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Aus der Heimat Halbmonats-Beilage zur „Weißeritz-Zeitung" Aus vergangenen Tagen von Tunnersdorf bei Glashütte. Siegfried Skörzner, Dresden. (Schluß.) Die Cunnersdorser Schule ist um Lie Mitte des 18. Jahrhunderts be gründet worden. Anfangs wurde nur Reihschul« gehalten, der Schul meister, der nebenbei ein Handwerk auSübte, gab in den einzelnen Bauerngütern der Reihe nach eine Woche Schule und war für diese Zeit auch in Kost und Wohnung bei den betreffenden Bauern. 1774 wurde zu Cunnersdorf ein eigenes Schulhaus erbaut. Die Namen der ersten Kinderlehrer sind unbekannt. Sie erteilten nur ein wenig Unterweisung im Schreiben und Lesen und wenn es hoch! kam, noch im Rechnen. Bon 1774—1818 waren Schulmeister zu Cunnersdorf Fabian, Schwenke und Mühle. 1818 folgte Johann Gottfried Kunath aus Langebrück. Bor 80 Jahren zählte die Cunnersdorser Schule 72 Kinder, «in- schlieszlich einiger Knaben und Mädchen aus den «Hütten» und aus den nach Reinhardtsgrimma eingepfarrten Häusern von Schlottwitz. Das Ge halt des Lehrers betrug damals 123 Taler. Der Schlostherr von Rein hardtsgrimma war Pakronatsherr, Ler Pfarrer später Schulinspektor. Cunnersdorf bestand 1840 aus 50 Grundbesitzen. Es waren vorhan den: 1 Borwerk, 1 Erb- und Lehngericht, zu dem ein besonderer Gasthof gehörte, 27 Bauerngüter, 1 Gärtnernahrung, 28 Häuslernahrungen, eine Mühle, V- Stunde von Cunnersdorf im Müglitztal« gelegen (Krugmühle). Im Jahre 1810 unterstanden 11 Hüfner und 19 Häusler mit 6 Hufen 10 Ruten und 20 Stück Zugvieh dem fchriftsässigen Rittergut Maxen und 8 Hüfner, 8 Halbhüfner, 10 Häusler mit 13 Husen und 32 Stück Zugvieh der Reinhardtsgrimmaer Herrschaft. Damals zählte man im Dorfe 58 Häuser und etwas über 300 Bewohner, 1815 waren 62 Häuser und 825 Einwohner vorhanden, 1830 fast 400, 1840 aber 432 Menschen. Schlimm« Nöte bracht« das Kriegsjahr 1813 über Cunnersdorf. Ein quartierungen, Requirierungen, Plünderungen, Brände, Seuchen uns manche Freveltat waren zu verzeichnen. Der Typhus zog ein und soroerre in dem Dörfchen 14 Opfer. Bon dem sehr ansehnlichen Viehbestand von 491 Rindern und 97 Pferden hatten öie KriegSnote 52 Pferde und 252 Rinder gefordert. . „ . . Die Ernte ergab 1815: 900 Scheffel Korn, M Scheffel Weizen, 250 Scheffel Gerst«, 1400 Scheffel Hafer, 48 Scheffel Hülsensruchte, 700 Scheffel Erdäpfel. Der Chronist jener Zeit, der Reinhardtsgrimmaer Pfarrer Paul Constantin Brückner, urteilt vor 100 Jahren, die Cunnersdorser Fluren