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1649 * Generalfelld Marschall August v. Mackensen Sletpnitz — 1869 * Der SWpolarforscher Otw Nord -d in Hesselby (-s- 1SS8) - 1914 Die Deutschen «ob in Norden- Tonne r Ausgang 7,49, Untergang 1ö,öS. Mond: Ausgang 1S,6, Untergang 86,28. Miiieldeuifcher Rundfunk Freitag, 6. Dezember. Schülers, -i- lmen. 8 8 r.L von den Bi« da« Anita saß auf dem zusammengerollten Leinenzelt und sah ihm zu. Sonst faßte sie selbst mit an. Heute tat sie es nicht. Sie war auffallend bleich und ebenso still. »Bist du krank, Anita?" fragte Jochen im Vorbeigehen. Sie verneinte. »Das nicht, Jochen, aber " Er setzt« sich zu ihr und brannte sich eine Zigarette an. »Was aber?" fragte er. .Mir ist so eigen zumute. Es erwartet uns etwas. Freude ist es nicht, also wird es Leid sein. Vielleicht ein Unglück!" »Dein« Ahnungen, Anita!" »Sie trügen nicht, Jochen, und haben noch nicht getrogen. Ls kommt immer näher, das gewisse Ungewisse, unaufhalt sam und unentrinnbar. Bald wird es uns aus seinen un ergründlichen Augen anstarren und wir werden ihm nicht entgehen." Mit einem Seufzer erhob sich Jochen und ging seinen Ver richtungen nach. ""LZ 5-Uhr°Ladeuschluß am Heiligabend. Ler sozialpolitische Ausschuß stimmt zu. Der sozialpolitische Ausschuß des Reichstags stimmte mit 18 gegen neun Stimmen bei einer Stimm enthaltung einem Gesetzentwurf zu, der bestimmt, daß offene Verkaufsstellen nm 24. Dezember nur bis fünf Uhr nachmittags, Verkaufsstellen, die ausschließlich oder überwiegend Lebensmittel, Genußmittel oder Blumen verkaufen, bis sechs Uhr nachmittags für den geschäft lichen Verkehr öffnen dürfen. Diese Vorschriften gelten auch für Verkaufsstellen von Konsum- und ähnlichen Vereinen, für solche auf Eisenbahngelände und für das gewerbsmäßige Feilbieten außerhalb offener Ver- kaufsstände. Sie gelten nicht für Apotheken, für den Marktverkehr und den Handel mit Weihnachtsbäumen. .ätschen erobern erobern Bukarest. Krets. Pom Anfang zum Ende und oom Ende, über Tod hinweg, wieder zum Anfang, immer zu, immer zu! dann an einem Ende nicht mehr der Tod steht, sondern ewige Lich» — die Erlösung!" vssendowsky stand vor Herrenhof und winkte Wilson »Hier ig jüt sein." rief er dem Direktor zu, »hier laßt unr > Hütten bauen oder io wat Aehnliches. — Reiche Bauern, viel ; Fabrikarbeiter und ionne Menschen, die wo wat übrig haben ! für die holde Kunst Det janze Nest riecht förmlich nach Jeld.' ! »Den Menschen kann geholfen werden " „Und ob, Direktorlein, und ob! — Machet die Tore weil > und die Türen zum Zirkus hoch, auf daß sich viel Volks in ! die Manege wälze. — Esser macht schon den Platz fest ' „Hüh," sagte Frau Direktor und ihr« Pferdchen standen j Sie kletterte vom Kutschersitz herunter, trat zu den beiden : „Was is hier los?" ! „Dat wissen wa noch nich," entgegnete vssendowsky uni Wilson erklärte di« Gefechtslage: „Grohes Dorf im Zentrum > wie sich Madame zu überzeugen belieben, viele kleinere in Umkreis — Frau Direktor sollten zufrieden sein." „Hinterher wird abgerechnet," meinte sie, verteilte abei - wenige Minuten später doch altbacken« Brötchen, die dün» j mit Leberwurst bestrichen waren, woraus vssendowsky der j Schluß zu ziehen berechtigt schien, daß Madamekeus Herz iw ; stillen Busen pupperte. Bei ihr kam das Geld vor dem Vaterunser. k Der amerikanisch« Bankier Morgan hat der Muk- den-Regieruna einen Kredit von 40 MelUoaen chinesischer Dollar zur Verfügung gestellt. Während dieses Gespräches fielen anderswo fast die gleichen Worte. vssendowsky saß im Wohnzimmer der Frau Merten m Wölfis und sagte: „Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, verehrte Frau Was uns bestimmt ist, bleibt nich« aus Ob wir einverstanden sind oder nicht, das Schickial fragt uns nicht Es kommt und ist da Basta!" „Und Sie glauben wirklich, daß er das Mädchen nicht liebt?" fragte Frau Merten „Wie kommen Sie darauf, daß er es lieben könnte?" „Ich habe ihm drei Briefe geschrieben Keinen Hai er beantwortet." „Vielleicht har er keinen bekommen. Wir halten uns ja «ur selten mehrere Tage in einem Orte aus. Wenn man da «icht vorausschickt, ist das so 'ne Sache " Frau Merten schien trotz dieses Hinweises nicht beruhigt. Man hatte ihr zuviel erzählt von Jochen und der schwarzen ilnita „Sie sollen immer beisammen sein," sagte sie „Und das Mädchen soll sehr schön sein " „Davon können Sie sich überzeugen, Frau Merten, wenn Sie uns heute Abend die Ehre geben." „Ich komme bestimmt, nur dürfen Ne ihm nicht sagen, daß ch komme. Ich will ihn überraschen. Versprechen Sie mir ms?" , „Ich verspreche es Ihnen." „Auf Manneswort?" „Auf Manneswort!" vssendowsky mußte weiter. Er verabschiedete sich. „Warten Sie einen Augenblick noch," bat Frau Mertem ,ich will Ihnen ein Stückchen Butter und eine Wurst mit- zeben. Sie werden schon Verwendung dafür Haden " »SV As LZ weitem entgegen Als ihn der große, grüne Wohnwagen er reicht hatte, gebot er Halt Christlich-soziale Gruppe im Reichstag. — Berlin, 5. Dezember. Die der christlich-sozialen Reichsvereinigung angehörenden und aus der deutsch nationalen Reichstagsfraktion ausgeschiedenen Abge ordneten veröffentlichen folgende Erklärung: „Die der christlich-sozialen ReichSvereinigung angehörenden Retchstagsabgeordneten schließen sich zu einer christ lich-sozialen Gruppe zusammen. Sie sind bereit, mit den anderen aus der deutschnattonalen Fraktion aus- geschiedenen Abgeordneten eine fraktionelle Arbeits gemeinschaft zu bilden. Für die Vertretung ihrer christlich-sozialen Ziele in der parlamentarischen Tätig keit bchalten sie sich volle Bewegungsfreiheit vor. geß. Hülser, Hartwig, Behrens, Mumm, Lambach." Rundschau im Auslande. ? Der Rat des Verbandes der protestantischen Ktrchea in Frankreich wählte den Pastor Boegner-Paris zum Prä sidenten. ; In Warschau wurde ein russischer Sendling, der frühere Sowsetkommissar in Charkow, Kannemann, der- haftet; K. war mit einem falschen Passe nach Pollen ge« Wilsons hatten ihren Einzug in Herrenhof gehalten Dies« mal geschlossen, nicht truppweise. i Essex hatte erklärt, man müsse Eindruck schinden, zumal - der Bürgermeister von besseren Zigeunern gesprochen hab» mmwitskoMotlnr E« irrest veeaoav r» <19. Fortsetzung.) Viel Worte wechselten beide nicht Oft führten sie sich wie Kinder an der Hand Meist schwiegen sie. Aber immer suchten sie sich Das war sonderbar, weil Menschen, di« sich juchen, mit teilsam zu sein pflegen Es hatte deshalb auch bei den einen Lächeln, bei den anderen Unwillen erregt. Jetzt aber hatte man sich damit abgefunden, wie man sich eben mit unab änderlichen Tatsachen abfinden muß. Sogar Frau Wilson hatte das getan. Sie nannte die beiden „die Mondgucker". „In welcher Gegend Deutschlands sind wir eigentlich?" frage Anita. „Das weiß ich nicht," antwortete Jochen. „Darum hab« ich mich noch nie gekümmert. Ich könnt« kaum drei Ort« nennen von denen, wo wir spielten. „So fernab bist du?" „Nein, so wenig interessiert es mich" Das war für eine Viertelstunde alles, was si« sprachen. Erst am nächsten Wegweiser begann Anita wieder: „Kannst du erkennen, was hier steht? — Die Schrift ist arg ver- wischt." Jochen entzifferte mühsam: „Herrenhof — elf Kilometer." „Herrenhof — das klingt wie Wohlhabenheit. Findest du nicht?" „Ja," jagte Jochen und machte ein nachdenkliches Gesicht. Ein Nachbardorf von Wölfis trug den gleichen Namen Da« ; ließ ihn unruhig werden. Er blickt« in die Runde, sah aber keinen Ort Berge und Wälder verdeckten die Aussicht > „Bist du schon wieder — nicht hier?" verwies ihn Anita. -Fängt etwas in dir zu klingen an? — Kennst du di« Gegend?" j „Sag', Anita, gibt es mehrere Orte dieses Namens?" „Wie soll ich das wissen?" „Du bist doch überall herumgekommen." „In einem Herrenhof war ich noch nicht." „Dann sind wir im Kreise gewandert" „Das tun wir alle, Jochen. — Alle Menschen gehen im vsLZ: a8S dem Saale verwiesen würde, ging die Vorlage an den RechtSauSichutz. Der kommunistisch« Antrag auf Auf hebung des Rotfrontkämpfer-Verbotes wurde abgelehnt, ebenso der Mißtrauensantrag gegen Severing. Darauf vertagte sich das Halls nm 21,46 Uhr aus Donnerstag 12 Uhr. Im ganzen sind 24 Kommunisten während der heu tigen Sitzung ausgeschlossen worden. Demzufolge hatte man — vergnüglich im Straßengraben sitzend — auf Jochen und Anita gewartet. Ossendowsky hatte, trotz der bürgermeisterlichen Er klärung, inzwischen festgestellt, wo sich die ersten Frühkirschen rot zu färben begannen. Jnt«r«fses halber nur, natürlich! Und als endlich alle hübsch beisammen gewesen waren, wa« man losgezogen. j Vom Dorfeingang an hatte der Gemetndediener al» Führer fungiert. Die gesamt« Schuljugend hatte das Ehren- geleit gegeben. In Herrenhofs Gaffen war mehr Jubel ! gewesen, als anno dazumal in Trojas Hallen. Und auf de« Bleiche, einem großen Platz an der Apfelstädt, der früher zum Flachstrocknen verwendet wurde, war man untergekommen An diesem strapaziösen Wandertag« war dienstfrei. Dafür muhten die Mitglieder des Wilsonschen Unternehmens am anderen Morgen schon in aller Herrgottsfrühe über Land > und di« Werbetrommel rühren Jochen war nicht zu bewegen gewesen, mitzugehen Er er bot sich, den Innendienst dafür zu übernehmen, worüber di« anderen nicht böse waren l Jochen fütterte und putzte die Pferde, dann lud er den Transportwagen aus, schleppt« Pfähl«, Ketten, Tau«, Pfosten und Bretter nach dem zur Manege bestimmten Platz und legte dort olle« zum Ausbau bereit. » — Die chinesische Gesandtschaft in Berlin wendet sich mit einer längeren Erklärung gegen die russischen Aus lassungen zum Ostasienkonflikt. Darin heißt es, Ruß land treibe Politik ohne Tre« und Glauben. .: Streeruwitz -ei Hindenburg. Reichspräsident v. Hindenburg empfing den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Streeruwitz, der von dem österreichi schen Gesandten, Dr. Frank, begleitet war. :: Lie Vorstände des deutsche« und preußischen Städtetages versammelten sich unter Vorsitz des Prä. fidenten Dr. Mulert bei Beteiligung aus allen Teilen des Reiches in Berlin und befaßten sich mit wichtigen Fragen der kommunalen und der allgemeinen Politik. Wie mitgeteilt wurde, schreitet die vor kurzem ein« geleitete Aktion zur Konsolidierung des Kommunal« kreditS erfolgreich fort. :: Eingabe des vstmarkenvereinS gegen di« Polen« Verträge. Der deutsche Ostmarken-Verein hat in einer eingehend begründeten Eingabe an die Reichsregierung und an die preußische Stoatsregterung die großen Be denken gegen das in Warschau unterzeichnete deutsch- polnische Abkommen betont und dringend im Interesse des Deutschtums darum gebeten, diesem Vertrag nicht zuzustimmen. Spionage furcht iu der Tschechoslowakei. k In Kaschau wurde der Schlosser Biteza, der seiner ffelt- desertiert und nach England geflohen war, unter dem Verdacht der Spionage zu Gunsten Ungarns verhaftet. In einem anderen Ort wurden noch zwei Personen wegen Sptonageverdacht verhaftet. Russischer Tiplomateuwechsel in Warschau. ! Wie aus Moskau gemeldet wird, hat das Präst- dium des Vollzugsausschusses der Sowjetunion den russi schen Gesandten in Warschau, Bogomolow, seines Postens enthoben und ihn zum Botschaftsrat in London ernannt. Für den Posten in Warschau kommen der ehemalige Se kretär der russischen Botschaft in Berlin, Ustinow, und der ehemalige Sowjetgesandte in Riga, Lorenz, in Frage. Bogomolow hatte sich ivährend seiner Tätigkeit in War schau um eine Entspannung des russisch-polnischen Ver hältnisses bemüht. Nuffisch-chinesisches Aebereinkommen. Die russisch-chinesischen Unterhändler im Mand schurei-Konflikt haben ein Abkommen getroffen, des sen Inkrafttreten einen Personenwechsel in der Leitung der ostchinesischen Bahn zur Folge hat. Rußland wird die von China ihres Amtes enthobenen russischen Di rektoren Jemschanow und Eismont durch zwei neue Direktoren ersetzen, China dagegen wird den chinesi schen Präsidenten der Bahn, Lin, abberufen. Saarparlament anSaarkonfereuz - Lautliche Sprach« -es saarländischen LandeSrats. — «öftige «»«ehr zum «eich. — Saarbrücken, 5. Dezember. Der LandeSrat des Saargebietes, das saarländische Parlament, benutzte seine letzte Plenarsitzung, um noch«, «als die Hauptforderungen der Bevölkerung des Saar gebietes, die von der deutsch-französischen Saarkonfe renz in Paris unbedingt beachtet werden müssen, in unzweideutiger Korm zum Ausl uck zu bringe». Da« geschah durch eine von allen Parteien unterzeichnete Erklärung, die die Erwartung ausspricht, daß den einmütigen Wünschen der Saarbevolkerung vollaich Rechnung getragen wird und die Verhandlungen itz Paris baldigst erfolgreich beendet werde». Die E» AlLrung fährt dann fort: „LaS ganze Saargebi« muß -hu« Schmäler«»»- zxrück zu« Deutsche« ««ich. Alle Gruben- »nv Aoh- knvorkomme» müssen dem preußische« nud bayrische« Staate zurüügcgeben werde«. Eine Beteiligung im ländische» oder ausländisch«» Privatkapitals a« d« Grube» des Saargebiets «mb ausgeschlossen blei-Ä Lie Stichbahnen der ehemaligen Reichsbahn Elsaß« Lochringen müssen zurück in den Besitz des Lerch» scheu Reiches. Ler LandeSrat fordert, daß die Rück gabebkdinguugeu so gestellt werde«, daß sowohl die Lebenssicherung der Gruben und der übrige« Wirk schäft, wie auch die der ganzen Bevölkerung des Saarx gebietes vollauf gewährt wird. Er begrüßt eS, daß die preußische, die bayrische und die NciljSregicrung sich entschieden für eine Lösung der Wiedervereinigung des Saarge-ieteS mit dem Reich« im Sinne der Korde« rung der Bevölkerung des Saargebietes ausgesprochen haben. Der einmütige Wille der ganze» Bevölkerung des Saargebietes ist es, daß «ur gemäß diesen Kor« veruugcn die frühere Wiedervereinigung des Saar« gebietes mit den» Reich erfolge» darf." Die beiden kommunistischen Fraktionen, die die gemeinsame Erklärung nicht unterzeichnet hatten, ga-, ben Sondererklärungen ab, die unter gleichzeitiger Fon derung baldmöglichster Rückgliederung des SaaraÄin tes sozialpolitische Anträge enthaften. Alleftis. Ein Gedich, , von Herm. Wolfgang von stiou — Uraufführung. Spre cher: Kürt Stieler. Mitwirk.: Das Rundfunkorchester, der Funkchor. Leitung: Hans A. Aiuter. * 22.20: Heitere Stunde. Mitw.: HanS Lange (Tenor), Kammersänger Ludwig Srmold (Batz). Am Flügel: Joseph Goldstein, sämtlich von der StaatS- oper, Dresden, s Anschließend b:S 24.00: Tanz- und Unter haltungsmusik. Schallplatte«. * In der österreichische« Gesandtschaft in Berlin fand auf Einladung des Gesandte» Dr. Frank die feievliche lleberaübe der vom deutsMn Reichsausschutz dem österreichi sche« Segelflieger Rob. Kronfeld verliehenen Adserplakette Gedenktag« für de« 6. Dezember. Politische Rundschau. — Berlin, den 6. Dezember 1929. — Oberregierungsrat Nildner hat wegen Erreichung der Altersgrenze sein Amt als Leiter der Ftlmprüfstelle Berlin niedergelegt; sein Nachfolger wurde Heinrich Zim mermann. 16.00: Dr. Johannes Mißlack, Leipzig: Psychologie deS . 'lilerS. 16L0: Koloraturen. Mittvirk.: Ltsel SturmfelS„ Braunschweig (Gesang), Oskar Fischer, Soloftöttst des Ge wandhausorchesters. Am Flügel: Ä. Simon. 17L0: Eris Reger, Esten: Das Theater — heute. H- IMS: Sozial- verstcherungsrundfuuk. * 18.80: Englisch. * 1SH0: Vortrag. 19.30: Militärlonzert, ausgesührt von der Kapelle des II l. Batl. J.-R. 11, Leipzig. Ding.: Obermusikm. Ferd. Bier. 4 20.30: Übertragung von München: Alleftis. Ein Gedicht mit Chören und Orchester, Werk Ai, Waltershausen. Rundsunklompoßi - - - Mittvirk.: -