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WbMimg L. Haves«« «ieseaunb. di« Ferner darf nicht vergessen werden, daß ... beim Rübenbau anfallenden Futtermittel äußerst hochwertig sind. Es gibt kaum ein besseres und billigeres Futter als sauberes Zuckerrubenblatt. Auch der Wert von Raß. und Trockenschnitzeln ist bekannt. Es gibt jedoch noch ein Futter» Abbildung s. Rote LamdertSuuy. nicht sehr hohen Betrag kann aber für viel« Betriebe die Herstellung des wirtschaftlichen Gleichgewichtes bedeuten. Nun kommen aber aus der Rüben oer» arbeitenden Industrie lebhafte Klagen, daß ein wichtiges Abfallprodukt der Zuckerrübe, die Melasse, nur mit größten Schwierigkeiten ab» Luschen ist. Geheimer Regierungsrat Professor Gerlach wies bereits 1928 darauf hin, daß nur ein Bruchteil der der deutschen Landwirtschaft zur Verfügung stehenden Melasse verfüttert werde. Orte auf. — Ans der ziemlich großen Sorten- wähl von Haselnüssen empfehlen sich zum An bau bei uns: „Wunder von Bollweiler' (wohl die ertragreichste Art), die .Hallesche Riesen- nuß" (Abb. 4), „Gunzlebener Zeller' und .ver besserte Cosfordnuß', die .Bluthasel oder rote Lambettsnuß' (Abb. 5), .Vollkugel' und .Landsberger'. Az. Nie BerMerung von Melasse M Melaffesutterillltteln au Schweine. Von Tierzüchtinspektrr l)r. Lüthge. Der Zuckerrübenbau ist für die deutsche Landwirtschaft von größter Wichtigkeit und Hal zu ihrer schnellen Entwicklung außerordentlich oeigetragen. Der Zuckerrübenpreis war der artig, daß bei wenigstens mittlerer Ernte die Rente bei Zuckerrübenbau unbedingt gesickert war. mittel, das aus der Zuckerrübe gewonnen wird, die Melasse. Die Melasse ist, man soll es nicht verschweigen, ein Sorgenkind in ver schiedenster Beziehung. Die überaus schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Nachkriegszeit traten besonders kraß in der Landwirtschaft hervor. Eine Rente will und-will nicht mehr herauskommen. Und rechnet man die einzelnen Betriebszweige durch, so ist es um den Zuckerrübenbau, der für die Viehhaltung so außerordentlich wertvolle Pro dukte liefert, auch nicht gerade gut bestellt. Eine Erhöhung des Rübenkaufpreises um einen gar begreiflicherweise nach. Nun schneidet man die Stauden total bis auf 30 bis 40 cm lange Holzstümpfe ab. Aus diesen schießen die neuen Sprossen, die beim Stammansschlag viel kräftiger als bei« Wurzelausschlag werden. Die kräftigsten neue» Triebe läßt man, die schwachen und zu vielen Schößlinge werden abgeschnitten. Will sich aber doch jemand seine Strguchcr aus Wurzelschößlingen aufbauen, dann schneide er die Klanzen bis zur Erde zurück. Nach diesem Rückschritt gibt es allerdings erst wieder im dritten Jahre eine Ernte, aber es folgt wieder eine zwanzig, und mehrjährige Ernte. Kann man von einer Pflanze, besonders bei deren großen Anspruchslosigkeit, mehr verlangen? Will man die Vermehrung, am zweck- mäßigsten durch Ableger, selbst vornehmen, so verfährt mau am einfachsten nach folgender, sehr einfacher Methode: Man wählt von einem großfrüchtigen, reichtragenden Haselnußstrauch «ach außen stehende, ein- bis zweijährige kräftig gewachsene Zweig«. Diese biegt man, wie in MbiHung 2 ersichtlich, ein zeln bogenartig nieder und legt sie so in die Erde, daß die Zweiaspitze etwa 30 viu aus der Erde hervorsteht. Das Wurzeltreiben des Zweiges ge- schieht an der durchgelegten Skile schneller, wenn zwischen die Gartenerde-leichte Kompost- erde gemischt ist. Am vorteil- Haftesten mmmt man an der Stelle etwas Gartenerde weg und ersetzt,diese durch Komposterde. Die Wurzel- bildung geht dann schneller vonstatten, so daß man schon im nächsten Herbst verpflanzbare Haselnußsträucher bekommt. Zum Schluffe sei auch noch des grimmigsten Feindes der Haselnuß, des Haselnußbohrers Malaoinus Quouin) gedacht, den auch Ab- vlldung 3 veranschaulicht. Es ist ein Rüffel- käfer, der die Nüsse ansticht, sein Ei hineinlegt, aus dem sich die den Kern zerstörende Made eutwickelt. Den Vernichtungskampf gegen diesen Shüdling kann man m den verschiedenen Ent- Wicklungsstadien wirkungsvolldurchführen. Schon von Ende Mai bis Anfang August gehe man den stillsitzenden Käfern zu Leibe, indem man sie auf untergelegte Tücher schüttelt und ver. «ichtet. Später sammelt man die abgefallenen, anaestochenen Nüsse gewissenhaft auf und verbrennt dieselben, damit die Made ja Nicht zur Verpuppung in die Erde ge- langt, von wo sie im andern Jahr Ende Mai und Anfang Juni dann als Käfer wieder erscheint und mit Eierlegen seine zerstörende Tätigkeit von neuem beginnt. Auffallend dabei ist, daß Bluthaseln, die roten Lambertsnüsse, gar nicht vom Hasel- nußbohrer befallen werden oder we- «igstrns viel weniger als die weißen LambertSnüfse. Weitere, aber weniger schlimmere Feinde sind das Eichhorn, die Haselmaus und der Nußhäher. Au das Ernten der Nüffe gehe man erst, wenn die reifen Früchte aus den HÄsen zu fallen beginnen. Will man sie Pflücken, so darf dies erst dann geschehen, wenn die Nüffe sich in ihren Schalen ge bräunt und bereits von diesen getrennt haben. Die gepflückten Nüffe sind an einem trockenen, luftigen, vor Mäusen und Ratten geschützten Raume zu trocknen, wobei man sie östers durcheinanderbringt, bei größeren Mafien um- daß der Kern nicht in Gärung tritt, also verdirbt und wertlos wird. trockene Nüsse hebt man dann in dichten Säcken an trockenem, lustigem Diese Tatsache muß unbedingt zu denken geben. Wenn es nicht möglich ist, alle aus der Zucker rübe anfallenden Produkt« rationell zu ver- werten, so wird der Preis, der für das Ur- Produkt, die Zuckerrübe, zu erzielen ist, un bedingt gedrückt. Dadurch wird der Zucker rübenbau geschädigt. Wäre die Melasse ein minderwertiges Futtermittel, hätte man keine Berechtigung, die obengenannte Tatsache den Landwirten vor Augen zu führen, sondern die Industrie müßt« Mittel und Wege finden, die Melasse irgendwie rationell zu verwerten. Tatsächlich ist dia Melasse aber ein sehr hochwertiges Futter mittel, und sie kann den Landwirten zur Ver- fütterung unbedingt empfohlen werden. Als Abfallprodukt btt der Zuckerrüben» Verarbeitung entsteht die sogenannte „grüne Melasse", eine dickflüssige, dunkle Masse mit etwa 78 °/o Trockensubstanzgehalt, also nur etwa 22 o/° Wasser. Der wichtigste Bestands teil der Melasse ist Zucker, der mit 50 °z> in der Melasse enthalten ist. Es darf keineswegs verschwiegen werden, daß der Eiweißgehalt der Melass« nicht hoch ist. Melasse kann also nicht dazu dienen, den Eiweißgehalt einer Futterration zu erhöhen. Di« stickstofffreien Extraktstoffe (Zucker) sind die wichtigsten Bestandteile der Melasse. Sie sind mit S1 o/° verdaulich, also sehr hochwertig. Der Stärkewert der Melasse ist 48. Jedes landwirtschaftliche Haustier braucht zur Erhaltung des Levens wie zur Erzielung von Leitungen Eiweiß und Kohlehydrate im Futter. Diese beiden Nährstoff« müssen im richtigen Verhältnis tm Futter vorhanden sein, deins von beiden darf fehlen. Di« Melasse ist imstande, große Kohlehydratmengen in das Futter zu bringen. Und nun die praktische Verwendung der Melasse bei der Fütterung unserer Haustiere. Es gibt zwei Möglichkeiten: Einmal kann man die „grüne" Melasse, so wie sie in der Zucker fabrik ansällt, von dort beziehen und an die Tiere verfüttern. Der Transpott der sirup- actigen Melasse erfolgt am besten in Fässern. Zur Verfütterung wird die Melasse noch etwas verdünnt und über das sonstige Futter, das den Tieren verabreicht werden soll, geschüttet. Die Tiere fressen das mit Melasse oerfetzte Futter mit Begierde. Wie bei jedem plötzlichen Futterwechsel beachte man auch hier: Zunächst nur kleine Melassemengen verabreichen, damit kein Durchfall oder Leistungsminderung end- steht. Allmählich können die Melasse^Saben erhöht werden Di« Verfütterung der „grünen" Melasse hat, wie leicht erklärlich, gewisse Nachteile, di« eben dadurch entstehen, daß die grüne Melasse sich in zähflüssigem Zustand befindet. Ins-, besondere in Betrieben, wo die Leuteverhältniss« nicht günstig sind, wird deshalb die Der« fütterung der sirupartigen grünen Melasse Schwierigkeiten machen. Das ist aber noch keineswegs ein Grund, von einer Melaise- verfütterung abzusehen, da auch die Möglich keit besteht, die Melasse ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu füttern. Fabrikmäßig wird die Melasse nämlich an sogenannte Träger ge bunden und damit eine Futterform erzielt, die in jedem Stall ohne weiteres zu ver wenden ist. Sehr bekannt ist die Weizenkleiemelasse im Mischverhältnis 50 zu 50 oder 60 zu 40. Pälmkernmelasse ist ähnlich zusammengesetzt, Melassemischungen mit Sojaschrot oder hoch wertigen Oelkuchen silw recht eiweißreich. Weiterhin ist Biertrebermelasse bekannt mit 40 bis 60 »/<> Melasse. In Dänemark hat sich ein Futtermittel aus zwei Teilen Weizen« Kleie, zwei Teilen Oelkuchen und fünf bis sechs Teilen Melasse gut ttngeführt. Die Torfmelasse hat den Vorteil, daß sie 70 bis 75 °/» Melasse enthält. Nachteilig ist dagegen die geringe Verdaulichkeit des Torfes, so daß Torfmelasse für Masttiere oder Hoch- leistikngstiere nicht in Frage kommt. Dagegen ist Torsmclasse ein verhältnismäßig billiges Erhaltungsfutter. Ein sehr gutes und brauchbares Melasse« futter sind Melasse-Trockenschniüel mit <m-