vor dissem BÜ«k senkte sie die Augen. Das feine Rot, das erst nmq btngehaucht schien auf die Linie« dieses Weiche« und koch mädchenhaften herben Profils, nahm eine dimfie Färbung an. Sie ging schwergend neben ihm Heu. Ähre Hand leuchtete weiß durch das grünliche Dunkel des Blätteraewirrs, wenn sie, einem verlorene« Ge danken nachhängend, über das Geäst strich. „Mein Freund Döring hat mir da« Poem Vev» ehrt," fuhr Klingström in seinem leicht« Pkmdertott fort, .^kennen Sie Döring?" Sie schüttelte das üApfch«. _ Mil Seifer»! Das Nr. 36 e Ami K 15/29. Die Dippold! in Rnp jagdkar ungülti Dtp, Sffenllich Sana Der Der Spülaboi des Flur städtische Die Amksstel! dem auf Tage av Ein« bleiben, s Fristverf Dip, Die