I»r »vu, lvuv vvnr«». — 330 — tronatsherr Ler jeweilige Rittergutsbesitzer war. Ferner unterstanden ihm 1815 Ler Gasthof und die 24 vom Gute «-getrennten HLuslernahrungen, Lie sogenannten Drescherhäuser, Lie wir ja bei zahlreichen anderen Ritter gütern auch finden, etwa unter Ler Bezeichnung Hofehäuser. Der Chro nist schreibt von Len PossenLorfer Tagelöhnerhäusern: .Sie machen zwei Reihen egaler und unter gleichem Dache fort laufender Gebäude aus und sehen besser aus als sonst dergleichen Häuser." Zum Rittergute gehörten weiter eine gute Schäferei und Lie übliche Brennerei. Die Wirtschaft wird vor 100 Jahren als wohl eingerichtet ge schildert, Lie GobäuLe als schön und .ringsum übersetzt". Der Licht neben Lem Rittergut erbaute stattliche Gasthof wies schon in früheren Jahrhunderten durch seine so günstige Lage an einer Haupt verkehrsstraße von Dresden her viel Besuch auf. Sein Ertrag war so stark, -aß Las Sprichwort mit Bezug auf Liese Goldgrube sagte: .Es gibt nur ein PossenLorf in Ler Welt." Außer den Herren Fuhrleuten, die auf dieser ins Gebirge führen den Straße oft zu Dutzenden mit ihrem schweren Planwagen vor der be liebten Schenke hielten, fanden sich Sonntags auch Spaziergänger aus Dresden ein, oder es kamen Stadtkukschen vorgefahren, war Loch Lie Straße bis hierher gut chauffiert. Nicht zuletzt bildete Possendorf einst eine beliebte Sommerfrische der vornehmen Melk, wie ich weiter unten bei Beschreibung des Stadtgutes noch näher nachweisen werde. Rittergut und Gasthof PossenLorf hatten 1820 zusammen 5°/» Hufen. Insgesamt zählte man im Dorfe 37V« Hufen. Der Siedlungsform nach ist Poffendorf ein sogenanntes Waldhufendorf, ein Kolonistendorf, bei Lem jede bäuerliche Besitzung ein zusammenhängendes Ganze bildet mit einheitlichem Flurstreifen hinter dem Gehöft, wobei zu jedem Gute außer Fel- und Miese einst auch ein Stück Wald gehörte. Als Erwerbszweige werden uns vor 100 Jahren genannt Oekonomie, Tagelöhnerei, daneben starke Fabrikation von Strohgeflechten, weiter Holz-, Bretter- und Getreidehandel und nicht zu vergessen einträglicher Obstbau. Ich erwähnte schon, daß Possendorf einst den bekannten Burggrafen von Dohna gehörte. 1286 gelangt es von diesen in die Hände der Meiß ner Bischöfe als Ersah für Lie dem Maternihospital geschenkten Güter. Der Burggraf wird jedoch vom Bischöfe bald wieder mit Lem Orte be lehnt. Damals tritt uns in Urkunden der Name Bosetendorff entgegen. Die Bezeichnung Possendorf hängt eng zusammen mit dem nahen Poisen- wald, der auch Poysen oder Peusenwald geschrieben wurde. Es soll eine alte bergmännische Bezeichnung darin widerklingen. Nun zunächst einiges von den Besitzern des Rittergutes Poffendorf. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts finden wir den Hofjägermeister v. Leub nitz auf dem Gute, so 1703. 1715 trat mir in den Akten der Name Carl Gottlob von Leubnitz als Besitzer entgegen. 1717 suchte er um Vererbung des Gutes nach. 1742 ist der Amtshauptmann Friedrich Gottlob von Leubnitz Eigentümer. Auf ihn folgt der Kammerherr von Metzradk. 1750 fordert dieser neue Herr in väterlicher Gewalt seiner Tochter Caroline Tugendreich sämtliche Untertanen der niederen DippoldiswalLer