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«umkkkn.-kkr»L«>«urr ou«L» venus osx»» oiciz-re» erro^u rv 2. Fortsetzung. " „Kommen Sie, wir wollen den Portier fragen." Der Portier lächelte, eigentlich war es ein Grinsen. „Ein Trick der Hotelleitung, meine Herren. Nummer „13" gibi es bei uns nicht. Von zwanzig Damen wollen neunzehn nicht darin schlafen. Die Herren sagen zwar nichts, aber sie machen eine saure Miene. Ergo: Man läßt die „13" weg. Nach 12 kommt 14 In neunzig Prozent aller Hotels ist das so." „Darf man fragen, wer auf Nummer „13" wohnt?" „Gewiß." Der Portier zeigte nach der schwarzen Tafel die neben dem Treppenaufgang hing. Soviel ich mich er innere, ist es ein Engländer." Markot studierte den Namen von Nummer 12: Lord Alwin Eoloon auf Cillerney." „Verdammt noch einmall Und noch einmal verdammtl" Er schüttelte den Kopf und sprach auf den Chauffeur ein. Der Portier konnte kein Wort verstehen, sah nur, wie die beiden die Treppe Hinaufstiegen und dann den Lift benutzten. Fünf Minuten später kam der Chauffeur wiederum nach der ersten Etage herab und klopfte an Nummer 12. Er fuhr einen Schritt zurück, denn kaum war sein Knöchel an das Holz gefahren, wurde die Türe aufgerissen „Ein Telegramm?" Der lange, hagere Engländer, mit dem großen Höcker an der linken Schulter und dem Monokel in dem etwas kleineren, rechten Auge, streckte die Hand aus. an welcher ein erbsengroßer Brillant schimmerte, als wolle er etwas in Empfang nehmen. „Verzeihung, mein Herr, ich habe mich in der Nummer geirrt," sagte der Chauffeur und hielt die Augen weit auf- gerissen. Solch ein Monstrum von Häßlichkeit hatte er noch nicht gesehen „Welll Das sollte nicht vorkommen. Wozu stehen die Namen unten angeschrieben?" Der Gemaßregelte vermochte kein Wort zu stammeln, die Türe krachte vor ihm ins Schloß, daß das Holz der Füllung nachsurrte und ein feiner Kalkregen von der Decke herab auf seine Schultern siebte. „Ich habe es doch noch richtig im Gehirn?" Der Chauffeur tippte mit den kalten Fingerspitzen seine Stirn an. Er grifs in die Tasche und fühlte den Hundertmarkschein, den der Dicke ihm gegeben hatte. Etwas scheuer, als an Nummer 12, fuhr sein Knöchel nun gegen die Nummer 14 Durch eine Ritze kam ein Schimmer rotblauen Lichtes. Dann schlich ein Fuß näher. „Luiul — Ein Momentchen!" Dem jungen Manne wurde es kalt und heiß. Ein Schlüssel wurde gedreht, dann griff ein nackter Arm nach ihm und zog ihn mit einem Ruck ins Zimmer. „Schatz,, du bist ein Barbar Mich warten zu lassen bis* morgens 4 Uhr " „Verzeihung, Madame." - AUNtyre». „Sie unverschämter Mensch." Cs waren j iwei sportgestählte Arme, die ihn zur Türe hinausbugsierten. Er suchte an der gegenüberliegenden Wand das Gleichgewicht -u halten, aber die Entfernung war zu groß. Mit dem Ge sicht nach vorne, schnellte er zu Boden und schlug sich Nase und Lippen wund. Ein Tuch dagegen gepreßt, saß er etwas später auf dem Rande seines Bettes und klagte dem Dicken sein Mißgeschick. Dessen Zuversicht wirkte beruhigend. Er würde den Wagen wiederbekommen, und eine Belohnung erhalten, wenn man den Verbrecher dem Staatsanwalt über lieferte. „Schlafen Sie jetzt, mein lieber junger Freund- Ich habe noch zu tun. Meine Zeit ist kostbar." Zurücknickend, glitt Markot aus dem Zimmer. Der Chauffeur zog die Füße hoch und kroch unter die Decke Solche Passagiere konnten ihm gestohlen bleiben. Wenn er den Wagen wiederbckam, wollte er ein anderes Mal seine Leute besser ansehen Er gähnte mit weitgeöff netem Munde, wühlte den Kopf in das einzige, sehr hart, Kissen und war in weniger als fünf Minuten eingeschlafen * * ! „Mein lieber Ronald- Sie sehen, man lernt nicht aus ! Niel Die Herren Verbrecher erfinden immer wieder neu, < Tricks." Tandey lehnte in einem Klubsessel und hielt di, i Füße etwas von sich gestreckt, während der junge Mann, der , er mit Ronald angesprochen hatte, ihm Feuer für di, > Zigarette reichte. ! „Ich war sehr in Aufregung, als Sie nicht kamen, Her, ' Tandey. Auch kein Telegramm und so " j „Es ging nicht. Sie haben Ihre Sache übrigens seh, ; brav gemacht. Seit wann bewohnen Sie das Zimmer?" ! „Seit drei Tagen." ! „Schön! — Das ausgewechselte Nummernschild wird dem ! Chauffeur nicht wenig Kopfzerbrechen machen." Er lacht« ! oerhalten auf. Der Höcker, den Sie sich da zugelegt haben, j ist gut. Sie können ihn mir bis auf weiteres abtreten. Ich werde hier wohnen bleiben." „Für länger," entfuhr es Ronald. i „Das kommt darauf an. Machen Sie vorläufig eine klein« Spritztour nach dem fünften Stock, ob der Chauffeur schläft § und der andere noch in Ditigkeit ist. Dann können Sie mit > mir kommen. Es gibt sehr Interessantes zu tun. Streich- > Hölzer haben Sie bei sich stecken, ja? Ich glaube, der Kerl ! hat die meinen an sich genommen." > „Haben Sie den Wagen nach der Hauptpolizei gefahren, ! Herr Tandey?" i „Ja. Ich will ihn einmal genau besehen. Vielleicht er- j »alte ich irgendeinen Fingerzeig. Die Herrschaften hatten j wahrscheinlich etwas vor, daß sie mich nicht so frühzeitig in ! Hamburg wissen wollten. Das wird sich ja finden! Es sollte i mich wundern, wenn die Sache ohne alles Versehen abge- s gangen wäre. Wer bewohnt das Zimmer nebenan?" s „Meine Sekretärin " Theo Ronald lachte. Tandey schenkte ihm einen lobenden Blick. Ehe sie das Hotel verließen, tauschten sie die Rolle ves Engländers. Sie gingen an dem Nachtportier vorüber and baten ihn aufzuschließen mit der Begründung, sie hätten oichtige Telegramme abzuschicken und Freunde auf dem Bahnhof zu emvfanaen. Tarideys Blick glsit flüchtig über die Straße. Sie war- eer. Jeder Schatten ermgte seine Aufmerksamkeit, jedem Laut, der hörbar wurde, horchte er nach. Ungesehen er reichten sie das Polizeigebäude und ließen das schwere Tor lautlos hinter sich zurückfallen. „Alsd lieber Tandey. Es ist so wie ich sage. Sie haben -lne Spur. — Sie verwischt sich. — Sie haben wieder ein^ Spur. Sie verwischt sich wieder. Was ist das für ein Un sinn." Ein zweideutiges Auklachen folgte. Der lasterhaft kleine, srechgeschwungene Muno, der es gesagt hatte, ließ die weißen Schlehenzähne aufleuchten, daß der Diamant, welcher dem rechten Eckzahn eingefügt war, in tausend Funken sprühte. „Diesmal ist die Spur mit Jagdstiefeln eingetreten." „Aah! Das war nun Spott. Lassen Sie hören!" „Ich bin noch nicht soweit." Der schlanke Pagenkörper, der da in einem der Stühle ftngeflegelt lag, wippte. Bis über die Knie konnte man die antadelige Linie der Beine verfolgen, die in malvenfarbigen Strümpfen eingepreßt lagen. „Also diesmal eine deutliche Spur?" „Eine sehr deutliche, Ninon." Das jungenhaft scharf umrissene Gesicht in dem feinen Ton tarier Bronze bekam einen Anflug von Starre „Sie vergessen unsere Vereinbarung, Joe." „Ich möchte dich gerne retten ^venn es geht." „Zu gütig." Tandey hob die Hand. Die schöne Frau schwieg. Das war wieder einer jener Momente, wo sie Furcht vor ihm -mpfand „Da bin ich wirklich neugierig." Sie netzte ihre sorallenfarbenen Lippen mit dem Taschentuch, auf das sie Lau de Cologne geträufelt hatte „Du gehörst zum Klub der internationalen Dreizehn? Der bronzene Ton verblaßte zu gelblicher Färbung. „Be> iveise es mir!" „Du willst es leugnen?" „Du sollst es mir beweisen." Gr yov vle Schultern. Gegen den altertümlichen Schreib tisch des Hotelzimmers gelehnt, kramte er in den Papiere« seiner Brieftasche und hielt ihr ein Lichtbild entgegen. „Bist du das?" ' Nun bekam der bronzene Ton ihrer Haut beinahe Leichern : färbung- Sie schnellte vom Stuhle auf und stürzte auf ih« i zu. Er hielt das Lichtbild noch immer in der Hand, lächelte, als sie es ihm aus den Fingern riß und in den Kami« schleuderte, dessen glühende Scheite es gierig fraßen. > „Die Liebe macht dich zum Narren," höhnte sie. > „Du irrst, Ninon! — Es ist nicht mehr Liebe! Nur nock Mitleid!" Sie zeigte nach dem Ofen, in dessen roter Glut sich das , Bild wie ein gekrümmter Rücken bog. ! Er verzog kaum den Mund. „Es war nur eine Kopie/ ' Nun war es seine Stimme die höhnte. „Das Original ist gut i geborgen." „Bei dir zu Hause?" Ihr Blick lauerte in grünlich opalb fierendem Schillern ! „Bei mir zu Hause, ja! Aber es ist aut bemaLL" ' < Fortsetzung folgr.)