Aus der Heimat Halbmonats-Beilage zur „Weitzeritz-Zeitung" Aus vergangenen Tagen von Tunnersdorf bei Glashütte. Siegfried Störzner, Dresden. Das Sachsenland zählt nicht weniger als 19 Ortschaften, hie den Ra men Cunnersdorf führen. Cunnersdorf bei Glashütte, hei Freital (am Kaitzbachtale), bei Hohnstein, bei Königstein, bei Kamenz, bei Pirna, Cun nersdorf, jetzt Ortsteil von Ottendorf-Okrilla und wie sie alle heißen. Nicht zu vergessen Ober- und Niedercunnersdorf, Kunnersdorf, Cune walde bei Löbau und Cunnertswalde bei Moritzburg. Der Name -iejer Dörfer geht meist auf den Sippenführer zurück, der sie gründete und sich mit seinem Anhang hier niederließ. Er hieß Konrad oder Cunrad. Eine uralte Eisenstraße, Heuke nur noch teilweise erhalten, durchzog schon vor Jahrhunderten die Lunnersdorfer Flur. Sie kam von Len Eisenhütten und Schmelzöfen Schmiedebergs, schlängelte sich durch den Hochwald hinauf nach Luchau und zog von hier durch welliges Hügelland hinüber nach Cunnersdorf, um dann Len steilen Müglitztalhang hinabzu führen nach Schlottwitz. Der Eisenbergbau Ler Glashütte! Pflege ist einer der ältesten im Meißner Lande. Ehemalige Hammerwerke erin nern wenigstens mit ihrem Namen, wenn sie auch Heutzutage eine andere Aufgabe zu erfüllen haben, noch jetzt im Müglitztale an jene Blütezeit des Eisenbergbaues, der später von anderen bergmännischen Betrieben (Zinn, Halbedelsteine, Silber- und Kupfererze) abgelöst wurde Ein zweiter Cunnersdorf berührender Handelsweg war Lie Straß« von Glashütte nach Dresden. Sie führte zwar nicht durchs Dorf, zog aber dicht hinter den Bauerngehösten östlich des Ortes dahin. Heute ist sie zum Feldweg herabgesunken. Eine -ritte Verbindung war die alte Straße Dippoldiswalde—Cunnersdorf—Liebstadt. Cunnersdorf gehört seit undenklichen Zeiten ins Kirchspiel Rein hardtsgrimma. Es liegt vom Pfarrort etwa V» Stündchen entfernt. Ebensoweit ifi's nach Ler alten Bergstadt Glashütte. Das Dorf gehörte früher zum Amte Pirna und damit zum Meißner Kreise. Das am ^tor-hang der 500 Meter hohen Kattchähe beginnende Dvrs- gründel senkt sich hinab zur Reinhardtsgrimmaer oder Grimmschen Heide. Unter der Buschschenke vereinigt sich der Dorfbach mit einem anderen Wässerchen. Er nimmt nun den Namen Schloitzbach d. h. Sl^mviher Bach, an. Durch eine lief eingeschnittene WM- und FeAchtucht findet das Bächlein eine Verbindung mit der MüM, die bei Niederfchtottwth erreicht wir- Dieser Ort hieß früher Schtoksdorf. Eine neue, vor Eigen wahren unter dem verdienstvollen weikschauenden Bürgermeister Hähne" erbaute Straße verbindet jetzt sehr bequem Cunnersdorf mit Schlottwitz.