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Weißeritz-Zeitung : 13.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192912136
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19291213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19291213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-12
- Tag 1929-12-13
-
Monat
1929-12
-
Jahr
1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 13.12.1929
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Vit «redtt-eschDe -er FaU AMema«« «ab Dr. Buuucr vor dem Lavdtag Dresden, 12. Dezember. Im Mittelpunkt der heuttgen Sitzung standen die frag würdigen .Kreditgeschäfte" der Sächsische« Wohl. sahrtShilfe mit dem Setdeinann-Konzern unk dem Vorsitzenden des sächsischen SchwimmkreiseS, Dr Bunner. Gleich nach Eröffnung der Sitzung begründete Abg Günther (Wirtschrst.) eine Anfrage über die Beteiligung der Sächsischen Wohlfahrtshilfe am Setdemann-KonkurL Die Verwaltung der Wohlfahrtshilfe habe jahrelang in der Hand eines Hilfsarbeiters im Ministerium des Innern ge legen. DaS sei kein normaler Zustand und beweise daö geringe Matz von Verantwortlichkeit in diesem Ministerium Ohne Einhaltnng getrosfener Vereinbarungen seien «roste Summen aus der Wohlfahrtshilfe ohne Sicherungen an die Seidemann-Unternehmungen ansgelichen oder de« beteiligte« Banken zugcsagt worden. Aus nicht sachlich be gründete Versprechungen hin habe man sich immer wieder durch Seidemann betrüge« lassen. Sicher sei, dast die Wohl- sahrtshilfe mit mindestens 2,2 Millionen Reichsmark bei Seidemann engagiert sei. DaS Arbeits- wie das Innenministerium seien dafür verantwortlich, ebenso der Verwaltungsrat der Wohlfahrts- Hilfe und sein Vorsitzender. Wenn man sich nur einmal mit der Sächsischen Staatsbank beraten hätte, wären die Kredite an Seidemann eingestellt worden. Arbeitsminster Elsner ging in seiner Erwiderung ausführlich auf die Entstehung und die Aufgabe» der Sächsischen WohlsahrtShilfe ein. AlS in de» Jahre» 1924/25 nicht alle Gelder für Wohlsahrtszwecke benötigt wurden, glaubte die damalige Finanzverwaltung diese Mittel in Krediten an Industrie und Handel mit dem größten Nutzen anlegen ft) zu können, da damals außerordentlich hohe Zinsen für Darlehen gezahlt wurden. So sind in den Jahren 1924/25 ziemlich erhebliche Kredite an einzelne Unternehmungen des Seidemann-KonzernS ge- geben worden. Als 1927 die Inanspruchnahme der Wohl fahrtshilfe aus den übernommenen Wtrtschaftsverpslichtun- -en zu erwarten war, ließ sie durch eine Treuhandgesellschaft die Lage des Konzerns prüfen. Dabet stellte sich besten Le- beuSunfähigkeit heraus. Dem Konzern sind von 1S27 an von der WohlsahrtShilfe keine Mittel mehr gegeben worden. Die jetzt bei der WohlsahrtShilfe vorhandenen Mittel dienen nur noch zu Wohlfahrtszwecken. Darlehen an Industrielle und gewerbliche Unternehmungen dürfen zu Anlagezwecken nicht mehr ausgeltehen werden. Der Minister ging dann noch auf die Angelegenheit Bunner ein, konnte sich aber kaum verständlich mache», weil von links und rechts erregte Zwischenruse fielen. Man hörte mir, baß vor der Kreditgewährung an Bunner Bürgschaften gefordert und die Genehmigung der KreiS- hauptmannschaft eingeholt worben sei. SS habe kein Be amter im Ministerium glauben können, daß hier Betrüge reien vorlägen. Ministerpräsident Bünger bezeichnete als Ausgangspunkt -er verunglückten Trans aktion die Statutsbestimmung der Woblfahrtshtlfe, daß diese für nutzbringende Anlage des Kapitals zu sorgen habe. Hier sei allerdings mit unglaublichen Mitteln gearbeitet worden. Um beS A«f«h««8 der sächsische« Verwaltung willen wüste er feststeste«, batz, so bedauerlich die Vorgänge auch seien yn- ft» schwere Fehler auch gemacht «mrdeu. keinerlei Leranlastrmg vorllege, vast mau die Beamten einer Kor ruption oder einer unehrenhafte« Handlungsweise be schuldige« könne. DaS sei die Ansicht des UntersuchungS» «SschäffeS «nb auch -ie Uebcrzengung der Regiernng. In der Aussprache übten alle Abgeordneten scharfe Kritik an der Geschäftstätigkeit der WohlsahrtShilfe. Nach mehr als vierstündiger Dauer wurde die Aussprache be endet. Es folgte die Wahl eines Untersuchungs ausschusses zur Nachprüfung der Tätigkeit der Wohl fahrtshilse. Im Anschluß daran wurde über die Anträge der Linken zu Gunsten der Fürsorgeempfänger uud Kriegs- beschädigten abgestimmt. Die Anträge wurden abgelehnt bis auf den einen, der die Regierung beauftragt, bei der Reichsregierung die sofortige Aufhebung der Nachunter- kuchung der Kriegsbeschädigten zu erwirken. * Mißtrauensvotum gegen Elsner. Lm Zusammenhang mit dem Seidemann- und Bunner- Lkandal haben die Nationalsozialisten im Landtag !tnen Mißtrauensantrag gegen den Arbeitsminister Elsner ringebracht und die Regierung ersucht, den OberregicrungS- rat Kittel und Ministerialrat Dr. Maier sofort ihres Lüttes zu entheben und ohne'Pension zu entlassen Praktische Ecke. Praktisch« Verwendung von Fleischwasser. Wasser, rn dem man Fleisch gewaschen hat, eignet sich sehr gut zum Begießen von Pflanzen. Es ist aber zweck- mäßig, dieses Fleischwasser sofort zu verwenden, da es sonst leicht unangenehm riecht. Gedenktage für de» l5. Dezember. ,, 3? in römischer Kaiser in Antium l Sieg der Preußen über die öster ¬ reichisch-sächsische Armee bei Kcsselsdorf — 1775 * Der Komponist Francois Adrien Boieldieu in Rouen (f- 1834) 77 1804 * Ar Bildhauer Ernst Rietschel in Pulsnitz A ,.861) — 1832 Der französische Ingenieur Alexandre Gustave Eiffel in Dijon (f 1923) -1917 Unterzeichnung de^WaffensttllstandSvertrageS mit Ruhland in Brest- Sonne: Aufgang 7,58, Untergang 15,51 Mond: Aufgang 14,41, Untergang 6,47.' Oertliches und Sächsisches. MppoMKoal-e. In denAr-Ni-Lichtspielen steht sür die nächsten Tage wieder ein Großsilm auf dem Programm: Maria Stuart, ein Spitzenfilm der National. Dazu wird ein reichhaltiges Beiprogramm geboten. Sonntag nachmittag ist Kindervorstellung mit vollem Programm. /X «endcrungen dcr Ferusprechordnung. Der Berwaltungsrat der Deutschen Retchspost nahm eine Aenderung der Fernsprechordnung an. Danach wird die Dauer der Ferngespräche von sechs auf zwölf Mi nuten, unter Umständen sogar auf fünfzehn Minuten «wettert. Neu eingeführt werden die sogenannten yestzettge spräche, di« als dringende Gespräche hu vorher bestimmt« Zett ausgeführt werden. Wei- -« wird bestimmt, daß Gespräche, die bet Dienstschluß 0« SeruWeeshanstalt tm Gang sind, noch zwölf Minu- I Dienst,Glun fortgesetzt werden rönnen. « Schließlich werden Erleichterungen bet Gesprächen mit - Voranmeldung und mtt Herbetzurufenden Personen ' vorgesehen. ' - Wie die „Leipziger Neuesten Nachrichten" erfahren, soll im Zusammenhang mit der Affäre Bunner ein Disziplinarverfahren eingeleitet werden gegen den Ministerialdirektor Kittel im Arbeits ministerium, gegen den Ministerialrat Dr. Mckier im * Arbeitsmintsterium und gegen den Oberregierungsrat , Dr. Böhme im Innenministerium. 1 — Am 2d. geriet in Dresden- Neustadl an der Ecke der Moltke- und Leipziger Straße ein schwerer Kraftwagen auf die Fußbad», riß Sine Laterne um und erfaßte eine ge rade vorübergehende 72 Fahre alte Aufwärkerin Heine, die erhebliche Verletzungen erlitt und alsbald an deren Folgen verstarb. Den Kraftwagen steuerte der 33 Fahre alte G-ym- - nasialoberlehrer Böhme, der damals nicht besonders damit vertraut war. Das Gemeinsame Schöffengericht Dresden verurteilte Böhme wegen fahrlässiger Tötung und Ueber- tretung der Berkehrsbestimmungen zu vier Monaten Ge fängnis. - Reinhardtsgrimma. Der Aung lanLbu-nd Rein-Hardls- grimm« veranstaltete am 11. Dezember tm hiesigen Erbgericht wie- , der «inen seiner sehr lehrreichen Filmabende. Die Darbietungen ' lagen in den Händen Manges von der Filmstelle des Sächsischen - Aunglanidbuudes. Der erste Film behandelte die Getreidekrauk- heilen: Weizenbrand, Schneeschimmel bei Roggen, Streifenkrank- ' Helt bet Gerste und Zaferflugbrand. Den durch sie verursachten ! Schaden berechnet man beispielsu>eise bei Roggen aus jährlich 60 j Millionen und bei Weizen auf 42 Millionen Goldmark. Die I Kampfmittel gegen diese Feinde unserer Kulturpflanzen liefert uns die in Deutschland besonders hochstehende chemische Andustri«. i Darum zeigte der zweite Teil des Films die Werke der A. G. , Farbenindustrie in Hoechst am Main uud Leverkusen am Rhein < und das Versuchsgut Poulinenhof-Leverlmsen. Hier konnte inan ! kurze Blicke tu» in die biologische Versuchsanstalt, die Labora ¬ torien, die Versuchsgärtnerei mit ihren vielen Gewächshäusern. ' Nur mit peinlichster Genauigkeit und Sorgfalt ausgeführte Ver- j suche verbürge» den Erfolg. Hier wird di« Forschungsarbeit d«S Gelehrten geleistet, die dann bei rechter Anwendung zum Segen der Lamdwirtschast wird. Deshalb brachte der -dritte Teil des FtlmS die Durchführung des SaatgutbeizversahrenS, nah oder trocken, sowohl tm Klein-, als auch -im Groschetriebe. — Der nächst folgende Film mit dem Titel: „Der zielsichere Fuhrmann", zeigt« die Einrichtung und den Betrieb der Viehverw«rtu ngsges«lischäft Pommern. Dabei wurden aber auch mehrfach die Verhältnisse in Sachsen zum Vergleich gestellt. Go wie beim Bauer Stümper ° -kann die Arbeit nicht vorwärts bringen. Für unsere Aungbauern ist eine gute Vorbildung auf einer landwirtschaftlichen Schule erste Vorbedingung. Ahr muh dann aber di« praktische Ausbil dung in einem mustergültig- geführten Gutsbetriebe folgen. Zu einem reichen Wissen gehört «in stark«s Können-. DaS beweisen die gezeigten Bilder In eindringlichster Weis«. Auch die -land- schafmchen Schönheiten PommernS kamen Mr Geltung. — Nach -saueren Wochen frohe Feste! Der letzt« Film bot daher Bilder vom 5. Aunglandbundtag -in Großenhain im Frühling dieses A-ah- reS. Aunglandvol-K im Festzug und geschart um sein« Führer, daS i ergab Bilder von seltenem Reiz. Dem verstorbenen Ehr-enmit- - gliede des Sächsischen- AunglandbundeS, Gutsbesitzer Schreiber, Mischwitz, widmete die Versammlung beim Erscheinen seines Bil des Minuten dankbaren, stillen Gedenkens. Leis« erklang daS Lied vom gute» Kameraden. Eine wahrhaft würdige EhrungelneS verdienstvolle» Mannes! — Der Vorsitzende deS AunglandbundeS R-einhardlSgrimma, Landwirt Hultsch, Hilschbach, -schloß hierauf die Versammlung mit DankeSworten, nachdem er die BuNdes- schwestern und -brüd-er noch- ganz besonders darauf -hingewiesen hatte, sich vollzählig am 22. Dezember am Volksentscheid zu be- teiligen. » ^MLÜersrausnklorf. Am 12. Dezember hielt die National sozialistische Deutsche Arbeiterpartei, Ortsgruppe Dippoldis walde, im hiesigen Gasthof eine Versammlung ab, in der , Nationalsozialist Gerischer—Dresden über das Thema: „Die Vernichtung der bäuerlichen Bevölkerung und das heutige Wirtschaftssystem" sprach. Der Redner ging von der Ent stehung der Kluft zwischen Bürgertum und Marismus aus. Er erläuterte in rein sachlicher Weise, wie es dem Bürgertum an Führern gefehlt habe, die sich zur Zeit unseres industriellen Aufstieges der Arbeiter, die doch alle deutschen Blutes sind, annahmen. Blutssremde Elemente nutzten diese führerlosen Massen aus und hetzten sie nicht nur nach der Parole „teile ! > und herrsche" zum Klassenkampf, sondern gewannen sie auch ! für internationale Interessen. In seinen Hauptausführungcn, , die stürmischen Beifall fanden, bewies der Redner an vielen Beispielen, wie gerade der Bauernstand, der immer noch den - gesunden Kern eines Volkes darstellt, durch das jetztige Wirtschaftssystem dem sicheren Ende entgegensieht. Der fast erfolglos scheinende schwere Existenzkampf sei nicht nur auf l die Auswirkung des Versailler Schanddiktates oder Dawes Pakts zurückzuführen, die eigene Regierung „unterstütze" die , Bauern nur mit leeren Worten, um alle Feinde des jetzigen - Systems durch kalte Bolchewisierung für demokratischenSozialis- j mus reis zu machen. Die stark angefeindete nationalsozialistische - Bodenreform wurde nach dem Standpunkt Adolf Hitlers beurteilt und in ihrer ganzen Schärfe gerechtfertigt und ver- - teidigt. Eine längere Diskussion hielt die zahlreichen Ver- ' sammlungsteilnehmer bis kurz vor Mitternacht im Bann, ein - Zeichen, daß die nationalsozialistische Bewegung auch hier - fruchtbaren Boden gefunden hat. § Dresden. Zwischen dem sächsischen Finanz- ' Ministerium und -er Arbeiterbank tn Ber lin ist es, Zeituvgsnachrichten zufolge, wegen des bekannten Darlehens nunmehr zu einer Einigung gekommen. Danach erhält der sächsische Staat von der Arbeiterbank ein auf sechs Monate befristetes Dar lehen in Höhe von einer Million Reichsmark zum Zinssatz von neun Prozent. Das Darlehen wir- für , die wertschaffende Arbeitstosenfürsorge verwendet. , Dresden. Die drei Landesverbände der Deutsch- ' nationalen Volkspartei in Sachsen veröffentlichen eine gemeinsame Erklärung, in -er das Ausscheiden einer Reihe von Abgeordneten aus der Neichstagsfraktion bedauert und mißbilligt wird. Die Geschlossenheit der . Partei fei heute notwendiger als je. Dresden. In letzter Zeit sind in Dresden wieder - gewissenlose Elemente ausgetreten, die alte, oft in - den ärmlichsten Verhältnissen lebende Rentnerin- nen um ihre letzten Notpfennige brin gen. Ungerufen und unangemeldet erscheinen in den Wohnungen zwei Männer, die angeben, von der > öandesversicherung bzm. vom Fürsorgeamt zu kom- ! men, und versprechen eine Nentennachzahluna von 100 j Reichsmark. Vorher müßten aber 24 Reichsmark Umschreibegebühren usw. an die angeblich beauftrag ten Boten gezahlt werden. Im Hinblick auf -ie 1« Aussicht gestellte Unterstützung gaben die Rentnerin nen in den meisten Fällen ihr letztes Bargeld hin. — Am Donnerstag nachmittag entlud sich über Dres den ei» Wintergewltter, das sich besonders in den Lötznitz- orkschafken auSwirkte. Einer der Blitze schlug lm Stadtteil Dresden-AlkkaL-itz In die dem Gutsbesitzer Mildner gehörige Scheune und zündete. Binnen weniger Minuten stand diese in Hellen Flammen. Das Feuer wurde mit zehn Schlauch leitungen bekämpft. Es konnte -bald lokalisiert und die Ge fahr eines weiteren Ueber-greifens verhütet werden. Per- fonenschäden waren bei dem Brande und während der Auf- räumungsarbetten nicht zu verzeichnen — Bei A-usfchachwnySarbeiten in der Vorstadt Chemnitz- Hilbersdorf wurden jetzt wieder zwei Stämme verkieselter Auracarien gefunden. Der «in« Stamm wurde in 1,3 Metes Tiefe gefunden und in etwa 9H Meter Länge ausgegrobcn, man hofft -aber noch weiter« zwei Meter von ihm ausgraben zu kön nen. Sein Durchmesser beträgt etwa 50 Zenitimeter. Der Meile Stamm ist etwa 2,5 Meter lang, wurde in über vier Meter Tiefe, von einem teilweise gut «chatteneu Tuffzyttuder umgeben, aufge funden und ist im Annern stark durch Flußsäur« zersetzt. Die Stamm« lagen, wi« schon dl« reichen früheren Funde an dieser Stelle, in ost-westlicher Richtung mit der Spitze nach Westen und dürften durch die vom damaligen Vulkan, dem jetzt -so -harmlos«« Beutenberg, hervordringenden Lavamassen umgeleol worden fein. Die beiden neu«» Funde werden wieder in dem bekannten Chem nitzer „Versteinerten Walde" vufaestelft werden. — Der „V«r- fteinerte Wald" von Chemnitz stellt bekanntlich ein auf der Welt nicht wieder vorhandenes Naturdenkmal von versteinerten Nadel hölzern aus der Notliegendzelt dar, das etwa 50 Aahrmilli-onen alt ist und im Lauf« der Aahre beim Chemnitzer Zeisigwald ausge graben wurde. Reste einer uralten Vegetation, die um Aay-r- miltionen älter war als die Wälder der Lydischen Wüste und von Arizona. Dresden. Vor einiger Zeit wurde der Kriminalpolizei bekannt, daß ein Mädchen heimlich geboren und das Kind verbrannt hätte. Nach umfangreichen Erörterungen ist es nunmehr gelungen, die Verdächtigte in einer hier bediensteten 22 jährigen Stütze zu ermitteln. Durch dir Feststellungen wurde der Verdacht bestätigt. Das Mädchen hatte Mitte September >925 in Görlitz heimlich geboren und das Kind in der Feuerung des Waschkessels verbrannt, während ihre Dienstgeber abwesend waren. Die Täterin ist in vollem Umfange geständig. — Die Deutsche Vollspartei hat folgenden Antrag im Landtag eingebracht: Durch die geplante Reform der Reichs- einkommensteuer werden die Grundlagen des Kirchensteuer mesens sehr erheblich geschmälert. Wir beantragen deshalb: Der Landtag wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, dem Landtag alsbald eine Vorlage über Neuregelung des Gesetzes über das Steuerrecht der öffentlich-rechtlichen Religions- gesellschaften vom l.JuIi >92l vorzulegen und hierbei auf eine wesentliche Verbretterung der Steuergrundlage zuzukommrn. — Die Nationalsozialisten haben folgenden Antrag im Landtag eingebracht: gestützt auf das in der Seidemauu- Konzern-Affäre ausgearbeitete Gutachten des vom Gesamt- Ministerium eingesetzten Untersuchungsausschusses, weiter gestützt auf die neuerlich durch die Tageszeitungen gehende Notiz betreffend Unterschlagung von Geldern beim Schwimmkreis Sachsen, die ebenfalls zum großen Teil aus der Sächsische« Wohlfahrtshilfe stammen und gestützt auf das im Fall Tempel vorliegende Material beantragen wir: Der Landtag wolle beschließen: l. Der Arbeits- und Wohlfahrtsminister Elsner besitzt nicht das Vertrauen des Landtages,' 2. Die Regierung zu ersuchen, Oberregierungsrat Kittel und Ministerialrat vr. Maier sofort ihres Amtes zu entheben und ohne Pension zu entlassen. Dresden. Wie die kommunistische Presse mitteilt, ist der Antrag auf Strafverfolgung wegen Verbrechen nach § 82^ der gegen vier Dresdner Polizeioffiziere gestellt war, zurück gezogen worden. Auf Beschluß des Dresdner Jugendamts wurde gegen die beiden in Frage kommenden Mädcken die Zwangsfürsorgeerziehung verfügt. Dresden. Die Unterschlagungen -es Vorsitzenden Les Sächsischen Schwimmkreises, Dr. Bunner, scheinen nach neueren Feststellungen weit höher zu fein, -als man ursprüng lich angenommen hatte. Man schätzt auf Grund -er bis herigen Feststellungen Lie von Bunner verunireuke Summe auf etwa 600 000 M. Darin sind -die 250 000 M., -die von der Sächsischen Mohlfahrtshilfe Lem Sächsischen Schwimm kreis und anderen Sportverbänden kreditiert worden sind, mit enthalten. Uebrigens erfährt man jetzt Noch, Laß Lie Ver fehlungen Bunners Lem Kreis- und Gauvorstand bereits seit letzten Freitag bekannt waren. Am vergangenen Sonnabend soll Bunner -bereits in einem Briefe Lem Sächsischen Arbeit-- und Mohlfahrisministerium Kenntnis von Ler Unterschlagun-z Ler staatlichen -Gelder gegeben haben. Es steht fest, -daß die- Verfehlungen Dr. Bunners nicht erst aus -diesem Aahre stam men. Bunner hat es aber verstanden, mlt Lem -größten Raf finement feine Unterschleife in Len Büchern zu verbergen. Dies gelang ihm umso leichter, -als Lie Mitglieder -es Schwimm-Kreises in Bunner unumschränktes Vertrauen hatten. Allerdings hatten sich auch schon seit geraumer Zeit Stimmen gegen Lie selbstherrliche Amtsführung Dr. Bunners erhoben, man hatte ihnen aber kein Gehör geschenkt. Dr. Bunner hatte -bei Ler Deutschen Bank einen Kredit in Höhe von 15 000 M. für Len- Kreis Sachsen ausgenommen und Lie sen um 4000 M. überzogen. Bei Ler Fusion Ler Deutschen Bank -mtt der D-iskontogesellschast stieß man nun darauf, Laß Bunner auch bei Lieser -Bank einen Kredit in gleicher Höhe für Len Kreis -ausgenommen und Liesen auch mit 4000 Mark überzogen hat. Man hielt ihm nun vor, -daß er doch an Eides- sta-tt versichert habe, nur mtt einer Bank zu arbeiten, diese Entdeckung brachte Len Stein nun rasch ins Rollen. Man machte bei der Prüfung Ler Bücher Lie merkwürdige Fest stellung, Laß über Lie Einnahmen keinerlei Unterlagen vor handen -waren, während Lie Ausgaben sorgfältig verbucht sind. — Ein vom Dresdner Schwimmverein und vom Schwimmklub Poseidon eingebrachter Antrag wird den Rücktritt -des Kreis-vorstandes und Les Kreisausschusses for dern und die Wahl eines interimistischen Borstandes unL eines neuen Kreisheimausschusses, Lenen Lie Aufgabe eines Untersuchungsausschusses in erster Linie zufallen wird, ver-
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