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^upllun 5 »ewllyren Vie mein cseyeimms, Mlie. — ^cem, ficy lyrer nacy zzunoerlen. unter lem - ISS — Der Herbstwind lag vor dem Vergwald snd brütete in der Oktobersonne vor sich bin. „Du bist schon so alt geworden, und er ist immer wieder jedes Fahr dasselbe Einerlei. Greckich wird so ein ödes Leben aus die Dauer. Heute muh etwas Beson deres passieren, sonst platze ich noch vor Langerweilel" AM einem wilden Sprung raffle er sich auf, daß ein paar alte Lichen erschrocken in ollen Asten knarrten und stürzte Uber die Schaftrift durch den Lan- -ersgrund hinunter noch dem Städtchen, rannte wie ein schmutziger Gassenbengol durch alle Straßen, entführte ein paar alten Herron ihre Hüte, trieb sie durch den Ltrahenstaub, zerwarf etliche Fensterscheiben, ritz an den Fensterläden, kletterte dann am Kirchtum empor und lieh die alte, verrostete Wetterfahne angstvoll verzweifelt quiet schen. Dann sprang er hinüber nach dem Mölmeshof und gelangte so in seiner teus- lischen Fagd auf das grohe Stoppelfeld, von dem man gestern die letzten Garben auf hochbeladenen Wagen eingefahrsn hatte. Hier waren Fritz und Kurt schon seit einer Stunde beschäftigt, ihren hübschen, neuen Drachen zum Steigen zu bringen. Alle .Versuche waren erfolglos geblieben. Nicht ein kleines Lüftchen wehte. Smmer fiel das Drachenungetüm nach dem atemberaubenden .Lauf der jungens wieder zu Boden. Halten die Beiden überhaupt gemuht, dah ihnen bei diesen vergeblichen Versuchen je mand interessiert zuschaute? Ganz gewiß nicht, denn dieser Fernand war ein winziges ,Männchen, das in einem verlassenen Mause loch wohnte. Ls hieh Ritzepitz und wurde von allen Tieren der Gegend als tüchtiger Arzt hoch verehrt. Ritzepltz hatte sich eben falls au« Freude an dem prächtig warmen Honnenscheia vor sein Mauseloch gesetzt und ßvar gerade dabei, ein Nickerchen M machen, vk die beiden Zungen mit frohem Lachen ankamen. Da war es gleich mit seiner Müdigkeit vorbei. Neugierig sah er ihrem Beginnen zu. Ais der Drachen aber immer wieder nach ein paar unwillige» Rucken zu Boden plumpst», wurde ihm die Sache zu langweilig, und er legte sich lang hin. um Schläfchen sort,«setzen, Pa kam plötz lich der Herbstwind ongeftürmt. „Hei,'* pfiff er, „da gibt's ein lustiges Spiel. Hier ist der deutsche Drachen, der soll aber fliegen lernen. Horan, du Faulpelzl" schall er ihn, packte ihn unsanft, und ehe sich die Fungen noch recht besinnon konnten, hatte er ihn schon turmhoch in die Luft gerissen. Wenn Fritz das Lchnurholz jetzt nicht ganz gewaltig festgeholten hätte, dann wäre der Drachen gleich vollends auf und davon ge gangen. 6m Nu war der ganze Strick ab gewickelt, und bald stand der Drachen droben bei den Wolkon, winzig klein, als wäre er ein ganz unscheinbares, entführtes Papior- blättchon. Da strahlten die Fungens, und Ritzopitz hätte am liebsten auch hellauf ge juchzt, so freute er sich Uber das lustige Spiel in den Lüften. Der Herbstwind zerrte der weilen und rih und ruckte und hätte gar zu gern dem Fritz die Schnur entrißen. Der aber stemmte sich wacker, dah der Wind von seinem frechen Plan ablassen muhte. Grimmig packle er darauf ein paar Dutzend Strohhalme und Stoppelstücke und trieb sie in wildem Wirbeltan; durch die Luft. „Du, Fritz," sagte da Kurt, als er die Halme so fliegen sah, „ich mache mal Drochcnreiter," nahm ein paar lange Stroh-