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— 318 — hätten nur geringe Felder, doch guten Wieswachs, wenig Obst, aber ziemlich viel Holz. Don den zahlreichen stattlichen Gütern des Dorfes rühmt er das Vorwerk als besonders bemerkenswert. Er schreibt von ihm in der 1840 erschienenen ..Alten Kirchengalerie": ..Das Vorwerk, welches auf einer Anhöhe über das ganze Dorf sich erhebt, ist zum Teil altertümlich gebaut und hak bedeutende Grundstücke. Es gehört nebst dem Erb- und Lehngerichte zu den ansehnlichsten Gütern der Gegend". Das Vorwerk führt heute den Namen «das Freigut". Es ist in prächtiger Lage am Südende des Ortes auf einem kleinen Höhenrücken erbaut, der das ganze Dorf beherrscht. Das Freigut unterstand unmittel bar dem Amte Pirna wie schon erwähnt. Zu ihm gehörten 25 Einwohner von Cunnersdorf. Um 1600 war der bereits genannte Hans Heinrich von Schönberg auf Maxen auch Besitzer dieses Vorwerks. Vor hundert Jah ren hieß es «das Gäblersche Freigut". So bietet ein Blick in die Vergangenheit von Cunnersdorf bei Glas hütte des Interessanten genug, und ein Besuch des schön gelegenen Ortes ist den Heimatfreunden wie den fremden Wanderern zu empfehlen. Das ehemalige Airchspiel Ulberndorf. In einer Abschrift von: „Der Stadt Dippoldiswalde Rügen und Er neuerungen", welche, gewiisermatzen als ersles neues Ortssiatut, zu Schluß des 30jährigcn Krieges Anno 1646 vom Nat der Stadt an die Bürger schaft erlassen wurden und jetzt noch im Nathausarchiv aufbewahrt werden, findet sich im Eingänge folgende Stelle: „Es hat auch die Bürgerschaft dahin getrachtet, wie sie der Stadt Grenzen und Fluren erweitert, indem sie das niedere Vorwerk, Bödigen genannt, so vor alten Zeiten von einem Erbherrn dieses Orts, dessen Geschlecht und Namen man nicht mehr weis, besessen und das Schloß hernach geschleift worden, frei, ohne alle Be schwerungen, außer I FI., so jährlich an Erbzins ins Amt allhier zu ver- rechten ist, an sich gebracht, wie,auch das obere Vorwerk, Niederulbern dorf benannt, samt der Ziegenrücke gleicher Gestalt von allen Dienstbar- keilen und Abentrichtungen befreiet, ohne allein 1 Schock Erbzinsen so jährlich ins Amt erlegt wird, im Jahre 1358 von dem damaligen Erb herrn dieses Ortes, Albrecht v. Ulgau, erkauft, maßen auch die Stadt dieses Jahr wieder an den Markgrafen zu Meißen gekommen, welche Vorwerke noch bis auf diese Zeit bei gemeiner Stadt und Bürgerschaft erhalten und in des Rats Administration verblieben: sowohl haben etliche Bürger die Güter zu Niederulberndorf vor Alters an sich gekauft und sind solche der dem Nate verliehenen Jurisdiktion untergeben und die Lehensreichung über solche Güter zu tun «erstattet, sowie auch die Dorf- und angelegenen Vor werke, bei Erkaufung derselben, wie sie an der Weitzeritz gegen Abend hinauf bis an die Inwohner zu Obercarsdorf und Reichstädt und dann herunter bis an Berreuth und bis am Borken- oder Birkenberg unter Clemens Hühners (Clemens Hühnens) jetzo des Rats Mühlen gelegen und grenzet, der Stadt Weichbild inkorporiret worden usw." — Ferner: „Die Kirche zu St. Nicolai ist ein alt Eestiste und vor Zeiten die Leute zu