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wurde im Prinzip der Einführung einer Arbeitspflicht zu gestimmt. Danach sollen die ausgesteuerten Jugendlichen, soweit es die gesetzlichen Bestimmungen zulassen, in jeder Woche einen Tag Arbeitspflicht gegen einen Stundenlohn, wie ihn ein Kommunalarbeiter erhält, leisten. Bürgermeister vr. Hietzge gab einen Rückblick auf das verflossene Jahr und teilte mit, daß bei einem Einnahmezuwachs von 641000 M. ein Schuldenzuwachs von 236000 M. gegenüberstehe, was im Vergleich zu anderen Städten gleicher Größe wie Neu- stadt immerhin als günstig bezeichnet werde. Döbeln. In dem unweit von Döbeln gelegenen Dorfe Dreißig wurde ein dort in Stellung gewesener Melker wegen Sittlichkeitsverbrechen festgenommen und dem Amtsgericht Döbeln zugeführt. Er hatte sich wiederholt an einem zehn jährigen Mädchen vergangen, das dadurch körperlichen Schaden erlitt. Döbeln. Dieser Tage wurde im benachbarten Dürr- weitzschen ein Dieb auf frischer Tat ertappt, als er gerade 48 Stück Butter in seinem Rucksack verstaut hatte. Wie sich hrrausstellte, ist der Gefaßte ein mehrfach vorbestrafter und schon lange wieder gesuchter Lebensmittel- und Geflügeldieb aus Leuben, der in der hiesigen Gegend sein UnwesenDtrieb. Göppersdorf. Infolge des heftigen Sturmes in einer der vergangenen Nächte wurde der hölzerne Kühlturm der Firma Köbke an das Maschinenbaus gedrückt. Der Turm sollte in den Vormittagsstunden des Donnerstag abgebrochen werden, geriet aber in Brand, so daß der ölgetränkte Holzbau in kur zer Zeit in Hellen Flammen stand. Schönau bei Chemnitz. Unter dem in den letzten Jahren herrschenden Wassermangel hatte auch die hiesige Gemeinde zu leiden. Man hat nun jetzt einen Brunnen bohren lassen und stieß dabei auf eine sehr ergiebige Wasserader. Das an getroffene Wasser ist nicht nur sehr gut, sondern fließt auch so reichlich, daß es im Bohrloch von selbst hochsteigt und bei Nichtentnahme etwa 60 Liter in der Minute überlaufen. Der Brunnen ist imstande, stündlich 100000 Liter Wasser zu liefern, Gegenwärtig wird eine besondere Pumpstation er richtet, um das Wasser in das Leitungsnetz drücken zu können. Chemnitz. Die Firma F. N. Küttner A.-G., Sehma stellt «inen Seidenfaden her, den sie zur Anfertigung von Kunst seidewaren unter der Bezeichnung — Garantie-Kupfer-Kütt- ner-Waschseide — in den Handel bringt. In einem Chem nitzer Strumpfexporlhaus konnten Strümpfe beschlagnahmt werden, die aus geringwertiger Kunstseide — sogen. Viskose — hergestellt sind und als vollwertige Kupfer-Küttner- Waschseide-Strümpfe verkauft wurden. Chemnitz. Am Freitag ist im Stadtteil Markersdorf in einer Autogarage ein Brand ausgebrochen, der sich auf die Garage und von dort aus auf ein angrenzendes massives Seitengebäude ausdehnte. Die Garage und das Seiten gebäude brannten vollständig nieder. U. a. fielen auch drei Autos den Flammen zum Opfer. Nach den Erörterungen -er Kriminalpolizei dürfte die Entstehungsursache des Bran- bes darauf zurückzuführen sein, daß Hausbrandasche in höl zerne Fässer geschüttet worden ist. Der Brand dürfte zu nächst in den Fässern entstanden sein und hat sich dann auf die Garage und das Seitengebäude ausgedehnt. Chemnitz. Auf einer schwerübersehbaren Strecke der Staats straße wurde am Sonnabend nachmittag in Niederwiesa eine Frau mit ihrem ungefähr 4 Jahre alten Töchterchen von einem Kraftwagen angefahren. Während die Frau erhebliche Berletzungen davontrug, war das Kind sofort tot. Die Schuld- srage ist noch nickt geklärt. Der Krastwagenführer stammt aus Zittau. Planen Auf der Staatsstraße Plauen-Hof kam fbei Thiergarten auf der schlüpfrigen Straße ein Plauener Last auto ins Schleudern und stellte sich quer über die Straße. Zwei Frauen, die einen kleinen Handwagen zogen, wurden in den Straßengraben geschleudert und schwer verletzt. Siebenbrunn i. V. Auf dem hiesigen Bahnhof wurde am Sonnabend früh di« 60 jährige Frau Minna Göthel aus Adorf von einem Eisenbahnzug tödlich überfahren. Frau Göthel war nach Siebenbrunn gekommen, um die Kinder ihrer verheirateten Tochter, die mit ihrem Ehemann zu einer Hochzeit fahren wollte, zu beaufsichtigen. Erlbach i. V. Bei einer hiesigen Sparabteilung sind meh- rerere tausend NM. veruntreut worden. Der in Haft ge nommene Kassierer dieser Abteilung, Geigenmacher Sommer, hat die Verfehlungen eingestanden. Man spricht von 5000 R.-Mark, die fehlen sollen, der Kassierer will aber nur 3000 R.-Mark unterschlagen haben. Reu-Octsnitz (Erzgebirge). Auf der Gewerkschaft „Gottessegen", Betriebsabteilung „Kaiserin-Augusta- Schacht" wurden zwei Bergarbeiter von herein brechenden Gesteinsmassen verschüttet. Beide waren damit beschäftigt, Steine zu sprengen, als der Ort zusammenbrach. Während der Bergarbeiter Reuter mit erheblichen Beinverletzungen davonkam, wurde der Bergarbeiter Seidel von den Massen vollständig be graben und konnte nur als Leiche geborgen werden. Ein in der Nähe beschäftigter dritter Arbeiter rettete sich rechtzeitig durch die Fluckt. Zwickau. Auf dem Wilhelm-Schacht wurde der 42 Jahre alte Bergarbeiter Otto Richter, als er aus dem Förderkorb steigen wollte, von diesem erfaßt, und zu Tode gequetscht. vttauqau. Der Kassierer -es Glauchauer Mi- Utärvereins Kameradschaft, verwaltete neben der Ver- rtnskasse die Spargelder der aus Vereinsmitgliedern bestehenden Sparvereinigung. Als jetzt die Sparer zum Weihnachtsfest ihre Gelder in Empfang nehmen wollten, stellte sich heraus, daß kein Geld mehr vor handen war. Der Kassierer hatte den Betrag — ins gesamt etwa 5600 Reichsmark — unterschlagen. Das Geld scheint restlos verloren zu sein. Glauchau. Die Baggerarbeiten, die im Laufe dieses Iah- s res entlang des Reinhohdshainer Weges an der Glauchauer > Sbadtgrenze ausgeführt worden sind, sind vor einiger Zeit be endet worden. Auch ein Teil des Reinholdshainer Weges ist weggebaggert und durch eine neue Strahenstrecke ersetzt worden. Tief eingeschnitten in das Gelände zieht sich nun- , mehr der neue Lauf der Mulde an dieser Fahrstraße ent- ! lang. Zum Schutz gegen Angriffe des Wassers ist das Fluß bett bis zum Mittelwasserstand mit schwerem Bruchstein- ! Pflaster ausgekleidet worden, lieber dem Pflaster ist eine so- I genannte Berme, die geeignet ist, an der Böschung herab- ! rollende Gegenstände aufzusangen, sie ermöglicht auch eine Begehung der Flußstrecke im Bedarfsfälle. Die neue Strecke ist kürzlich am Ierisauer Wehr an die alte Mulde angeschlos sen worden, so daß jetzt das Wasser bis ans obere Ende dieses Wasserlaufes zurückstaut. Der Durchstich am oberen Ende soll erst im nächsten Jahr erfolgen. Der Wasserlauf hat eine Tiefe von zwei Metern. Zweckmäßige Schutzvorrichtungen sind deshalb angebracht worden. Leipzig. Die Arbeitslosigkeit nahm im Be- I zirk des Arbeitsamtes Leipzig mit dem Fortschretten ! der winterlichen Jahreszeit weiter zu. Bor allem di« ! Außenberuse, das Baugewerbe und verwandte Wirt schaftszweige sowie die Landwirtschaft, stießen Kräfte ab. Die Zahl der Hauptunterstützunasempfänaer er höhte sich von 22 386 Ende Oktober aus 26 013 Ende November 1929. Leipzig. Die Gerüchte, nach denen die Stadt gemeinde Leipzig durch die Unterschlagungen des Vor sitzenden des sächsischen Schwimmverbandes, Dr. Bun- ner, in Mitleidenschaft gezogen worden sei, werden vom Rat der Stadt Leipzig als völlig unzutreffend bezeichnet. Leipzig sei am Bunnerskandal nicht beteiligt. Zschopau. Im benachbarten Großelbersdorf brach auf dem Anwesen des Gutsbesitzers Dest Feuer aus, das sich infolge des herrschenden Sturmes schnell aus breitete und das ganze Anwesen in Asche legte. Durch Funkenflug wurde das etwa 100 Meter entfernte An wesen des Gutsbesitzers Schaarschmidt ebenfalls vom Feuer ergriffen. Eine Scheune mit Erntevorräten uni der angrenzende Stall wurden hier ein Raub der Flammen. Menschen kamen nicht zu Schaden. DaL Vieh konnte in beiden Fällen gerettet werden. Leutersdorf. Hier stieß -er Schlächter Oskar Pätzold auf seinem Motorrad mit dem Kriegsver- letzten Reinhard Hermann, der auf seinem Fahrra- fuhr, so heftig zusammen, baß beide auf die Straße ge schleudert wurden und schwer verletzt liegenblieben. Letzte Nachrichten. Um den Düsseldorfer Mörder. — Düsseldorf, 16. Dezember. Die kriminalpolk- zeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß der in Eger unter dem Verdacht der Düsseldorfer Mordtaten ver haftete Chauffeur Mayer vor Jahren in Düsseldorf ansässig war, damals aber ausgewiesen wurde. Durch Briefe, die er seiner Mutter geschrieben hat, konnte festgestellt werden, daß Mayer zur Zeit der Morde kaum in Düsseldorf gewesen sein kann. SS ist nicht bekannt, daß Mayer wegen schwerer Verbrechen vor bestraft ist. Seine Eltern erfreuen sich eines gute» Rufes. Dr. Scholz nimmt die Wahl zum Parteiführer an. — Berlin, 16. Dezember. Auf der Tagung des Zentralvorstandes der Deutschen Volkspartei gab Ge heimrat Kahl ein längeres Telegramm des Reichsmini sters a. D. Dr. Scholz bekannt, worin Scholz mit dem Ausdruck des Dankes für das ihm erwiesene Vertrauen erklärt, daß er die Wahl zum Parteivorsitzenden au Stresemanns Stelle annehme. Die Versammlung nahm diese Mitteilung mit lebhaftem Beifall auf. Sieben HSnser zerstört. — Berkin, 16. Dezember. Nach einer Meldung aus Sofia kam es in Popovo in Ostbulgarien in einer Waffenfabrik aus bisher unbekannter Ursache zu einer Explosion, durch die sieben Häuser zerstört wurden. Bisher sind fünf Tote und fünfzehn zum Teil Schwer verletzte aus den Trümmern geborgen. Erst nach zwölf Stunden gelang es den Bemühungen der vereinten Feuerwehren von fünf Orten den Brand, der durch die Explosion entstanden war, zu löschen. Oxford erneut unterlegen. — Berkin, 16. Dezember. Beim Rückspiel zwischen dem Berliner Schlittschuh-Club und den Oxford Cana- dians im Berliner Sportpalast gewann der Schlittschuh- Club wieder überlegen. Nach wechselreichem Spiel — anfangs führten die Kanadier — gewannen die Ber liner mit 8:2. Für 13 000 Mark Rauchwaren gestohlen. - — Leipzig, 16. Dezember. In der Nacht wurde in einem Geschäftshaus im Brühl ein Einbruch verübt. Es wurden Rauchwaren im Gesamtwert von 13 000 Mark gestohlen. Die Täter sind unerkannt entkommen. Sie haben am Tatort ein Vierkant-Spitzeisen hinter lassen, wie es aiff den Straßen zur Befestigung von Warnungs- oder Richtungszeigern bei Umlertungen oder Baustellen verwendet wird. 12 Wolgadeutsche verurteilt. — Kownv, 16. Dezember. Das Gericht kn Po« krowsk (Deutsche Wolgarepublik) verurteilte 12 deutsche Kolonisten wegen Propaganda für die Auswanderung der deutschen Kolonisten aus der Sowjetunion zu Ge fängnisstrafen von 1 bis 3 Jahren. In der Urteils begründung wurde ausgeführt, daß durch diese Propa ganda das Sowjetregime gefährdet worden sei. Der vor einiger Zeit zu einer längeren Gefängnisstrafe ver urteilte deutsche Pfarrer Koch wird nach Sibirien ver bannt. LikerarischeS. Der Max Hess«-Verlag, Berlin-Schöneberg, bringt als Neu erscheinung ein Werk „Ädvokatenknlsfe" van einem Staats beamten heraus. ES ist «In vielaerspr«chenbeS Werk, besten In halt mehr hält, als ber Titel jagt. 3n vier Abteilungen schildert ber Verfasser allgemeinverstänbltch bie Advokatenknifs«^ bi« gleicherweise von bem pflichtvergessenen Anwalt wie von bem Prozeßkrämer gern angewandt werben. Der Verfasser wendet sich aber keineswegs gegen ben Rechtsanwalt, der seine hohe Mis sion, bte Gerechtigkeit im Staat« zu verwirklichen, auSsiihrk. DaS Buch schöpft auS bem pulfier«nben Leben nnb «kann mit gutem Gewissen all benen empfohlen werben, bie vor alten unerlaubten Prozeß-Schlichen bewahrt bleiben wollen. DaS Buch, besten leuch tend roter Titel „Abvokatenkniffe" einem auS seinem schwarzen Tuchgewanb in bie Augen springt, ist 200 Selten stark und kostet gebunden ö Mark. Sonnabend, den 21. Dezember, nachmittags >/rö Uhr, im Bahnhotel I. Vvrtrag deS Herrn Diplom-Landwirt F. Engmann, Oberhäslich, über: »orelsSlulg« krleduMe mit 1arnl uuck Leuten la Oraüllea« 2. Verschiedenes Um zahlreichen Besuch bittet der Vorstand wegeNyvorzeitigem Schulschluß am Donnerstag, dem viedt Kall! Verein .Mück Lu?" Willy NM SWMerg LZV Vorzügliches SßollvNMSZHS empfiehlt kalsmükle vippolÄiswalüe Bernhard Heise Frisches HmmMM empfiehlt H. Hickmann Gute W-, M M MUk empfiehlt pretswert Bruno Haman« Heute ganz frische, ungeräucherte Sauer»- vlul^vursl bet Ü-Im lMMs Mu-ElMM in verschledenen Ausführungen in mod. Farben empfiehlt billigst MM Wer, Dippoldiswalde, Rosengaffe 33 MWM-MM! in MM- M WM MW M, M-, W-, MM lange und Halbstiefet Wfi. »MsMhMl empfiehlt sehr preiswert Karl Giebe Schuhmachermelster Kipsdorf Tel. 197 Junge, hochtragende (rotbunt) zu verkaufen Schellerha« Nr. 20 Die richtige Auswahl in den beliebten t""*- MM Xü -ü- mit Uhrwerk». 1.50 bis 55 M. WM« mit Tender und Uhrwerk von 1.35 bis 23 M. Personen- und Güterwagen Bahnhöfe, auch m. Beleucht. Fahrkartenschalter Richtungsanzeiger Signale, auch m. Beleucht. Läutebuden Uebergänge Drehscheiben Prellböcke Tunnel Brücke« Schienen Kreuzungen Weichen Dampsmaschinen von Mk. 2.80 dis Mk. 24.— Betriebsmodelle von 45 Pf. bis Mk. 10.50 Transmissionen! von 40 Pf. an Automobile (in oerschtedenenAusführungen) mit Uhrwerk, von 50 Pf. an Puppenstubenbelenchtnng. 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