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satzung einesteils versuche, durch eine vorläufige AS- tehnung günstigere Bedingungen Mr di« Teilnahme au der Fahrt zu erwirken, andererseits aber die techni schen Schwierigkeiten der Fahrt fürchte. Beides ist abwegig. Es wird darauf hinaewtesen, daß der Besatzung die Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Schiffes durch die bisherigen großen Fahrten, vor allem aber durch die Wettfahrt genau bekannt sei. Andererseits dürfe natürlich nicht verkannt werden, daß bei einer Fahrt über die Polargebiete, wo Wetternachrichten fehlten, und nur mangelhafte Landeplätze und ungeschulte Halte- mannschaften dem Luftschiff zur Verfügung stünden, im merhin damit gerechnet werden müsse, daß das Luft schiff bei einer Landung oder während des FestltegenS auf dem Boden beschädigt und mangels genügenden Er satzmaterials und technischer Werkstätten nicht an Ort und Stelle ausgebessert werden könnte. Auch könnten während der Fahrt Ausbesserungen nicht so leicht durch geführt werden, weil bekanntlich nur eine ToPPel- besatzung d^r Wachen an Bord sein werde. Wenn also Vas Luftschiff verloreuginge, wäre vi« gesamte Besatzung brotlos, weil Teutschlaud nur über dieses einzige Luftschiff verfüge. Es bedeute demnach diese Unternehmung für die Besatzung tatsächlich eine gewisse Existenzgefährdung. Sowohl der Besatzung als anch dem Luftschiffbau Zeppelin sei in erster Linie daran gelegen, das geplante Berkehrsprogramm mit die. sem Luftschiff ganz durchzuführen. Lie Polarfahrt falle in diese,« Programm ohnedies schon etwas aus dem Programm. Durch die ablehnende Haltung der Besatzung ist also tatsächlich die Polarfahrt zunächst in Frage gestellt. Tatsächlich Pleite? Für uud wider die englischen Luftschiffe. Ler englische Lustfahrtminister wandte sich in einer Rede in Hull gegen die an der Verwendbarkeit der beiden neuen Luftschiffe „R 100" und „R 101" geübten Kritik. In ähnlicher Weise sei jede Neuent- vMtzmg auf dem Gebiete des Verkehrswesens bemängelt worden. Demgegenüber hält der Fachmitarbeiter des „Eve- ning Standard" daran fest, daß die beiden Luftschiffe ungeeignet seien. Man rede noch immer von einem Flug nach Indien mit Fluggästen, aber er sei überzeugt, daß die „R 101" nicht über Aegypten hinaus kom men werde. Auch ein Ätlantikflug der „R 101" komme nicht in Frage. Ein Atlantikdienst des Luftschiffes würde nicht nur zu gefährlich, sondern auch wirtschaft lich vollkommen unmöglich sein. Auch der Hinweis, daß die Luftschiffe schlimm stenfalls für andere Zwecke verwandt werden könnten, erscheint dem Verfasser wenig verlockend. Er fragt, welchen Siu« Vann Vie ausgezeichneten Unterbringungsmöglichkeite« für Fluggäste, die Speise- eutvecken. Windhose bei Spandau. Fu Staake« 44 Häuser a-gedeckt. Die Gartenstadt Staakeu bei Spandau ist von Krem schweren Unwetter betroffen worden, das großen Schaden angerichtet hat. «ährend eines starken Platzregens setzte plötzlich ein gewaltiger Stnrm ei«, der innerhalb weniger Se kunden über vierzig Häuser vollkommen abdeckte. Ge bäudeteile wurden Hunderte von Metern weit fort- geschlendert. , Unzählige Obstbäume wurden umgebrochen und entwurzelt, Zäune umgeworfen und ganze Garten lauben hoä> in die Lust geworfen und zertrümmert. Zum Glück waren die Straßen zur Zeit des Vorfalles vollkommen menschenleer. Es ist daher niemand ver letzt worden. Tie größten Verwüstungen wurden in dem Gar tenrestaurant „Staakener Sportpalast" in der Lehrter Straße 37 angerichtet. Ein Teil des Saaldaches wurde vom Sturm abgerissen und 200 Meter weit getragen. Tie eisernen Gartentische flogen in der Lust herum und zerbrachen bei dem Aufprall auf der Erde. Zwei Dächer wurden über einen Kilometer weit fortge schleudert. «uv Wandelgänge hätte«? Irgendwo etwe falsche verechmung. 40 MiNione« ewandt worden, um Vies« Tatsache z« Handelsteil. — Betti«, den 12. Oktober 1929. Am Devisenmarkt war Spanien flau, sonst blieb es ruhig. Am Effektenmarkt war die Haltung anfangs nicht einheitlich, aber doch freundlich. Bei sehr ruhigem Geschäft konnte sich später, von Spezialwerten ausgehend, eine Befestigung durchsetzen, die sich bis zum Schluß be haupten konnte. Auch am Anleihemarkt war die Haltung fest. Am Geldmarkt war Tagesgeld teurer. Die Sätze für Privatdiskoüt blieben 7A Prozent, Reichs- bankdiskont 7V- Prozent. Am Produttenmarkt war das Geschäft in Brot getreide sehr still bei matter Tendenz. Gerste blieb stetig; Hafer lag schwächer; Mais Ml. Mehl war fast ohne Geschäft. Devisenmarkt. Dollar; 4,188 (Geld), 4,196 (Brief), engl. Pfund; 20,382 20,422, holl. Gulden: 168,37 168,71, ital. Lira: 21,925 21,965, stanz, Franken: 16,44 16,48, Belgien (Belga): 58,43 58,55, schweiz. Franken: 80,96 81,12, dän. Krone: 111,94 112,16, schweb. Krone: 112,35 112,87, norw. Krone; 111,90 112.12, tschech. Krone: 12,391 12,411, österr. Schwing: 58,85 58,96, span. Peseta: 61,51 62,63. Warenmarkt. . (Amtlich,) Erzeugerpreise für 50 Kilo ab märkischer Station stet Waggon für den Berliner Markt in Reichsmark: Weizen Märk. 232-234 (am 11. 10.: 234-236). Roggen Märk. 177-181 (179-183). Braugerste 196-216 (196 bis 216). Futter- und Jndustriegerste 172—188 (172—188), Hafer Märk. 170—180 (170—180). Mais loko Berlin (204—205). Weizenmehl 28,25-35,80 (28,25 bis 33,60). Roggenmehl 24—26,80 (24,20—27). Weizen kleie 11,60-12,25 (11,60-12,25). Rvggenkleie 10^40-10,90 10,40—10,90). Weizenflelemelasse —,— (—,—). Raps — (—,—). Leinsaat —(—,—). Vtktoriaerbsen 35—42 (35 bis 44). Kleine Speiseerbfen 28-33 (28-33). Futter erbsen 21-23 (21—2N. Peluschken (-,—). Ackev- bohnen —,— (—,—). Wicken —,— (—,—). Lupinen blaue (—,— (—,—), gelb« —(—,—). Serradella neu« — (—,—). Rapskuchen 18,50—19 (18,50—19). Leinkuchen 24,10—24,40 (24,10—24,40). Trockenschnitzel 11,50—11,70 (11,60-11,80). Sojaschrot 19,80—20,20 (19,80-20,20). Kartoffelflocken 15,80-16,40 (15,80-16,40). Fisch-Großhandelspreise. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- Direktion Berlin. Lebende Fische für 50 Kilo. Hecht« unsortiert 120—140, groß 80, groß-mittel 90, mittel 120 bis 140: Schleie umortiert 140—150, PortionS- 170, groß 130: Aale unsortiert 150, groß 160—170, groß mittel 165-180, klein-mittel 120; Bars« unsortiert 93; Bleie unsortiert 30—56, groß 60; Plötzen unsortiert 40 bis 46; Karpfen, Spiegel, unsortiert 105—110; Bunte Nische 48-77. vntterpreise.. Amtliche Berliner Notierungen für Butter im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel. Fracht und Gebinde zu Lasten des Käufers: 1. Qualität 185, 2. Qualität 168, ab fallende Ware 152 Mark je Zentner. — Tendenz: Stetig. Gedenktage für de« 16. Oktober. 1456 Gründung der Universität Greifswald — 1553 f Der Maler Lukas Cranach in Weimar (* 1472) — 1726 * Der Maler Daniel Chodowlecki in Danzig (f 1801) — 1793 Marie Antoinette, Königin von Frankreich, zu Paris enthauptet (* 1755) - 1813 Völkerschlacht bei Leipzig: Kämpfe bet Wachau, Möckern und Lindenau — 1815 Lan dung Napoleons I. auf St. Helena — 1827 * D«r Male« Arnold Böcklin in Basel (f 1901). Sonne: Ausgang 6,25, Untergang 17,6. Mond: Aufgang 16,43, Untergang 3,29. * MitteldeuLfcher Rundfunk. Dienstag, 15. Oktober 15.15: Schallplattenkonzert. * 16.00: Pros. Dr. Otto Steche, Leipzig: Wie sich die Tiere aus den Winter vörbereiten. 2. Die Winterrube der niederen Tiere, * 16.30: Gespräch von Jvon Georg:, Harald Kreutzberg, Alfred Günther, Dr. Ernst Latzko über Der moderne Tanz. 4- 17.15: Konzert. Das Leipziger Funkorchester. 4° 18.05: Stunde der berufstätige:: Frau: Christa Mohr, Leipzig: Der Feiertag der Frau. * l820: Französisch. * 19.00: Pros. Dr. Jul. Zeitler, Leipzig: Wilhelm Kaulbach (geb. 15. Oktober 1804). * 19.30: Unter haltungskonzert. Kapelle Plietzsch-Marko, Dresden. * 20.45: Plattdeutscher Humor (Fritz Reuter). Sprecher: Gustav Bellin. Neuruppm. Aus „Lauschen und Rimels". * 2120: Kammermusik. Das Dresdener Streichquartett (Schneider, Fritzsche. R:phahn, Kropholler).