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Naturschutzgebiete in Sachsen. Anfragen von Naturfreunden geben Veranlassung "lttzutetlen, daß das Georgenfelder Hochmoor bet Altenberg-Zinnwald und die Geising-Wiesen zwischen Altenberg t. Erzgeb. und Geising nebst einigen -andere« Stellen als Naturschutzgebiet erklärt worden sind, nm die Zeugen einer ursprünglichen Natur, die Ler Mensch nie wieder ersetzen kann, uns und künf tigen Geschlechtern zu erhalten. Außer diesen Naturschutzgebieten find nunmehr in Sachsen als Zeugen einer unverfälschten, vom Men schen noch nicht korrigierten Natur folgende Gegenden zu Schutzgebieten erklärt worden: Die Ptllnitzer Glbinsel, die Moothäuser Heide, die Gattelbergwtesen, Lie Polenztalwiesen, die Bosel, Hänge im Ketzerbach, tal, der kleine und große Kranichsee, der Bannwald in Anterwiesenthal, das Naturschutzgebiet Hohnstein (Sächsische Schweiz), die Hermanns-orfer Wiesen bei Geyer, die Garsebacher Schweiz, das Hammergui Lrelsengrund, der Zechengrund bei Oberwiesentbal. Regelung der Eisenbahnfragen. Sine amtliche Mitteilung über die Verhandlungen mit der Botschafterkonferenz. Von amtlicher Seite wird ein« längere Auslassung »wer die Verhandlungen mit der Botschafterkonferenz NM historische Meilen. Borstaudsfitzuug -er Historische« Kommission für Lie Provinz Sachse« ««L für Anhalt. Unter dem Borsitz von StaatSarchivdirektor Dr. Möllenberg.Magdeburg fand in Halle eine Sitzung des Borstandes -er Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt statt. Die Provinzialverwaltung war durch Landesrat Dr. Berger, der Freistaat Anhalt durch StaatSminister Dr. Müller vertreten. Nach dem Bericht des Vorsitzenden ist die Bibliographie zur Geschichte Anhalts im Druck nahezu fertiggestellt, ebenso die Wüstungs- kunde der Kreise Jerichow. Der erste Ban- -es Urkundenbuches -er Stadt Halle wird als Festgabe der Stadt Halle zum Deutschen Historikertage Ostern 1V30 rechtzeitig erscheinen können. Die Drucklegung -er Merseburger Kirchenvifttationsprotokolle des 16. Jahrhunderts hat begonnen. Der Vorstand erörterte eingehend die für die Mitarbeiter der Historischen Kommission geltenden Grundsätze. Für den in Vorbereitung befindlichen Heimatatlas wurden die ersten Mittel bereit« gestellt. Es wurde beschlossen, Lie Sammlung -er Flurnamen in der ganzen Provinz durch die dafür berufenen Kreise in -te Wege zu leiten und zu orga nisieren. Die Kleinrentnerfürsorge. Leitsätze des ReichSarbeitS- und -Innenministeriums für de« Apsbau der Kleinrentnerfürsorge. Der Reichsarbeitsminister und der ReichSinnen- minister haben Grundsätze für den Ausbau der Kletn- rentnerftlrsorge entworfen. Die Grundsätze betreffen Personenkveis, Lieferungen und Verfahren. Sechstage-Rerme«. — Ernstere Dinge. — Groteske. — Rauda« «uv Holzerei. — Schmutzige Wäsche. — U« Berlins gute« ««f. Eigentlich wollte ich mir heut« die beiden Sechs- tage-Rennen, das Berliner und da» Stuttgarter, vor nehmen, wollte Vergleiche zwischen ihnen anstellen und da» beiden gemeinsame schildern, nämlich da» Publikum, den Rauch, das Gejohle, Geschimpfe, Gekreische, die „Schiebungen", die Stürze, die Sinnlosigkeit, di« vielen Kilometer Leukoplast, die bei den Verletzungen ver- pflastert worden find, die Zechgelage, mrzum, de» SechStage-Unfug. Das bleiben nämlich diese „Aort"- Beranstaltungen, und wenn eS die halbe Welt nicht wahr haben will: Rummel! Wie gesagt, bet diesem Rummel wollte ich eigent lich länger verweilen. Aber es gibt ernstere Dinge, die gebieterisch ihren Platz in diesen Spalten erhÄschen. Das sind die Berliner Vorgänge um den Sklarek-Skan- dal, um Böß und die Stadtverordneten-Versammlung, die am Donnerstag aufgeflogen ist. Daß die grollenden Wogen des Sklarek-Skanvals auch die Gemüter über fluten, sie aufregen und erhitzen, da» ist selbstverständlich, denn der Skandal wächst inS Uferlose. Unverständlich aber bleibt es, wie die Erregung zur Sinnlosigkeit werden kann, wenn z. B. behauptet wird, Herr Böh habe zwei Hunde, jawohl, und diese zwei Hunde feien als Wachhunde gemeldet, jawohl, und somit habe Herr Böß den Steuerfiskus betrogen, jawohl! Herr Böh bat, hat dieses und jenes! Ml dieser hahnebüchen« Unsinn muß dann auch noch dementiert werden! Das Groteske aber war die ausgeflogene Stadt- Verordneten-Versammlung. Der Zweck dieser Versamm lung ist mit Hinblick aus die Bestimmungen der Städte ordnung vollkommen sinnlos gewesen, da nach diesen Bestimmungen ein Mißtrauensantrag gegen den Ober bürgermeister durchaus unangängig ist. Und der Aus druck des Mißtrauens gegen Herrn Boß sollte der Zweck der Uebung sein. Nebenbei bestand aber noch ein anderer Zweck — oder war es der Hauptzweck? —, der Wett zu -«gen, was moderner Parlamentarismus ist, was er zum min- Wr die Kleinrentnerfürsorge steht der Entwurf Män- , ner. die das 60., und Frauen, di« das 55. Lebensjahr > vollendet haben, im allgemeinen als erwerbsunfähig an. Wie Kleinrentner behandelt der Entwurf Eltern, di« ! I wegen der Aufwendungen für die Vorbildung oder Aus- ! ! stattung ihrer Kinder die Mittel für ein« Altersversorgung nicht aufbringen konnten, ferner Personen, di« in häuslicher s Gemeinschaft mit einem Kleinrentner unentgeltlich eine ; Tätigkeit von erheblicher Dauer auSgebllt haben, für die - sonst ein Entgelt üblich ist. Zur besseren ««Passung i der Leistungen an Vas wirtschasAiche vevürfuis verstärkt i der Entwurf de« Einfluß der oberste« Berwaltu«gSbepSrve zur Regelung der Eisönbahnfragen veröffentlicht. Da^ nach hatten diese Verhandlungen, die im Juni und Juli geführt wurden, den Zweck, festzustellen, welche Rückwirkungen der Artikel 43 des Versailler Vertrags hat, nachdem Deutschland die Beibehaltung materieller Mobilmachungsvoroereitungen in der entmilitarisierten Zone untersagt ist. Die entscheidenden Stellen der amtlichen Darstellung lauten: Durch die vertrauensvolle Aussprache im Juut und Juli d. I. ist eS gelungen, die beiderseitige« Bedenke» zu beseitige«. Tie deutschen Vertreter haben sich davo« über zeugt, daß die Votschafterkonferenz weder rechtlich noch tat sächlich die Befugnis in Anspruch nehm«« will, Deutsch land» Freiheit zur wirtschaftlichen Entwickelung de» Eis««- bahnshstemS in der demilitarisierten Zone zu beeinträchtige«. Die i« der Botschasterkoufereuz vertretene« Regierung«« haben ihrerseits festgrsteltt, daß Deutschland -ei s«i««r Eisenbahnpolitik, ausschließlich wirtschaftliche Zwecke ver folgt und keinerlei militärische Absichten hegt. Auf dieser Grundlage ist ein« Vereinbarung znstande gekommen. Die in ber Botschafterkonferenz vertretenen Regierun gen haben den Widerstand, den sie Mgen die Erhaltung einiger bestehender und den Bau einiger zukünftiger Bahn anlagen bisher erhoben hatten, aufgegeben. Deutschland seinerseits hat demgegenüber anerkannt, daß in der Näh« der Grenze Anlagen bestehen, die lediglich aus militärischen Erwägungen gebaut worden und für den öffentlichen Ver kehr ohne Bedeutung und zum Teil hinderlich sind. Es handelt sich hierbei um einige der langen Milttäy- ramven, die seinerzeit in verkehrsarmen Gegenden zu mili tärischen Aufmarschzwecken errichtet wurden, sowie um Unter abschnitte strategischer Bahnen, deren Zweigleisigkeit nur durch militärisch« Erfordernisse zu rechtfertigen war. Hier hat sich die deutsche Regierung zu einer gewissen Herab setzung der militärischen — nicht wirtschaftlichen — Lei stungsfähigkeit (Verkürzung von Rampen und Rückbau eines Gleises) bereit erklärt. Zum Schluß wird noch betont, Deutschland habe der Botschafterkonferenz ferner erläuternde Erklärun gen über den Ausbau des rheinischen Bahnnetzes ge geben. i auf dem Gebiete »er Festsetzung vo« Richtsätze«; er veruft auch Vertreter der Kleinrentner zur Mitwirkung im ver fahre« mit votte« Stimmrecht. Härten bet d«r Erstattung von Fürsorgeleistunaen sollen beseitigt werden. Die Länder ' glauben, sich nicht tn allen Punkten den Grundsätzen an- , schließen zu können. In den nächsten Tagen erhalten die Spitzender- ! bände der Städte und der Gemeinden und die Rentner- ! bünde Gelegenheit zur Aeuherung. Darauf wird dem - Kabinett ein entsprechender Gesetzentwurf zur Be- - schlutzsassung vorgelegt werden. ^und un» srn