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Früher Abend. Immer früher sinkt die Nacht hernieder, imme> Unger werden Abend und Nacht. Schon um H8 Uhr «strahlen die Lampen aus den Straßen im Hellen, freundlichen Schein, die Wohnungen haben erleuchtet« Fenster und im Hause muß schon zeitig das Licht an. gezündet werden. Daß es damit allein noch immer nicht richtiger Herbst geworden ist, zeigen die Abende, die erfüllt sind von Spaziergängern, vom Leben und Treiben des jun- gen Volkes, vom Nedelärm in den Gärten der Bier wirtschaften. - Ta wehen noch sommerlichlinde Lüft« am Abend und über vollen dunklen Baumkronen lächelt ein vom Nebel verschleierter Mond. Jene frühen Abende, die zum Beisammensein im häuslichen Kreis« veranlassen, sind also noch nicht gekommen. Aber es wird nicht mehr lange dauern, und mir werden uns wieder an die Häuslichkeit und ihre Be wohner stärker gebunden fühlen. Tann wird der Lamp« Schein wieder die Familienmitglieder um sich versam meln und angeregte Gespräche werden die Stunden dieser Erholung verkürzen. Unsere Zeit, die die Fa- nilie zu zersetzen droht, kennt zwar nicht mehr das rtte, trauliche und wertvolle Familienleben von einst, »ber immer wächst bei uns die Erkenntnis von der Eitelkeit der weltlichen, lärmenden Vergnügungen, di einen innerlich leer lassen. Da ist es gut, wenn die Jahreszeit, die ohnehrr ein großer, nicht zu übersehender Mahner zur inner lichen Einkehr ist, jene Bande wieder fester knüpft, dv bisher nahe daran waren, zu zerreißen. Da findet sics auch dann wieder der Kontakt von Mensch zu Mensch Sie RmidjunwerWtniffe in Mtteldeulschland. Anfftellyng eines Ersa-senders. Zur Frage der Rundfunkempsangsverhältnisse in Mitteldeutschland wird von der Oberpostdirektion Leip zig miigeteilt: Zur Verbesserung der Rundfunksen dung von Leipzig wird mit größter Beschleunigung ein Ersatzsender aufgestellt werden. Die Inbetrieb nahme wird voraussichtlich Anfang Oktober die ses Jahres erfolgen. Der neue Sender hat, um mög lichst schnell eme Besserung der Verhältnisse herbeizu- führen, zunächst die gleiche Leistung wie der jetzige. Gleichzeitig sind die Arbeiten eingeleitet, um die Sen derleistung zu erhöhen. Zu diesem Zwecke wird ein für Leipzig bestimmter Bier-Kilowatt-Sender durch Um bau um etwa 30 v. H. in der Leistung erhöht. Ob gleich diese Arbeiten sehr umfangreich sind, kann da mit gerechnet werden, daß — wenn nicht unvorher gesehene Umstände eintreten — der verstärkte Sen der Anfang Dezember d. I. in Betrieb genom men wird. Ledendig verbrannt. Durch Benzingas« betäubt. — Am Steuer seine« Auto« umgekommen. In der Nähe des Buschsportplatzes bei Schönebeci an der Elbe verbrannte der frühere Schönebecker Bürstenfabrikant Otto Winkler in seinem Kraft wagen bis zur Unkenntlichkeit. Winkler war mit seinem Kraftwagen von seiner in Magdeburg gelegenen Wohnung nach Schönebeck gekommen, um auf den Schießständen Schießsport zu treiben. Dann fuhr er allein wieder ab. Kurze Zeit darauf sah ein Mann auf dem Wege einen brennenden Kraftwagen. Er be nachrichtigt« den Buschwirt, der mit einem Mitglied des Schützenvereins an das Auto ging. In dem brennenden Wagen konnten sie einen am Steuer znsammengesunkeuen Mann sitzen sehen. Di« ein« Hans hielt den Griff der Brems« umklammert. Sin« Rettung des Mannes war nicht möglich, da keinerlei Löschgeräte in der Nähe waren. Lange Stich flammen schlugen aus dem Wagen. Di« Hitze war der art unerträglich, daß all« »ersuche, Winkler zu retten, »usÄegebe» werd«n mußten. Als Ursache des Unglücks wurde festgestellt, daß der Vergaser mit einem Lappen umwickelt war. Die ser Lappen nahm Gas auf und entzündete sich dann an dem heißen Motor. Es entwickelten sich außerdem Benzingase, die Winkler betäubt haben müs sen. Das Feuer ist zunächst am Fußtrittbrett ansge brochen und hat Winklers Kleidung zuerst erfaßt. Unser „Zeppelin". Tie weitere» Fahrtpläne. Der Luftschiffbau Zeppelin hat die Absicht, die für oen Herbst geplante Amcrikasahrt des „Graf Zeppelin" aufzugeben, da noch etwa 10 Passagierfahrten in Deutschland und den angrenzenden Gebieten unternom men werden sollen. Im Winter will man vor allem einige Passagier fahrten nach dem Süden zum Mittelmeer unternehmen. Dazwischen hinein werden Schulfahrten durchgeführt, um bis zum nächsten Sommer eine zweite vollständig« Besatzung ausgebildet zu haben. Das neue größere Luftschiff soll bereits bts zum Herbst nächsten Jahres fertiggestellt werden. Zur Warnung! Drei Wochen Gefängnis für den letzten blinden Zeppelin-Passagier. Der letzte blinde Passagier des Luftschiffes „Gras Zeppelin", der 18 Jahre alte Bäckerlehrling Boschko aus Lütgendortmund in Westfalen, der seinerzeit von der Decke der Halle auf das Luftschiff herabgesprungen war und die Fahrt nach Lakehurst mitgemackt Katte, wunde «wm Amtsgericht Tettnang wegen Hausfriedens- bruchs zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde auf die Untersuchungshaft an- Gerechnet, in der sich der junge Mann nach der unfrei- , willigen Rückfahrt auf einem Ozeandampfer in Ham- ! ourv bekunden hat. WWMSWM^Me Scherz und Ernst. tk. Sin« Frau al« Wilddieb. Unsere Frauen wer den immer moderner. Jetzt „arbeiten" sie bereit» als — Wilddieb. Der Förster Meier aus Retzow in Meck. lenburg-Schwerin ertappte einen Wilddieb bei Aus übung der Jagd. Der Wilderer hatte gerade einen Rehbock erlegt, da ereilte ihn das Schicksal, und Bock, Flinte und Fernglas wurden ihm abgenommen. De« Beamte war aber nicht wenig erstaunt, als er sich den Wilddieb in der Nähe besah und feMellen mußte, baß es sich um eine Frau in Männerrletdung han delte. tk. Keine Autostraße von Basel «ach Italien. Die schweizerische Hafraba, die Gesellschaft zur Schaffung einer Autostraße Basel—italienische Grenze im Anschluß an das deutsche Autostraßenprojekt, hat vor kurzem in Olten ein« Mitgliederversammlung ab gehalten, um die Krise innerhalb der schweizerischen Bereinigung zu beseitigen. Die Meinungsverschieden heiten liegen zum großen Teil darin, daß Baseler and Züricher Interessenten die Führung der Straße über den Gotthard wünschen, ivährend man in Bern sie über den Simplon geführt sehen möchte. Andere Kreise sprechen sogar vom Splügen-Paß. Der Prä sident der provisorischen Vereinigung für die Auto straße, Regierungsrat Wenk aus Basel, veröffentlicht aun in der Presse eine grundlegende Erklärung, au- der hervorgeht, daß man sich einstweilen aus mehr praktische Ziele geeinigt hat. Diese bestehen darin, zunächst in der Schweiz ein Netz guter Landstraßen ;u schaffen und zu unterhalten und möglichst erst ein mal die größeren Zentren durch ein gutes Straßennetz miteinander zu verbinden. Dies soll dann nach Mög lichkeit unter dem Gesichtspunkt geschehen, diese Ver bindungen später zu Autostraßen auszugestalten. In diesem Sinne haben auch die Statuten der schweize rischen Haftaba eine Aenderung erfahren. Die sechs Namen des Mannes. Wird in China ein Knabe geboren, so bekommt er im ersten Monat seines Daseins den Namen „tjan", d. h. eins. Im zweiten Monat heißt er „Asam", d. h. zwei, und bi- zu seinem vollendeten sechsten Jahre ist er nur «in« Zahl. In der Schule erhält er einen viel würdigeren Namen, z. B. „vollkommene Tinte", „elegante Schrift", „werdendes Verdienst", „reifende Olive". Gelangt oer Knabe in das heiratsfähige Alter so gibt man ihm seinen dritten Namen, tritt er eine Stellung an, so wird ihm ein vierter Name erteilt. Bei seinem ersten Erfolg bekommt er wieder einen Namen, und wenn er -stirbt, wird ihm ein sechster Name gegeben. «. «m neues »erfahren, Gold aus dem Meer zu pinnen. Nachdem Professor Haber kürzlich erklärt hat, baß das Gold im Meereswasser industriell nicht ver- vertet werden könne, behauptet nun der russische Che miker Glasunoff, mit einigen von ihm erfundenen Ap paraten aus dem Meereswasser in der Nähe der Insel Ouessant, die vor der Küste der Bretagne im At lantischen Ozean liegt, aus der Tonne Wasser 0,001 Nramm Gold extrahiert zu haben. Dieser Prozent- »ehalt würde freilich auch noch keine industrielle Aus beutung gestatten; Glasunoff gibt jedoch der Erwar tung Ausdruck, daß die Vervollkommnung seiner Ap parat« und des Scheidungsverfahrens ihn in den Stand letzen werden, mindestens 0,004 Gramm Gold aus der könne Meerwasser zu gewinnen, und das würde eine praktisch nutzbringende Tätigkeit verbürgen. Er glaubt ferner, daß die Küsten Alaskas und Kamtschatkas Zonen parstellen, in denen die Goldgewinnung aus dem Mee- ceswasser nicht geringere Erträge liefern würden wie «inerzeit die Ausbeutung der kalifornischen Goldfel- Der Träumer am Weg. Reisecrinnerung von Engen Stangen. (Nachdruck verboten.) In seinen Hügelwellen lag der weltferne, wald- umfriedete Ort, wie umhegt von linden, lieben Armen da. Nicht einmal einen Bahnhof hatte er. Der nächste lag eine halbe Stunde entfernt. Dennoch liefen Schienenstränge an dem Dorf vorüber von beiden Seiten. Zu Füßen einer Bergnase trafen zwei Eisen bahnlinien zusammen, liefen eine kurze Strecke neben einanderher, dann bog die eine Linie in einen Tunnel ein, die andere lief fort in blauverdämmernde sonnen ferne Weite... Im Dorf war ein eigentümlicher Mensch, er sprach nie und bewegte doch immer lautlos die Lippen. Ob er alt war, wie alt, — man konnte es nicht ent rätseln. „Was ist das für ein seltsamer Mensch?" fragte ich den Förster, in dessen idyllischem Gehöft am Tan- nensorst ich mich einlogiert hatte „Der?" Der Förster tippt« gegen seine Stirn. „Der Geigen-Frieder? Der ist einem stillen Wahn ver fallen, er reist immer!" „Er reist immer?" fragte ich begrtffslos. Der Förster nickte. „Droben, wo das Kapellchen steht, aus der Berg nase, da können Sie ihn beobachten, jeden Tag, jeden Tag, Winter und Sommer, er reist immer." Versonnen schritt ich dahin. Was mochte das be deuten: „Er reist immer?" Das Kapellchen lag wie ein kleines, sonnenver goldetes Krönletn aus seiner Berghöhe. Zwei Braut paare sind unter einer Eich« dermaleinst vom Blitz hier erschlagen worden; ihrem Gedenken hat man das Kapellchen gesetzt. Am Abhang, wo die Hügelhühe Ziemlich steil herniederfällt, saß der Geigen-Frieder. Bon beiden Seiten kamen die Eisenbahnstränge, die Schienen blitzten gleißend im Sonnenschein. Eben kam von rechts der Luruszug, — man sah im eleganten Speisewagen di« reiseglücklichen Menschen tafeln. Don nernd stob der Zug vorbei, — bog in den Tunnel ein — entschwand. Der Geigen-Frieder hatte sich halb emporgerichtet, jetzt sank er zurück, fein verblichenes Gesicht mit den vielen Knitterchen war wie vom Schmelz der Verklä rung überloht. Er sah mich — er lächelte — hob deutend die Hand: „Ich reise an die Nordsee, mit diesem Zuge da, immer nordwärts, bis nach Belgien, Ostende, ich reise immer; im Winter" er deutete nach rückwärts, „gen Süden, an die Riviera, dann seh ich sie wieder, alle di« schönen Stätten, all« — Nizza — Bordighera — ich kann doch nicht leben ohne zu reisen!" Er schwieg. Lon link« kam ein Zug, langsamer ils der Luxuszug, denn er hatte eine Steigerung zu nehmen, majestätisch rauschte er dahin, warf stolz nnd lang sein« Rauch- Wne zurück und verlor sich weiter und weiter im Blaudunst sonniger Ferne. Der Geigen-Frieder hatte fast etwas Kindliches jetzt in seinem Entzücken: „Mit dem Zug reist sich's schön! — Der geht über Luxemburg nach Paris! — Wer einmal dort war, hat immer Sehnsucht danach! — Und damals, wie haben die Pariser mir zugejubelt! Da spielte ich noch auf meiner Amati!" — Das Kindliche, Glückliche ver lor sich, tiefe Trauer schattete über sein seines langge- ' strecktes Gesicht und die Knitterchen seiner Haut traten so deutlich hervor. s „Die Sehnsucht — die Sehnsucht —, wie könnte ich ! sie denn ertragen, wenn die Schienen nicht wären." Es griff mir etwas ans Herz. Die Sehnsucht — es ist etwas Seltsames um sie, so viele, viele Menschen kennen sie nicht, — nie; — andere aber — ja, ja, Menschen, die an der Sehnsucht starben, die soll es geben... Der Zug schnitt geradehin eine seine leuchtende Linie in die blaugoldene Sicht. Noch einmal kam : eine Rauchfahne stolz und lang zurück und zerslatterte s in lauter weiße Wölkchen, — es sah aus, als ob hoch in der Lust ein Möwenschwarm lautlos die ; Schwingen breite. „Bis Pacui!" — Ein Lächeln dämmerte noch ein- ! mal in dem Schattengrau des hageren Gesichtes auf. „Ich reise nach Paris! Ich reise immer! Und i wenn ich auch alles verloren habe, auch die Amati, — > ich reise immer!" j Das erstarb flüsterhaft in einem leisen Gemurmel. ? Seine Blicke verloren sich, fingen sich fest an den fun kelnden, gleißenden Schienen. Ein förmliches Ver eisen kam über den traurigen Mann. Wie leblos saß er jetzt da, nur seine Lippen gingen lautlos auf und nieder. Welch ein eigentümlicher Wahn. Und im Wahn noch ein Abglanz vom Glück. Erschüttert wandte ich mich.... Sinkende Sonne leuchtete über Berg und Ka- ! pelle, Weg und Weite und warf eine goldene Gloriole ? über den stillen Träumer am Weg. j Hockönmarkt Oippoläiswaläe am 21. September 1020 : Die aufgetriebenen 55 Ferkel wurden zum Preise von 37 bis . 48 Mark pro Stück verkauft, ebenso die 30 Gänse, l Fu>e ! Kartoffeln, Ztr. 450 M., 10 Pfd. 55 Pf., wurde umgesetzt. Sächsisches. — 2m Zusammenhang mit dem durch den Young-Plan bedingten Ausscheiden der ausländischen Mitglieder des Mr- waltungsrates der Reichsbahn beschäftigt sich die bürgerliche Presse in Dresden mit dem Freiwerden der vier Sitze in dem 18-gliedrigen Verwaltungsrat, die nunmehr mit deut schen Reichsangehörigen zu besetzen wären. Die sächsische Regierung soll mit allem Nachdruck dahin wirken, daß für das seinerzeit verlorene Mandat im Verwaltungsrat jetzt einer der freiwerdenden Posten wieder einem Vertreter der sächsischen Regierung übertragen wird. — 2n der Nacht zum 27. August war dem Pächter eines größeren Schankzeltes auf der Krippe ner Vogelwiese eine Kassette mit der darin verwahrten Vogelwieseneinnahme in Höhe von rund 7000 Mark Bargeld gestohlen worden Von der Gendarmerie wurde bald festgestellt, daß als Spitzbuben zwei jüngere Männer in Betracht kamen, die als Schausteller gehilfen auf Schützenfesten, Jahrmärkten usw. tätig waren und mit im Lande umherziehen. Beide waren seit jener, Nacht verschwunden. Jetzt kommt aus Beuthen die Nachricht,! daß man die gesuchten Vogelwiesendiebe daselbst ermittelt undj festgenommen hat. Sie gaben den Diebstahl zu, wollen aber nur einen Teil des Geldes an sich genommen haben. Reichstädt. Im Gastaof „Zu den Linden" veranstabet Sonntag und Montag Bruno Kempe, Dahlienkultur Reich städt, eine Dahlien- und Gladiolenschau, auf die auch hier aufmerksam gemacht sei. Obercarsdorf. Im Kuhstall des Gutsbesitzers Bochmann, hier, wurde gestern ein Unbekannter schlafend angetrofsen. Es war dies, wie sich später herausstellte, der tschechoslowakische Staatsangehörige Roderich, der wohnungs- und stellenlos ist. Er will gestern früh in Zinnwald die Grenze überschritten haben, um sich durch Betteln seinen Unterhalt zu erwerben, hat dies auch in Kipsdorf und Schmiedeberg ausgeführt. Eine Einreiseerlaubnis besaß R. nicht. Er wurde dem Amts gericht Dippoldiswalde zugeführt. Mülfidacll - lMettcst. Gestern abend kurz vor 8 Uhr brach in der Holzstoff-Fabrik Mühlbach-Häselich G.m.b.H. ein Schadenfeuer aus, das sich, angefacht durch den starken Sturm, immer weiter ausdehnte und das Anwesen samt Säge werk und Holzschleifer« bis auf die Umfassungsmauern ver nichtete. Lediglich das Maschinenhaus konnte erhalten bleiben. Der Feuerschein war weithin sichtbar und gab Anlaß zum Ausracken der Wehren in weiter Umgebung. 14 Spritzen fanden am Brandplatze sich ein. Es wird Brandstiftung, vermutet. Dresden. In einem Hause der Frankltnstratze wurden ein tm Anfang der 30er Jahre stehender Ge- schäftsführer und Lessen etwa 30jährige Geliebte gas - vergiftet tot aufgefunden. Es handelt sich um den 31 Jahre alten verheirateten Geschäftsführer eines Leipziger Lichtspielhauses, Georg Hultsch, der schon längere Zeit von seiner Familie getrennt lebt. Frau Hultsch erhielt dieser Tage den Besuch ihres Mannes, der den Wunsch aussprach, in deren Behausung zu übernachten. Unbedenklich händigte sie daraufhin dem Manne die Wohnungsschlüssel aus und suchte mit dem Kinde während der Nacht ihre Eltern auf. Als die Frau ihre Wohnung wieder betrat, mutzte sie die Ent deckung machen, datz sich der Mann vermutlich schon während der Nacht mit seiner Geliebten durch GaS vergiftet hatte.