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DeranwoMch« »eNr SeV«e» - »ruck und Verlag: Sari Setz« t» OlV»«»i«»alSe. 95. Jahrgang Sonnabend, am 30. November 1929 Nr. 278 .. Anzeigenpreis: Di« 4! Millimeter breit« Petttzeil« 20 ReichSpsenulg«. Gln-gesandt und Reklamen 00 Nelchspfennig« Olese« Bla« «ühSN »le amMq« «ekaimlmachrm-E» »E» Amlshauokmannfchast, »es Amlsgerichl» «I» »es Sle-rnU» zu Dippottlswal-e Weiheritz-Zeitung xageazeidmg MI» Anreiger sür DippMiswawe, Schmieteberg II. A. E^UrieN» ^EÜRRD »ET ÄEAlEllT »—««— Bezugspreis: Für einen Manat 2.28 NM. mit Zutragen, einzeln« Nummern 18 Reichs pfennig« :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 8. :: Fernlprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12848 Mm de; BMümMes der MWmimMlW WMlmOe am Freitag, dem 6. Dezember 1929, vormittags 18 Uhr im amtshauptmannschaftiichen Sitzungssaal« fällige Steuern. 5.42.: Aufwertungssteuer Dezember 1929. 1 12.: Feuerschuhsteuer 1929, nach 1 v. -H. d. Friedensmiete. 15 12.: Gewerbesteuer 1929, 3. Termin — Gemeindezuschlagssteuer nach 1S0 v. H. «inschl. Ersüllungszahlung süv 1. und 2. Termin. Dippoldiswalde, am 30. November 1929. Der Stadkrat. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Tagesordnung Mr 10. Sitzung des Be zirk s a u S s ch u ff« s der Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, Freitag, den 6. Dezember 1929, vormittags 10 Uhr, im amts- hauptmannschaftlichen Sitzungssaal«. Oeffentliche Sitzung: Mit teilungen: — Bezug von Werbet-afeln für verschiedene Apfelsorten vom Landesverband Sachsen für Obst- und Weinbau: — Aufnahme eines Sparkassenaustauschüarlchns von 15000 RM. seitens der Stadlgemeinde Frauenstein bei der Stadtgemeinde Sayda zu WasserleitungS- und Strahendauzwecken: — Aufnahme eines spätestens am 31. Mai 1930 zuriickzuzahlenden Dorlehns von 22 000 RM. feitens der Gemeinde Höckendorf bei der Kredit anstalt Sächsischer Gemeinden zum Aufbau des Berufsschul gebäudes: — Aufnahme eines Darlehns von 10000 RM. bei der städtischen Sparkasse Altenberg seitens der Stadtgemeinde Bären stein zur Durchführung von Notsta-Ndsarbeiten und Deckung von Baukosten usw. anstelle des bereits genehmigten Darlehns von 0000 RM.: — Satzung und Sparkassenordnung des Zweck verbandes für die Sparkasse Reinhardtsgrimma mit Nachbarorten: — Veränderung der sür den Bau der Gcmeindewafserleitung in Spechtritz aufgenommenen Darlehen: — Antrag der Gemeinde Hermsdorf i. E. auf Einziehung des KommunikationswegS von Hermsdorf nach -Seyde (Flurstück Nr. 845) für den öffentlichen Verkehr: — Antrag des ForstamkS Bienenmühle auf Ausdehnung der bereits für den Verkehr von Lastkraftwagen mit über 3t Gesamtgewicht verfügten Sperrung folgender Straßen im Forst- amtSbezirk Bienenmühl«: Muldenstraße vom ForfthauS Holzhau bis Teichtellenweg, Teichtellenweg von der Mutdenstratze bis Schwerdiweg, Dorfstraß«, Landstraße und Ringelweg, auf den Verkehr von Gefellfchafiswagen und Omnibussen: — Kosten pflichtige Zurückweisung des vom Händler Oswin Schelle in Zinn wald eingewendelen Rekurses gegen die Ablehnung seines Gesuchs um Erlaubnis zum Ausschank von Kaffe« und sonstigen alkohol freien Getränken seitens der Kreishauptmannschaft: — Veräuße rung von Gemeindeland in Hartmannsdorf zu Bauzwecken an den Hausbesitzer Alwin Fischer, ebenda: — Zergliederung des Grund stücks Bl. 10 des Grundbuchs für Kleinölsa (Eigentümer: Gebr. Schiller): — Antrag der Gemeinde Oelsa auf Sperrung ver schiedener öffentlicher Wege im genannten Orte für den gesamten Kraftfahrzeugverkehr: — Antrag der Gemeinde Theisewitz auf Sperrung des vom Kommunikationsweg Zschechwitz—Theisewitz abzweigenden öffentlichen Verbindungswegs mit dem Ort Kleba für allen Kraflsahrzeugverkehr: — Geltendmachung des Vor kaufsrechts für die zu veräußernden Grundstück« Bl. 11 und 51 des Grundbuchs für Schlottwitz feitens der Gemeinde Schlo-tt- wih. — Nichtöffentliche Sitzung. — Die am Mittwoch in der Bahnhofswirtschaft Frettal-Pot- schappel abgehaltene Gauvertretersitzung des Weihe ritzgau im Sächsischen Stenographen verband konnte die «rfreuliche Mitteilung entgegennehmen, daß der Kurzschriftverein Coschüh-Gitterse«, der Ende 1926 fein« Tätigkeit vorübergehend einftellte, die Hebungen unter Leitung eines staatlich geprüften Kurzschriftlehrers wieder ausgenommen hat. Ein weiterer Lehr gang in Einheitskurzschrift ist vom Gauunterrichtswart in Harl-Ha- Hintergersdorf begonnen worden. Beide neue Pflegestätlen der Stenographie haben «inen regen Zuspruch aufzuweisem Ferner berichtete der Gauvorsitzend«, daß -der Kurzschriftverein Wigard, Freital, nunmehr über 300 Mitglieder zähle, und daß ein weiteres Gaumitglied, nämlich Bürgermeister Kropf, Mohorn, die Ehren urkunde des Sächsischen Stenographenverbandes verliehen be kommen habe. Die beantragten Mittel für die Anschaffung eines Vervielfältigungsapparates wurden von der Gauvertretersitzung bewilligt. Aus >den Beschlüssen der Herbfiversammlung des Säch sischen Elenographenverbandes hob der Gauvorsihende u. a. hervor, daß die sächsischen Preisträger beim Bundeswetlfchreiben 4930 in Berlin, soweit sie 200 Silben oder mehr schreiben, 15 M. Reife unterstützung erhalten. Außerdem sind für die 5 besten Sachsen- l-eislungen- Sonderpreis« ausgesetzt worden. 3m Februar 1930 werden mit ministerieller Unterstützung an allen sächsischen Schulen, dl« Kurzschriftunterricht erteilen, wieder Schülerwe lisch reiben ob- gehalten, deren Durchführung im Plauenfchen Grunde und seiner Umgebung -der Weißeritzgau übernimmt. Da die vom Freitaler Verein gehandhabt« Belieferung schulischer Kurzschristklassen mit geeignetem Lesestoff guten Anklang gefunden hat, wurde diese Avaßnahme auch den anderen Gauvereinen empfohlen Zur Zeit umftiht der Weißeritzgau die Kurzschriftver«ine Dippoldiswalde, Höckendorf, Tharandt, Eoßmannsdorf, Freital, Bannewitz und SparkE gippolSiSMiöe Geschäftszeit: Werktags '/--9—-/-1 Uhr und 2—5 Uhr. Sonnabends nur '/,9—12 Uhr. Verzinsung der Spareinlagen. 5 Proz. bei täglicher Verfügung, 6 Proz. bei monatlicher Kündigung und 7 Proz. bei einvierteljährlicher Kündigung. Annahme von Wertpapieren (auf Reichs- oder Goldmark lautend) in offene Depots. Stadtbank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 2890. Fernsprechanschlotz Nr. 541. zember, Dank der gü führt werden können, Verkehr wieder überr Coschütz-Gitters««: er steht damit in Bezug auf die Mitgliederzahl an vorletzter "Stelle im Sächsischen Stenographenverband. — Der Adventskranz. Die Weihnachtszeit beginnt wieder und damit das neue Kirchenjahr. In vielen Gegenden, auch bei uns, hat sich die schöne Sitte eingebürgert, einen Adventskranz zu binden und im Zimmer aufzuhängen. Auch in manchen Schulen bringt man ihn in der Mitte des Klassen- zimmers an. Dort ersetzt man allerdings den Kranz aus Reisig mit einem Holzkranz, auf dem allerhand Figuren und Weihnachtssymbole, bunt bemalt, angebracht sind. 3n feier lichen Stunden wird dann beim strahlenden Kerzenglanze ein Lied gesungen, und die Kinder, die doch in der größten Hoffnung auf das Weihnachtsfest leben, sind begeistert dabei, und ihre Augen glänzen vor Freude. Und mit den Kindern werden die Eltern wieder jung und denken zurück an die ent- schwundenen Kindheitsjahre. So hat auch die schlechte Zeit, in der es regnet, aber noch nicht kalt genug zum Schneefall ist, ihre Reize im traulichen Familienkreise. — Am Freitag verhandelte die zweite Strafkammer des Landgerichtes Dresden als zuständige Berufungsinstanz unter der Aktenbezeichnung Barth und Genossen in einer Strafsache wegen Sachbeschädigung bzw. wegen Anstiftung hierzu. Die Anklage war erhoben worden gegen den Arbeiter Willy Barth, den Landwirt Kurt Wilhelm Schmieder, geboren 1865 zu Groß-Oelsa, und gegen dessen aus Reichstädt gebürtige 52 Jahre alte Ehefrau Marie geb. Steinigen, beide wohnhaft zu Golberode. Barth war im vergangenen Sommer vor übergehend bei Schmieder als Erntehelfer beschäftigt. Auf Anstiftung der Eheleute hatte er von einer ganzen Anzahl an der Gemeindestratze nach Babisnau, Kleba, Passendorf stehenden Obstbäumen zahlreiche, zum Teil sehr starke Neste abgesägt, die angeblich zu tief herabhingen und das Einfahren von Getreide erschwert haben sollen. In dieser eigenmächtigen Handlungsweise — die übrigen Landwirte hatten das Ab sägen der Aeste für unnötig erachtet — war eine Sachbe schädigung erblickt und Barth in der Sitzung des Amtsge- gerichtes Dresden vom 8. Oktober zu 25 Mark Geldstrafe ver urteilt worden. Landwirt Schmieder als Arbeitgeber und dessen Ehefrau erhielten dagegen wegen Anstiftung, die als erwiesen zu gelten habe, je 75 Mark Geldstrafe auferlegt. Mit dieser Angelegenheit sollte sich heute das Landgericht er neut befassen. Während der Beweiserhebung, als die Der- hältnisse des Schmieder erörtert werden sollte, erlitt dieser plötzlich einen tödlichen Schlaganfall. Damit fand die Be rufungsverhandlung ein plötzliches Ende. — Am 25- November ist aus der Strafanstalt Stollberg- Hoheneck der aus Hannover gebürtige, in den dreißiger Jahren stehende Techniker Artur Albert Pape entwichen. Es wird vermutet, daß er unmittelbar nach seiner Flucht aus einem Auto vor dem Gasthof Gablenz ein Herrenrad gestohlen hat. Pape ist ein bekannter Betrüger und Spitzbube. Er trat zu Anfang vorigen Jahres erneut in vielen Orten Sachsens, be sonders auch in der Umgebung Dresdens als Leitungskon trolleur auf und benutzte diese unbefugten Nachprüfungen zur Ausführung von Eelegenheitsdiebstählen. Seine Festnahme war am 15. Mai 1028 vom Gendarmeriestandort Mügeln, Bezirk Leipzig, geglückt. 3m dortigen Amtsgerichtsgefängnis zerschlug er die Einrichtungsgegenstände und versuchte auch Feuer anzulcgen. Es machte sich damals dessen Ueberführung nach dem Amtsgerichtsgefängnis Leipzig notwendig, wo später gegen ihn eine langfristige Gefängnisstrafe ausgeworfen worden ist. Es steht zu befürchten, daß der Flüchtling wiederum gleiche Straftaten begeht. Schmiedeberg. 3n den Gasträumen des hiesigen Gast- Hofes gibt eine echt ungarische Zigeunerkapelle Freitag und heute Sonnabend ein Gastspiel. Es ist wirklich ein Genuß, diesen Leuten in ihrem Spiel zuzuhören, mit welcher Be hendigkeit die 3nstrumente beherrscht werden. Der Prima- geiger spielt sein 3nstrument in den verschiedensten Haltungen, sogar mit den Fiedelbogen zwischen den Beinen. Reinhardtsgrimma. Am morgigen Sonntag wird -in der Kirch gemeinde Reinhardtsgrimma ein K i r ch ge m et nde ta g abge- hatten. Vormittags 9 Uhr ist Predigtgottesdienst mit anschließen dem Kindergottesdienst. Abends 8 Uhr vereinigt sich die Gemeinde zu einer Kirchgemeindeversammlung im „Erbgericht". Vorher rvird eine musikalische Vesper veranstaltet, zu welcher der Eintritt frei ist, doch werden Vortragsfolgen zum Preise von 30 Pf. ausae- geben. Der Gewinn ist für di« Kirchenheizung bestimmt Rechenbera-BieneiMühle. Am Tag« nach der Festnahme der tschechoslowakischen Einbrecher wurden in der Nähe der erfolgten Verhaftung zwei geladene Revolver gesunden. Ein Beweis dafür, -daß man es mit ziemlich gefährlichen Burschen zu tun Hatte. Oelsa. Wie nunmehr feststeht, werden die Arbeiten auf der Talstraße zwischen Rabenau und Oelsa Anfang des Monats De zember, Dank der günstigen Witterungsverhältnisse, zu Ende ge führt werden können, o -daß die Straße am 15. Dezember dem Verkehr wieder übergeben werden kann. 3n Rücksicht hierauf ist Bürgermeister Großer bei der Kraftverkehr Freistaat-Sachsen vor stellig geworden, nunmehr -den Personenauloverkehr wieder auf zunehmen und die bisherige Linie -Hainsbera—Nadenau bis Oelsa Nachdruck verbokenl Mike!' löt' mongen: Wechselnd bewölkt, vorübergehend auch etwas Regen möglich. 3m Flachland noch mild, örtlich dunstig oder nebelig. Schwach«. Gebirge mäßige bis frische Winde aus Süd bis Südwest. 3n den ersten Tagen der neuen Woche Mitterungsumschlag nicht aus geschlossen. zu verlängern. Diesen Bemühungen ist der Erfolg nicht versagt geblieben. Am 29. November, vormittags -/-11 Mr, hatte die Kraftverkehr durch Vermittlung der Amtshauptmannschast Dres den die beteiligten Gemeinden sowie die AmtshauptMannschaft Dippoldiswalde zu einer gemeinsamen Besprechung nach dem Ratskeller -in Rabenau eingeladen. Die Sitzung wurde vom Amts hauptmann von der Planitz geleitet, der unter begrüßenden Worten seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß die Kraftverkehr i-hrer- eits dem Wunsche der Gemeinde Oelsa wohlwollend gegenüber- steht. Hierauf nahm Amtmann Bretschneider von der Kraftver kehr das Wort und empfahl auch der Stadt Rabenau ihrerseits dem Wunsche Oelsas auf Verlängerung der Linie biS Oelsa Rech nung zu tragen, -was sich schon vom wirtschaftlichen Standpunkte aus notwendig mache. Außerdem seien die beiden jetzt -bestehenden Linien zu kurz. Bürgermeister Meier—Rabenau führte aus, daß Rabenau nicht die Absicht gehabt hat und auch jetzt nicht habe, der Verlängerung -der Linie Schwierigkeiten in den Weg zu legen, nur müsse Rabenau irgendwelche Zuschüsse für die Lime ablehnen, weil sich dies« bis jetzt getragen habe und weiter müsse Rabenau darauf bestehen, daß möglichst an dem bisherigen Fahrplan zu - Ungunsten Rabenaus keine Aendsrungen vorgenv-mmen- werden. Nachdem Bürgermeister Großer—Oelsa den Standpunkt und die Wünsche der Gemeinde Oelsa vorgetragen und begründet hatte, kam man überein, die Verlängerung bis Oelsa gukzuheihen, aller dings unter der Bedingung, daß Oelsa eine Garantiesumme von 15 Pf. pro gefahrenen Kilometer leistet, -im Höchstfälle aber monat lich 100 RM. Damit erklärten sich die Vertreter von Oelsa not gedrungen einverstanden, allerdings in der Hoffnung, daß diese Summ« niemals in Frag« -kommen Mrd. Hierauf erfolgte die Durchberatung und Festlegung deS neuen Fahrplanes, bei dem z. Z. leider nicht alle Wünsche OelsaS Berücksichtiguna finden konnten, die man aber für spätere Zetten im Auge behalten will. Fahrpläne Werden nach Drucklegung in der Einwohnerschaft ver breitet -werden. Die Eröffnung der Linie selbst Mrd Sonnabend, den 14. Dezember, mit der Fahrt 8.17 Uhr ob Oberen Gasthof Oelsa erfolgen. Die Sitzung wurde gegen '/«1 Uhr vom Ve-rtreter- der Amtshauptmannschaft Dresden mit dem Wunsche geschlossen, daß durch diese Linie den betreffenden- Gemeinden ein wesentlicher Verkehrsfortschritt zuteil werden möge. Amtshauptmann von der Planitz muhte die Sitzung infolge anderweiter Verpflichtungen vorzeitig -verlassen. Möge diese neue Linie für unseren aufblühen den 3ndustrievrk eine weitere Entwicklung bringen. Dresden. Dem KreisauSschuh lagen 3 Anträge vor. Der erste ging aus die Genehmigung des OrtsgeseheS über die Vereinigung der Landgemeinde -Lock-MH, mit der Stadtgemeinde Dresden hinaus. Der zweite Anttag bezweckte die Bewilligung zur Bildung eines Ueberwachungsousschusses und der dritte Anttag stellte die Forderung auf Eingemeindung der Landgemeinden Lockwitz, Goh lis, -HosterMtz, Niederopoyritz und Wach-witz in die Stadtgemeinde Dresden auf, und zwar unter der Voraussetzung, -daß ein Aus gleich auf der In bereits staltgefundenen Verhandlungen- verab redeten Grundlage geschlossen- wird. Die Aussprache, die über diese drei Anträge sich entwickelte, nahm teilweise einen recht ge spannten Charakter an. Oberbürgermeister Or. Blüher führte aus, man könne sich des Eindrucks nicht -erwehren, daß di« Bezirks- verwoliung planmäßig di« Ausgleichsverhandlungen verschlepp«. Dres-den wolle keine Gewaltpolitik gegenüber dem Bez-irkSverdand treiben. Fabrrkdirektor Wettke—Niedersedlitz betont«, -daß von «in«r Verschleppungspolitik des BezIrkSverbandeS keine Rede lein könne, di« Schuld an der Verzögerung hätten die schwer üver- brückbaren Gegensätze. Unter keinen Umständen aber könne die Amtshauptmannschast von der Forderung abgehen, daß di« Aus- gleichSverhandlungen vor der Eingemeindung abgeschlossen sein mühten. Den gleichen- Standpunkt -vertrat auch- der Freiberger Oberbürgermeister vr. Hartenstein. 3n seinen weiteren Aus führungen lieh der Dresdner Oberbürgermeister sich zu dem Satze verleiten: Dem Bezirke sei seine Erpresser-politik durch daS Gesetz ermöglicht worden. Parteisekretär Sudik—Radebeul gab seinem Erstaunen -darüber Ausdruck, daß- Dresden eS heute so hinstelle, als ob die Stadt mit der Eingemeindung noch Opfer bringe, verwahrte sich gegen den Vorwurs, daß der Bezirksverband Sabotage übe. Einstimmig wurde -dann das Ortsgesetz über die Vereinigung von Lockwitz mit Dresden- genehmigt, die Bildung eines ueber- wachungsaussch-uss-es befürwortet, und der Antrag auf Eingemein dung der obengenannten- -Landgemeinden befürwortet. — Das Ge such der Stadtgemeinde Freital- auf Aufnahme eines DarlehnS von 30000 Mark Mr Zahlung fälliger Tilgungsbeträge, Zinsen und Verwaltungs-Kosten- -für AufwertungSdarlchen wurde ge nehmigt. — 3n seiner Freitag-Sitzung befaßte sich der Kreisausschuh M Dresden mit dem Gesuch- der Stadtgemeinde Freiberg, ein Darlehen in Höh« von 250 OM Mark vom Finanzministerium zur Errichtung eines Anbaues im staatlichen Gymnasium in Frei berg aufnehmen zu -dürfen. Nach längerer Aussprache wurde dem Ersuchen der Sta-dt Freiberg zugestimmt. — Aber auch in der geheimen Sitzung des KreisausschuffeS lag wiederum ein Gesuch der -Stadt Freiberg um Zustimmung zu einer Darlchnsaufnahme in Höhe von einer halben Million vor. Dieses Darlehn, -das bei der Lreditanstalt Sächsischer Gemeinden ausgenommen werden soll, ist zur Deckung des Fehlbetrages des HauSholtplones 1929/30 be stimmt. Nach längerer Aussprache wurde der Stadt Freiberg ge nehmigt, «in Darlehen in -Höhe von 250 OM M. bedingungsweise auszunehmen: eine An.mhl von Sparmaßnahmen wurden dem Oberbürgermeister l)r. Hartenstein mit auf den Weg gegeben, von -deren Erfüllung die Darlchnsaufnahme abhängig ist.