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«« Denmlw«lli»W «edaU«»! SekiL Se»«o - iVm» und Verlas r ««rk «<»«r k Ok»»»»i«»«U«. 95. Jahrgang Montag, am 2. Dezember 1929 Nr. 279 schmuck vertrieben. Viele aber werden nicht einmal des schnöden Mammons zu Frevlern an der Natur, der man nur dann mit weihnachtlicher Liebe begegnet, wenn man sie schont, sondern weil sie unbedingt etwas „Frühlingsmäßiges", etwas Grünes in ihrem Heim haben wollen. Haben nicht dis Gärtner für diesen Zweck weit reichere Auswahl? Wer sich an den Weiden vergreist, macht sich nicht nur strafbar, sondern nimmt der Jungbrut der Bienen im Frühjahr die nötige Erstlings nahrung und überliefert sie so dem Hungertod. — In einem Grundstück der Babisnauer Strotze im Stadt teil Dresden-Mockritz beobachtete am Sonnabend-Nacht amten der 30. Polizeiwache wurde die Verfolgung aufge- uommen. Die Unbekannten flüchteten in die in der Nähe be- findlichonfCchrcbergärten und gaben auf ihre Verfolger etwa Anzrlgenprei«: Dtv 12 Millimeter drecke VetltMe 20 Reich »Pfennig«. Eingesandt und ,l Reklamen SO Reichspfennig« lvettri» kül> morgen: Nachdruck verboteni Zeitweise auffrischende Winde aus Süd bis West, meist stärkere Bewölkung, vorübergehend leichte Niederschläge. Tem peraturverhältnisse wenig geändert. Oertliches und Sächsisches. MppolwSwaL«. 2m Gottesdienste am I. Advent erklang, gesungen von Frau Gönner, Frl. Buckel, Herrn Uhlig, wie ein inbrünstiges Morgengebet als Terzett: „Mit dem Herrn fang alles an" von Julius Grobe. 2n Fortsetzung dieser Morgenstimmung stellte Pfarrer Mosen in seiner Predigt das Thema auf: „Am Morgen des neuen Kirchenjahres laßt uns aufstehen vom Schlafe der Sünde und Sorge, latzt uns an ziehen den Herrn Jesus Christus, latzt uns an die Arbeit gehen im Dienste unseres Herrn." — Wie das verflossene Kirchenjahr mit der Bestattung von zwei Verunglückten endete, so kam auch bei dem ersten Begräbnis am Sonntage eine große Zahl Leidtragender aus unserm Friedhof zu sammen, um ihre aufrichtige Trauer über den Heimgang des verunglückten Kaufmann Wilh. Friedrich Rudolph zu bekunden. Mppolbiswalde. Der Verkehr hatte am gestrigen ersten Dezember-Sonntag gegenüber seinen Vorgängern wesentlich nachgelassen. Auf Eisenbahn und auch auf der Stratze war er unter Mittel. Zu einem kleinen Spaziergang war das milde, fast frühjahrsmähige Wetter, besonders am Vormittag, recht sehr geeignet, und viele besuchten denn auch unsere schöne Umgebung. Dippoldiswalde. Die Lose des hiesigen Wohltätigkeitsvereins „Sächsische Fechtschule" waren vollständig vergriffen. Bei der gestrigen Ziehung siel der l. Hauptgewinn (nach Wahl eine Nähmaschine oder ein Musikschrank) auf Nr. 372, der 2. (ein Ausziehtisch mit vier Stühlen) auf Nr. 1734, der 3. (eine Wanduhr) auf Nr. I l44, der 4. (eine Badewanne) auf Nr. 407 und der 5. Hauptgewinn (ein Windjacke) auf Nr. 431. Die Gewinnliste erscheint in der vorliegenden Nummer. Dippoldiswalde. Ausstellung guter Jugendbücher und Bilder. Datz von der wissenshungrigen, lesewütigen Jugenb unter dem Weihnachtsbaume auch ein Buch und ein Bild willkommen geheißen wird, ist unbestrittene Tatsache. Aber welches Buch und Bild unter den tausenden ist gerade für mein Kind und sein Aller geeignet? Diese Frage leichter uud sicher beantworten zu können, gibt der Bezirkslehrer verein gute Ratschläge in seiner Bücher- und Bilderausstellung, die im Volksschullgebäude bis Montag 20 Uhr besichtigt werden kann. Ausgestellt sind gegen 300 Bücher und 70 Bilder aus der Musterbücherei des Zentral-Jugend-Ausschusses des Sächsischen Lehrervereins. Auch der hiesige Buchhandel hat eine ganze Anzahl guter Bücher ausgestellt. Bei einem Rundgange fesseln unsern Blick ringsum an der Wand und in den Mappen Bilder namhafter Maler: Menschen Md menschliche Arbeit in der Natur, beobachtete Tiere, ornamen tale verarbeitete Pflanzen, Landschaften mit verschiedenem Stimmungsgehalt, dargestellt in verschiedenen Techniken (Ra dierung und Holzschnitt, beide teils farbig, und Steindruck). Die Bücher sind nach den Lebensaltern der Leser und nach Sachgruppen (Märchen, Erzählungen, natur-, erd- und völker kundlich, technisch, geschichtlich, Forschungsreisen, Gedichte Lebens-, erinnerungen) geordnet. Der Besuch der Ausstellung soll nicht nur zum Kauf reizen, sondern auch der eigenen künstlerischen und literarischen Geschmacksrichtung Wegweiser sein. Haben nach langem Suchen Vater und Mutter sich für ein Buch oder Bild entschieden, dann füllen sie einen Bestellzettel aus, auf dem auch von ihnen einer von den drei hiesigen Buch händlern mit der Beschaffung beauftrngt wird. Weitzeritz-Zeibmg MesMmg m» Anzeiger für Dippoldiswalde, Schmieöeberg mA. ... AtÜNND ^ET ÄEAlURW »« —«« »—«»««««EH Giese» Bla» enthüll »le amtlich« BekaurUmachaas« »er Nmtshauvtmannfchaft, -e» Amtsgericht» «m» He»Sta-trat» zrr Dippolttswald« Bezugspreis: Für «inen Monat 2.20 RM. mit Zutragen, einzelne Nummern 18 Reichs- Pfennig« :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernfpr«ch«r: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 848 Der bisherige Polizeihauptwachtmeister Herr Gustav Gr««d ist beute als PoNzelkommlssar und Bollftreckungs- beamter eidlich In Pflicht genommen worden. , Dippoldiswalde, am 2. Dezember 1929. Der Stadtrat. miffar Grund, war eingeladen, der den Anwesenden vorgestellt wurde. Nach Begrüßung durch Verwaltungs-Inspektor Zetzsche wurden von sangeskundigen Kollegen einig« Lieder vorgetragen. Hierauf wendete sich Verwaltungs-Inspektor Zetzsch« an den in den Ruhestand tretenden Mitarbeiter mit einer in humoristische Verse gefaßten Ansprache, in der er ihm olles idas noch einmal ouszählte, was er nun nicht mehr zu tun habe, in der er ihm aber weiter auch für die Zukunst alles Gute wünschte. Er überreichte ihm im Namen aller Mitarbeiter ein schönes Geschenk, dessen Verwendung er ihm ebenfalls humorvoll in Versen andeutete. Po lizeikommissar Burkhardt dankte mit herzlichen Worten. Bei einem von den beiden Polizeikommistaren gespendeten FasseBier entwickelte sich die Feier, verschönt durch gemischte Lhöre, Lieder zur Laute und humoristische Vorträge, in sehr harmonischer Weises dis die Polizeistunde ihr ein Ziel setzte. Dippoldiswald«. Nächste Mütterberatung Dienstag, am 3. Dezember, nachmittags von 2—3 Uhr im Diakonat. — Ein gewaltiger Feuerschein loderte am Sonnabend gegen 7 Uhr abends von den Höhen bei Plauen-Coschütz aus weithin nach dem Plauenschen Grunde zu und in das Elbtal hinab. Der Brandherd befand sich unmittelbar an der Dresdner Stadtgrenze, keine 100 Meter von der Endhalte stelle der Straßenbahnlinie 15 entfernt, und betraf eine im Flur Eittersee dem Gutspächter Erwin Schmiedtgen ge hörige große, mit drei Einfahrtstoren versehene, massive Scheune, in der sich die eingebrachte Ernte, eine Anzahl Wagen sowie landwirtschaftliche Maschinen und Geräte befanden. Es be stand zeitweise die größte Gefahr für ein Uebergreifen des Feuers auf die angrenzenden übrigen Gutsgebäude und Nach bargrundstücken, doch gelang es den aus der ganzen Umge- bung eingetroffenen Feuerwehren, dies zu verhindern. Die Scheune brannte vollständig aus. Der entstandene Schaden ist sehr erheblich. Die Brandursache blieb noch unermittelt. Umlaufende Gerüchte, nach denen es sich um eine neue Brand stiftung handeln soll, fanden bisher keine Bestätigung. Nicht unerwähnt sei, daß die Musikabteilung der Freiwilligen Feuer wehr Dresden-Coschütz gerade ihr 1. Stiftungsfest abhalten wollte, das infolgedessen erst später beginnen konnte. — Sonntag in der Mittagsstunde flog ein Freiballon in der Richtung west-ost, wahrscheinlich von Chemnitz kommend, über die Stadt. Der Ballon flog ziemlich tief, sodaß die Personen in der Gondel und die Flagge deutlich sichtbar waren, auch flog er sehr rasch, sodaß er bald wieder dem Blick entschwunden war. Mppoldiswaw«. 2m Verlaufe eines Streites, der sich in der Nacht zum Sonntag auf dem Lutherplatze abspielte, zog ein nicht mehr nüchterner, hier wohnender Arbeiter ein Messer und verletzte seinen Gegner an der Hand' Der Missetäter wurde auf die Polizeiwache gebracht und dort festgehalten, bis er nüchtern war. — Die sächsisch-evangelische Korrespondenz nimmt in ihren Mitteilungsblättern zur Frage der weiteren Ausnahme- Sonntage vor Weihnachten folgende Stellung ein: Den Bemühungen des Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Ver bands, die Anzahl der verkaufsfreien Sonntage vor Weih nachten einzuschränken, kann nur zugestimmt werden. Es liegt wirklich kein Grund vor, den kaufmännischen Angestellten und Arbeitern noch einen weiteren Sonntag vor Weihnachten zu nehmen und dadurch eine Weihnachtsfeier, die ja auch noch in etwas anderem, als in einem Ausruhen des sinnlos über müdeten Körpers und Nervensystems besteht, vollends un möglich zu machen. Unser Volk in allen seinen Schichten kann es sich nicht leisten, die Zahl seiner spärlichen Ruhetage und Freistunden zu verringern. — Eine seltsame Unsitte trifft man leider noch immer in unserer Gegend. Es gibt trotz aller Aufklärung immer noch vereinzelte „Naturfreunde", die es sich nicht versagen können, Anfang Dezember Weidenzweige abzuschneidrn, um sie ins Wasser zu stellen und in der warmen Stube vor treiben zu lassen. Zu Weihnachten und zu Neujahr werden die Kätzchenzweige mit Koniferengrün gemischt und als Zimmer 15 Schüsse ab, die aber glücklicherweise ihr Ziel verfehlten. 2nfolge der Dunkelheit war es nicht möglich, der Täter hab haft zu werden. — DaS Dresdner Organ der Altsozialtsten, „Der VolkSstaal", erscheint nicht mehr als Tageszeitung sondern als Wochenblatt. Das Blatt teilt seinen Lesern mit, daß diese Umstellung aus wirt schaftlichen Gründen geschehen mußte. Der Parteivorstand habe sich aber entschlossen, das Blatt, daS bisher auch sudetendeuksche Interessen vertrat, wieder zu einem Organ zur ausschließlichen Propagierung altsozialistischer Ideen zu gestalten. Als Mitar beiter werden führende Parteimitglieder ehrenamtlich tätig sein. paukckork. An einem Personenkraftwagen löste sich auf der Heimfahrt in der Nacht zum Sonntag in der Kurve bei der Brücke über den Paulsdorfer Grund ein Rad. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Der Kraftwagen wurde am folgenden Morgen repariert und heimgebracht. Glashütte. Ein Berkehrsunglück, das leicht größere Folgen haben konnte, spielte sich am Freitag nachmittag gegen 4 Uhr hier ab. Als der Lastkraftwagen der Firma Beier—Rein holdshain die Hauptstraße durchfuhr, mußte der Führer dem Töchterchen Zeidlers ausweichen, das von der Querstraße kommend, erstere überqueren wollte. Als es das auf sich zu kommende Fahrzeug wahmahm, lief es zurück, um dann plötzlich wieder vorwärts zu rennen, so daß es in den Wagen hineinlief. Der Führer bog sehr wett nach links aus und und kam mit einem Teil des Wagens auf der am Ufer der Briesnitz liegenden Wiese zum Stehen. Soweit polizeilich festgestellt ist, wird dem Krafwagenführer sicher keine Schuld treffen. Das 4 jährige Mädchen war ohne schwere Ver letzungen davongekommen. — Wie sich schon jetzt feststellen läßt, werden als zukünftige Stadträte Rechnungsdirektor Kästner, Uhrmacher Richter und von der SPD. Streller und Rehn in Frage kommen. Kipsdorf. Die nächste Mütterberatungsstunde findet !am Mittwoch, dem 4. Dezember, nachmittags 2—3 Uhr, in der Schule statt. FravenflÄn. Nachdem das neue Postamt nunmehr fertig gestellt ist, wurde der Postdtenstbetrieb am Sonntag vom allen Postamts am Markt in das neue Gebäude verlegt. Das neue Selbstanschlußamt wird erst am 3. Dezember in Betrieb ge nommen werden Es kann Tag und Nacht über das Ueber- weisungsfernamt Freiberg erreicht werden. Lharandt. Am Sonnabend nachmittag durchbrach ein von Dresden kommender, mit zwei Vertretern eines BetriebSstoff- großunternehmens besetzter Personenkraftwagen, welcher sich auf einer GeschäftSfahrt nach Freiberg befand, unweit vom Stadtbad an der dort befindlichen Kurve das reichlich drei Meter tief« Belt. Der Kraftwagen überschlug sich dabei. Die Insassen erlitten zum Teil sehr schwere Verletzungen. Nach Anlegung von Notverbänden wurden die Verunglückten in die Dresdner Diakonissenanstalt Lbergeführt. Das erheblich beschädigte Fahrzeug muhte nach er folgter Bergung abgeschleppt werden. Leipzig. Zu dem Unfall des Postomnibusses in Threna teilt die Oberpostdirektion Leipzig noch folgendes mit: Nach unseren Feststellungen sind sämtliche Reisende glücklicherweise nur leicht verletzt. 2nsbesondere besteht auch für das im Krankenhaus untergebrachte Fräulein T. keine besondere Ge fahr. Die Schuldftage ist zu Gunsten des Kraftpostführers geklärt worden, weil sich herausgestellt hat, daß der entgegen kommende Heuwagen unbeleuchtet war und außerdem verkehrs widrig nicht auf der rechten Straßenseite gefahren ist. Der umgestürzte Vomag-Omnibus wurde im Laufe des Donners tag aufgerichtet und kehrte am Freitag mit eigener Kraft nach Leipzig zurück. Leipzig. Am Freilag nachmillag hat ein 23 jähriger Bau arbeiter seine 19jährige Brant Elfriede Steger mit einem dolch artigen Messer in den Hals gestochen. Das Mädchen starb auf dem Transport nach dem Krankenhaus. Der Täter wurde fest genommen. Das Motiv der Tat ist Eifersucht. VMtenbranck. Ein durch den heftigen Widerstand des An gegriffenen vereitelter Raubüberfall trug sich abends 1/48 Uhr auf dem Wege von Wüstenbrand nach Pleißa zu. Bei der Wegekreuzung im Wald wurde ein von Wüstenbrand kom mender Pleißaer Geschäftsmann von einem Unbekannten an gesprochen, der Zigaretten und Schlafgeld verlangte. Nach dem der Geschäftsmann auch Geld gegeben hatte, erhielt er von dem Wegelagerer einen Faustschlag gegen die Kehle. Dem Ueberfallenen gelang es, den Angreifer zu Boden zu werfen. Das Herannahen eines Autos veranlaßte den Räuber zur Flucht durch den Wald nach Richtung Grüna. Dippoldiswalde. Am Sonnabend mittag fand im Sitzungs zimmer des Rathauses in Anwesenheit von Vertretern des Stadt- verordneten-Koltegiums und der städtischen Beamtenschaft durch Bürgermeister Dr. Höhmann die feierliche Verabschiedung des in den Ruhestand tretenden Polizeikommissars Burkhardt statt. Zu rückblickend auf die lange Dienstzeit des Scheidenden sprach der Bürgermeister ihm unter Würdigung der Schwere und Verant wortung, die dieses Amt mit sich bringe, die Anerkennung und den Dank des Rates und die besten Wünsche jür einen langen, gesun- den Ruhestand aus und entließ ihn auS seinem Amte. Namens der Stadtverordneten richtete Stadtverordneten-Vorsteher Schu- '^^E""Eissar Burkhardt ebenfalls Wort« des Dankes und Glückwünsche für öle Zukunft, dabei die Hoffnung und den Wunsch aussprechend, daß er sich auch im Ruhestande zu ehren amtlicher Tätigkeit für die Stadt bereitfinden möchte, wenn der Ruf dazu einmal an ihn ergehen sollte. Nachdem Potizei-Haupt- wachtmeister Stephan für die Polizeibeamten und Verwaltungs- inspEor Heü für die übrigen städtischen Beamten und Angestell- ten> Dankes- und Abschiedsworke sowie Glückwünsche für den Ruhest<iud dem scheidenden Mitarbeiter ausgesprochen hatten, be- dankte sich Poli^Komm^ .ein Einwohner vier Personen, die sich an einem Kraftwagen- kür die allseitigen guten Worte und Wünsche und verabschiedete schuppen zu schaffen machten. Er rief Hausbewohner zu Hilfe, di-.". «».«!« Zs-Lisl-O- A »W» I-Wn. »I B» Angestellten zu Ehren des aus dem Amte scheidenden Kollegen Natt. Sein Platz war mit Blumen und Bändern in den Stadt- farben geschmückt. Auch Burkhardts Nachfahr,